Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Wikipedia - vom Scheitern eines weiteren linkes Projektes.

Joe, Tuesday, 24.11.2009, 04:42 (vor 5880 Tagen)

Mit Männerrechten hat es direkt erstmal nichts zu tun, aber hier hatten ja schon viele Spaß mit der Wikipedia und ihrer politischen Korrektheit, insb. bei der Zensur von Männerrechtsthemen.

Hintergrundinfo: Felix von Leitner (>fefe«) ist ein bekannter linker Blogger und Wikipedia ist ein bekanntermaßen linkes Projekt. Die aktuelle Situation dort stellt sich aus dem Blickwinkel eines Linken so dar:

http://blog.fefe.de/?ts=b5f40474
http://blog.fefe.de/?ts=b5f5c07e

Wikipedia ist einmal als WikiWiki gestartet (>wiki« hawaiianisch für >schnell«). Die Theorie darinter erinnert an kommunistische bzw. sozialistische Gesellschaftsentwürfe: Jeder darf alles bearbeiten -- natürlich unbezahlt -- und da Menschen grundsätzlich gut seien, entsteht automatisch die perfekte Sammlung des gesamten Weltwissens, für lau.

Die Wikipedia hat diese Theorie nicht nur widerlegt, sie lehrt auch am praktischen Beispiel, woran jeder sozialistische Gesellschaftsentwurf gescheitert ist. Das tolle daran: Bei Wikipedia mußte dafür (meines Wissen) noch niemand sterben. Das hat sie anderen linken Projekten voraus.

So wie man im Sozialismus schnell merkte, daß nicht alle Gutmenschen sind, mußte man auch bei Wikipedia einsehen, daß Vandalismus existiert. Bei Wikipedia hat sich als Reaktion darauf eine typisch realsozialistische Machtstruktur mit einer Kaderhierarchie gebildet. Wie jeder linke Apparat entrückt dieser mit der Zeit immer weiter von der Realität und sperrt sich gegen jede Veränderung. Eingesammeltes (Spenden-)Geld steckt man in den Betrieb der Kaffeemaschine, aber nicht in das Projekt. Am Ende beschäftigt man sich nur noch mit sich selbst und damit, wie man durch Zensur, Agitprop und Unterdrückung die kognitive Dissonanz loswird, die durch die Diskrepanz gegenüber der Realität entsteht. Parallelen zur Geschichte der DDR zu ziehen, sei dem Leser als Übungsaufgabe überlassen.

Die Piratenpartei macht übrigens denselben Prozeß nocheinmal auf der politischen Ebene durch.

Wikipedia = linkes Projekt?

Mus Lim ⌂, Tuesday, 24.11.2009, 07:46 (vor 5880 Tagen) @ Joe

Die Gleichung "Wikipedia = linkes Projektes" finde ich falsch und diffamierend.

Immerhin arbeiten dort viele Menschen mit, die nicht links sind und deren Arbeit und Engagement ich zu würdigen weiß.

Das Haar in der Suppe finden und dann rumlästern halte ich nicht für ein reifes Verhalten. Wikipedia wird IMHO für etwas kritisiert, was das Projekt nicht leisten kann: Es ist eben nicht die Eierlegende Wollmilchsau, die ist immer noch nicht erfunden.

Die Wiki bietet schnelle Übersicht zu Themen, ein internetgerechtes Navigieren durch die Themen (dafür wurde übrigens mal HTML erfunden ;-) und die Texte sind gemeinfrei, also frei von Urheberrechten.

Ich denke, dass hier unstrittig ist, dass in der Wikipedia linke und feministische Autoren eine Deutungshoheit erobert haben.
Durch Unterwanderung durch Linke wird die Wikipedia genauso wenig ein "linkes Projekt" wie auch Kultur durch Unterwanderung nicht "linke Kultur" wird.

Ich finde es unfair, von einem Projekt, in dem Hinz und Kunz mitschreibt, eine neutrale Enzyklopädie zu erhalten. Wenn einige Wikipedia-Anhänger davon träumen, einer klassischen Enzyklopädie in Sachen Neutralität, Objektivität und Genauigkeit zu übertreffen, dann bedeutet das noch lange nicht, dass das Projekt Wikipedia gescheitert wäre, nur weil utopische Ziele nicht erreicht wurden.

Für eine erste, schnelle Übersicht in ein Thema hat Wikipedia mir immer noch gereicht.
Nutzer des Internets sollten auch die Fähigkeit haben, Texte zu bewerten zu können, sonst sind sie verloren und hier fehl am Platze. Wie sagt man so schön, das Internet ist nichts für Internet-Ausdrucker.

Wikipedia ist ein sehr wichtiges Projekt, ein Puzzleteilchen gegenüber dem Kampf gegen Herrschaftswissen, gegen die Privatisierung von Texten und Inhalten.

In einem Projekt, in dem Hinz und Kunz mitschreibt, mithin die Gesellschaft, da sollte es nicht wirklich wundern, wenn nicht die Vorurteile, Ideologien und Deutungshoheiten der Gesellschaft auch in dem Projekt abgebildet werden.
Damit kann man aber leben, wenn man die Vorurteile, Ideologien und Deutungshoheiten der Gesellschaft kennt, welche die Wikipedia hervorbingt.
Dann kann man nämlich von den Wiki-Inhalten der ideologische Prägungs- und Deutungshorizont der Gesellschaft abgezogen werden, und schon ist dss Ganze brauchbar.

Das erfordert aber mündige und fähige Internet-Benutzer.

--
Mach mit! http://wikimannia.org
Im Aufbau: http://en.wikimannia.org

Wikipedia = linkes Projekt?

Joe, Tuesday, 24.11.2009, 13:15 (vor 5880 Tagen) @ Mus Lim

Die Gleichung "Wikipedia = linkes Projektes" finde ich falsch und
diffamierend.

Wieso diffamierend? Was ist Wikipedia denn sonst außer einem typischen Weltverbessererprojekt?

Immerhin arbeiten dort viele Menschen mit, die nicht links sind und deren
Arbeit und Engagement ich zu würdigen weiß.

Es ist nicht notwendig, daß ausschließlich Linke an einem Projekt mitarbeiten, um es als linkes Projekt zu qualifizieren.

Das Haar in der Suppe finden und dann rumlästern halte ich nicht für ein
reifes Verhalten. Wikipedia wird IMHO für etwas kritisiert, was das Projekt
nicht leisten kann: Es ist eben nicht die Eierlegende Wollmilchsau, die ist
immer noch nicht erfunden.

Hast Du zufällig was mit dem Laden zu tun? Du hörst Dich an wie die.

Die Wiki bietet schnelle Übersicht zu Themen, ein internetgerechtes
Navigieren durch die Themen (dafür wurde übrigens mal HTML erfunden ;-)

Wikipedia ist vor allem selbstreferentiell, internetgerecht ist da gar nichts, was man schon am Umgang mit externen Links sieht.

die Texte sind gemeinfrei, also frei von Urheberrechten.

Das ist falsch.

Ich denke, dass hier unstrittig ist, dass in der Wikipedia linke und
feministische Autoren eine Deutungshoheit erobert haben.

Darum geht es gar nicht. Das Projekt selbst ist auf linken Irrtümern angelegt.

Durch Unterwanderung durch Linke wird die Wikipedia genauso wenig ein
"linkes Projekt" wie auch Kultur durch Unterwanderung nicht "linke Kultur"
wird.

Du hast mich gründlich mißverstanden.

Ich finde es unfair, von einem Projekt, in dem Hinz und Kunz mitschreibt,
eine neutrale Enzyklopädie zu erhalten.

An der Wikipedia schreibt nicht Hinz und Kunz mit. Das ist die Selbstdarstellung, die mit der Realität kollidiert.

Auf den Rest geh ich mal nicht ein, da Du nur Deinen Irrtum weiter ausführst.

Diffamierungsrhetorik

Mus Lim ⌂, Wednesday, 25.11.2009, 07:15 (vor 5879 Tagen) @ Joe

Wieso diffamierend? Was ist Wikipedia denn sonst außer einem typischen
Weltverbessererprojekt?

Vielleicht ein nützliches Werkzeug zum schnellen Nachschlagen?
Sie könnten jedes Internetprojekt als "Weltverbessererprojekt" diffamieren. Vielleicht auch das Gelbe Forum?!?? Die Frage ist, was bringt diese Diffamierungsrhetorik?

Hast Du zufällig was mit dem Laden zu tun? Du hörst Dich an wie die.

Danke für die persönliche Diffamierung. 8-)
Sind Sie ein Linker? Ihre Diffamierungsargumentation auf persönlicher Basis legt das nahe!

Darum geht es gar nicht. Das Projekt selbst ist auf linken
Irrtümern angelegt.

Klar, und die Erde ist eine Scheibe!
Mit solchen Platitüden hätte man auch die Erfindung des Buchdrucks diffamieren können: katholisch/protestantisches Projekt, oder so.

Auf den Rest geh ich mal nicht ein, da Du nur Deinen Irrtum weiter
ausführst.

Sie aber sind irrtumsfrei. Welch egozentristische Selbstüberschätzung.

--
Mach mit! http://wikimannia.org
Im Aufbau: http://en.wikimannia.org

Nachfrage: Sind die Ein-Mann-Webseiten der Männeraktivisten besser?

Mus Lim ⌂, Wednesday, 25.11.2009, 07:17 (vor 5879 Tagen) @ Joe

no further comment

--
Mach mit! http://wikimannia.org
Im Aufbau: http://en.wikimannia.org

Wikipedia - vom Scheitern eines weiteren linkes Projektes.

tut nichts zur sache, Tuesday, 24.11.2009, 08:24 (vor 5880 Tagen) @ Joe

Nenne es lieber "Zeitgeistprojekt". Ich glaube, daß die Herrschenden die Masse einfach im Sozialismus haben wollen um selbst schalten und walten zu können wie sie wollen. Die Menschen beschäftigen sich dann mehr mit sich selbst und nicht mit den großen Problemen unserer Zeit.

Aber mit den großen Problemen werden sie dann selbst hoffentlich auch unter gehen.

Fehlende Männlichkeit

ajk, Tuesday, 24.11.2009, 10:37 (vor 5880 Tagen) @ Joe

Unabhängig von den Damen in dem Projekt, merke ich das dort tatsächlich dieses spezifische etwas, dieser Tatendrang mit einer festen Grundlage fehlt.

Mimosenhaftes Getue, Abwehr von jeglicher Veränderung egal wie wichtig sie wäre, Streit und sinnlose Diskussionen..

Mir erscheint es tatsächlich als das dort zu wenige echte Männer sind. Männer die sich durchbeissen, die ihre Sicht durchziehen aber auch bereit sind etwas zu verändern wenn es notwendig ist.

Natürlich ist es nicht alleine, aber es ist ein Teil dessen was dort fehlt.

/ajk

--
Solange du andere fragst, was du "darfst", bist du kein Mann. - Robert

powered by my little forum