Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: einziger Trost ist das Erwachsenenalter...

Altschneider, Sunday, 19.03.2006, 13:47 (vor 7201 Tagen) @ Wodan

Als Antwort auf: Re: einziger Trost ist das Erwachsenenalter... von Wodan am 18. März 2006 20:57:

Ich persönlich kenne z.B. kaum einen Mann, der das oben geschilderte Leseinteresse hat. Will sagen: der Determinanden in Sachen Leseverhalten gibt es mehrere und verschiedene. Es ist eher typisch für feministische Sichtweisen, alle gesellschaftlichen Phänomene ausschließlich durchs Geschlechtliche erklären zu wollen.

Das ist richtig, allerdings muss man tatsächlich sehen, wie sehr die Leseinteressen aus den Geschlechtern heraus divergieren. Geht man davon aus, dass es zwischen den Geschlechtern unterschiedliche Schwerpunkte der Fähigkeiten im Mittelwert gibt, die angeboren sind, so wird sich dies natürlich auch in den Interessengebieten niederschlagen, die zwischen den Geschlechtern unterschiedlich sind. Das alles kann durch soziale Faktoren verstärkt oder abgeschwächt werden. Männer und Jungen werden also im Großen und Ganzen andere Literatur bevorzugen als Frauen und Mädchen, weil biologische und soziale Rolle nicht trennbar sind, sondern sich gegenseitig beeinflussen.
Da der Kern evolutionärer Anpassung aber die Variation ist, wird es natürlich auch Männer geben, die stärker als der Durchschnitt für "Frauenthemen" empfänglich sind und Frauen, die "Männerthemen" bevorzugen. Der Genderismus allerdings hat ein starres Rollenbild geschaffen, das in dieser Form ja nie existiert hat, Männerrolle ist dies, Frauenrolle ist das.
Natürlich muss bei der Literaturauswahl in Schulen auch auf die Geschlechtsspezifischen Interessenunterschiede eingegangen werden, wenn man Kinder zu Lesen motivieren will. Was darauf für Konsequenzen gezogen werden, ist eine andere Sache. Was jetzt Literatur ist oder nicht - dass hat die Deutschleher zu allen Zeiten schon umgetrieben. Man kann ja auch den Kompromiss wählen, den es zu meiner Zeit an Schulen gab: Man liest Literatur, die für alle langweilig ist.

Altschneider


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