Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Unfruchtbar durch Schampoo?!

Larry, Monday, 11.03.2002, 03:25 (vor 8674 Tagen)

Hi!

Folgenden Beitrag fand ich in einem Nachbarforum:

Starker Anstieg der Unfruchtbarkeit bei Männern

Anfang der 90'er entstand eine heftige Diskussion, als Wissenschaftler plötzlich behaupteten, daß der ausbleibende Kinderwunsch auch auf die männliche Unfruchtbarkeit zurückzuführen sei und dafür Umweltgifte verantwortlich seien.

Erst ganz allmählich beginnt die Wissenschaft diese Theorie ernsthaft zu untersuchen. Im Verdacht stehen Umweltgifte wie Pestizide. Schließlich entdeckte man, daß auch der Weichmacher DEHP (z. B. enthalten in Frischhaltefolien) zu Störungen in der Spermienproduktion führt.

Der Sender ARTE brachte kürzlich einen Bericht darüber, nachdem man nun auch andere Produkte des täglichen Lebens auf Zusätze untersucht, die bei Männern Unfruchtbarkeit hervorrufen können.

Auf der obersten Abschußliste:

Glycol-Äther

Nach Ansicht unabhängiger Wissenschaftler senken Glycol-Äther die Spermaproduktion und/oder führen zu Mutationen der Spermien. Dieser Verdacht ist völlig neu und in noch keiner Studie untersucht worden. Das bedeutet: auch Produkte unseres täglichen Lebens sind nie darauf getestet worden. Das soll jetzt anders werden, indem in Betrieben Männer gebeten werden, an Studien hierzu teilzunehmen (näheres bei ARTE).

Erschreckende Feststellung:

Glycol-Äther sind vorallem in Schampoos, Körperpflegelotionen usw. enthalten, die über die Haut aufgenommen und vom Körper nicht vollständig absorbiert werden können.

Die Herausforderung habe ich angenommen und sofort bei "Schwarzkopf" angerufen und nach dem besagten Bestandtteil gefragt.

Lest die Korrespondenz zwischen "Schwarzkopf" und mir:

J: "Ich lese gerade die Inhaltsstoffe von ihrem Schampoo "Schauma for Men" und finde da den Bestandtteil "Glycol-Disterate". Sind in Ihren Produkten Glycol-Äther enthalten?"

S: "Das kann ich so gar nicht sagen. Da müßte ich ersteinmal im Labor nachfragen. Können wir Sie zurückrufen?"

J: "Natürlich!"

Rückruf von "Schwarzkopf"

S: "Also in unseren Produkten sind keine Glycol-Äther enthalten. Warum wollen Sie das wissen?"

J: "Ich hörte, daß dieser Bestandteil unfruchtbar machen kann."

S: " Das kann nicht sein, da unsere Produkte nur äußerlich angewendet werden. Außerdem wurden unsere Produkte daraufhin getestet."

J: " Der Sender ARTE berichtete aber, daß vorallem Schampoos Glycol-Äther enthalten und dieser Bestandteil über den Hautkontakt auf Dauer unfruchtbar machen kann. Wie kann Ihr Labor das untersucht haben, wenn die Wissenschaft erst jetzt darauf aufmerksam wurde?"

S: "Die Sendung kenne ich nicht. Wann war denn die Sendung?" - (Ratlosigkeit zu meiner Frage)

_____________________

Was lernen wir daraus?

Produkthersteller erzählen uns das, was wir anscheinend hören wollen, egal ob es wahr ist oder nicht.

Ich bin kein Chemiker wie die meisten Menschen dieses Landes und weiß nicht, ob Glycol-Äther zur Familie der Glycol-Disterate gehören oder umgekehrt; also was soll ein Laie mit so einer Antwort anfangen?

Ich werde mich nocheinmal um eine schriftliche Antwort bemühen und diese einem unabhängigen Chemiker vorlegen.

Vielleicht verwendet "Schwarzkopf" ja wirklich keine Glycol-Äther, aber unabhängig davon läßt die Antwort schon einige Schlüsse zu...

Zurück zu Umwelteinflüssen auf die Spermaproduktion:

Im weiteren Verdacht stehen auch bestimmte Berufsgruppen. Dazu gehören Berufsgruppen, die ihren Körper übernatürlicher Wärme aussetzen, wie z. B. Stahlarbeiter, aber auch Arbeiter, die mit synthetischen Ölen und Schmierstoffen in Kontakt kommen. Aber auch Männer mit überwiegend sitzenden Tätigkeiten sollen davon betroffen sein, wie Männer die mit Farben und Lacken in Hautkontakt kommen.

Die Bandbreite ist also weit und die Erkenntnisse noch schmal und ungenau. Wer sich also annimiert sieht, die Industrie hierzu zu befragen, sollte das tun.

Ich selbst bleibe erstmal bei den Schampoos und Körperlotionen.

Gruß
Jens


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