Ein Plädoyer...

carlos carlos, Friday, 15.02.2002, 04:36 (vor 8698 Tagen)

Servus an alle!
Nach reiflichem Überlegen habe ich mich entschlossen, mich als Stammschreiber anzumelden. Zwar bin ich zeitlicherseits kaum in der Lage, mindestens einmal pro Woche einen Beitrag zu verfassen, und allein deswegen wird mein Mitwirken nur begrenzt bleiben, aber ich bin der festen Überzeugung, Jörgs Forum darf auf gar keinen Fall geschlossen werden; aus welchen Gründen auch immer. Wir haben hier mittlerweile einen so riesigen Fundus an Fakten, Informationen, Links und dergleichen mehr angesammelt, der einfach nicht den Bach runterdarf. Dann wäre alles ja umsonst gewesen, und daran will ich nicht glauben.
Dieses Ding hier heißt zwar auch „Forum“ wie das Forum Romanum, aber es ist dem antiken Namensvetter doch in vielen Punkten eminent wesensverschieden. Damals mußte niemand blechen, wollte er an Diskussionen teilnehmen; ich glaube freilich schon, der freiheitliche Rahmen des gegenseitiges Meinungsaustausches unter den Imperatores, Diktatores und normal Sterblichen war recht eng bemessen und mit unseren heutigen Verhältnissen nicht zu vergleichen. Nein, anders als im antiken Rom: Jörg ist in diesem „Forum“ der Hausherr und kann bestimmen, wie es zu laufen hat, und das ist auch völlig in Ordnung so. Ich habe bereits früher einmal bemerkt, auch ich liebe es zuweilen, recht drastisch und saftig zu formulieren und neige daher in diesem Punkt in meiner Zustimmung wohl eher zu point/thomas. Auch Max hat in vielem durchaus recht, und einige plakative Überzeichnungen könnten der Sache der Männer durchaus dienlich sein. Nur bin ich objektiv genug, anzuerkennen, es sind Jörgs Obliegenheiten, sie hier zu wollen oder eben nicht zu wollen. Er wird dafür seine Gründe haben, die ich respektiere; vor allem dann, wenn ich für den Fortbestand des Forums eintrete und seine katalysatorenhafte Wirkung für die Männerbewegung insgesamt in Betracht ziehe. Auch glaube ich Jörg durchaus, wieviel Aufwand finanzieller, zeitlicher und nervlicher Art die Leitung eines mittlerweile doch recht populären Forums –man betrachte doch einfach einmal die Top-1000-Liste und den großen Rest der Foren, die mangels Schreiber kaum eine Rolle spielen- mit sich bringt. Oftmals muß er sich wohl vorkommen wie der berühmte Don Quijote im Kampf gegen die Windmühlenflügel; Kampf an allen Fronten: an der Weiberfront –sowieso- (lol...), an der Parsimony-Front, die die Spielregeln eingehalten sehen möchte, an der e-mail-Front, die von militanten Emanzinnen zugemüllt wird und dann hier im Forum selbst, für das er wohl mehr oder weniger seinen Kopf hinhalten muß.
Gerade deshalb, weil Jörg so genau auf den Ton, der die Musik macht, achtet, will es mir nicht in den Kopf, wie hier auf Parsimony auch echte Perverse ihr Unwesen treiben dürfen. Das Forum f53136 ist so ein Fall. Letztes Jahr habe ich dort öfters etwas reingeschrieben, weil sich dort ausdrücklich und erlaubterweise ein Pädophiler namens „Apollon“ samt seinen kranken Ideen ausbreiten darf. Es ist mir –als Vater zweier Töchter- vollkommen unverständlich, wie die beiden Forumsleiter –eine gewisse Nikki und ein ebensolcher Andreas- die Sache befördern und unterstützen können. Wenn ihr Lust habt, dann wühlt dort einmal im Archiv; hab´ mich dort mit einigen Zuschriften verewigt.
Wenn ich Formulierungsweise und Rhetorik fast aller Teilnehmer hier betrachte, dann fällt mir der hohe Grad der Akademisierung auf; Max macht da keine Ausnahme, und ich gestehe, ich habe seine Zuschriften durchaus mit Interesse gelesen, auch wenn ich nicht immer vollends zustimmen mochte. Ich hielte es für schade, sollte ein so patenter Kopf wie er sich vom Acker machen. Möglicherweise macht er ja gerade jene Dinge durch, derentwegen dieses Forum von Jörg gegründet wurde. Auch und gerade nach der Lektüre von Arnes Buch kann ich weder hinsichtlich Wortwahl noch Wortinhalt an Max etwas Falsches entdecken. Wenn man einige hochrangige US-Emanzen und deren Geseier betrachtet, dann bleibt der Unterschied zu Hitler oftmals nur noch marginal. Ich glaube, eines unser Hauptprobleme liegt in unserer Weigerung und durchaus auch unserer Angst, die Lage auch mit allen Konsequenzen zur Kenntnis zu nehmen. Ich würde mir wünschen, Max möchte künftig etwas zurückhaltender formulieren; hier im Forum hat er doch keine Gegner: die hat er gewißlich anderswo.
Eines seiner Argumente besteht doch in der Appeasement-Politik der Westmächte gegenüber Hitler, und er zieht dazu einen Vergleich zum heutigen Feminismus. Ich habe bereits einmal erwähnt, da ist schon etwas dran. Der Feminismus zeitigt eindeutig totalitäre Strukturen und Raster; seine Köpfe (Verzeihung: Köpfinnen! ...lol) wären eigentlich keiner Erwähnung wert und hätten sich eigentlich schon längst von selbst erledigen sollen, hätten sie nicht bis zum heutigen Tag schon so verhehrende Schäden angerichtet. Ich glaube aber –um ein Beispiel zu wählen-, eine Alitze Schnatter ist kein Hitler; sie hat zwar die Nervenkostüme unzähliger Männer –und natürlich auch Frauen- bis zum äußersten strapaziert, hat für unfreiwillige Komik gesorgt und mir so manch nette Lacheinlage gesichert, aber sie ist keine Mörderin oder gar Massenmörderin wie Stalin oder Hitler. Diesen banalen, simplen Unterschied sollte man sich vor Augen halten, wenn man versucht, Ähnlichkeiten und Parallelen zwischen ihr und besagten Diktatoren zu entdecken. Natürlich mag man da sagen: „Wehret den Anfängen! Auch damals haben sie beschwichtigt! Muß denn das Kind etwa wieder erst in den Brunnen gefallen sein?!“ Abgesehen davon, daß mir auch das sehr weit hergeholt erscheint: Offengestanden, eine Patentantwort darauf habe ich auch nicht parat; ich weiß schlichtweg keine. Ich weiß nur, der Moment, eine Pump-Gun in die Hand nehmen zu müssen, ist nicht in Sichtweite, und ich hoffe, er möge auch nicht kommen.
Außerdem: Ich will ja auch meinen erotischen Spaß haben, und ich liebe die Frauen; sie sind aus den männlichen Rippen geschnitzt worden, und allein deswegen habe ich sie so zum Fressen gern. Dies bedeutet allerdings keinesfalls, ich ginge den Gang zum Standesamt, wie weiland gefordert, sie auf Dauer in meinen vier Wänden wohnen zu lassen oder mich sonstwie in irgendeiner Weise unterbuttern lassen zu lassen. Fällt mir nicht ein. Ich habe nur ein Leben; mich von hysterischen Weibern bis aufs Blut ärgern zu lassen, mich mit deren permanentem PMS –wohl zu meiner „Bestrafung“, wenn ich nicht artig war- herumzuärgern und danach der Gang zu Scheidungsrichter und Scharfbeil... fiele mir nicht ein. Gnade.
Natürlich nehme ich auch in der realen Welt kein Blatt vor den Mund und spreche mit der holden Weiblichkeit völlig offen über dieses Thema; fiele mir nicht ein, einer Frau gegenüber wie eine kleiner Lausbub zu lügen. Bitte mißversteht mich nicht: es ist nicht so, daß ich krampfhaft über dieses Thema zu sprechen suche, aber am Rande von Zusammenkünften gleich welcher Art kommt doch immer wieder die Sprache auf Liebe und Heirat. Ersterem kann ich wohl zustimmen, zweiterem grundsätzlich niemals. Natürlich muß man abwägen und diplomatisch formulieren, zumal man den eigenen Geschäftserfolg im Auge hat, und davon könnte ich ganze Arien singen... (wäre eine Thema zu Arnes Frage, wie jeder einzelne von uns den Weg zur Männerbewegung und hier ins Forum gefunden hat). Aber wie im richtigen Leben, so auch hier: Es gibt Emanzen-Hexen und Flintenweiber, die sich entweder sehr offen gerieren oder aber filigran und mindestens genauso knallhart agieren. Nehmen wir als Beispiel jene Maya/Lilith...whatever und Beatrix. Über Lilith und ihr Schizo/Paranoia-Gebaren zu philosophieren ist indes müßig: Ist man an ihr interessiert, muß man sich nur hier im Archiv oder in einem ihrer Foren schlaumachen. Bei Beatrix ist es schon schwieriger. Sie hat hier ja immer sehr versöhnlich formuliert, in der ganz konkreten Sache aber keinen Fußbreit nachgegeben. In lila Lebsen-Forum läßt sie sich gerade über ihre ach so große Verständnisbereitschaft aus, die aber von den bösen Männern weder geschätzt noch geteilt werde, denn schließlich könne „sich kein Mann über mangelndes Verständnis ihrerseits beklagen“. Klar. So kann man es natürlich auch machen. Das ist dann Dialektik pur. Aber nicht nur das: es ist auch eine Frage unterschiedlichen Niveaus; die Geschichte läßt sich durchaus jenseits von persönlichem Geschmacksempfinden objektivieren. Während beispielsweise Jörg bereits viele kleinere, stilistische Entgleisungen konsequent löscht, darf im lila Lebsen-Forum seit dem Eröffnung-Tag der männerbeschimpfende „Schwanzträger“ stehen bleiben; ist aber nur ein Beispiel von vielen. Emanzen vom Schlage einer ach so verständnisvollen Beatrix übersehen das geflissentlich, denn, bingo und ergo, die bösen Männer haben´s ja auch provoziert. Und dann gibt es Frauen wie Jolanda, die nicht nur äußerst sanft formulieren, sondern es ganz offensichtlich auch so meinen oder Monika, die in diesem Sinne auch ein eigenes Forum betreibt.
Zugegeben: ein gerüttelt Maß an gesundem Mißtrauen ist bei unserem Thema durchaus hilfreich und auch vonnöten. Aber es gibt eigentlich keine Zuschrift von Jolanda, die ich im großen und ganzen nicht auch hätte unterschreiben mögen. Und das macht nur einen der vielen Unterschiede aus. Sie ist insofern eine Bereicherung für dieses Forum, eine Bestätigung meiner leidenschaftlichen Zuneigung zum weiblichen Geschlecht und eine triftiger Grund für Jörg, sein Forum unter allen Umständen weiterzubetreiben.
Na komm´ schon, Jörg, laß´ Dich nicht so bitten... trinken wir ein Bier, und dann geht´s schon wieder!
MfG,
carlos