CSU-Frauen fangen schon an zu jammern
Ferdi, Monday, 04.03.2002, 00:47 (vor 8681 Tagen)
Hallo guten Abend!
Heute nachmittag im Lokalradio gehört: Anlässlich der Kommunalwahlen in Bayern beschweren sich jetzt schon CSU-Frauen, dass die Frauen in der Bundestagswahlkampf-Crew der CDU/CSU zu wenig vertreten seien. Gleichzeitig wird CDU/CSU-Kanzlerkandidat Stoiber als "abgekämpft" bezeichnet.
Das wird morgen wahrscheinlich in allen Tageszeitungen zu lesen sein. Da frage ich mich, wo soll das bloss noch hinführen? Ich glaube, selbst wenn sich eine Männerpartei gründen würde, würden sich bestimmt Frauen darüber beschweren, dass da zu wenig Frauen drin wären und eine Quote fordern - den Allheilmittelplacebo feministischer Politik.
Was würde wohl passieren, wenn Männer sich darüber beklagen würden, dass in der feministischen Partei "DIE FRAUEN" zuwenig Männer sind? Sollen wir da auch mal ´ne Quote fordern? Aber Karneval ist ja längst vorbei, sparen wir uns das für den 1. April auf.
Ts Ts Ts, diese lila belatzhosten Kampfputen... (in Bayern natürlich belederhost)!
Gruss,
Ferdi
zu Recht!
Beatrix, Monday, 04.03.2002, 01:46 (vor 8681 Tagen) @ Ferdi
Als Antwort auf: CSU-Frauen fangen schon an zu jammern von Ferdi am 03. März 2002 22:47:39:
Heute nachmittag im Lokalradio gehört: Anlässlich der Kommunalwahlen in Bayern beschweren sich jetzt schon CSU-Frauen, dass die Frauen in der Bundestagswahlkampf-Crew der CDU/CSU zu wenig vertreten seien.
Das ist gut so. Denn sie haben ja recht: in der derzeitigen CDU/CSU-Bundestagsfraktion beträgt der Frauenanteil gerade mal 18,4% !
Es würde mich sehr überraschen, wenn die für die nächste Wahl aufgestellte Mannschaft mehr Frauen aufzubieten hätte.
Das für die Wahl entwickelte familienpolitische Konzept klingt zwar recht gut, aber mit der Stärkung der Familien soll die eheliche Gemeinschaft wieder stärker als bisher verfassungsrechtlich geschützt werden. Aber viele Frauen ebenso wie Männer sehen die Ehe mittlerweile sehr skeptisch.
Gleichzeitig wird CDU/CSU-Kanzlerkandidat Stoiber als "abgekämpft" bezeichnet.
Ich habe hier die Stoiber-Biographie vorliegen. Darin steht weit Schlimmeres als nur "abgekämpft". Ich wollte, es wäre anders. Dann würde ich mir weniger Sorgen machen.
Das wird morgen wahrscheinlich in allen Tageszeitungen zu lesen sein. Da frage ich mich, wo soll das bloss noch hinführen?
Na hoffentlich dahin, daß immer mehr Frauen sich politisch interessieren und es satt sind, daß Politik über ihre Köpfe hinweg gemacht wird. Daß immer mehr Frauen in Parteien eintreten und sich politisch engagieren. Dahin, daß wir bald einmal eine geschlechterparitätische politische Arbeit leisten können, mit einem Geschlechterverhältnis von 50:50.
Das muß unser Ziel sein!
Die Hälfte der Menschheit ist weiblich. Im Bundestag sind aber nur 30,9 % Frauen.
Den Rest hab ich wegen Irrelevanz und mangelnder Ernsthaftigkeit gelöscht.
ciao
Beatrix
Re: zu Recht!
Jörg, Monday, 04.03.2002, 02:05 (vor 8681 Tagen) @ Beatrix
Als Antwort auf: zu Recht! von Beatrix am 03. März 2002 23:46:14:
Die Hälfte der Menschheit ist weiblich. Im Bundestag sind aber nur 30,9 % Frauen.
Diese Prozentangabe macht nur Sinn, wenn man einmal danach schaut, wieviel
Prozent Männer und wieviel Prozent Frauen überhaupt parteipolitisch
engagiert sind.
Ich vermute mal, daß 30,9 % Frauen im Bundestag demgemäß einer erheblichen
Frauenbevorzugung (= Männerdiskriminierung) entspricht.
Gruß, Jörg
Re: zu Recht!
Beatrix, Monday, 04.03.2002, 02:45 (vor 8681 Tagen) @ Jörg
Als Antwort auf: Re: zu Recht! von Jörg am 04. März 2002 00:05:12:
Hallo Jörg!
>Die Hälfte der Menschheit ist weiblich. Im Bundestag sind aber nur 30,9 % Frauen.
Diese Prozentangabe macht nur Sinn, wenn man einmal danach schaut, wieviel
Prozent Männer und wieviel Prozent Frauen überhaupt parteipolitisch
engagiert sind.
Das sehe ich vollkommen anders. Schon auf kommunaler Ebene sollten alle Positionen entweder mit einer Doppelspitze aus je einem Mann und einer Frau besetzt werden oder das Geschlechterverhältnis insgesamt sollte entsprechend der Bevölkerungsstruktur sein.
Das könnte bedeuten, daß weniger Männer als bisher eine Chance hätten, in einem Ausschuß oder Stadtrat zu sitzen. Und daß man massive Werbung machen müßte, um überhaupt so viele Frauen zu finden, die bereit sind, sich zu engagieren. Aber Politik ist nun mal nicht nur eine Freizeitbeschäftigung, sondern der Bereich, in dem Entscheidungen getroffen und Weichen gestellt werden. Wenn in einem Fußballverein mehr Männer als Frauen sind und in einem Ballettverein mehr Frauen als Männer, so finde ich das okay.
Aber überall dort, wo wichtige Entscheidungen fallen, die alle Menschen betreffen, muß geschlechterparitätisch entschieden werden!
Unbedingt!
Ich vermute mal, daß 30,9 % Frauen im Bundestag demgemäß einer erheblichen
Frauenbevorzugung (= Männerdiskriminierung) entspricht.
Einspruch!
Die derzeitigen Machstrukturen begünstigen ganz eindeutig Männer. Politik war bisher ein reines Männergeschäft. Frauen konnten nur mitreden, wenn sie sich an männliche Normen anpaßten, sonst wurden sie gnadenlos abgesägt.
Das muß unbedingt anders werden!
Frauen werden erst dann wirklich frauenspezifische Ansichten und Verhaltensstrategien miteinbringen können, wenn sie annähernd zur Hälfte vertreten sind und sich dementsprechend gestärkt fühlen.
Erst dann ist überhaupt absehbar, was die Beteiligung von Frauen an der Politik bewirken kann.
s. dazu noch mal [link=http://www.kfn.de/maennerdominanz.html" target="blank]den Artikel von Pfeiffer[/link]
Ich versteh ja wohl, daß Männer Angst davor haben.
Wer verliert schon gern Privilegien?
Aber Gerechtigkeit kann es erst geben, wenn Frauen zur Hälfte an allen Entscheidungen in Politik und Wirtschaft beteiligt sind.
Ebenso sollten auch Kinder und alte Menschen, Ausländer und Randgruppen mit bes. Bedürfnissen Stimmanteile entsprechend ihrem Anteil an der Bevölkerung haben.
Also auch hier wieder zur Hälfte Mädchen und Jungen, alte Frauen und alte Männer, weibliche und männliche Ausländer etc. berufen.
Nur das ist wirklich gerecht!
ciao
Beatrix
Re: zu Recht!
XRay, Monday, 04.03.2002, 11:16 (vor 8680 Tagen) @ Beatrix
Als Antwort auf: Re: zu Recht! von Beatrix am 04. März 2002 00:45:29:
..Demokratie, wohin gehst du?
Ja, wenn wir dorthin kommen, daß ein Gemeinderat nicht mehr besetzt wird, weil sich die Parität nicht herstellen lässt
- Zuwenig Frauen
- Zuwenig Ausländer
- Zuwenig Behinderte
...
oder
- Zuviele Männer
- Zuviele Beamte
- Zuviele Katholiken
...
Haben wir dann endlich Demokratie?
Ist die Definition einer notwendigen Zusammensetzung überhaupt vereinbar mit Demokratie?
Aus meinem Verständnis nicht.
Ja, ich hätte mir gewünscht, daß Merkel kandidiert.
Leider war sie zu feige und ihre ParteigenossInnen haben ihr das wohl auch nicht zugetraut. Wirklich schade. Wir hätten einmal mehr sehen können, dass Frau nichts besser macht. Wieder eine Chance verpasst die Bessermenschen zu entzaubern.
Re: zu Recht!
Norbert, Friday, 08.03.2002, 01:11 (vor 8677 Tagen) @ XRay
Als Antwort auf: Re: zu Recht! von XRay am 04. März 2002 09:16:43:
..Demokratie, wohin gehst du?
Ja, wenn wir dorthin kommen, daß ein Gemeinderat nicht mehr besetzt wird, weil sich die Parität nicht herstellen lässt
- Zuwenig Frauen
- Zuwenig Ausländer
- Zuwenig Behinderte
...
oder
- Zuviele Männer
- Zuviele Beamte
- Zuviele Katholiken
...
Haben wir dann endlich Demokratie?
Ist die Definition einer notwendigen Zusammensetzung überhaupt vereinbar mit Demokratie?
Aus meinem Verständnis nicht.
Ja, ich hätte mir gewünscht, daß Merkel kandidiert.
Leider war sie zu feige und ihre ParteigenossInnen haben ihr das wohl auch nicht zugetraut. Wirklich schade. Wir hätten einmal mehr sehen können, dass Frau nichts besser macht. Wieder eine Chance verpasst die Bessermenschen zu entzaubern.
Hi
Wir brauchen doch keine Kanzlerin / Kanzlerkandidatin um diese Entzauberung zu sehen.
Quotenministerinnen und Quotenstaatsekterärinnen reichen dafür doch völlig aus. Und die bekommen wir auf jeden Fall, egal wer gewählt wird.
Gruß
Norbert
Re: zu Recht!
Ferdi, Monday, 04.03.2002, 13:02 (vor 8680 Tagen) @ Beatrix
Als Antwort auf: Re: zu Recht! von Beatrix am 04. März 2002 00:45:29:
Hallo Beatrix,
Frauen werden erst dann wirklich frauenspezifische Ansichten und Verhaltensstrategien miteinbringen können, wenn sie annähernd zur Hälfte vertreten sind und sich dementsprechend gestärkt fühlen.
Aber überall dort, wo wichtige Entscheidungen fallen, die alle Menschen betreffen, muß geschlechterparitätisch entschieden werden!
[quote]Unbedingt![/quote]
Du und viele andere Frauen auch fordern immer eine zahlen- und formelmässige Präsenz von Frauen in der Politik. Als ob man eine Grafik zeichen könnte, wo man auf der X-Achse die Anzahl der politischen Frauen aufträgt und auf der Y-Achse die Intensität frauenbezogener und frauenspezifischer Entscheidungen, und dann eine Gerade mit der Funktion
y = x erhalten würde.
In Wirklichkeit ist es doch (jetzt mal ganz krass plastisch dargestellt) so, dass nur eine Handvoll Frauen in den richtigen Positionen dafür sorgt, dass gleich der gesamte männliche Bevölkerungsteil benachteiligt wird. Christine Bergmann ist das lebendige Beispiel: Diese massgebliche Autorin des Gewaltschutzgesetzes hat mit Hilfe der anderen Helferinnen in der Regierungsmannschaft (D - G) und der männlichen Steigbügelhalter mit Rückgrat wie Gummibärchen mit diesem Gesetz bewährte Grundsätze des demokratischen Rechtsstaats für den männlichen Teil der Bevölkerung unwirksam gemacht. Zwar ist das Gesetz sprachlich-grammatisch geschlechtsneutral abgefasst, aber sein Geist und Sinn richtet sich einseitig gegen den männlichen Bevölkerungsteil. Dafür steht schon allein der Satz: Die Geschlagene bleibt, der Schläger muss gehen.
Weiterer Befund: Der Beweis, dass Gewalt angewendet wurde, ist nicht mehr Grundlage und Voraussetzung von Sanktionen, sondern es wird erstmal sanktioniert, und dann kann ja der Sanktionierte aus seiner besch....... Situation heraus zusehen, wie er den wahren Sachverhalt beweisen kann. Dann wird er zwar (nach Wochen oder länger) rehabilitiert, aber mit ein paar Euro 50 als "Schadensersatz" abgespeist. Das wäre ungefähr so, wie wenn man einen Menschen, der eines Diebstahls bezichtigt wird, sofort wegen Diebstahls einlocht und ihm dann auch noch aufträgt, aus dieser Situation heraus nachzuweisen, dass er den Diebstahl nicht begangen hat. Das ist der Grund, warum auch ich so sehr gegen das Gewaltschutzgesetz in dieser Form bin! Und nicht etwa, weil ich Gewalt befürworte! Um Gottes Willen!
Die Hälfte der Menschheit ist weiblich. Im Bundestag sind aber nur 30,9 % Frauen.
Warum ist das so? Viele Frauen wollen einfach nicht. Aber: Wir brauchen direkte Demokratie wie in der Schweiz. Dann, wenn wichtige Entscheidungen dem ganzen Volk zur Entscheidung vorgelegt werden, ist automatisch auch die richtige Parität zwischen den Geschlechtern gewährleistet. Weil alle Menschen, Männer wie Frauen, über das anstehende Thema abstimmen können. Mit unserer repräsentativen Scheindemokratie lässt sich das Problem nicht lösen. Was in unserem Nachbarland Schweiz, einem europäischen Land mit vergleichbarer Bevölkerungsstruktur, möglich ist, müsste in Deutschland auch gehen. Politiker blocken solche Forderungen immer ab mit dem Hinweis, dass das Volk die anstehenden Themenkomplexe nicht durchschauen oder beurteilen könne. Damit erklären diese Politiker uns Bürger als für zu dumm dazu, oder wie soll ich das verstehen? Demnach sind die Schweizer Stimmbürger schlauer? Man muss sich mal vor Augen halten, dass die meisten Abgeordneten Beamte sind, die von den Vorgängen in der freien Wirtschaft, in Industrie, Forschung und Arbeitswelt überhaupt keine Ahnung haben, aber exklusive Entscheidungsgewalt haben. Das wäre so, wie wenn ein Pfarrer darüber zu entscheiden hätte, welcher Typ Motor in ein bestimmtes Auto einzubauen ist!
Wir brauchen direkte Demokratie wie in der Schweiz. Die werden wir aber nicht bekommen, weil die Politikerinnen genau wissen, dass es dann aus ist mit ihren fetten Pfründen am Futtertrog der Nation.
Gruss,
Ferdi
Re: zu Recht!
Maxo, Thursday, 07.03.2002, 04:20 (vor 8678 Tagen) @ Beatrix
Als Antwort auf: Re: zu Recht! von Beatrix am 04. März 2002 00:45:29:
Das könnte bedeuten, daß weniger Männer als bisher eine Chance hätten, in einem Ausschuß oder Stadtrat zu sitzen. Und daß man massive Werbung machen müßte, um überhaupt so viele Frauen zu finden, die bereit sind, sich zu engagieren.
Die Frauen sind doch frei und gleich. Sie können sich doch um ein politisches Mandat bemühen. Oder muss man es den Frauen nachtragen, weil sie es "wollen sollen"?
Übrigens gibt es eine sehr aufschlußreiche Studie von Prof. Hildegard Maria Nickel (sie ist jetzt übrigens Staatssekretärin bei Gregor Gysi, dem Berliner Senator für Arbeit, Frauen und natürlich keine Männerbelange geworden). In dieser Untersuchung hat sie mehrere hundert Politiker/innen in Internsiv-Interviews zu ihrem Werdegang befragt. Ein interessantes Ergebnis ist, daß sich die Frauen bestimmte Mühen, die mit einer solchen Karriere verbunden sind, gar nicht machen wollen.
Muß mal sehen, ob ich irgendwo was im Internet zugängliches finde.
gruss
Maxo
Dann geh erstmal zum Wehr/Zivildienst, Alle Rechte und keine Pflichten wollen
tom, Sunday, 10.03.2002, 23:12 (vor 8674 Tagen) @ Beatrix
Als Antwort auf: Re: zu Recht! von Beatrix am 04. März 2002 00:45:29:
Hallo Jörg!
>Die Hälfte der Menschheit ist weiblich. Im Bundestag sind aber nur 30,9 % Frauen.
Diese Prozentangabe macht nur Sinn, wenn man einmal danach schaut, wieviel
Prozent Männer und wieviel Prozent Frauen überhaupt parteipolitisch
engagiert sind.
Das sehe ich vollkommen anders. Schon auf kommunaler Ebene sollten alle Positionen entweder mit einer Doppelspitze aus je einem Mann und einer Frau besetzt werden oder das Geschlechterverhältnis insgesamt sollte entsprechend der Bevölkerungsstruktur sein.
Das könnte bedeuten, daß weniger Männer als bisher eine Chance hätten, in einem Ausschuß oder Stadtrat zu sitzen. Und daß man massive Werbung machen müßte, um überhaupt so viele Frauen zu finden, die bereit sind, sich zu engagieren. Aber Politik ist nun mal nicht nur eine Freizeitbeschäftigung, sondern der Bereich, in dem Entscheidungen getroffen und Weichen gestellt werden. Wenn in einem Fußballverein mehr Männer als Frauen sind und in einem Ballettverein mehr Frauen als Männer, so finde ich das okay.
Aber überall dort, wo wichtige Entscheidungen fallen, die alle Menschen betreffen, muß geschlechterparitätisch entschieden werden!
Unbedingt!
Ich vermute mal, daß 30,9 % Frauen im Bundestag demgemäß einer erheblichen
Frauenbevorzugung (= Männerdiskriminierung) entspricht.
Einspruch!
Die derzeitigen Machstrukturen begünstigen ganz eindeutig Männer. Politik war bisher ein reines Männergeschäft. Frauen konnten nur mitreden, wenn sie sich an männliche Normen anpaßten, sonst wurden sie gnadenlos abgesägt.
Das muß unbedingt anders werden!
Frauen werden erst dann wirklich frauenspezifische Ansichten und Verhaltensstrategien miteinbringen können, wenn sie annähernd zur Hälfte vertreten sind und sich dementsprechend gestärkt fühlen.
Erst dann ist überhaupt absehbar, was die Beteiligung von Frauen an der Politik bewirken kann.
s. dazu noch mal [link=http://www.kfn.de/maennerdominanz.html" target="blank]den Artikel von Pfeiffer[/link]
Ich versteh ja wohl, daß Männer Angst davor haben.
Wer verliert schon gern Privilegien?
Aber Gerechtigkeit kann es erst geben, wenn Frauen zur Hälfte an allen Entscheidungen in Politik und Wirtschaft beteiligt sind.
Ebenso sollten auch Kinder und alte Menschen, Ausländer und Randgruppen mit bes. Bedürfnissen Stimmanteile entsprechend ihrem Anteil an der Bevölkerung haben.
Also auch hier wieder zur Hälfte Mädchen und Jungen, alte Frauen und alte Männer, weibliche und männliche Ausländer etc. berufen.
Nur das ist wirklich gerecht!
ciao
Beatrix
Re: und außerdem
frankie, Sunday, 10.03.2002, 23:40 (vor 8674 Tagen) @ tom
Als Antwort auf: Dann geh erstmal zum Wehr/Zivildienst, Alle Rechte und keine Pflichten wollen von tom am 10. März 2002 21:12:34:
posten Männer die zu böd sind Zitate zu löschen auch noch unter verschiedenen Nicks! Is das geil ey
frankie
ps an jörgi .. kann beides gelöscht werden, wollte nur zu deiner erheiterung beitragen .. hasts ja schwer genug
ps2 .. ip-sperre nicht nötig, ich geh ins bett 
Re: Die Hälfte der Menschheit...
XRay, Monday, 04.03.2002, 11:06 (vor 8680 Tagen) @ Beatrix
Als Antwort auf: zu Recht! von Beatrix am 03. März 2002 23:46:14:
...sind Frauen..
Doch wieviele davon sind bei der Müllabfuhr, wieviel in Bergwerken?
ganz klar nein, zu unrecht!
goprojekt, Monday, 04.03.2002, 16:06 (vor 8680 Tagen) @ Beatrix
Als Antwort auf: zu Recht! von Beatrix am 03. März 2002 23:46:14:
was mich im zusammenhang der geschlechterparität in politischen und wirtschaftlichen prozessen schon länger beschäftigt, ist die grundannahme einer geschlechterspezifischen konstante, wie offenbar von gender-mainstreamern unterstellt. es müsste demnach ein merkmal sein, das einem geschlecht und nur diesem zuzuordnen ist und das vom anderen geschlecht nicht durch ausbildung oder einem anderen vehikel erworben werden kann. wenn ich dieses unique merkmal nicht unterstelle, dann ist geschlechterparität unsinn. denn dann könnte jede entscheidung durch einen willensbildungsprozess zustande kommen. unabhängig davon, welches geschlecht diejenigen haben, die entscheiden. nur was hat eine z.b. amerikanische farbige bomberpilotin mit, sagen wir, einer deutschen arbeitslosen psychologin gemeinsam, das so unique ist, dass sie gleich entscheiden würden in wechselnden zusammenhängen? nun? gar nichts. weil es eben die behauptete anthropologische konstante nicht gibt. gender mainstreaming ist letztendlich der triviale versuch kalter enteignung mit den mitteln struktureller gewalt. dieser versuch wird so lange fortgesetzt werden, bis der mitteleinsatz für eine kalte enteignung geringer ist, als der mitteleinsatz für die schaffung neuer eigener strukturen. der ideologische überbau ist so dünn wie armselig. es soll um gleichheit gehen. neben der freiheit dürfte die gleichheit eine der am meisten vergewaltigten ideen über die jahrhunderte überhaupt sein. gruss goprojekt
Re: ganz klar nein, zu unrecht!
Maesi, Sunday, 10.03.2002, 13:55 (vor 8674 Tagen) @ goprojekt
Als Antwort auf: ganz klar nein, zu unrecht! von goprojekt am 04. März 2002 14:06:44:
Hallo goprojekt
was mich im zusammenhang der geschlechterparität in politischen und wirtschaftlichen prozessen schon länger beschäftigt, ist die grundannahme einer geschlechterspezifischen konstante, wie offenbar von gender-mainstreamern unterstellt. es müsste demnach ein merkmal sein, das einem geschlecht und nur diesem zuzuordnen ist und das vom anderen geschlecht nicht durch ausbildung oder einem anderen vehikel erworben werden kann. wenn ich dieses unique merkmal nicht unterstelle, dann ist geschlechterparität unsinn. denn dann könnte jede entscheidung durch einen willensbildungsprozess zustande kommen. unabhängig davon, welches geschlecht diejenigen haben, die entscheiden.
Voellige Zustimmung. Das Emporstilisieren der Geschlechtszugehoerigkeit zum einzigen oder wenigstens wichtigsten Kriterium des menschlichen Handelns hat IMHO laengst jegliches vernuenftige Mass ueberschritten.
In der Schweiz wird beispielsweise von Politikerinnen (v.a. linker Provenienz) schon lange eine Frauensolidaritaet quer ueber alle Parteigrenzen hinweg gefordert. Ich waehle jedoch einen Politiker in erster Linie aus sachpolitischen Gruenden; er soll ja (annaehernd) meine politischen Vorstellungen in den Parlamenten und Regierungen vertreten. Und da hilft eine Parteizugehoerigkeit deutlich mehr bei meiner Evaluation als das Geschlecht.
Politikerinnen, die sich in erster Linie anderen Frauen gegenueber solidarisch fuehlen, vertreten mich als Mann, gemaess deren eigener Darstellung, nicht oder hoechstens in zweiter Prioritaet. Logische Konsequenz: ich waehle sie nicht.
nur was hat eine z.b. amerikanische farbige bomberpilotin mit, sagen wir, einer deutschen arbeitslosen psychologin gemeinsam, das so unique ist, dass sie gleich entscheiden würden in wechselnden zusammenhängen? nun? gar nichts. weil es eben die behauptete anthropologische konstante nicht gibt.
Allerdings. Es handelt sich um ein menschliches (feministisches) Konstrukt. Es wird der Eindruck erweckt, die Geschlechtszugehoerigkeit allein zwinge den Menschen zu bestimmten Handlungsmustern.
gender mainstreaming ist letztendlich der triviale versuch kalter enteignung mit den mitteln struktureller gewalt. dieser versuch wird so lange fortgesetzt werden, bis der mitteleinsatz für eine kalte enteignung geringer ist, als der mitteleinsatz für die schaffung neuer eigener strukturen.
Mir ist nicht ganz klar, was Du mit 'kalter Enteignung' meinst.
der ideologische überbau ist so dünn wie armselig. es soll um gleichheit gehen. neben der freiheit dürfte die gleichheit eine der am meisten vergewaltigten ideen über die jahrhunderte überhaupt sein.
Das ist allerdings wahr. Vielleicht sollten sich viele wieder einmal die Geschichte der franzoesischen Revolution ins Gedaechtnis rufen. Die Jakobiner (bzw. der von ihnen unter Robespierre beherrschte Wohlfahrtsausschuss) rissen die Deutungshoheit darueber, was Gleichheit in Frankreich zu sein hat, an sich. Dadurch war es ihnen moeglich, die beiden anderen revolutionaeren Ideale (Freiheit und Bruederlichkeit) auszuschalten und ihre pervetierten Vorstellungen von Gleichheit der Buerger ueber alles andere zu stellen.
Desweiteren massten sie sich an (insbesondere Robespierre), ausschliesslich den wahren Willen des Volkes ergruenden und deuten zu koennen. Robespierre bereicherte sich nie persoenlich an der Revolution (im Gegensatz zu anderen Revolutionaeren); er war ein typischer Ueberzeugungstaeter, der von einer fast religioes anmutenden Ueberzeugung beseelt war. Nicht zuletzt deshalb war er, obwohl eine eher unnahbare, kalte Persoenlichkeit, weit ueber die Jakobinerpartei hinaus populaer.
Wir sollten insbesondere Versprechungen, Gleichheit herbeizufuehren, indem bestimmte Gruppen (z.B. Frauen) gefoerdert oder gar privilegiert werden, aeusserst misstrauisch gegenueberstehen. Gleichheit zu erzeugen, indem Ungleichheit institutionalisiert wird, hat IMHO noch nie zum erwuenschten Erfolg gefuehrt. Dasselbe gilt fuer Gesetze, Quoten, die Installation moralischer Imperative (z.B. Political Correctness) oder die Patentrezepte irgendwelcher Heilsbringer die sozusagen automatisch die Gleichheit der Menschen mittels deren Umerziehung versprechen.
Gleichzeitig muessen wir zur Kenntnis nehmen, dass absolute Gleichheit zwischen Menschen nie erreicht werden kann und auch gar nicht wuenschenswert ist. Die jeweiligen Neigungen, Eigenschaften, Fertigkeiten, Begabungen, Sympathien, Antipathien, etc. von Menschen unterscheiden sich teilweise erheblich und verunmoeglichen eine absolute Gleichheit der einzelnen Individuen untereinander. Das faengt bereits damit an, dass wohl jeder einzelne von uns verschiedene Menschen unterschiedlich (also ungleich) behandelt, je nachdem, ob es sich (mal sehr grob unterteilt) um einen Freund, einen Feind oder einen Fremden handelt.
Gruss
Maesi
Re: ganz klar nein, zu unrecht!
goprojekt, Monday, 11.03.2002, 19:26 (vor 8673 Tagen) @ Maesi
Als Antwort auf: Re: ganz klar nein, zu unrecht! von Maesi am 10. März 2002 11:55:54:
hallo, maesi,
kalte enteignung meint zum einen die umverteilung von vermögenswerten und zum anderen die zerstörung von vermögenswerten vornehmlich durch diejenigen, die sie weder besitzen noch erwirtschaftet haben, noch für ihr handeln haften müssen, noch die strukturen schaffen, die ihre zerstörung kompensieren könnten. das ganze nicht mehr durch platten raub oder durch akte freier piraterie. (beinahe wünsche ich mir die zeiten zurück, in denen ein raub noch ein raub war, als man piraten noch an ihrer etwas eigenwilligen mode ausmachen konnte *lacht*) sondern durch unzählige verfahrensänderungen, gesetzesänderungen, verordnungen, erlasse. wenn man die schier unüberschaubare menge all dieser "anstrengungen", sagen wir, in den letzten zwanzig jahren zusammen trägt sowie die adressaten bestimmt, dann kommt dabei rum, dass es männer sind, die auf die eine und/oder andere art und weise um ihr leben und ihr vermögen gebracht werden. der einzige grund, weswegen der quotenunsinn und andere "errungenschaften" der femokratur nicht auch in privatwirtschftlichen strukturen per gesetz implementiert worden ist, liegt darin, dass irgendwer diesen unsinn bezahlen muss. sich keine volkswirtschaft eine übertragung der verhältnisse des öffentlichen dienstes auf die privatwirtschaft leisten kann. wohin eine solche übertragung führen würde, konnte man und kann man immer noch in den sogenannten sozialistischen ländern und deren nachfolgestaaten betrachten. gruss goprojekt
Re: Vielen Dank fuer die Erklaerung (n/t)
Maesi, Wednesday, 13.03.2002, 23:44 (vor 8671 Tagen) @ goprojekt
Als Antwort auf: Re: ganz klar nein, zu unrecht! von goprojekt am 11. März 2002 17:26:33:
Die frauen könnens halt nicht!
werner, Sunday, 10.03.2002, 23:10 (vor 8674 Tagen) @ Beatrix
Als Antwort auf: zu Recht! von Beatrix am 03. März 2002 23:46:14:
Heute nachmittag im Lokalradio gehört: Anlässlich der Kommunalwahlen in Bayern beschweren sich jetzt schon CSU-Frauen, dass die Frauen in der Bundestagswahlkampf-Crew der CDU/CSU zu wenig vertreten seien.
Das ist gut so. Denn sie haben ja recht: in der derzeitigen CDU/CSU-Bundestagsfraktion beträgt der Frauenanteil gerade mal 18,4% !
Es würde mich sehr überraschen, wenn die für die nächste Wahl aufgestellte Mannschaft mehr Frauen aufzubieten hätte.
Das für die Wahl entwickelte familienpolitische Konzept klingt zwar recht gut, aber mit der Stärkung der Familien soll die eheliche Gemeinschaft wieder stärker als bisher verfassungsrechtlich geschützt werden. Aber viele Frauen ebenso wie Männer sehen die Ehe mittlerweile sehr skeptisch.
Gleichzeitig wird CDU/CSU-Kanzlerkandidat Stoiber als "abgekämpft" bezeichnet.
Ich habe hier die Stoiber-Biographie vorliegen. Darin steht weit Schlimmeres als nur "abgekämpft". Ich wollte, es wäre anders. Dann würde ich mir weniger Sorgen machen.
Das wird morgen wahrscheinlich in allen Tageszeitungen zu lesen sein. Da frage ich mich, wo soll das bloss noch hinführen?
Na hoffentlich dahin, daß immer mehr Frauen sich politisch interessieren und es satt sind, daß Politik über ihre Köpfe hinweg gemacht wird. Daß immer mehr Frauen in Parteien eintreten und sich politisch engagieren. Dahin, daß wir bald einmal eine geschlechterparitätische politische Arbeit leisten können, mit einem Geschlechterverhältnis von 50:50.
Das muß unser Ziel sein!
Die Hälfte der Menschheit ist weiblich. Im Bundestag sind aber nur 30,9 % Frauen.
Den Rest hab ich wegen Irrelevanz und mangelnder Ernsthaftigkeit gelöscht.
ciao
Beatrix
Re: Die Männer aber auch nicht
frankie, Sunday, 10.03.2002, 23:38 (vor 8674 Tagen) @ werner
Als Antwort auf: Die frauen könnens halt nicht! von werner am 10. März 2002 21:10:49:
erstens brauchen manche ne Woche für ne Antwort .. und zweitens sind sie so blöd einen ganzen Text zu zitieren ohne daß was neues drinsteht .. schönen dank!
frankie