Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Alice Schwarzer ist käuflich

pecunia non olet, Tuesday, 21.02.2012, 21:02 (vor 4446 Tagen)

Aus der Omma-online:

Das finde ich echt souverän, Frau Schröder!

Ich muss sagen: Selten hat ein Anruf mich so überrascht wie der von Ministerin Schröder am 10. Februar. Ich war gerade in Düsseldorf auf einer Ausstellung und musste mir erstmal eine ruhige Ecke suchen zum Zurückrufen. Es wird doch wohl nicht um den FrauenMediaTurm gehen…? Doch, genau darum geht es! „Ich möchte das Archiv in den nächsten Jahren fördern, mit der Summe, die die NRW-Regierung gekürzt hat“, erklärte die Ministerin gleich in den ersten Sätzen (150.000 Euro im Jahr). Wir mussten beide lachen. Denn wir kennen ja unsere Vorgeschichte: Sie und ich hatten einen viel beachteten, sehr scharfen politischen Schlagabtausch im November 2010, der seither immer wieder gerne als Beispiel für „Weiberzank“ zitiert wird, vor allem von Frauen. Und nun das.

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Meine erste Reaktion war: „Schön, dass wir mal persönlich miteinander reden. Wir können uns ja nicht nur immer öffentlich streiten.“ Das fand Schröder auch. Und während wir so weiterredeten, mindestens eine Viertelstunde lang, - und nicht nur übers Archiv – dachte ich: „Die ist ja echt souverän.“ Denn das können gemeinhin nur Männer: Sich kritisieren, aber dann, wenn es passt, auch einen Schulterschluss machen.

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Sehr grundsätzlich schlägt mein Herz selbstverständlich links. Doch ich bin erfahren genug, zu wissen, dass da, wo links draufsteht, nicht immer auch Fortschritt drin steckt – und da, wo konservativ draufsteht, durchaus fortschrittliche Menschen agieren können. Ich bin und bleibe darum aus tiefster Überzeugung parteiunabhängig.

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Jetzt also ein Happyend für ein Projekt, bei dem es übrigens eigentlich ja nicht um eine Personalie geht - auch nicht um die Personalie Schwarzer -, sondern um die Sache: Die Sicherung der Geschichte von Frauen, die bis heute immer wieder geleugnet, ja ausradiert wurde. Diese scheinbare Geschichtslosigkeit ist bis heute eines der größten Hindernisse für die Emanzipation. Genau darum fangen wir Frauen immer wieder bei Null an. Ohne Geschichte keine Zukunft.
Danke, Frau Ministerin!
Alice Schwarzer

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Das ist derart abgefahren. Ich fasse es nicht.


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