Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen
Justizminister Christian Pfeiffer fordert eine bessere Erziehung junger Männer!
Ich finde, dass auch Jungs weinen dürfen, oder seht ihr das anders?
Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen
Als Antwort auf: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen von Joachim am 30. April 2002 12:40:30:
Justizminister Christian Pfeiffer fordert eine bessere Erziehung junger Männer!
Ich finde, dass auch Jungs weinen dürfen, oder seht ihr das anders?
[/i]
Ich halte solche Aussagen mittlerweile für Ideologien, die überholt
sind ("Jungen sollten auch weinen dürfen"). Sie sind zu plakativ,
suggestiv und ohne Verständnis für Geschlechterrollen. Sofern nichts
dazwischen kommt, werde ich heute abend mal einen neuen Artikel dazu
schreiben.
Weiterhin zweifle ich an, daß "Mädchen zum Mitleid erzogen" werden.
Daß Jungen zum Mitleid "erzogen" werden sollten (völlig plakative
Aussage) würde die Verunsicherung bei Jungen eher erhöhen, als
daß es was gegen Depressionen / Frustrationen bei Jungen hilft und
somit Amokläufe verhindert. Weil Jungen dann gesagt bekämen, wo
ihre Natur mal wieder "falsch" ist.
Ich glaube schon, daß Jungen von Natur aus auch Mitleid haben.
Es ist auch ein Unterschied, ob man Coolness abbauen oder "zum
Mitleid erziehen" will.
Lion
Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen
Als Antwort auf: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen von Joachim am 30. April 2002 12:40:30:
Justizminister Christian Pfeiffer fordert eine bessere Erziehung junger Männer!
Ich finde, dass auch Jungs weinen dürfen, oder seht ihr das anders?
nein, daß sehe ich nicht anders. nur, wenn ich mir einige beiträge so ansehe, *kriegsgeschrei mit trommelwirbel* lese, denke ich, da kapseln sich männer ein um sich nicht einzugestehen: *ich bin schwach*.
christan pfeiffer hat in dem kurzen artikel auch noch etwas wichtiges gesagt: männer zu mitleid erziehen.
aber joachim, *weinen können* sagt auch, über sich zu weinen und männer verhindern *weinen* indem sie sich gegner suchen.
gruß
Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen
Als Antwort auf: Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen von Frau***** am 30. April 2002 13:16:58:
ach ja, ganz vergessen, wenn männer weinen dann könnten sie ja opfer sein, das muss natürlich verhindert werden, sonst kämen die auch noch in den genuss vieler privilegien, deshalb soll die parole weiterhin lauten "männer sind täter, frauen die opfer und haben auch das recht zu weinen"...
Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen
Als Antwort auf: Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen von Joachim am 30. April 2002 13:25:39:
ach ja, ganz vergessen, wenn männer weinen dann könnten sie ja opfer sein, das muss natürlich verhindert werden, sonst kämen die auch noch in den genuss vieler privilegien, deshalb soll die parole weiterhin lauten "männer sind täter, frauen die opfer und haben auch das recht zu weinen"...
wer verhindert etwas?
aber ich habe wohl als frau nicht das recht, dir etwas menschliches zu sagen, es könnte dich berühren, dich von deiner kämpfermentalität abbringen. ich bin der gegner und daraus ziehst du die kraft, nicht vor mir weinen zu müssen.
der soldatische panzer. ich habe in einem anderen beitrag (über erfurt) ein zitat von handke eingeführt; versuche es einfach mal zu lesen.
gruß
Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen
Als Antwort auf: Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen von Frau***** am 30. April 2002 13:16:58:
nein, daß sehe ich nicht anders. nur, wenn ich mir einige beiträge so ansehe, *kriegsgeschrei mit trommelwirbel* lese, denke ich, da kapseln sich männer ein um sich nicht einzugestehen: *ich bin schwach*.
Schwäche in der heutigen Gessellschaft zuzugeben ist auch ziemlich schwer, findest du nicht? Und dem *Kriegsgeschrei mit Trommelwirbel* stehen Frauen in nichts nach. Auch nicht unter sich.
christan pfeiffer hat in dem kurzen artikel auch noch etwas wichtiges gesagt: männer zu mitleid erziehen.
Wie kannst du jemanden zu Mitleid erziehen, der Mitleid nie an sich erfahren hat?
aber joachim, *weinen können* sagt auch, über sich zu weinen und männer verhindern *weinen* indem sie sich gegner suchen.
Das tun Frauen auch, in verstärktem Maße.
Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen
Als Antwort auf: Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen von Joachim am 30. April 2002 13:25:39:
er hat den nagel (fast) auf den kopf getroffen. aber sad problem liegt nicht in fehlendem mitleid, sondern in der VERTEILUNG des mitleids. die natur hat uns ein programm ins hirn gepflanzt, welches wohl jahrtausende seine berechtigung hatte, und zum überleben der menschheit beigetragen hat. dieses programm heißt 'BESCHÜTZERINSTINKT' und hat sich gerade wie ein virus gegen seinen wirt gerichtet. wir haben mitleid geradezu im überfluss, aber nur mit frauen! gegenüber männern steht mitleid in einem ganz anderen kontext. wenn wir sagen 'der typ ist mitleiderregend', dann ist das ganz bestimmt nicht positiv gemeint, ein weinender mann ist im günstigsten fall lächerlich, kann aber auch aggression hervorrufen (mensch hör auf zu flennen, du memme!).
dieses verhalten gilt nicht nur für männer, sondern gerade auch für frauen. jeder kennt das noch aus seiner schulzeit. wenn der klassenrowdy gerade mal wieder dem streber mit der dicken brille gezeigt hat wo er hingehört (z.b ins pissbecken), dann war er spätestens 60 sekunden später umringt von den topfrauen der klassengemeinschaft ( im allgemeinen die, die in der pubertät am weitesten fortgeschritten waren, nicht etwa die mit den besten leistungen). auch konnte er mit vielen nennungen bei der wahl des klassensprechers rechnen.
es ist wie es immer ist seit dem staatsfeminismus. das problem wird erkannt, aber nicht GENANNT! es muss, immer unter beachtung der p.c. , umschrieben und mediengerecht aufgearbeitet werden, um es dem volk dann mundgerecht zum fraß vorzusetzten (nur keine wählerinnen vergraulen!).
gruß
thomas
Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen
Als Antwort auf: Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen von eineMama am 30. April 2002 13:52:24:
Schwäche in der heutigen Gessellschaft zuzugeben ist auch ziemlich schwer, findest du nicht?
es ist eine frage des *erwachsenwerdens*; schwäche zugeben ist auch ein akzeptieren seiner eigenen persönlichkeit. männer neigen eher schwächen zu kaschieren, sie zu überspielen, während und da spreche ich für mich, eher selbstzweifel habe und so auch stärken übersehe.
eine Mama_Wie kannst du jemanden zu Mitleid erziehen, der Mitleid nie an sich erfahren hat?
Frau****: ich denke nicht, daß menschen nie zuneigung, mitleid erfahren haben. es gilt einfach, diese potentiale stärker in den gesellschaftlichen vordergrund zu rücken.
gruß
Re: Und wie laesst sich das mit der Wehrpflicht vereinbaren?
Als Antwort auf: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen von Joachim am 30. April 2002 12:40:30:
...haben wir dann bald ein Heer von Tränen?
Schaffen wir die Wehrpflicht ab?
Schaffen wir Armee ab?
Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen
Als Antwort auf: Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen von Joachim am 30. April 2002 13:25:39:
Lieber Joachim
Ich finde durchaus, dass Männer weinen dürfen, ich denke diese 7 Jahre, die die Frauen länger leben, die haben viel mehr damit zu tun, als ihr alle wahr haben wollt. Frauen weinen schneller, sie lassen ihren Schmerz raus, sie können ihn damit auch besser verarbeiten. Männer "müssen" stark sein, sie fressen alles in sich hinein, über Wochen, Monate, Jahre, da muss man ja krank werden.
Warum bist du bloss immer so negativ, es sagt doch keiner, dass du einem Bild entsprechen musst, wer will denn, dass die Männer immer stark sind und nicht weinen und immer "Täter" bleiben, denn wenn sie weinen würden, könnte man sie ja für "Opfer" halten.
Denkst du, das sind nur Frauen, die so denken, ich kenne einige Männer, die ihren kleinen Söhnen heute noch sagen: "Ein Mann weint nicht, reiss dich doch zusammen". Diese falschen Vorstellungen und diese eingefahrenen Rollen, die stecken in der Gesellschaft, Frau alleine kann die auch nicht ändern.
Befreit euch aus der Rolle der Täter, Opfer sein, heisst nun mal verletzt worden zu sein, warum soll ich darüber nicht trauern dürfen, dieses Recht hat jeder, ein Mann genauso wie eine Frau und das hat für mich nichts mit Schwäche zu tun.
Denn wer verdrängt, der ist schwach, der weint zwar nicht, aber er kommt nicht klar damit. Wer zulässt, der weint vielleicht, zeigt aber viel Mut und Stärke, diese Gefühle eben doch zuzulassen.
es grüsst dich
Jolanda
Re: Und wie laesst sich das mit der Wehrpflicht vereinbaren?
Als Antwort auf: Re: Und wie laesst sich das mit der Wehrpflicht vereinbaren? von XRay am 30. April 2002 14:58:12:
...haben wir dann bald ein Heer von Tränen?
Schaffen wir die Wehrpflicht ab?
Schaffen wir Armee ab?
Sie abzuschaffen wäre die beste Idee! Gewalt mit Gegengewalt zu beantworten, verbirgt nur Tod, Verderben, Hass und Ungerechtigkeit, siehe Israel, wieviele Menschen müssen dort noch sterben damit sich die Vernunft durchsetzen wird? Wir sind das Volk, deshalb darf man Kriegstreibern keine Chance geben! Wer Krieg haben will, soll selbst hingehen und andere in Ruhe lassen!
Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen
Als Antwort auf: Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen von Frau***** am 30. April 2002 14:08:10:
Schwäche in der heutigen Gessellschaft zuzugeben ist auch ziemlich schwer, findest du nicht?
es ist eine frage des *erwachsenwerdens*; schwäche zugeben ist auch ein akzeptieren seiner eigenen persönlichkeit. männer neigen eher schwächen zu kaschieren, sie zu überspielen, während und da spreche ich für mich, eher selbstzweifel habe und so auch stärken übersehe.
**ach was ich bitte dich. Sei mal nicht ganz so weit oben. Ob jemand seine Schwäche zeigen kann, der gezwungen ist sie nach Aussenhin zu verbergen, weil 'Schwachen' nichts zugetraut wird, das halte ich für dahingestellt.
Das fällt Erwachsenen schon schwer und da soll das ein Heranwachsender können, der sicher nichts anderes von seinen Mitmenschen vorgelebt bekommen hat?
eine Mama_Wie kannst du jemanden zu Mitleid erziehen, der Mitleid nie an sich erfahren hat?
**Ich denke nicht das ich das nachträglich könnte. Mitleid ist sicherlich vorhanden in unserem Denken, wenn wir es vorgelebt bekommen. Wenn du selber immer nur getreten wurdest wenn du Mitleid brauchst, was lernst du da?
Das sich Mitleid haben lohnt wohl kaum. Es gibt sicher Menschen die dennoch Mitleid für andere empfinden könne, aber es gibt auch andere.
Frau****: ich denke nicht, daß menschen nie zuneigung, mitleid erfahren haben. es gilt einfach, diese potentiale stärker in den gesellschaftlichen vordergrund zu rücken.
***lächel* na und wie bitte willst du das machen? Indem du die Gesselschaft mit den Ellebogen auf Seite schubst und sachst: hey ich bin sensibel und das ist eine Stärke, mach gefälligst Platz?
Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen
Als Antwort auf: Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen von eineMama am 30. April 2002 16:58:20:
hallo eine mamma,
warum so wütend?
eine mamma:ach was ich bitte dich. Sei mal nicht ganz so weit oben. Ob jemand seine Schwäche zeigen kann, der gezwungen ist sie nach Aussenhin zu verbergen,
Frau*****: letztlich geht es um einen gesellschaftlichen paradigmenwechsel, der je nach lust und laune schon mal postuliert wurde. was christian pfeiffer sacht angesprochen hat, ist ein zugewinn an *emotionaler und sozialer kompetenz*.
nicht konkurrenzdenken, siegerdenken sind wichtig, sondern diese soziale kompetenz, die eine integration der *verlierer* möglich macht.
und wenn ich von *erwachsenwerden* schreibe, meine ich, auch seine schwächen annehmen zu können; dabei halbiere ich nicht meine persönlichkeit, sondern ich setze sie erst einmal wie ein puzzle zusammen. dieses *ich kann keine schwäche zeigen, weil ich....*, ist die eigentliche schwäche.
ich wurde einmal mit einem vorgesetzten konfrontiert (wir sind beide akademiker, gleiche profession), der, obgleich er sich die ganze latte von mangementtechniken reingepfiffen hat, mir seinen schwarzen terminkalender vor die nase hielt, mich nach dem datum fragte und stolz seine eigene *verwirrung-im-terminstress* genoß und mich dann dumm-brachial zur schnecke machte. ich kroch zwar aus dieser besprechung, nur seine schwächen, seine emotionale krüppelhaftigkeit, machte ihn zu dem verierer.
indem ich dieses spiel *ich darf keine schwäche zeigen..ich muß ihm paroli bieten..* war ich für mich der psychische sieger; will heißen, ich konnte diese negative situation verarbeiten.
eine mamma:Das fällt Erwachsenen schon schwer und da soll das ein Heranwachsender können, der sicher nichts anderes von seinen Mitmenschen vorgelebt bekommen hat?
Frau*****: es ist sicher so, daß ein anderes modell wünschenswert ist, nur eine ablösung ist immer ein längerer prozess. und wir sind im moment nicht in einer phase, die viel hoffnung hergibt. die gesellschaft spaltet sich in individualisierte winner und individualisierte loser. da gilt es anzusetzen, netze der gemeinschaft zu schaffen um so den blick für den anderen zu bekommen.
eine Mama_Wie kannst du jemanden zu Mitleid erziehen, der Mitleid nie an sich erfahren hat?
Ich denke nicht das ich das nachträglich könnte. Mitleid ist sicherlich vorhanden in unserem Denken, wenn wir es vorgelebt bekommen. Wenn du selber immer nur getreten wurdest wenn du Mitleid brauchst, was lernst du da?
Frau****: mitleid ist wohl eine gefühlsregung, die bei jedem menschen da ist, denke einfach an die manchmal so belächelte tierliebe von menschen, die ansonsten schwer erträglich sind.
es gilt einfach, diese potentiale stärker in den gesellschaftlichen vordergrund zu rücken.
eine mamma:lächel* na und wie bitte willst du das machen? Indem du die Gesselschaft mit den Ellebogen auf Seite schubst und sachst: hey ich bin sensibel und das ist eine Stärke, mach gefälligst Platz?
Frau:***: *lol* erstmal, warum nicht. wäre doch ein weg, sich nicht dafür zu schämen, daß man *schwächen* hat. wer will denn sein ganzes leben als *halb-starker* durchs leben schreiten und die andere *schwache hälfte* nur im mondschein den sternen zeigen. da setze ich meine beiden hälften doch lieber zusammen.
aber wie will ich es noch machen? mit strukturen, die eine vereinzelnung/vereinsamung dadurch begegnet, daß sie solidarisch wirken. jede veränderung, die den trend zur vereinzelnung fördert, ist auch ein trend in eine *einzelkämpfergesellschaft*.
gruß
Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen
Als Antwort auf: Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen von Jolanda am 30. April 2002 14:59:02:
Hi Jolanda,
ich denke diese 7 Jahre, die die Frauen länger leben, die haben viel mehr damit zu tun, als ihr alle wahr haben wollt. [...]Männer "müssen" stark sein, sie fressen alles in sich hinein, über Wochen, Monate, Jahre, da muss man ja krank werden.
Es ist wahr, ich stimme dem absolut zu.
Nur: Wer will schon seine männliche Identität beschädigen,
in dem er (zu oft) Schwäche zeigt?
Schwäche wird geduldet, es ist kein Merkmal für einen "weiterentwickelten
Menchen" und wird es nie sein. Das ist ideologischer Quatsch von gestern.
Die tagtägliche Realität ist anders, und ich denke nicht, daß das alles in
einer falschen gesellschaftlichen Auffassung oder einer falschen
Erziehung begründet liegt, die "nur noch" in den nächsten Jahrzehnten
zu überwinden ist.
Schwäche nicht zu zeigen, gehört zum Mann-sein dazu, ganz einfach,
weil es Rivalitäten gibt. Der Schwächere verliert, so neandertalmäßig
einfach ist das.
Und dann soll Jungen "zu Mitleid erzogen" werden, so eine blöde, un-
durchdachte, politisch-korrekte Aussage. Erstmal ist das eine
Diskriminierung, wird doch gesagt, daß Jungen zuwenig / zu selten Mitleid
empfinden. Mitleidsfähigkeit ist jedem Menchen individuell vorhanden.
Wenn etwas "erzogen" werden sollte, dann, daß übertriebene Härte
nicht erstrebenswert ist und daß Fairness eine Tugend ist.
Komischerweise wird in unserer Welt aber alles rauher und brutaler.
Es gibt eine übertriebene Coolness, die die Mitleidsfähigkeit überdeckt,
die muß weg.
[quote]Denkst du, das sind nur Frauen, die so denken, ich kenne einige Männer, die ihren kleinen Söhnen heute noch sagen: "Ein Mann weint nicht, reiss dich doch zusammen".[/quote]
Das bräuchte der Vater gar nicht zu sagen. Der Sohn würde es schon
"von alleine" mitkriegen.
Diese falschen Vorstellungen und diese eingefahrenen Rollen, die stecken in der Gesellschaft, Frau alleine kann die auch nicht ändern.
Will "Frau" die ändern? Ich glaube nicht, daß "Frau" eine zu starke
Rollenänderung des Mannes behagen würde. Vielleicht schwätzt man im Gemeinschaftkundeunterricht über "glorreiche Schwäche" und himmelt
nachmittags auf MTV den tätowierten, gepiercten und muskulösen Sänger
an, der halt total männlich wirkt. Oder freut sich, daß der Mann
im Job befördert wurde, und der Kollege diesmal nicht.
[quote]Denn wer verdrängt, der ist schwach, der weint zwar nicht, aber er kommt nicht klar damit. Wer zulässt, der weint vielleicht, zeigt aber viel Mut und Stärke, diese Gefühle eben doch zuzulassen. [/quote]
Bis zu einem gewissen Grad mag das gehen. Die Männer durften sich
ja in den letzten Jahrzehnten mehr Schwächen herausnehmen.
Aber irgendwo setzt die Realität Grenzen.
Lion, der jetzt Abwaschen geht (modern genug? 
Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen
Als Antwort auf: Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen von Frau****** am 30. April 2002 18:14:58:
Ich bin alles andere als wütend.
Doch finde ich durchaus das du dieses spezielle Thema mit einem sagen wir, hochnäsigen Grinsen belächelst und es mit ausschmückenden Worten bedenkst.
Theorie ist was schöne, in ihr kann man die Dinge so sehen wie man sie gerne hätte, kann Probleme auf die einfachste Art und Weise lösen- die Realität sieht anders aus.
In der Realität sind auch heute noch Jungen die weinen oder Schwächen zeigen, Heulsusen, Knatschtanten, Muttersöhnchen. Wenn auch nicht für die eigenen Eltern, aber dennoch in den Augen der Mitschüler usw. Woher sollen die die Kraft nehmen gegen den Strom zu schwimmen?
dieses *ich kann keine schwäche zeigen, weil ich....*, ist die eigentliche schwäche.
Richtiger wäre wohl: ich kann keine Schwäche mehr zeigen, weil....
ich kroch zwar aus dieser besprechung, nur seine schwächen, seine emotionale krüppelhaftigkeit, machte ihn zu dem verierer.
>indem ich dieses spiel *ich darf keine schwäche zeigen..ich muß ihm paroli bieten..* war ich für mich der psychische sieger; will heißen, ich konnte diese negative situation verarbeiten.
Dann sollte man davon ausgehen das man dir beigebracht hat die Dinge für dich positiv zu sehen. Wie hätte ein Mensch an deiner Stelle reagiert dem das nicht beigebracht wurde? Wie reagieren Jugendliche die von einem Lehrer zusammengestaucht werden, auch wenn er gerade erst einen Fehler gemacht hat. Hängt wohl von den Erfahrungen ab die sie gemacht haben, von ihrem Selbstbewusstsein.
Frau*****: es ist sicher so, daß ein anderes modell wünschenswert ist, nur eine ablösung ist immer ein längerer prozess. und wir sind im moment nicht in einer phase, die viel hoffnung hergibt. die gesellschaft spaltet sich in individualisierte winner und individualisierte loser. da gilt es anzusetzen, netze der gemeinschaft zu schaffen um so den blick für den anderen zu bekommen.
In der Tat, Gemeinschaftliches Denken ist es das fehlt.
Frau:***: *lol* erstmal, warum nicht. wäre doch ein weg, sich nicht dafür zu schämen, daß man *schwächen* hat. wer will denn sein ganzes leben als *halb-starker* durchs leben schreiten und die andere *schwache hälfte* nur im mondschein den sternen zeigen. da setze ich meine beiden hälften doch lieber zusammen.
Siehe Oben. Du kannst das, vielleicht kann ich das auch. Aber es gibt eine Menge Menschen die das nicht, oder nicht mehr können.
aber wie will ich es noch machen? mit strukturen, die eine vereinzelnung/vereinsamung dadurch begegnet, daß sie solidarisch wirken. jede veränderung, die den trend zur vereinzelnung fördert, ist auch ein trend in eine *einzelkämpfergesellschaft*.
Solidarität wird aber gerade sehr, sehr klein geschrieben in der Gesellschaft....bist du solidarisch mit jedem? Und an wem bleibt die 'Durchsetzung' dieses neuen Denkens hängen? An den Eltern, die ihre Kinder anders erziehen sollen. Die vielleicht schon selber keine Schwächen mehr zeigen können/dürfen/sollen.
Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen
Als Antwort auf: Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen von Lion am 30. April 2002 20:43:43:
Lieber Lion 
...Ja modern genug...schmunzelt.
Ob die Frauen das wollen, ob die Männer das wollen, ob die Gesellschaft das will. Und was ist mit mir selbst, ob ich es will?
Klar gebe ich dir Recht, dass in der Gesellschaft immer noch sehr stark ausgeprägte Rollenbilder herrschen. Aber es bewegt sich auch an manchen Stellen etwas. Klar wird es noch Jahre dauern, bis da wirklich ein Umdenken statt findet. Aber es ist in meinen Augen trotzdem wichtig, dass Männer vermehrt ihre Emotionen ausleben können.
Denkst du ich weiss nicht, wie sehr wir alle in unserem Umfeld eingespannt sind, wie Schwäche oft ausgenutzt wird. Aber es ist trotzdem nicht gut, wenn man ein Leben lang Gefühle unterdrücken muss, es macht krank und es frustriert unheimlich.
Wir sollten doch zumindest versuchen in unserem Umfeld Situationen zu erschaffen, wo das eben lebbar ist. Klar kann ich nicht die Welt verändern, aber ich kann mich verändern. Ich kann nur im Kleinen was tun...sicher, aber ich kann was tun.
Ein lieber Gruss
Jolanda
Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen
Als Antwort auf: Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen von Jolanda am 30. April 2002 22:41:53:
[quote]Klar gebe ich dir Recht, dass in der Gesellschaft immer noch sehr stark ausgeprägte Rollenbilder herrschen. [/quote]
Der Begriff "Rollen" wird zu oft falsch verstanden. Er wird oftmals
so verstanden, als ginge es um "Mann = geht zur Arbeit", "Frau = steht
in der Küche".
Ich selbst hätte besser von "Verhaltensweisen" oder "Herangehensweisen"
sprechen sollen, die eben typisch männlich oder typisch weiblich sind.
Und da stellt sich auch die Frage, ob irgendwas vorschnell auf die
Liste von noch "wegzuentwickelnden" Defiziten gestellt werden sollte,
insbesondere natürlich "die Defizite der Männer".
Was ist denn, wenn insbesondere Männer gar nicht den Bedarf haben,
Schwächen zeigen zu wollen, weil ihnen diese Verhaltensweise
gewissermaßen im Blut liegt? Klar schafft das Probleme.
By the way: Warum wird nicht auch die Neigung zur Launigkeit bei
Frauen auf die Liste der noch wegzuentwickelnden Defizite gesetzt?
Aber es bewegt sich auch an manchen Stellen etwas. Klar wird es noch Jahre dauern, bis da wirklich ein Umdenken statt findet. Aber es ist in meinen Augen trotzdem wichtig, dass Männer vermehrt ihre Emotionen ausleben können.
Ja, aber so, wie es der Mann tut, ist es ja auch wieder verkehrt
und "entwicklungsbedürftig".
Wenn ein Mann auf belastende Sachen stößt, dann wird er nicht unbedingt
das Bedürfnis haben, sich jetzt erstmal hinzusetzen und darüber zu
heulen.
Neulich meinte mal ein "Geschäftspartner" von mir, sich in meiner
Abwesenheit negativ über mich zu äußern. Natürlich meinem Chef gegenüber,
der mich daraufhin ansprach.
Natürlich war ich verletzt deswegen, aber ich war auch maßlos wütend.
Wäre dieser "Geschäftspartner" zugegen gewesen, hätte ich Dinge geäußert,
die man in der Geschäftswelt besser nicht so äußert.
Aber diese typisch männliche Aggression gehört ebenfalls zu
den politisch Inkorrekten Dingen. Und deshalb wird schon bei Jungs
in der Schule (ohne Rücksicht auf Verluste) versucht, ihnen dieses
abzugewöhnen.
Das ist eben dieses zweischneidige bei der ganzen Gleichberichtigungs-
geschichte (und deshalb gibt es dieses Forum).
Die Gleichberechtigungsbewegung der Frauen hat es geschafft, daß
Frauen auch Eigenschaften an den Tag legen dürfen, die vorher
ein Vorrecht der Männer waren (Durchsetzungsfähigkeit, leitende Handlungen usw.). So weit so gut.
Nur wird jetzt versucht, die Kehrseite der männlichen Eigenschaften bei
den Männern zu kappen bzw. sie werden negiert. Überstarke Durchsetzungs-
fähigkeit kann eben Aggression sein. Natürlich kippt Aggression auch
in die Destruktivität. Aber das ist nun halt mal so.
[quote]Denkst du ich weiss nicht, wie sehr wir alle in unserem Umfeld eingespannt sind, wie Schwäche oft ausgenutzt wird. Aber es ist trotzdem nicht gut, wenn man ein Leben lang Gefühle unterdrücken muss, es macht krank und es frustriert unheimlich.[/quote]
Jo, und Männer haben eine andere Gefühlswelt als Frauen. Wenn Männer Gefühle ausleben sollen, dann heißt das auch, daß sie herumbrüllen und ggf. dem Gegner auch ans Leder wollen. Aber das ist dann "böse".
Es ist ein Irrglaube, anzunehmen, im Jahr 3025 hätten wir das "endlich
überwunden", sofern man nicht mit Genmanipulation und Blut-Hormonwäsche
nachhilft 
Lion
Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid
Als Antwort auf: Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen von eineMama am 30. April 2002 21:15:10:
guten morgen und einen sonnigen tag,
gedenken wir der brüder und schwestern, die heute in eintracht hand in hand demonstrieren, während wir nach durchzechter nacht faul am diwan liegen und pralinen mümmeln.
eine Mama:..einem sagen wir, hochnäsigen Grinsen belächelst und es mit ausschmückenden Worten bedenkst.
Frau*****: ein hochnäsiges grinsen scheint mir im moment nicht zu gelingen; zwar versuche ich es, aber mit meinen wirren haaren wirkt es eher lustig. na, vielleicht klappt es heute noch und ich werde die ganze palette aus dem gedicht von Hans Magnus Enzensberger:*Einführung in die Handelskorrespondenz* mal ausprobieren. und das geht so: **Mit freundlichen Grüßen, Mit grämlichem Hüsteln, Mit christlichem Frösteln, Mit fiesen Grimassen, Mit geilen Finessen, Mit feistem Gewinsel, Mit schwülem Gefasel, Mit schweißigen Nüstern, Mit heiserem Schmatzen, Mit schleimigen Kitzeln, Mit lüsternen Fratzen, Mit feilischen Küssen, Mit schäumenden Fisteln, Mit freudigem Geifern, Mit schleußlichen Fotzen, Mit fröhlichen Knirschen, Mit kreischenden Flüchen, Mit freundlichen Grüßen**
bleiben wir aber bei freundlichen grüßen, denn manche texte machen mich hier eher betroffen, nicht weil sie die *realität* widerspiegeln, sondern weil sie so als *realität* gefühlt werden.
eine Mama:Theorie ist was schöne, in ihr kann man die Dinge so sehen wie man sie gerne hätte, kann Probleme auf die einfachste Art und Weise lösen- die Realität sieht anders aus.
Frau*****: wenn du theorie als ein *wolken-kuckucks-heim* betrachtest, hast du sicher recht, aber theorie, wie ich sie vestehe, arbeitet auf der basis empirisch gesicherter erkenntnise, kausaler und funktionaler beziehungen, regelförmigkeiten und gesetzmäßigkeiten..., und von daher schwirrt sie nicht in den wolken.
aber ich meine auch, daß der hinweis mit der theorie, der satz *grau ist alle theorie* eher eine resignative haltung ausdrückt und nicht die möglichkeit der veränderung.
eine Mama:In der Realität sind auch heute noch Jungen die weinen oder Schwächen zeigen, Heulsusen, Knatschtanten, Muttersöhnchen. Wenn auch nicht für die eigenen Eltern, aber dennoch in den Augen der Mitschüler usw. Woher sollen die die Kraft nehmen gegen den Strom zu schwimmen?
Richtiger wäre wohl: ich kann keine Schwäche mehr zeigen, weil....
Frau:*****: du beschreibst einen realen vorgang, der aber nicht in allen schichten so praktiziert wird. unsere gesellschaft ist nicht so homogen und starr. da sind auch eltern da, die ihren jungs all die *schwächen* gestatten, die sie haben.
nur, und da möchte ich einfädeln, haben wir auch die möglichkeit, diese *reduzierten persönlichkeiten*, egal ob mann oder frau, ein stück weit zu verändern. ich habe gestern von einem paradigmenwechsel geschrieben, nicht die individualisierte konkurrenz- und leistungsgesellschaft löst die probleme, sondern eine soziale gesellschaft, der es gelingt, die loser zu integrieren.
aber was nützt uns das jetzt, was nützt es dem Kind, daß nicht weinen soll, weil *indianer-keinen-schmerz-kennen*, oder dem vater/mutter, die angst haben, ihr weinender, sensibler junge könnte in dieser konkurrenzgesellschaft nicht mehr bestehen? es nützt auch jetzt schon, denn diese erwachsenen können sich mit ihrer verstrickung in diese mechanismen auseinander setzen, ihre ängste auch formulieren und aus der gesamten fülle von möglichkeiten ein anderes modell entgegensetzen.
es ist ein modell einer *helfenden, teilnehmenden gemeinschaft*. seit erfurt werden wieder fragen aufgeworfen und wieder nur rezepte angeboten, die das problem an die eltern zurückgeben. aber wie kann es angehen, daß der junge mann für einen lächerlichen fehler (fälschung von attesten) gnadenlos verwiesen wurde und kein soziales netz hat ihn bei diesem fall-ins-loch betreut?
eine individualisierte konkurrezgesellschaft frisst ihre kinder, ihre männer, ihre frauen. deswegen dieser paradigmenwechsel. und da können erwachsene schon jetzt viel tun. nämlich erstmal eine komplexere sicht in gesellschaftliche wirkungszusammenhänge und nicht das *verzetteln in mann/frau gegensätze*, die nichts lösen und nur frustrationen bringen, weil die eigentlichen probleme einer individualisierten gesellschaft weiter bestehen.
eine Mama:Dann sollte man davon ausgehen das man dir beigebracht hat die Dinge für dich positiv zu sehen. Wie hätte ein Mensch an deiner Stelle reagiert dem das nicht beigebracht wurde?
Frau*****: nein, sie wurden mir nicht beigebrcht. es sind erfahrungen, reklektionen. was ich noch zu diesem konflikt mit meinen vorgesetzen anmerken will (ein mann); es war für mich kein konflikt zwischen mann/frau, es war ein konflikt zwischen einen armen teufel (der meinte, er müßte so seine rolle spielen) und mir, die dieses spielen nicht mehr will.
eine Mama:Solidarität wird aber gerade sehr, sehr klein geschrieben in der Gesellschaft....bist du solidarisch mit jedem? Und an wem bleibt die 'Durchsetzung' dieses neuen Denkens hängen? An den Eltern, die ihre Kinder anders erziehen sollen. Die vielleicht schon selber keine Schwächen mehr zeigen können/dürfen/sollen.
Frau*****: ich glaube, du hast einfach zuviel angst. dieses *neue denken*, ist nicht wirklich neu. gesellschaften sind auf diesem denken aufgebaut (mal mehr gelungen, mal weniger) nur haben wir etwas, was sehr sich sehr stark von-einander-wegbewegt: *individuum* und *gemeinschaft*. und keiner fühlt sich dabei wohl.
das schlechteste wäre es, die eltern damit alleinezulassen, denn dann ividualisiere ich ein strukturelles problem. auch meine ich, können menschen ruhig stolz auf mehrere facetten ihrer persönlichkeit sein (schwächen, stärken, schwächen), denn es macht sie erst zu menschen.
einen schönen maientag noch und cih hoffe, du bist mir nicht böse wegen meiner *kleinen polemik* am anfang, aber es hat mich gejuckt, darauf einzugehen. 
gruß
Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen
Als Antwort auf: Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen von Frau****** am 30. April 2002 18:14:58:
Hoppla, was sehe ich da: Einen sechsten Stern in Deinem Namen.
Schummeln gilt nicht. 
Gruß, Jörg
Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen
Als Antwort auf: Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen von Jörg am 01. Mai 2002 16:43:20:
Hoppla, was sehe ich da: Einen sechsten Stern in Deinem Namen.
Schummeln gilt nicht.
Gruß, Jörg
wieso, ich bin doch *sexistin* 
Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen
Als Antwort auf: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen von Joachim am 30. April 2002 12:40:30:
Justizminister Christian Pfeiffer fordert eine bessere Erziehung junger Männer!
Ich finde, dass auch Jungs weinen dürfen, oder seht ihr das anders?
Zitat:
Jungen müssten nach dem Vorbild von Mädchen stärker zum Mitleid erzogen werden, sagte der Kriminologie-Professor der «Neuen Presse» in Hannover (Dienstag-Ausgabe).
Die "guten" Mädchen sind aber meist Meisterinnen in Psychoterror.
Weiß dies dieser Professor auch?
Die Gesellschaft müsse zur Kenntnis nehmen, dass Amokschützen in der Regel depressive Männer und nicht Frauen seien.
Woher kommen Depressionen bei Männern?
Als Ansatz ist diese Frage doch schon wegweisend.
«Mädchen dürfen weinen, sie werden ihrer Emotionen nicht beraubt», sagte Pfeiffer. «Frauen empfinden deshalb eher Mitleid, wenn etwas Schlimmes passiert.» Jungen würden dagegen angehalten, «cool bis ans Herz» zu sein. «Sie lernen, sich zu panzern gegen eigene Schmerzen und gegen die Schmerzen anderer.» Liebevolle Erziehung fördere Mitleidsfähigkeit und Moral.
Mit anderen Worten:
Jungen werden ihrer Emotionen beraubt.
Sie müssen lernen sich gegen ihre Schmerzen panzern.
Sie werden nicht liebevoll erzogen.
Wer tut dieses?
Nur die Väter, denen immer vorgeworfen wird, daß sie zuviel arbeiten?
Gut gemacht Herr Pfeiffer, aber doch noch ein wenig zu kurz gedacht.
Bitte weiterdenken.
Dann finden sie die Ursache in manchen Gutmenschinnen, die meinen, daß Frauen die besseren Menschen sind, und die männlichen Artgenossen einer dauernden Umerziehung unterwerfen wollen.
Die diesen Männern dauernd ein schlechtes Gewissen einreden wollen, für angebliche Taten anderer.
Die diesen Männern jegliche Lebensperspektive rauben.
usw. usf.
Warum konnten sie nicht mal die Jungen als die Opfer dieser Erziehung direkt benennen?
Nein, es mußten die Mädchen erwähnt werden, die "nicht beraubt" werden.
Solche Umerziehungen haben in vielen Staaten unserer Erden stattgefunden.
Außer Elend hat es nichts gebracht.
Und wenn diese Regime beseitigt waren, kamen wieder die normalen Menschen zum Vorschein. Mit allen ihren guten und schlechten Seiten.
Auch dem femistischen Sexismus wird es so ergehen. Dauert nur vielleicht noch ein Weilchen.
Und auch ein Herr Pfeiffer kann sich von einem Saulus in einen Paulus verwandeln?
Gruß
Norbert
Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen
Als Antwort auf: Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen von Norbert am 02. Mai 2002 22:03:07:
Jungen werden ihrer Emotionen beraubt.
Dann finden sie die Ursache in manchen Gutmenschinnen, die meinen, daß Frauen die besseren Menschen sind, und die männlichen Artgenossen einer dauernden Umerziehung unterwerfen wollen.
Die diesen Männern dauernd ein schlechtes Gewissen einreden wollen, für angebliche Taten anderer.
hallo norbert,
mitte der 70iger jahre hat klaus theweleit ein zweibändiges werk geschrieben mit dem titel: *männerphantasien*, ein psychologischer versuch über die panzerung des mannes (Verlag Roter Stern, Frankfurt 1977). ich empfehle es dir ohne häme, den die mär von der dauernden umerziehung des mannes durch frauen, taugt nur für die frustrationsmülltonne.
aber ich will einen anderen aspekt einbringen.
ich behaupte mal, kein mann wird hier ernsthaft die these aufstellen können, wir leben in einer frauendominierten gesellschaft.
was macht aber die verunsicherung des mannes aus, die ja bei einigen fast an hysterie grenzt?
wir leben in einer individualisierten leistungs- und konkurrenzgesellschaft, in der *jetzt auch der mann* nicht mehr die positionen erreichen kann, die noch vor 10 jahre möglich, ja sogar sicher waren. sein eigenes rollenbild vom *winner*, vom *ernährer* zerfällt und er soll sich jetzt mit weniger status, weniger ansehen zufrieden geben. früher sind die diese unappetitlichen nischen (schlecht bezahlte jobs) den frauen vorbehalten gewesen; jetzt wird auch der mann dahin gedrängt. kein mann wird sich hier im forum so fröhlich hinstellen können und sagen: *ja, toll, ich bin flexibel, der konkurrenzkampf törnt mich an, mit meiner schlechten bezahlung wachse ich über mich hinaus, die gefahr des sozialen abstiegs ist für mich der ultimative kick*.
kein mann würde hier zugeben, daß es nicht die frauen sind, die ihn über gebühr belasten, sondern seine *konditionierung auf erfolg, der sich nun für ihn auch nicht mehr einstellt* und das er psychisch mit dieser herabwürdigung nicht mehr zurande kommt.
dieser einbruch in seine männlichen lebensperspektiven macht sein psychisches dilemma deutlich. diese männlichen träume von *alles kann ich erreichen* zerplatzen in *nichts kann ich bewegen*.
und dann sind plötzlich die frauen für dieses dilemma schuld mit ihrer gezielten *umerziehung der männlichen artgenossen* (norbert: der begriff der artgenossen hat soetwas distanziert-gepanzertes an sich)?
christian pfeiffers äußerung sticht schon in ein wespennest und du hast auch recht, wenn du sagst, er hätte weiterdenken sollen. nur meine ich, männer/frauen sollten auf ganz verschiedenen ebenen damit beginnen.
einmal damit, dieser individualisierten konkurrenzgesellschaft etwas entgegensetzen (soziale strukturen aufbauen, gemeinschaftliches handeln fördern) und ihren kindern nicht diese bürde geben, der stärkste und der beste zu sein. das ist natürlich auch eine erziehung, um mit frustrationen umzugehen.
ich denke norbert, du solltest darüber nachdenken, was die emotionen der jungen raubt. aber wahrscheinlich kenne ich deine antwort.
gruß
Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen
Als Antwort auf: Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen von Frau***** am 02. Mai 2002 23:31:04:
Jungen werden ihrer Emotionen beraubt.
Dann finden sie die Ursache in manchen Gutmenschinnen, die meinen, daß Frauen die besseren Menschen sind, und die männlichen Artgenossen einer dauernden Umerziehung unterwerfen wollen.
Die diesen Männern dauernd ein schlechtes Gewissen einreden wollen, für angebliche Taten anderer.
hallo norbert,
mitte der 70iger jahre hat klaus theweleit ein zweibändiges werk geschrieben mit dem titel: *männerphantasien*, ein psychologischer versuch über die panzerung des mannes (Verlag Roter Stern, Frankfurt 1977). ich empfehle es dir ohne häme, den die mär von der dauernden umerziehung des mannes durch frauen, taugt nur für die frustrationsmülltonne.
aber ich will einen anderen aspekt einbringen.
ich behaupte mal, kein mann wird hier ernsthaft die these aufstellen können, wir leben in einer frauendominierten gesellschaft.
was macht aber die verunsicherung des mannes aus, die ja bei einigen fast an hysterie grenzt?
wir leben in einer individualisierten leistungs- und konkurrenzgesellschaft, in der *jetzt auch der mann* nicht mehr die positionen erreichen kann, die noch vor 10 jahre möglich, ja sogar sicher waren. sein eigenes rollenbild vom *winner*, vom *ernährer* zerfällt und er soll sich jetzt mit weniger status, weniger ansehen zufrieden geben. früher sind die diese unappetitlichen nischen (schlecht bezahlte jobs) den frauen vorbehalten gewesen; jetzt wird auch der mann dahin gedrängt. kein mann wird sich hier im forum so fröhlich hinstellen können und sagen: *ja, toll, ich bin flexibel, der konkurrenzkampf törnt mich an, mit meiner schlechten bezahlung wachse ich über mich hinaus, die gefahr des sozialen abstiegs ist für mich der ultimative kick*.
kein mann würde hier zugeben, daß es nicht die frauen sind, die ihn über gebühr belasten, sondern seine *konditionierung auf erfolg, der sich nun für ihn auch nicht mehr einstellt* und das er psychisch mit dieser herabwürdigung nicht mehr zurande kommt.
dieser einbruch in seine männlichen lebensperspektiven macht sein psychisches dilemma deutlich. diese männlichen träume von *alles kann ich erreichen* zerplatzen in *nichts kann ich bewegen*.
und dann sind plötzlich die frauen für dieses dilemma schuld mit ihrer gezielten *umerziehung der männlichen artgenossen* (norbert: der begriff der artgenossen hat soetwas distanziert-gepanzertes an sich)?
christian pfeiffers äußerung sticht schon in ein wespennest und du hast auch recht, wenn du sagst, er hätte weiterdenken sollen. nur meine ich, männer/frauen sollten auf ganz verschiedenen ebenen damit beginnen.
einmal damit, dieser individualisierten konkurrenzgesellschaft etwas entgegensetzen (soziale strukturen aufbauen, gemeinschaftliches handeln fördern) und ihren kindern nicht diese bürde geben, der stärkste und der beste zu sein. das ist natürlich auch eine erziehung, um mit frustrationen umzugehen.
ich denke norbert, du solltest darüber nachdenken, was die emotionen der jungen raubt. aber wahrscheinlich kenne ich deine antwort.
gruß
In den Medien geht es schon immer darum, wie Frauen sich Männer wünschen und bis heute, gibt es zig Frauen Sendungen, die imer neue sich oft wiedersprechende Dinge von Männern forden. Das Männer an Ihren Partnerinnen rummäkeln, findet man sehr selten. Wenn man alleine sieht, daß die Nachmittags Talk Shows seit 15 Jahren auf Jungs eindreschen, ihr Verhalten anklagen, lächerlich machen bzw. abwerten. Auch mich haben die ständig wechselnden Forderungen verunsichert, aber heute sage ich mit vielen: Die Komödie ist vorbei, Männer spielen keine Rolle mehr.
Gruß
Georsch
dem ist fast nichts hinzuzufügen!
Als Antwort auf: Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen von Georg am 03. Mai 2002 01:05:59:
In den Medien geht es schon immer darum, wie Frauen sich Männer wünschen und bis heute, gibt es zig Frauen Sendungen, die imer neue sich oft wiedersprechende Dinge von Männern forden. Das Männer an Ihren Partnerinnen rummäkeln, findet man sehr selten. Wenn man alleine sieht, daß die Nachmittags Talk Shows seit 15 Jahren auf Jungs eindreschen, ihr Verhalten anklagen, lächerlich machen bzw. abwerten. Auch mich haben die ständig wechselnden Forderungen verunsichert, aber heute sage ich mit vielen: Die Komödie ist vorbei, Männer spielen keine Rolle mehr.
Gruß
Georsch
Gruß
Norbert
Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen
Als Antwort auf: Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen von Norbert am 02. Mai 2002 22:03:07:
Die Gesellschaft müsse zur Kenntnis nehmen, dass Amokschützen in der Regel depressive Männer und nicht Frauen seien.
Frauen gehen nur andes vor. In Erfurt läuft ein Strafprozess gegen eine Schülerin wegen 456 fachen Mordversuch. Sie war schulisch in der gleichen Tat wie der Amoktäter. Solches erscheint aber dezenter, und mit viel Verständnis in der Öffentlichkeit.
Rainer
Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen
Als Antwort auf: Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen von Georg am 03. Mai 2002 01:05:59:
hallo georg,
Frau:*****ich habe einen anderen aspekt angesprochen, nämlich, daß die meisten männer nicht mehr an ihrer internalisierten rolle partizipieren können. in der individualisierten konkurrenzgesellschaft erleben sie eine deklassierung, werden ausgegrenzt, mit billigjobs abgespeist und von männern (schröders faulenzerdebatte, hundts forderungen nach der totalen flexiblisierung des arbeitsmarktes....)verhöhnt.
zwar betrifft dies auch frauen, aber wir haben immer eine nischenexistenz geführt und andere bereiche hinzugewonnen. nur der mann erlebt jetzt ein psychisches debakel. wie soll er sich definieren? über hausarbeit, über kindererziehung, über soziales engagement?
der schleichende verlust seiner männlichen identität macht ihn ratlos und lehrt ihn das fürchten. und das ist das kuriose: frauen haben damit nur wenig zutun, es sind überwiegend männer, die männer zertrümmern.
Georg:In den Medien geht es schon immer darum, wie Frauen sich Männer wünschen und bis heute, gibt es zig Frauen Sendungen, die imer neue sich oft wiedersprechende Dinge von Männern forden.
Frau*****: das was du hier ansprichst, sind die auswüchse einer individualisierten konkurrenzgesellschaft, die in ihrem exhibitionismus groteske züge angenommen hat. in diesen sendungen dreschen alle aufeinanderein:mann gegen frau, mutter gegen kind, opa gegen toten großonkel.
an diesen sendungen willst du die *verunsicherung des mannes* erkennen?
Georg:Die Komödie ist vorbei, Männer spielen keine Rolle mehr.
Frau*****: ja, die kömodie ist vorbei, aber du spielst sie auf einer anderen bühne weiter.
gruß
Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen
Als Antwort auf: Re: Justizminister: Junge Männer zu Mitleid statt zu Coolness erziehen von Frau***** am 03. Mai 2002 13:15:55:
Hallo Frau,
es ist richtig, daß Männer fast allen Forderungen von Frauen nachkamen und und heute in wesentlichen Bereichen benachteiligt sind. Mit eine Ursache dafür sind wohl die Rollenspiele, die Frauen in immer neuen Spielarten von Männern fordern. In den Medien wird männlichkeit ständig in Frage gestellt, egal in welcher Rolle sie steckt. Nur ein Blindfish sieht nicht, wie die Medien den Feministinnen das Wort reden. Um ehrlich zu sein, war ich auch manchmal verunsichert, durch die ständie Abwertung und die unzähligen Rollen die von Frauen gefordert wurden. Männer werden sicher langsam wieder in die Normalität zurückkehren und erkennen was diese Forderungen nach ständig anderen Rollen in Wirklichkeit sind, nämlich ein Witz.
War ich früher ein Verfechter der Ehe(rolle) so rate ich logischerweise heute von der Ehe ab. Auch mit dem Nachwuchs sollten Männer heute sehr vorsichtig sein, denn es könnten dann auf sie etliche Rollen warten, die ja genug diskutiert wurden.
Ich denke durch den Feminismus haben beide, Männer und Frauen verloren.
Immer mehr Männer betrachten Frauen mit anderen Augen, da ist auf einmal nichts mehr, was früher noch heilig war. Es besteht keinerlei Grund mehr, Frauen nach dem Mund zu reden oder faule Kompromisse zu schließen, sondern Männer sollten sich fragen, was Ihnen gut tut.
hallo georg,
Frau:*****ich habe einen anderen aspekt angesprochen, nämlich, daß die meisten männer nicht mehr an ihrer internalisierten rolle partizipieren können. in der individualisierten konkurrenzgesellschaft erleben sie eine deklassierung, werden ausgegrenzt, mit billigjobs abgespeist und von männern (schröders faulenzerdebatte, hundts forderungen nach der totalen flexiblisierung des arbeitsmarktes....)verhöhnt.
zwar betrifft dies auch frauen, aber wir haben immer eine nischenexistenz geführt und andere bereiche hinzugewonnen. nur der mann erlebt jetzt ein psychisches debakel. wie soll er sich definieren? über hausarbeit, über kindererziehung, über soziales engagement?
der schleichende verlust seiner männlichen identität macht ihn ratlos und lehrt ihn das fürchten. und das ist das kuriose: frauen haben damit nur wenig zutun, es sind überwiegend männer, die männer zertrümmern.
Georg:In den Medien geht es schon immer darum, wie Frauen sich Männer wünschen und bis heute, gibt es zig Frauen Sendungen, die imer neue sich oft wiedersprechende Dinge von Männern forden.
Frau*****: das was du hier ansprichst, sind die auswüchse einer individualisierten konkurrenzgesellschaft, die in ihrem exhibitionismus groteske züge angenommen hat. in diesen sendungen dreschen alle aufeinanderein:mann gegen frau, mutter gegen kind, opa gegen toten großonkel.
an diesen sendungen willst du die *verunsicherung des mannes* erkennen?
Georg:Die Komödie ist vorbei, Männer spielen keine Rolle mehr.
Frau*****: ja, die kömodie ist vorbei, aber du spielst sie auf einer anderen bühne weiter.
gruß