Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Die Aufklärung ist gescheitert

DvB, Wednesday, 26.01.2011, 23:09 (vor 4832 Tagen) @ Mus Lim

Eigentlich lässt die Analyse den Schluss zu,
dass die Aufklärung gescheitert ist.

Der Text macht nicht den Eindruck, als wäre der Autor je auf den verwegenen Gedanken gekommen, sie mal auch nur eine Chance zum Nichtscheitern gehabt. :o

Vor diesem Schluss schreckt man aber immer noch zurück
und fordert weiterhin stereotyp, der Islam müsse (endlich)
denselben Weg wie die europäische Aufklärung gehen.

Ja, das ist natürlich vollkommen merkbefreit. Als ob die schwüle Todessehnsucht einer Kultur auf eine andere übertragbar wäre.

Der Islam würde sich bei dem Versuch aber nur in der gleichen Sackgasse
verfangen.

Selbst der Versuch ist doch nicht denkbar. Dafür ist der Islam noch lange nicht "reif".

Ich befürchte, dass gegebenenfalls nicht diese Fürsprecher in der Sache
der Freiheit die Oberhand bekommen, sondern neue Typen von Gutmenschen,
Weltverbesserern und Heilsversprechern.
Ich halte es für nicht ausgeschlossen, dass neue Utopisten und
Sozialromantiker die Oberhoheit gewinnen könnten.

Die Masse selbst besteht ja inzwischen aus Utopisten. Sie wird NUR denen nachrennen, der ihr die schönsten Märchen erzählt. Und wer sagt "Da ist ne Wand." wird gelyncht. Also gehts unabwendbar mit Karacho an die Wand. Nachdem sie sich um ein paar Milliarden zurückgehungert hat, ist sie vllt. wieder geerdet genug, um wieder lebensfähig zu sein.

Ich weiß auch nicht, wie man der Bevormundung durch Bürokratie und
Politik entkommen kann, OHNE in eine neue Bevormundung durch eine andere
Art politischer Korrektheit zu geraten.

Mit Aristokratie ginge das. Die wurde aber 1789 geköpft, weil man die Wahrheit (oder sagen wir mal, zu diesem Zeitpunkt: die kleinen Lügen) nimmer wollte. Heute mag man die noch viel weniger. Und jede Lüge ist höchstens durch eine noch dickere ersetzbar. Bis zum finalen Krach halt.

Wenn man bedenkt, dass die politische Klasse immer mehr Sicherheit den
Bürgern verspricht, dann muss man konstatieren, dass sie offensichtlich
damit ein Grundbedürfnis der Bürger bedienen.
Die Sicherheit ist aber einer der größten Feinde der Freiheit.

Und die Freiheit ist letztenendes lebensnotwendig. Sie ist ja auch die Freiheit, noch leben zu dürfen. Ich denke nicht, daß man den Todeswunsch sinnvoll als 'Bedürfnis' gelten lassen kann.

Schon Aristoteles sagte:
"Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave."

Nur damals hat die Masse nicht geherrscht und war alleine Sklave. Seit 1789 herrscht die Masse und alle sind Sklaven.

Albert Camus schrieb über die "Fragen der Zeit":
"Die Freiheit besteht in erster Linie nicht aus Privilegien, sondern
aus Pflichten."

Davon sind wir meilenweit entfernt. Deshalb bin ich bezüglich einer
möglichen Zeitenwende pessimistisch.

Nun, die Wand kommt zuverlässig. Da mußt Du nicht pessimistisch sein. :D

UNbewusstsein?!??
Ist nicht UNTERbewusstsein gemeint?

Bei Le Bon steht immer 'unbewußt' - k.A., ob das sein Stil oder der des Übersetzers war.

Deshalb propagiert die LINKE auch: Reichtum für alle!

Klar. Nicht nur die. Machen die andern genauso, nur "seriöser", so daß ihre Lüge glaubwürdiger ankommt.

Eine Ersatzsäule ist der Feminismus, der verspricht mit der "Überwindung
der männlichen Gesellschaft" eine bessere Gesellschaft zu bescheren, eine
feministische Gesellschaft ohne Gewalt, ohne Hass, etc.

Nein, es ist die Gleichheit. Der Feminismus ist bloß eine Spielart davon. Der Gleichheitsfimmel, der hier von den meisten erträumt wird, ist auch nur eine weitere.

Mir fehlt aber noch die Nennung des Wachstumsversprechens, das nach dem 2.
Weltkrieg sozusagen zu einer Ersatzreligion wurde. Da Gleichheit und
Gerechtigkeit nicht verwirklichbare Utopien sind, besagt das
Wachstumsversprechen, dass durch ungebrochenes und unaufhaltsames Wachstum
auch die unteren Gesellschaftsschichten vom Wohlstand profitieren werden.

Nein, das Wachstumsgeschwätz ergibt sich nur ganz einfach aus der Logik des Zinses. Welchen Massenzugehörigen schert denn Wachstum? Es muß ohm nur ständig verkauft werden, daß Krebs was Gutes ist. Eher hätte der Zins selbst Potential zur Religion. Aber lachhaft gegen die Gleichheitsreligion.

Seit dem die Grenzen des Wachstums immer deutlicher werden, wird das
Heilsversprechen der Ersatzreligion auch immer brüchiger, was die
gesellschaftliche Krise erklärt

Da muß nicht erst der "Club of Rome" auftreten, um "Dei Grenzen des Wachstums" zu verkünden. Es ist klar, daß einer exponentiell verlaufenden Geldvermehrungskurve keine reale Güterproduktion jemals wird folgen können. Es ist auch keine Neuigkeit, daß das Zinssystem regelmäßig nach spätestens 70 Jahren kracht. Das Gejaule der Masse ist zwar jedesmal groß - gelernt daraus hat sie aber noch nie. Es wird ein Zinssystem jedesmal neu gestartet


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