Männer in Werbung, TV und Film
Die Volltrottel in der Vaterrolle
Studie: Männer in Werbung, TV und Film
Vom 27.10.2006
Von
Roland Mischke
FRANKFURT Der Blödmann aus der "Media Markt"-Werbung ist harmlos. Er grinst dämlich und sondert einen Spruch ab, das war´s. Ein echter Trottel, da gibt´s nichts zu lachen. Wer aber darauf achtet, was uns sonst noch in TV-, und anderer Werbung an Männerrollen zugemutet wird, kommt - vor allem als Mann - ins Grübeln. Die Werber gehen nicht zimperlich mit dem "starken" Geschlecht um. Da wird ein gestandenes Mannsbild in einer Autowerbung aus dem fahrbaren Untersatz geworfen, als würde er mit den Krümeln herausgekehrt. Die durchschlagende Wirkkraft von Reinigungsmitteln wird demonstriert, wenn Männer im Wisch-und-Weg-Verfahren verschwinden. Andere werden vom Stier niedergetrampelt, vor der Tür vergessen und Väter ziehen gegenüber ihren Söhnen stets den Kürzeren.
Die Methode hat System. "Männer in den Medien", so eine Studie des Österreichischen Sozialministeriums, werden fast durchweg diskriminiert. Auf 350 Seiten wird anhand Dutzender Beispiele aus dem gesamten deutschen Werbesprachraum dargestellt, dass sie zu Trotteln gemacht werden, und zu Volltrotteln in der Vaterrolle. Die Autoren merken an, dass es als sexistisch empfunden würde, würden Frauen und Mütter so dargestellt.
2560 Frauen und Männer im Alter von 15 bis 93 Jahren wurden aufwendig befragt. Untersucht wurden 94 Werbespots und die 58 erfolgreichsten Kinofilme sowie 83 beliebtesten Fernsehserien der letzten sechs Jahre. Im Kino sind die meisten Befragten tolerant: Sie empfinden nicht als anstößig, dass Männer in Szenen lächerlich gemacht werden, durchschnittlich einmal pro Stunde. Familienväter können als Frühstücksmacher, im Ehebett, aber auch im Job schon mal albern rüberkommen. Besonders auffällig: Der moderne Heldentypus Detektiv, der Unternehmensboss und andere "starke" Männer sind tapsig, hinter der harten Schale gefühlig und eigentlich romantisch. Leider auch häufig hysterisch oder schlicht wenig brauchbar. Männliche Zuschauer finden die Crew von "(T)Raumschiff Surprise" ärgerlich: nervend, unmännlich. Sie empören sich auch über klassische Comic-Helden wie "Batman" und "Spider-Man", weil sie in Kostümen agieren. Ebenso mögen sie nicht die schleimigen Männerversteher unter ihresgleichen, etwa Richard Gere in "Pretty Woman". Während die Frauen befinden: Unterhaltsam und süß.
http://www.wiesbadener-tagblatt.de/kultur/objekt.php3?artikel_id=2578932
Könnte es sein, daß da einige langsam wacher werden?
Flint
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Editiert wegen Urheberrecht
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Der Maskulist
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Familienpolitik
Der Link zur Studie
Endlich! Auf diese Studie habe ich schon lange gewartet!
Link zur Studie (PDF ~ 630 KB)
Kurzinfo zur Studie
Sehr gut. ;-) Danke! (o.T.)
Endlich! Auf diese Studie habe ich schon lange gewartet!
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Kurzinfo
zur Studie
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Der Maskulist
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Familienpolitik
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Endlich! Auf diese Studie habe ich schon lange gewartet!
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Kurzinfo
zur Studie
Danke für die Links.
Bezeichnend, daß auch in dieser Studie die Autoren meinen sich rechtfertigen zu müssen, warum sie sich um das Thema Männer kümmern: "Natürlich liegen uns die Frauen ebenso am Herzen, ... Die Männer in den Medien sind uns aber gerade jetzt ein spezielles persönliches Anliegen, wo wir eben mit drei kleinen solcher Männer unsere nächsten Jahre verbringen" (S.2 der Studie).
Scheint immer noch gefährlich sich wissenschaftlich mit Männerproblemen zu beschäftigen -selbst im diesbezüglich relativ liberalen Österreich.