ein paar Gedanken
Guten Tag!
Mal ein paar Gedanken, die ich als (eher) stiller Mitleser gewonnen habe:
Emanzipation: das Wort bedeutet doch sinngemäß so etwas wie sich freimachen von fremder Beherrschung, was ja sehr begrüßenswert ist. Interessant daran ist aber die Tatsache, daß genau die "emanzipiertesten" Frauen diejenigen sind, die sich sofort wieder in die totale Beherrschung begeben, und zwar in die Beherrschung durch Schwarzer, Beauvoir und Co. Da werden dann ihre Bücher gelesen, jede Idee gefeiert wie ein neuentdeckter Psalm und wenn man kritisch nachfragt, wird man zu Antwort erhalten, daß es natürlich reiner "Zufall" ist, daß die Ansichten von zB Schwarzer exakt mit den eigenen Übereinstimmen. Zufälle gibt's...
Auf Internetseiten, in TV-Berichten wird immer wieder mal mit unterschwelligem, freudigem Triumph berichtet, daß Männer ja zur Fortpflanzung schon jetzt und in Zukunft vielleicht noch viel weniger notwendig seien. Stimmt. Schon jetzt gibt es künstliche Befruchtung und wer weiß, was die Gentechnik noch bringt. Was an solchen "freudigen" Aussagen aber viel mehr interessiert, ist die Tatsache, daß man bereits jetzt in feministischen Kreisen damit beginnt, über Wert und Nützlichkeit des Mannes zu dikutieren. Kaum daß sich durch die Reproduktionstechnologie die Situation ergibt, daß eine bestimmte zuvor notwendige "Funktion" des Mannes obsolet wird, wird bereits damit begonnen, an seinem Wert als Mensch zu kratzen, seine Nützichkeit und sein Lebensrecht in Frage zu stellen, ganz nach dem Motto: "Eigentlich bräuchten wir ihn ja nicht mehr." Was sagt eine solche Einstellung über die Moral solcher Menschen aus? Kaum wird jemand nicht mehr "gebraucht", wird schon der Ruf laut: "Weg mit ihm - oder zumindest zurück in die zweite Reihe!"
Merkwürdig. Ich stöbere auf der HP der Pds herum, und finde im Frauenbereicht ein Postionspapier folgenden Inhalts: Es ging dabei um einen konkreten Fall eines Ehepaares, das durch vorgeburtliche Diagnostik erfuhr, daß es ein behindertes Kind bekommen würde. Die Eltern entschlossen sich daraufhin gemeinsam zu einer Abtreibung. In jenem Papier wird nun beklagt, was vorgeburtliche Diagnostik anrichte. Selektion des menschlichen Lebens wurde beklagt und abschließend gefordert, man müsse es gesellschaftlich Ermöglichen auch ein behindertes Kind zu bekommen. Wenn es den Begriff Heuchelei nicht schon gäbe, müßte man ihn für diesen Fall erfinden. Da entscheiden sich also zwei Menschen gegen das Kind, aus einem sehr nachvollziehbaren Grund, wenn man die psychische Belastung nur annähernd zu verstehen versucht, während gleichzeitig Kinder aus Gründen wie "Ich will jetzt noch kein Kind/es steht meiner Karriere im Wege/ich kann es mir nicht leisten etc" abgetrieben werden. Über derartige Motive gibt es kein Wehklagen, am wenigsten von Berufsfeministinnen, ganz im Gegenteil, in diesen Fällen wird die Abtreibung als Errungenschaft gefeiert. Kinder aus Karriere/Geld-Gründen abzutreiben scheinen also edlere Motive zu sein...
"Die Tragik der männlichen Schuld" von Eva im NFF.
Erbsünde: Eines Tages kam mein ehemaliger Religionslehrer in die Klasse und stellte uns die Frage, was unserer Ansicht nach Erbsünde sei. Wir alle antworteten so wie Eva: unsere Vorfahren haben Sünden begangen und wir haben sie sozusagen geerbt und müssen dafür nun auch Buße tun. Die ganze Klasse war sich in dieser Darstellung einig. Die einzige Antwort meines Lehrers war: "Genau das was ihr jetzt gesagt habt, was ihr unter Erbsünde versteht, ist kompletter Blödsinn." Und dann ist er daran gegangen zu erklären was Erbsünde ist. Sie bedeutet nicht das übernehmen von Schuld von irgendwem. Erbsünde ist der zusammenfassende Begriff, der die einfach Tatsache widergibt, daß wir alle ZUR SÜNDE FÄHIG geboren werden. Generationen um Generationen werden geboren, und immer wieder tragen sie die FÄHIGKEIT, SÜNDEN ZU BEGEHEN in sich, und die christliche Aufgabe des Menschen ist es, diese Fähigkeit nicht zu nutzen. Diese SÜNDENFÄHIGKEIT ist es, die wir erben, aber nicht die SÜNDEN selbst - daher ist es auch "völlig dumm, dafür irgendwie Buße zu tun (o-ton meines Religionslehrers).
Jane Eliot machte in den frühen 70ern in den amerikanischen Südstaaten jenes berühmt gewordene Experiment, in dem sie zeigte, wie leicht Rassismus entsteht. Ihre Mitmenschen, denen sie damit den Spiegel vorhielt, nahmen ihr das natürlich übel, sie wurde ausgegrenzt, angegriffen - aber nicht nur sie, auch ihre Eltern. Im Interview sagt sie dann (sinngemäß):
"Ich werde oft gefragt, ob ich den Menschen verzeihen könne, die meine Eltern so schlecht behandelt haben. Und ich sage immer darauf: NEIN! Denn das können nur meine Eltern, ich kann nicht stellvertretend für sie verzeihen. Nur meine Eltern können ihnen verzeihen..."
Genau das ist es. Niemand kann stellvertretend verzeihen, und niemand kann stellvertretend Buße tun oder bereuen. Alles was ICH tun kann, ist so zu leben, daß ICH nie in die Lage komme, das IRGENDJEMAND MIR VERZEIHEN MUSS!
Damit ist Evas Beitrag hinfällig, die den nicht allzu neuen und auch ziemlich plumpen Versuch unternimmt, jemandem (in diesem Fall eben den Männern) Schuldgefühle aufzupfropfen. Das ist in der Psychologie eine sehr bekannte und auch sehr häufige Strategie des Manipulierens - jemanden "schuldig sein lassen" um Rechtfertigung für seine eigenen Ambitionen zu schaffen.
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