Was ich schon immer fragen wollte..
Hallo an alle!
Wünsche einen schönen Jahreswechsel gehabt zu haben, und alles Gute für 2002.
Beim Aufrufen der Startseite hab ich mir eben noch mal den Einleitungstext durchgelesen und raff mich nun auf, Dich, Jörg, etwas zu fragen, was ich schon lange wissen wollte. Da steht u.a.:
"Mädchen lernen am Töchtertag viele neue Berufe kennen, Jungen müssen an diesem Tag in der Schule bleiben und über ihr Rollenverständnis nachdenken"
Nun meine Frage:
Was um alles in der Welt ist denn ein "Töchtertag"?
Davon hab ich noch nie was gehört. Gibt es denn evtl. nur in Österreich oder der Schweiz? Also bei uns in NRW gibt es denn mit Sicherheit nicht und ich kann mir auch nichts darunter vorstellen.
ciao
Beatrix
Re: Was ich schon immer fragen wollte..
Als Antwort auf: Was ich schon immer fragen wollte.. von Beatrix am 02. Januar 2002 11:46:30:
Hallo Beatrix,
ich bin zwar nicht Jörg, aber im vergangenen Jahr auch über den Töchtertag gestolpert. Hier in Hamburg sah der so aus, daß Mädchen ihre Väter an deren Arbeitsplatz, z. B. bei der Deutschen Airbus, begleiten konnten um sich dort ein Bild über sog. Männerberufe zu machen und Interesse für diese Berufsgruppen zu wecken.
Gruß
Antje
Re: Was ich schon immer fragen wollte..
Als Antwort auf: Was ich schon immer fragen wollte.. von Beatrix am 02. Januar 2002 11:46:30:
Hallo an alle!
Wünsche einen schönen Jahreswechsel gehabt zu haben, und alles Gute für 2002.
Danke, wünsche ich auch allen.
Beim Aufrufen der Startseite hab ich mir eben noch mal den Einleitungstext durchgelesen und raff mich nun auf, Dich, Jörg, etwas zu fragen, was ich schon lange wissen wollte. Da steht u.a.:
"Mädchen lernen am Töchtertag viele neue Berufe kennen, Jungen müssen an diesem Tag in der Schule bleiben und über ihr Rollenverständnis nachdenken"
Nun meine Frage:
Was um alles in der Welt ist denn ein "Töchtertag"?
Davon hab ich noch nie was gehört. Gibt es denn evtl. nur in Österreich oder der Schweiz? Also bei uns in NRW gibt es denn mit Sicherheit nicht und ich kann mir auch nichts darunter vorstellen.
Als Vorgeschmack, was man unter Töchtertag versteht, klicke unten mal den Link an.
ciao
Beatrix
gruß
Joachim
Re: Was ich schon immer fragen wollte..
Als Antwort auf: Was ich schon immer fragen wollte.. von Beatrix am 02. Januar 2002 11:46:30:
Hallo Beatrix,
auch von mir alles Gute für 2002 - an Dich und auch an alle anderen hier.
In Ergänzung zu dem, was Antje bereits geschrieben hat möchte ich noch
hinzufügen, daß es sich bei dem Töchtertag um eine bundesweite Veranstaltung
handelt, die von der feministischen Zeitschrift Emma initiiert worden ist
und nun u. a. mit Steuergeldern vorangetrieben wird. Ein trauriges Beispiel
dafür, wie weit sich auch übergeordnete Einrichtungen wie der DGB oder das
Bundesbildungsministerium bereits zum Büttel des Feminismus haben machen
lassen. Hintergrund des Töchtertages ist der Versuch, Frauen in besser
bezahlte Berufe hineinzumanövrieren und gleichzeitig den "bösen Jungs" in
der Schule klarzumachen, daß sie doch besser mal für Frauen Platz machen
sollten. Letztlich erhalten also Mädchen die Gelegenheit, die Berufswelt
ihrer Väter zu erkunden, während Jungen an diesem Tag in der Schule bleiben
müssen und dort mit der feministischen Ideologie indoktriniert werden. Ein
Stück aus dem Tollhaus.
Gruß, Jörg
P.S.: Evtl. findest Du auch noch Wissenswertes über die Suchfunktion dieses
Forums.
Re: Was ich schon immer fragen wollte..
Als Antwort auf: Re: Was ich schon immer fragen wollte.. von Jörg am 02. Januar 2002 13:10:38:
Noch ein Link zur Thematik. Interessant sind u. a. die kruden Erklärungs-
ansätze, warum in dem Bereich der Berufsfindung auf einmal die Ungleich-
behandlung Pflicht sein sollte.
Das klingt dann so:
"Wir wissen, dass auch Jungen spezielle Programme benötigen, die auf ihre
entwicklungsspezifischen Bedürfnisse abgestimmt sind. Trotzdem wäre es
falsch, männliche und weibliche Jugendliche, gerade im Hinblick auf beruf-
liche Chancen und Einschränkungen, gleich zu behandeln. Dadurch würde man
keinem Geschlecht gerecht werden.
Der Girls´ Day wurde geschaffen, um das Selbstwertgefühl junger Mädchen
in einer besonders kritischen Entwicklungsphase zu stärken und ihnen neue
berufliche Orientierungen und Chancen zu eröffnen. Bei Bemühungen um
Chancengleichheit der Geschlechter, muss mit der Erweiterung beruflicher
Perspektiven der Mädchen eine Erweiterung des Lebensplanspektrums der Jungen
einhergehen."
Gruß, Jörg
Also ich finde die Idee des Töchtertags total klasse!
Als Antwort auf: Re: Was ich schon immer fragen wollte.. von Jörg am 02. Januar 2002 13:38:37:
Hallo Jörg und alle anderen, die geantwortet haben!
Erstmal Danke für die Infos.
Ich muß sagen, ich bin begeistert. Ich finde die Idee total gut - obwohl sie aus Amerika stammt, einem Land, von dem ich sonst nicht eben viel halte.
Wenn man bedenkt, welch großen Einfluß gerade Väter auf die berufliche Orientierung und den berufl. Erfolg von Töchtern haben können, und wenn man außerdem bedenkt, wie sehr gerade Männerrechtler beklagen, daß Frauen immer noch hauptsächlich frauentypische Berufe ergreifen, die leider, leider auch immer noch viel schlechter bezahlt werden, und daß die Frauen dadurch eine gerechte finanzielle Verantwortung für das Wirtschaftsunternehmen Familie oft nicht tragen können und somit die Männer wieder in die alte Rolle des - sich nun ausgebeutet fühlenden - Haupternährers drängen, dann müßten doch eigentlich gerade die Maskulisten eine solche bundesweite Kampagne begrüßen!
Schade nur, daß bisher erst so wenige Orte dabei mitgemacht haben! Kein Wunder, daß ich den ersten bundesweiten Töchtertag gar nicht mitbekommen habe. Ich frage mich nur, was diejenigen Töchter derweil machen sollen, deren Väter nicht mehr leben oder weit entfernt wohnen oder gerade im Erziehungsurlaub sind.
Interessant sind u. a. die kruden Erklärungs-
ansätze, warum in dem Bereich der Berufsfindung auf einmal die Ungleich-
behandlung Pflicht sein sollte.
Das klingt dann so:
"Wir wissen, dass auch Jungen spezielle Programme benötigen, die auf ihre
entwicklungsspezifischen Bedürfnisse abgestimmt sind. Trotzdem wäre es
falsch, männliche und weibliche Jugendliche, gerade im Hinblick auf beruf-
liche Chancen und Einschränkungen, gleich zu behandeln. Dadurch würde man
keinem Geschlecht gerecht werden.
Eine solche Haltung macht sich das rein marktwirtschaftlich orientierte Bewerten zu eigen, das ich persönlich so verurteile. Die Berufe im sozialen und pädagogischen Bereich und im Dienstleistungsbereich sowie im kaufmännischen B., die meistens von Frauen ausgeführt werden, werden von den Initiatoren dieser Kampagne erst gar nicht als erstrebenswert angesehen. Es zählt offenbar nur, was Geld bringt.
(( Daß eine Höherbezahlung und ideologische Aufwertung solcher Berufe dringend vonnöten wäre, fällt mal wieder unter den Tisch. Nur wegen der ungerecht niedrigen Bezahlung wird den Söhnen kein Müttertag verordnet. Dabei ist längst wissenschaftlich erwiesen, daß männliche Rollenvorbilder und Betreuungspersonen in Kindergärten und Schulen, daß männliches Betreuungspersonal in Altenheimen und Krankenhäusern dringend nötig ist, um der jetzigen Entwicklung gegenzusteuern.
Der Girls´ Day wurde geschaffen, um das Selbstwertgefühl junger Mädchen
in einer besonders kritischen Entwicklungsphase zu stärken und ihnen neue
berufliche Orientierungen und Chancen zu eröffnen. Bei Bemühungen um
Chancengleichheit der Geschlechter, muss mit der Erweiterung beruflicher
Perspektiven der Mädchen eine Erweiterung des Lebensplanspektrums der Jungen >einhergehen."
Sei doch froh, daß immerhin schon mal so weit gedacht wurde. Es fällt den IniatorInnen dieser Kampagne immerhin selber auf, daß da ein gewisses Ungleichgewicht herrscht. Und daß das langfristig behoben werden muß.
Wie könnte denn eine solche Kampagne für Jungen und Mädchen aussehen?
Ich finde, man bräuchte sowieso am besten 2 Tage: einen Väter-Kinder-Tag und einen Mütter-Kinder-Tag, damit alle Jugendlichen die Berufswelt beider Elternteile kennenlernen können.
Und diese ständige Höherbewertung technischer Berufe, nur weil die sich derzeit am besten vermarkten, die finde ich persönlich zum Kotzen!
((
Re: Also ich finde die Idee des Töchtertags total klasse!
Als Antwort auf: Also ich finde die Idee des Töchtertags total klasse! von Beatrix am 02. Januar 2002 18:42:07:
Hallo Jörg und alle anderen, die geantwortet haben!
Erstmal Danke für die Infos.
Ich muß sagen, ich bin begeistert. Ich finde die Idee total gut - obwohl sie aus Amerika stammt, einem Land, von dem ich sonst nicht eben viel halte.
Wenn man bedenkt, welch großen Einfluß gerade Väter auf die berufliche Orientierung und den berufl. Erfolg von Töchtern haben können, und wenn man außerdem bedenkt, wie sehr gerade Männerrechtler beklagen, daß Frauen immer noch hauptsächlich frauentypische Berufe ergreifen, die leider, leider auch immer noch viel schlechter bezahlt werden, und daß die Frauen dadurch eine gerechte finanzielle Verantwortung für das Wirtschaftsunternehmen Familie oft nicht tragen können und somit die Männer wieder in die alte Rolle des - sich nun ausgebeutet fühlenden - Haupternährers drängen, dann müßten doch eigentlich gerade die Maskulisten eine solche bundesweite Kampagne begrüßen!
Das Männerrechtler beklagen, daß Frauen frauentypische Berufe ergreifen, habe ich bisher aber noch nicht bemerkt.
Schade nur, daß bisher erst so wenige Orte dabei mitgemacht haben! Kein Wunder, daß ich den ersten bundesweiten Töchtertag gar nicht mitbekommen habe. Ich frage mich nur, was diejenigen Töchter derweil machen sollen, deren Väter nicht mehr leben oder weit entfernt wohnen oder gerade im Erziehungsurlaub sind.
Für die gibt's noch andere Gelegenheiten wie z.B. Mädchen-Techniktage usw. (während bei Jungen ein dahingehendes Interesse bzw. Informiertheit einfach vorausgesetzt wird.)
Eine solche Haltung macht sich das rein marktwirtschaftlich orientierte Bewerten zu eigen, das ich persönlich so verurteile.
Tja, Geld regiert die Welt, auch wenn's uns nicht gefällt.
Die Berufe im sozialen und pädagogischen Bereich und im Dienstleistungsbereich sowie im kaufmännischen B., die meistens von Frauen ausgeführt werden, werden von den Initiatoren dieser Kampagne erst gar nicht als erstrebenswert angesehen. Es zählt offenbar nur, was Geld bringt.
(( Daß eine Höherbezahlung und ideologische Aufwertung solcher Berufe dringend vonnöten wäre, fällt mal wieder unter den Tisch. Nur wegen der ungerecht niedrigen Bezahlung wird den Söhnen kein Müttertag verordnet. Dabei ist längst wissenschaftlich erwiesen, daß männliche Rollenvorbilder und Betreuungspersonen in Kindergärten und Schulen, daß männliches Betreuungspersonal in Altenheimen und Krankenhäusern dringend nötig ist, um der jetzigen Entwicklung gegenzusteuern.
Welcher Entwicklung?
Und diese ständige Höherbewertung technischer Berufe, nur weil die sich derzeit am besten vermarkten, die finde ich persönlich zum Kotzen!
((
Technische Berufe werden eben höher bewertet, weil sie Dinge hervorbringen, die man verkaufen kann und somit einen Mehrwert schaffen, der in z.B. einem Seniorenheim nicht da ist.
Aber warte wir mal die Globalisierung ab, dann wird das alles noch viel krasser.
Re: Also ich finde die Idee des Töchtertags total klasse!
Als Antwort auf: Re: Also ich finde die Idee des Töchtertags total klasse! von Axel am 02. Januar 2002 21:01:43:
Hallo Axel!
Das Männerrechtler beklagen, daß Frauen frauentypische Berufe ergreifen, habe ich bisher aber noch nicht bemerkt.
Erstaunlich. Ich selbst habe diesen Vorwurf schon so oft gelesen in den letzten Jahren, daß ich die Gelegenheiten schon gar nicht mehr zählen kann.
Ich frage mich nur, was diejenigen Töchter derweil machen sollen, deren Väter nicht mehr leben oder weit entfernt wohnen oder gerade im Erziehungsurlaub sind.
Für die gibt's noch andere Gelegenheiten wie z.B. Mädchen-Techniktage usw. (während bei Jungen ein dahingehendes Interesse bzw. Informiertheit einfach vorausgesetzt wird.)
Und doch wohl zu Recht, nicht wahr? Kennst Du irgendwelche halbwüchsigen Jungs, die sich definitiv NICHT für Technik interessieren? Also ich nicht. Ich habe täglich mit vielen Dutzenden Teenies zu tun.
Eine solche Haltung macht sich das rein marktwirtschaftlich orientierte Bewerten zu eigen, das ich persönlich so verurteile.
Tja, Geld regiert die Welt, auch wenn's uns nicht gefällt.
Nein, es gefällt in der Tat überhaupt nicht. Und es ist auch nicht damit abgetan mit dieser Deiner lapidaren Feststellung.
Die Herrschaft des Geldes gehört bekämpft.
Wenn ich nur an die vielen unerwünschten emails aus den USA denke, die ich neuerdings täglich in meienr Mailbox vorfinde. darin geht es um nichts anderes als auschließlich darum, viel Geld zu machen. Mich packt regelmäßig die Wut, wenn ich wieder mit so nem Stuß zugemüllt werde.
> > Dabei ist längst wissenschaftlich erwiesen, daß männliche Rollenvorbilder und Betreuungspersonen in Kindergärten und Schulen, daß männliches Betreuungspersonal in Altenheimen und Krankenhäusern dringend nötig ist, um der jetzigen Entwicklung gegenzusteuern.
Welcher Entwicklung?
Der Entwicklung, daß Geld die Welt regiert - anstelle von Vernunft, Gemeinsinn, Verantwortungsbeußtsein etc.
Und auch der männerfeindlichen Gesellschaft, so wie Arne Hoffmann sie beschreibt.
Und diese ständige Höherbewertung technischer Berufe, nur weil die sich derzeit am besten vermarkten, die finde ich persönlich zum Kotzen!
((
Technische Berufe werden eben höher bewertet, weil sie Dinge hervorbringen, die man verkaufen kann und somit einen Mehrwert schaffen, der in z.B. einem Seniorenheim nicht da ist.
Genau das kritisiere ich ja gerade aufs schärfste. Das ist einfach nicht in Ordnung. Wir richten uns noch alle damit zugrunde.
Und wenn ich schon wieder diese "Das-ist-eben-so"-Argumentationen lese, reg ich mich auf. Bleibt Euch denn nichts anders als dieser Fatalismus?
Das klingt wie "Nach mir die Sintflut! Hauptsache, ich hab selber noch ein bequemes Leben! Soll der Rest allen Lebens auf diesem Planten doch verrecken, was kümmert's mich?"
Übrigens auch Du wirst mal älter und vielleicht mal irgendwann froh sein, wenn Du in einem Seniorenheim nicht nur täglich gepflegt wirst, sondern auch ein wenig menschliche Zuwendung erhältst. Ich hab schon erlebt, daß SeniorenpflegerInnen ihren Job gekündigt haben, weil sie es nicht ertragen konnten, daß sie wegen Personalmangel und ständigen Drucks durch die Heimleitung gezwungen wurden, nur noch die lebensnotwendige Grundversorgung zu sichern und dabei die alten Leutchen wie ein Stück Vieh oder eher schon wie leblose Materie zu behandeln. Alles andere sei nicht effektiv und lohne sich wirtschaftlich nicht.
Aber warte wir mal die Globalisierung ab, dann wird das alles noch viel krasser.
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Tja, was meinst du wohl, warum ich mir solche Sorgen mache?
Läßt Dich das denn alles wirklich so kalt?
ciao
Beatrix