Re: Was denkst du?

Georg, Friday, 26.04.2002, 17:38 (vor 8627 Tagen) @ Antje

Als Antwort auf: Re: Was denkst du? von Antje am 26. April 2002 12:39:12:

.. Angenommen es gäbe ein soziales Pflichtjahr für alle.
ALLE?

*** Selbstverständlich für alle!

Ich stell mir das jetzt mal vor.
Es gibt dann bestimmte Stellen, die Angeboten sind und die Drückeberger, die den Weg finden eben für die für Sie vorgesehene Stelle ungeeignet zu sein....

*** Nun, ich denk mir mal, daß es schon nen Unterschied macht, ob ich durch Schützengräben robbe, Omis im Altersheim umdrehe, oder aber den VW- Bus des DRK fahre, damit behinderte Kinder in die Kita kommen können. Das Angebot wäre einfach breit gefächerter. Natürlich hat nicht jeder die körperl. Möglichkeiten z. B. schwer zu heben, aber ein Nachttopf wiegt ungleich weniger als ne Omi/Opi. Nebenbei bemerkt wird den jungen Menschen dabei klar gemacht, was Leben wirklich ist, in allen Facetten.

Wo ist der Gewinn?

*** Seufz, so ähnlich meinte ich das: jeder fragt als erstes, was für ihn dabei herausspringt. Wie, das lohnt sich nicht? Dann bleibt Omi eben liegen und kriegt nen Dekubitus, so what? Die freiwilligen Feuerwehren beklagen sich z. B. zunehmend darüber, daß sie nicht genügend Zulauf haben. Woran liegt es denn? Doch daran, daß es sich nicht lohnt, etwas für andere zu tun. Machen wir doch lieber beim Börsenspiel mit, da klingelt es wenigstens in der Kasse *Sarkasmus aus*.
Ausbeutung? Das wir in diesem unserem Lande in absehbarer Zeit in die Situation kommen uns die benötigten Kräfte für Pflege und soziale Einrichtungen finanziell leisten zu können - da glaub ich nicht mehr dran. Also muß halt die Krücke Pflichtjahr her. Und so schlecht finde ich den Gedanken nicht, junge Leute notfalls zum Dienst an der Gemeinschaft zu zwingen - auch wenn Ferdis Gedanke an einen von Herzen kommenden freiwilligen Dienst natürlich wesentlich angenehmer ist.
Antje

Hallo Antje,
So Unrecht hast du nicht, aber in einer Zeit des Egos, dürfte es schwer sein, jungen Menschen diese Idee zu verkaufen. Die Schwächen des Kapitalismus tun ein übriges, um das nötige Gemeinschaftsdenken zu enwickeln.

Gruß Georsch