Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Erare humanum est

Jeremin, Friday, 05.04.2002, 02:56 (vor 8649 Tagen)

Neulich kam mir einer mit einem T-Shirt entgegen, auf dem stand:

E-rare
H-umanum
E-st

Irren ist menschlich, heißt das. Grund genug für mich, mal darüber nachzudenken, wer eigentlich heutzutage wen warum heiratet.

Die Notwendigkeit, aus Gründen des Überlebens und des Vermehrens eine Zweckgemeinschaft zu bilden, sind wohl mittlerweile zumindest in Europa hinfällig. Welche Gründe bleiben dann? Zusammenleben geht auch ohne Trauschein. Der Staat hat natürlich ein Eigeninteresse an der Ehe, die Familie ist wesentlich unflexibler als ein Single, wenn es darum geht, gewissen Erpressungen aus dem Wege zu gehen; das ist ähnlich wie beim Häuslebauer. Einmal sesshaft geworden, zahlt mancher lieber den mannigfaltig geforderten Obolus, von Abwassergebühr bis GEZ, man bleibt am Ort und trägt das Gemeinwesen mit. Würde ein Staat funktionieren, den mehrheitlich aus Singles besteht? Interessanter Gedanke, aber mal weiter. Der Staat hat also Interesse. Die Frauen? Offensichtlich ebenfalls. Warum? Das wage ich nur zu vermuten. Da ich ein wenig hämisch bin, unterstelle ich mal den Versorgungswunsch des Nachwuchses und der eigenen Person. Trotz aller Emanzipation und Chancengleichheit und trotz aller finanziellen und gesellschaftlichen Förderung ist die Nachzucht immer noch eine weibliche Aufgabe und als solche offenbar sehr stressig.(Mal ungeachtet dessen, dass Frauen schon von der Biologie her dafür geeigneter sind als Männer) Folgerichtig wäre eine Partnerschaft die richtige Vorgehensweise und auch sicher die beste Lösung. Okay. Aber warum mit Trauschein? Mit gesetzlichem Zwang? Der Mann muß also zu seinem eigenen Glück( ich unterstelle mal, dass für die meisten Männer eine vollständige Familie Glück bedeutet) gezwungen werden? Warum? Sind die Frauen sich ihrer Wirkung, ihrer Überzeugungskraft und ihrer Liebe nicht sicher genug? Sie, die doch angeblich alles besser können? Fürchten sie, sich in Abhängigkeit zu begeben, ein Zustand, in dem sie Zugeständnisse und Kompromisse machen müssten, die mit dem neuerwachten weiblichen Stolz unvereinbar wären? Ich gehe ja nicht einmal so weit, zu verlangen, dass Männer dann, zumindest in ihrer Rolle als, ja was? Ernährer, Beschützer oder Partner geachtet werden müssten? Hm. Warum gibt es also die Ehe noch? Ist sie ein liebgewordenes Relikt wie die Königshäuser Britanniens und der Niederlande? Glaub ich nicht, dafür sind die gesetzlichen Sicherungsleinen rund um diese Institution viel zu zahlreich und zu oft Gegenstand der Diskussion und der Aktualisierung. Ist der staatliche Wille zur Erhaltung einer Art freiwilliger Sklaverei ausschlaggebend? Oder die Schwäche der Männer, sich einfach zu verweigern? Ich komme zu keinem Schluss. Und ich kann auch nur für mich selber sprechen, wenn ich an dieser Stelle mal eine recht kurzweilige Amerikanerin zitiere:

„Es gibt Männer – und es gibt Ehemänner. Meint ihr, ein richtiger Mann würde heiraten? Den Teufel würde er tun. Er würde sich durchs Leben tanken und alles stoßen wollen, was ihm in die Quere kommt.
Männer ficken, Ehemänner haben Sex.
Männer duften, Ehemänner benutzen Kernseife.
Männer saufen Whisky, Ehemänner trinken Bier.
Männer haben einen Schwanz, Ehemänner ziehen ihn ein.“

Verdammt will ich sein, aber Ehemann ...
Ich kann mir nicht helfen, aber das klingt so nach ehemaligem Mann...

Jeremin


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