Nochmal hochoffiziell/ point Thomas
Hallo,
diese Diskussion von letzter Woche ist bei weitem von einem vernünftigen Ergebnis entfernt. Deswegen Neustart als Thread.
Zunächst ein Kompliment an point Thomas. So stelle ich mir logisches Argumentieren vor, alle Achtung.
Es bedarf schon einer gewissen Blauäugigkeit, nicht zu erkennen (erkennen zu wollen?), woher die derzeitige feministische Gesetzgebung ihre Argumente bezieht. Karin Jäckel, Christina Hoff Summers und Katharina Rutschky sind es bestimmt nicht,- Alice Schwarzer, Valerie Solanas und Andrea Dworkin schon eher. Kinderspielplätze nur für Mädchen sprechen nunmal eine deutliche Sprache. Die statements aus dem Bundesjustizministerium zum Gewaltschutzgesetz und die sexistischen Kampagnen aus dem Bergmann-Ministerium komplettieren das Bild, das point Thomas entwirft. Das läßt sich schier gar nicht anders interpretieren als so, wie es p.Thomas getan hat, es sei denn, man würde den Damen komplette, geistige Umnachtung unterstellen. Das allerdings kann ich mir bei jemandem, der es bis ins Amt des Bundesjustizministers geschafft hat kaum vorstellen. Die Frau hat immerhin studiert.
Auch in diesem Forum möchte ich auf eine Passage aus Arne Hoffmann´s Buch "Sind Frauen bessere Menschen" verweisen: Arne zieht eine Parallele zwischen dem gesellschaftlichen Bild, das die NS-Propaganda von den Juden entworfen hatte und im Bewußtsein der Bevölkerung als "politisch korrekt" installiert hat, zum gesellschaftlichen Bild des Mannes, das heutzutage von den feministischen Machthabern als "politisch korrekt" in den Köpfen einzupflanzen versucht wird. Arne gibt zu bedenken, daß ein solches, künstlich erzeugtes "Feindbild" notwendige Voraussetzung ist, um die totale Unterdrückung einer Teilmenge der Bevölkerung vorzubereiten. Zu Recht. Es wird hier nicht so weit kommen, soviel ist klar. Der Prozentsatz Männer in der Bevölkerung übersteigt den der jüdischen Bevölkerung der dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts um ein Vielfaches. Es muß ja auch nicht die totale Unterdrückung angestrebt werden,- eine weitgehende, schleichende Entrechtung würde ja reichen, auch wenn es nur ein "pragmatischer Kompromiß" zwischen Machbarem und "Wünschenswertem" wäre. Ich begebe mich hier allerdings nahe an den Bereich der Unterstellung.......
In der Konsequenz jedoch bin ich mit p.Thomas vollkommen einer Meinung:
Däubler-Gmelin und Bergmann sind Glaubensschwestern der "female superiority congregation". In deren Augen haben Männer Verfügungsmasse der feministischen Gesetzgeberinnen zu sein. Widerspruch wird mit "allgemeiner männlicher Unzulänglichkeit" abgelehnt, da Mann kraft Geschlecht gar nicht in der Lage sei, die hohe moralische Ebene zu erkennen, von der aus die Damen selbst zu regieren glauben, geschweige denn, diese zu erklimmen.
Insofern stellt sich selbstverständlich die Frage, inwieweit es sinnvoll ist, auf eine durch und durch undemokratische, weil sexistische Gesetzgebung mit der Einhaltung demokratischer Verhaltensnormen reagieren zu wollen. Ich bringe hier das Stichwort: Chamberlain´sches appeasement.- grandios fehlgeschlagen.
Daß sachlich richtige Argumente in diesem Lande auch die notwendigen politischen Konsequenzen nach sich zögen, ist ein Irrglaube, der tagtäglich widerlegt wird, nicht nur in der "Geschlechterpolitik". Ich verweise in diesem Zusammenhang auf eine fatale Steuerpolitik, auf eine an Hirnrissigkeit nicht mehr zu überbietende Drogenpolitik und darauf, daß es in den südlichen Bundesländern bereits gängige Praxis ist, eine gescheiterte, repressive Drogenpolitik mit den Mitteln der sog. "Führerscheinproblematik" fortzusetzen,- auch und trotz erwiesener Ineffizienz.
In diesem Zusamenhang verweise ich außerdem auf die Tatsache, daß vermehrt Gerichte bemüht werden, um die fehlende Rechtsstaatlichkeit der Gesetzgebung zu korrigieren und darauf, daß selbst Gerichtsurteile ggfs. konsequent von der "politischen Klasse" ignoriert werden (BGH- Urteil 1994- Auftrag an die Bundesländer, eine einheitliche Defintion der "geringen Menge" BtmG zu erstellen). Es ist bis heute unterblieben.
Mechanismen, die in der Steuer- und Drogenpolitik längst gang und gäbe sind, finden wir auch in der Innenpolitik wieder. Art.3 Grundgesetz ist doch längst eine Lachnummer geworden,- stimmt´s vielleicht nicht?
Ich teile deshalb p.Thomas´Meinung uneingeschränkt: Die wollen tatsächlich die totale Macht. Und ich füge hinzu: Widerstand wird zur Pflicht. Soll es wieder die nächste Generation werden, die ein "Nie wieder!" zu ihrem politischen Leitmotiv machen muß, weil die vorhergehende Generation gepennt hat? Diese Schande würde ich mir gerne ersparen.
Tatsächlich ziehe ich die Wahl höchst undemokratischer Mittel zum Zwecke des Widerstandes in Betracht und ich möchte nicht verhehlen, daß es mir dabei kotzübel wird. Endgültig erbrechen müßte ich mich aber, wenn ich es unterließe. Gottlob ist die Schmerzgrenze noch nicht ganz erreicht,- es bleibt mir also noch Zeit und wenn ich religiös wäre, dann würde ich sagen: Ich bete, daß der Femisexismus kraft Internet besiegt wird, um mir die praktische Umsetzung dessen, was ich theoretisch als richtig erkannt habe, zu ersparen. Der Countdown läuft......
Betrübt
Max