Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Gestern 19.11.09 hatte Baumgartner Haftverhandlung

Reporter, Wien, Friday, 20.11.2009, 10:53 (vor 5884 Tagen)

"Soda liebe Krimifreunde,
da bin ich wieder. Heute habe ich mich ein wenig von den Strapazen der letzten beiden Wochen erholen müssen.

Zeit für eine kurze Zusammenfassung:
Also letzten Freitag hat Kollege Wolfgang Dirisamer mit der "Beute" der letzten Woche sein weiteres Vorgehen ausgearbeitet und der Staatsanwältin übergeben. Am Montag hat er dann wahrscheinlich den "Marschbefehl" für diese Woche bewilligt bekommen. Mal schauen mit welcher "Beute" er diesmal nach Linz zurückkehrt.

Ich habe natürlich meine 20-seitige Beschwerde gegen die rechtswidrige Hausdurchsuchung gestern fertiggestellt und fristgerecht abgefertigt. Insgesamt ist der Schriftsatz mit allen Beilagen 6mm dick geworden. Da werden jetzt einige Leute was zu lesen bekommen.

Eigentlich wollte ich das Zeugs meinem Kollegen Dirisamer letzte Woche übergeben, damit ich mir die Schreiberei erspare und er nicht mit leeren Händen nach Hause fahren muß. Aber irgendwie hat das dann doch nicht so sein sollen. Macht ja nichts, was ich vorzutragen habe, geht ja auch schriftlich und das habe ich halt jetzt so gemacht.

Baumgartner wurde am 03.11.2009 verhaftet, das heißt, seine erste Haftprüfungsverhandlung war am 05.11.2009. Die nächste Haftprüfungsverhandlung findet zwei Wochen später statt, also morgen.

Wie läuft so eine Haftprüfungsverhandlung eigentlich ab ?

Also da sitzt einmal ein Haftrichter und wartet auf seine Gäste.
Draußen wartet Baumgartner in Handschellen mit zwei Justizwachebeamten. Sein Verfahrenshelfer ist auch angetanzt, aus Traun. Den interessiert das ganze eigentlich überhaupt nicht, weil der ist Insolvenzverwalter und kein Strafverteidiger. Daneben steht eine blonde Staatsanwältin mit schwarzen rechteckigen Hornbrillen - wie nicht anders zu erwarten war.

Irgendwann kommen auch die an die Reihe. Beim Eintritt ins Richterzimmer wird Baumgartner begehren, dass ihm die Handschellen abgenommen werden, obwohl das für die kurze Verhandlung eigentlich gar nicht notwendig wäre. Aber Gesetz ist Gesetz.

Der Rest ist Routine:

Die blonde Staatsanwältin mit der schwarzen Hornbrille trägt den Antrag auf Fortsetzung der Untersuchungshaft vor. Sie verweist darauf, dass der dringende Tatverdacht und die bisher angezogenen Haftgründe weiterhin vorliegen.

Der Insolvenzverwalter beantragt die Enthaftung allenfalls unter Anwendung gelinderer Mittel.

Dann darf Baumgartner pro forma noch ein paar Worte dazu sagen, und danach ergeht der

Beschluss

samt Begründung und Rechtsmittelbelehrung auf Fortsetzung der Untersuchungshaft bis längstens 17.12.2009.

Zum Abschluß erhebt Baumgartner noch Beschwerde gegen diesen Beschluß und damit ist das Kasperltheater zu Ende - außer die blonde Staatsanwältin mit der schwarzen Hornbrille läßt sich diesmal etwas anderes einfallen.

Die Verhandlung wird beendet, bei der Türe streckt Baumgartner seine Hände nach vorne, damit ihm die Justizwachebeamten die Handschellen einfacher anlegen können, und die Show ist beendet.

Außer Spesen nix gewesen, aber wegen der "Menschenrechte" muß man diese Show halt abhalten.

anubix"

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