Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis
Gast-MS, Friday, 18.11.2005, 13:20 (vor 7323 Tagen)
Angela Merkel ist noch nicht einmal zur Kanzlerin gewählt, da ziehen ihre designierten Ministerinnen schon vom Leder. Auch dies ein Beweis dafür, dass Feminismus nicht etwa auf Parteien wie Die Grünen oder die SPD beschränkt wäre.
Die zukünftige Familienmisterin erklärt: "In Deutschland ist eine Veränderung in der Väter- und Männerrolle hin zu einem tatsächlich gleichberechtigten Partner überfällig" und
"Männer, die dazu nicht bereit sind, werden keine Partnerin mehr finden"
Die traditionellen Verhaltensmuster seien ein Grund für die im internationalen Vergleich hohe Kinderlosigkeit in Deutschland.
In den USA hätten sich die Dinge dagegen längst zum Positiven verändert.
Hierzulande hätten hingegen kaum Männer bisher die Erfahrung machen können, "wie es ist, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche für ein Baby zu sorgen". Um dies zu ändern, werde sie beim Elterngeld zwei Monate daran koppeln, dass der Vater mindestens diese Zeit zu Hause bleibe
Um es mit Max Liebermann zu sagen: "Ich kann nicht soviel fressen wie ich kotzen könnte!"
Ich finde es absolut schwachsinnig Männer dafür verantwortlich zu machen, daß in Deutschland weniger Kinder geboren werden.
Warum aber sollte z.B. ich selbst, als angehender Akademiker, eine Familie gründen, wenn unser Familienrecht so ausgelegt ist, dass bei Ehescheidung ich die Kinder verliere und dafür noch Unterhalt zahlen muss bzw. das Haus verlassen darf. Das kann doch niemand ernsthaft erwarten...
Warum reagierst du auf das schwachsinnige Gegacker von nem Quoten-Huhn ? (nT)
Sven, Friday, 18.11.2005, 18:19 (vor 7323 Tagen) @ Gast-MS
Als Antwort auf: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis von Gast-MS am 18. November 2005 11:20:
Angela Merkel ist noch nicht einmal zur Kanzlerin gewählt, da ziehen ihre designierten Ministerinnen schon vom Leder. Auch dies ein Beweis dafür, dass Feminismus nicht etwa auf Parteien wie Die Grünen oder die SPD beschränkt wäre.
Die zukünftige Familienmisterin erklärt: "In Deutschland ist eine Veränderung in der Väter- und Männerrolle hin zu einem tatsächlich gleichberechtigten Partner überfällig" und
"Männer, die dazu nicht bereit sind, werden keine Partnerin mehr finden"
Die traditionellen Verhaltensmuster seien ein Grund für die im internationalen Vergleich hohe Kinderlosigkeit in Deutschland.
In den USA hätten sich die Dinge dagegen längst zum Positiven verändert.
Hierzulande hätten hingegen kaum Männer bisher die Erfahrung machen können, "wie es ist, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche für ein Baby zu sorgen". Um dies zu ändern, werde sie beim Elterngeld zwei Monate daran koppeln, dass der Vater mindestens diese Zeit zu Hause bleibe
Um es mit Max Liebermann zu sagen: "Ich kann nicht soviel fressen wie ich kotzen könnte!"
Ich finde es absolut schwachsinnig Männer dafür verantwortlich zu machen, daß in Deutschland weniger Kinder geboren werden.
Warum aber sollte z.B. ich selbst, als angehender Akademiker, eine Familie gründen, wenn unser Familienrecht so ausgelegt ist, dass bei Ehescheidung ich die Kinder verliere und dafür noch Unterhalt zahlen muss bzw. das Haus verlassen darf. Das kann doch niemand ernsthaft erwarten...
Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis
Krischan, Friday, 18.11.2005, 19:15 (vor 7323 Tagen) @ Gast-MS
Als Antwort auf: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis von Gast-MS am 18. November 2005 11:20:
Angela Merkel ist noch nicht einmal zur Kanzlerin gewählt, da ziehen ihre designierten Ministerinnen schon vom Leder. Auch dies ein Beweis dafür, dass Feminismus nicht etwa auf Parteien wie Die Grünen oder die SPD beschränkt wäre.
Die zukünftige Familienmisterin erklärt: "In Deutschland ist eine Veränderung in der Väter- und Männerrolle hin zu einem tatsächlich gleichberechtigten Partner überfällig" und
Da hat sie verdammt recht.
"Männer, die dazu nicht bereit sind, werden keine Partnerin mehr finden"
Wen sie als Partner nehmen, entscheiden noch immer die Frauen selbst.
Die traditionellen Verhaltensmuster seien ein Grund für die im internationalen Vergleich hohe Kinderlosigkeit in Deutschland.
Das stimmt wiederum. Da Väter als Geldbeschaffer betrachtet werden, die nach einer Trennung nicht mal das Recht haben, ihre Kinder zu sehen, weigern sich auch immer mehr Männer, Kinder zu zeugen. Sie hat recht.
In den USA hätten sich die Dinge dagegen längst zum Positiven verändert.
Hierzulande hätten hingegen kaum Männer bisher die Erfahrung machen können, "wie es ist, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche für ein Baby zu sorgen". Um dies zu ändern, werde sie beim Elterngeld zwei Monate daran koppeln, dass der Vater mindestens diese Zeit zu Hause bleibe
Bin ich gern dazu bereit.
Krischan
Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis
newbie, Friday, 18.11.2005, 23:12 (vor 7323 Tagen) @ Krischan
Als Antwort auf: Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis von Krischan am 18. November 2005 17:15:
Endlich mal eine vernünftige Stimme hier, Krischan
.
Frau v.d.Leyen ist bisher gerade nicht als Feministin aufgefallen, sondern eher dadurch, daß sie besonders von Femis angegiftet wurde. Sie ist eine kluge, realistische und durchsetzungsfähige Frau. Klar, die Umerziehungs-Phantasien klingen unverschämt, aber was, wenn sie nur denn Äffinen Zucker gibt und - "im Hintergrund" - ein eigentlich Väter-gerechtes Projekt umsetzen will?
Denn gerecht ist die geteilte Elternzeit, das kann doch keiner anzweifeln. Wieviele Väter hätten gern Elternzeit genommen, konnten es aufgrund der vorherrschenden Meinung (besonders: Arbeitgeber, Kollegen) aber bisher nicht? Die geplante Regelung könnte das ändern und väterliche Betreuung ein Stück weit selbstverständlicher machen. Das wäre EIN Part, weitere - wie eine Reform des unsäglichen Kindschaftsrechtes - sind v.d.L. ohne weiteres zuzutrauen.
Was das Elterngeld angeht, sehe ich eine falsche Betrachtungsweise: nicht 12 Monatsbeträge stehen jedem zu und für "unerwünschtes Verhalten" gibt es Abzüge, sondern: 8 Monatsbeträge stehen jedem zu, der Rest ist Bonus für eine gesamtgesellschaftlich wünschenswerte Handhabung. Kann man's nicht auch mal so betrachten?
newbie
Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis
Odin, Saturday, 19.11.2005, 03:19 (vor 7323 Tagen) @ newbie
Als Antwort auf: Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis von newbie am 18. November 2005 21:12:
Denn gerecht ist die geteilte Elternzeit, das kann doch keiner anzweifeln.
Natürlich nicht. War ja auch eine SPD-Idee 
Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis
Conny, Saturday, 19.11.2005, 13:13 (vor 7322 Tagen) @ newbie
Als Antwort auf: Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis von newbie am 18. November 2005 21:12:
Hallo newbie,
warum muß man dazu den mann immer in die pflicht nehmen? ich finde es nicht gut, daß man damit droht, das elterngeld zu kürzen, wenn der mann nicht eine neue rolle einnimmt. kann nicht jeder mann (so wie es eine frau schon lange darf) seine männliche rolle auch so leben wie er will?
damit ein mann, der auch aktiv an der erziehung seiner kinder teilhaben kann sollte man lieber mal die arbeitgeber und auch die gesellschaft soweit bekommen, daß sie für eine vereinbarkeit von familie und beruf sorgen, auch dann noch, wenn er getrennt von seinen kindern lebt. dadurch wäre es die freie entscheidung des mannes, ob er nun aktiv an der erziehung teilnimmt oder auch nicht. eine frau kann das doch auch frei entscheiden.
die dressur des mannes findet wohl nie ein ende.
freundliche grüße
Conny
Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis
newbie, Saturday, 19.11.2005, 16:21 (vor 7322 Tagen) @ Conny
Als Antwort auf: Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis von Conny am 19. November 2005 11:13:
Hallo newbie,
warum muß man dazu den mann immer in die pflicht nehmen? ich finde es nicht gut, daß man damit droht, das elterngeld zu kürzen, wenn der mann nicht eine neue rolle einnimmt. kann nicht jeder mann (so wie es eine frau schon lange darf) seine männliche rolle auch so leben wie er will?
Aber sicher soll er können. Und verzichtet (zusammen mit seiner Partnerin) in diesem Fall lediglich auf die "Bonuszahlung" für zwei weitere Monate. Genauso andersherum: bleibt nur der Mann zu Hause, gibt es ebenfalls nur Geld für 10 Monate. Ganz gerecht - wenn nicht wieder so etwas dazukommt wie bei der Anrechnung der Erziehungszeit - Frau muß zustimmen oder so.
Aktive Vaterschaft widerspricht wohl kaum einer männlichen Rolle. Wer das nicht will, sollte sich fragen, wozu er überhaupt Vater werden will.
(Bitte nicht auf Dich beziehen - wer es nicht _kann_ ist ein ganz anderer Fall).
damit ein mann, der auch aktiv an der erziehung seiner kinder teilhaben kann sollte man lieber mal die arbeitgeber und auch die gesellschaft soweit bekommen, daß sie für eine vereinbarkeit von familie und beruf sorgen, auch dann noch, wenn er getrennt von seinen kindern lebt.
Volle Zustimmung! Und ich sehe bei der geteilten Elternzeit positive Auswirkungen auf die Vereinbarkeit von Job und Familie für Väter. Wenn es um 3.600 Euro geht, werden sicher viele Väter diesen Weg gehen und es wird, auch für Arbeitgeber und auch für Frauen und Männer (die Elternzeit nehmende Väter heute scheel anschauen), einfach _normal_, daß auch ein Vater sein Kind eine Zeitlang betreut.
Das halte ich für wünschenswert, auch damit ein Vater in der öffentlichen Meinung wieder etwas anderes wird als ein - leicht zu entsorgender - Samenspender und Zahlemann. Geteilte Elternzeit ist nur ein Mosaiksteinchen, aber sie trägt dazu bei.
dadurch wäre es die freie entscheidung des mannes, ob er nun aktiv an der erziehung teilnimmt oder auch nicht. eine frau kann das doch auch frei entscheiden.
Diese Entscheidung sollte _vor_ der Entscheidung für Elternschaft stehen, findest Du nicht?
die dressur des mannes findet wohl nie ein ende.
Sicher nicht. Wie weit wir uns dressieren lassen, und wie weit wir uns - im eigenen Interesse - vielleicht auch selbst dressieren, liegt aber in unserer Entscheidung.
freundliche grüße
Conny
Freundliche Grüße zurück,
newbie
Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis
Conny, Sunday, 20.11.2005, 00:48 (vor 7322 Tagen) @ newbie
Als Antwort auf: Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis von newbie am 19. November 2005 14:21:
Hallo newbie,
warum muß man dazu den mann immer in die pflicht nehmen? ich finde es nicht gut, daß man damit droht, das elterngeld zu kürzen, wenn der mann nicht eine neue rolle einnimmt. kann nicht jeder mann (so wie es eine frau schon lange darf) seine männliche rolle auch so leben wie er will?
Aber sicher soll er können. Und verzichtet (zusammen mit seiner Partnerin) in diesem Fall lediglich auf die "Bonuszahlung" für zwei weitere Monate. Genauso andersherum: bleibt nur der Mann zu Hause, gibt es ebenfalls nur Geld für 10 Monate. Ganz gerecht - wenn nicht wieder so etwas dazukommt wie bei der Anrechnung der Erziehungszeit - Frau muß zustimmen oder so.
Aktive Vaterschaft widerspricht wohl kaum einer männlichen Rolle. Wer das nicht will, sollte sich fragen, wozu er überhaupt Vater werden will.
(Bitte nicht auf Dich beziehen - wer es nicht _kann_ ist ein ganz anderer Fall).
es gibt doch so fälle, in denen sich die frau ein kind wünscht, der mann im grunde aber nicht vater werden will, dann aber aus liebe zur frau doch ja zu einem kind sagt. da spielt ja auch immer ein wenig angst vor dem verlassen werden mit. auch die rolle des vaters sollte man nicht per gesetz an etwas festnageln. das wäre doch auch langweilig für die frau, wenn es einen standardisierten vater gibt, der so und so sein muß per gesetz.
damit ein mann, der auch aktiv an der erziehung seiner kinder teilhaben kann sollte man lieber mal die arbeitgeber und auch die gesellschaft soweit bekommen, daß sie für eine vereinbarkeit von familie und beruf sorgen, auch dann noch, wenn er getrennt von seinen kindern lebt.
Volle Zustimmung! Und ich sehe bei der geteilten Elternzeit positive Auswirkungen auf die Vereinbarkeit von Job und Familie für Väter. Wenn es um 3.600 Euro geht, werden sicher viele Väter diesen Weg gehen und es wird, auch für Arbeitgeber und auch für Frauen und Männer (die Elternzeit nehmende Väter heute scheel anschauen), einfach _normal_, daß auch ein Vater sein Kind eine Zeitlang betreut.
Das halte ich für wünschenswert, auch damit ein Vater in der öffentlichen Meinung wieder etwas anderes wird als ein - leicht zu entsorgender - Samenspender und Zahlemann. Geteilte Elternzeit ist nur ein Mosaiksteinchen, aber sie trägt dazu bei.
das kann man aber auch anders erreichen. nicht immer quasi neue pflichten dem mann aufbürden. so wie es kommen soll ist das doch eine halbe drohung. wenn du als vater nicht mindestens 2 monate zu hause bleibst und dich um dein kind kümmerst, bekommst du von vater staat 3600 weniger im grunde ist das dann auch ein nachteil fürs kind, wenn der vater die zwei monate nicht nimmt.
ich lebe in einen freien land und kann tun und lassen was ich will, soweit das nicht gegen geltende gesetze verstößt. und das was ich tun kann, ohne irgend welche gesetze zu verstoßen wird immer enger.
von daher war das so wie es mit dem erziehungsgeld lief ganz in ordnung. das einzige, das fehlte war den vätern mut zu machen, einen teil der erziehungszeit zu nehmen und gleichzeitig den arbeitgeber in die pflicht zu nehmen, daß man ihm deswegen nicht kündigen kann.
auch der frau muß man klar machen, daß es im interesse des kindes besser ist, wenn auch der vater sich eine weile ums kind kümmert. ob nun mutter und vater zusammen wohnen sollte dabei egal sein.
es wird seltsamer weise immer der falsche in die pflicht genommen. genau der, der am wenigsten für das bestehende kann. gesellschaftliche zwänge und die mutter seines kindes hindern ihn daran. meiner meinung nach ist das nur ein weiterer schritt in der verskavung des mannes. es ist sicher der einfachere weg, der schlußendlich aber sicher nicht der beste weg ist.
daß du mich richtig verstehst: ich hätte damals lieben gerne auch einen teil der erziehungszeit genommen. leider klappte es mit der mutter nicht und ich ging, als das kind 4 monate alt war. so aus der distanz habe ich als nicht sorgeberechtigter keine chance, meinen teil dazu beizutragen. ich war auch innerhalb der ersten drei jahre des kindes arbeitslos und hätte von daher das kind problemlos auch so bei mir haben können. aber die mutter wollte nicht mehr. es ist ihr kind und basta.
also damals das gemeinsame sorgerecht bei geschiedenen zum regelfall werden sollte dachte ich auch, daß das ein schritt in die richtige richtung ist. was ist daraus geworden und was hat es gebracht?
dadurch wäre es die freie entscheidung des mannes, ob er nun aktiv an der erziehung teilnimmt oder auch nicht. eine frau kann das doch auch frei entscheiden.
Diese Entscheidung sollte _vor_ der Entscheidung für Elternschaft stehen, findest Du nicht?
sicher, wenn das für den mann machbar ist. es soll auch genug fürsorgliche väter geben, die wider willen von der mutter zum vater gemacht wurden. ich denke mal, daß ein großteil der väter dieses verantwortungsbewußtsein hat. viele wissen auch vor dem ersten kind nicht mal, auf was sie sich in der heutigen zeit damit einlassen.
die dressur des mannes findet wohl nie ein ende.
Sicher nicht. Wie weit wir uns dressieren lassen, und wie weit wir uns - im eigenen Interesse - vielleicht auch selbst dressieren, liegt aber in unserer Entscheidung.
drum sollte mann gegen jegliche staatliche pflichten sein, die uns mehr zum dackel machen. meiner meinung nach sollte man vielmehr die gesellschaft und die frau in die pflicht nehmen, ein geändertes rollenbild von männern und vätern zu akzeptieren.
frei sein bedeutet für mich die muse zu haben auch mal neues zu probieren. egal, ob es ein neues leben ist oder einfach eine neue aufgabe, die mir sinn in leben gibt. eine pflicht oder ein zwang berauben mich dieser freiheit. die muse verkümmert und man lebt den alltagstrott. aus einem zwang heraus hätte niemand die entdeckung gemacht, daß die erde eine kugel sein muß. aus einem zwang heraus wäre sicher niemand auf die höchsten berge unserer erde geklettert oder hätte im nonstoppflug den atlantik überquert.
wären wir heute noch im glauben, die erde wäre eine scheibe, würde sicher keiner die entdeckung machen, daß sie vielleicht doch eine kugel sein könnte und schon gleich gar keiner würde das wagnis eingehen, einfach auf den atlantik hinaus zu fahren und zu gucken, was dort noch so alles kommt.
freundliche grüße
Conny
Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis
newbie, Sunday, 20.11.2005, 18:29 (vor 7321 Tagen) @ Conny
Als Antwort auf: Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis von Conny am 19. November 2005 22:48:
Hallo Conny,
das kann man aber auch anders erreichen. nicht immer quasi neue pflichten dem mann aufbürden. so wie es kommen soll ist das doch eine halbe drohung. wenn du als vater nicht mindestens 2 monate zu hause bleibst und dich um dein kind kümmerst, bekommst du von vater staat 3600 weniger im grunde ist das dann auch ein nachteil fürs kind, wenn der vater die zwei monate nicht nimmt.
Das liegt an Deiner Sichtweise (und an v.d.L., ok, die es - vermutlich um den Fems zu gefallen - ein wenig bedrohlich formuliert hat).
Denn Du kannst es auch anders betrachten: 10x 1.800 sind der Normalfall und _wenn_ Du Dich dafür entscheidest, auch einen Teil der Elternzeit zu nehmen, gibt es als Prämie weitere 2x 1.800.
Und, ja, es ist ein Nachteil für's Kind, wenn der Vater sich nicht beteiligt. Die Belege dafür sind überreichlich vorhanden, wurden wohl auch gerade erst hier wieder gepostet.
ich lebe in einen freien land und kann tun und lassen was ich will,
Naja.. *grins*, würdest Du unser Land wirklich als ein freies bezeichnen?
und das was ich tun kann, ohne irgend welche gesetze zu verstoßen wird immer enger.
Du dramatisierst und überziehst, zumindest, was dieses Beispiel angeht. Du wirst Dich nicht strafbar machen, wenn Du keine Elternzeit nimmst als Vater.
auch der frau muß man klar machen, daß es im interesse des kindes besser ist, wenn auch der vater sich eine weile ums kind kümmert.
Eben, eben. Und das funktioniert - wie alles heutzutage - am besten über den Geldbeutel.
daß du mich richtig verstehst: ich hätte damals lieben gerne auch einen teil der erziehungszeit genommen. leider klappte es mit der mutter nicht und ich ging, als das kind 4 monate alt war. so aus der distanz habe ich als nicht sorgeberechtigter keine chance, meinen teil dazu beizutragen.
Das ist übel und ich wäre der Letzte, der unser verkommenes Kindschaftsrecht nicht anprangern würde. Nur, Du schießt aufs falsche Ziel.
Warum ist es denn so, daß es die Regel ist, daß der Aufenthalt bei der Mutter gesellschaftlich der Normalfall ist? Warum entscheiden die Gerichte nahezu immer so? Doch wohl wegen des allerorten gepflegten Mutterkultes und wegen der totalen Entwertung von Vaterschaft (ja, und auch weil Väter sich allzuleicht und bequemerweise aus ihrer Elternrolle herausdrängen lassen). Kein Gericht wird einem Elternteil ein Kind zusprechen, das für letzteres eine eher neue Kontaktperson darstellen würde und bisher an der Kindererziehung keinen Anteil genommen hat.
drum sollte mann gegen jegliche staatliche pflichten sein, die uns mehr zum dackel machen. meiner meinung nach sollte man vielmehr die gesellschaft und die frau in die pflicht nehmen, ein geändertes rollenbild von männern und vätern zu akzeptieren.
Welches geänderte Rollenbild soll das sein, das Frau und Gesellschaft zu akzeptieren haben? Das des entsorgten Teilzeitvaters? Das haben sie längst getan, viel zu sehr, wie ich fürchte. 
Aber nochmal: v.d.Leyens Modell beinhaltet weder ein Gebot noch ein Verbot, sondern _Anreize_. Aus meiner liberalen Sicht die fairste und sauberste Eingriffsmöglichkeit, die ein Staat hat. Denn die freie Entscheidung bleibt dabei bestehen.
Hast Du es je als unzulässige Beschränkung begriffen, daß Du z.B. für ein altes Auto mehr Steuern zahlst als für ein neues, umweltfreundliches? Dein Recht, das alte weiter zu fahren, bleibt Dir selbstverständlich unbenommen. Aber es wird Dir ein Anreiz gegeben, eine Entscheidungshilfe.
Kann ich nicht falsch finden.
Freundlicher Gruß,
newbie
Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis
XRay, Monday, 21.11.2005, 20:40 (vor 7320 Tagen) @ newbie
Als Antwort auf: Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis von newbie am 20. November 2005 16:29:
...Aber nochmal: v.d.Leyens Modell beinhaltet weder ein Gebot noch ein Verbot, sondern _Anreize_. Aus meiner liberalen Sicht die fairste und sauberste Eingriffsmöglichkeit, die ein Staat hat. Denn die freie Entscheidung bleibt dabei bestehen....
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Zeigt aber letztlich, daß frau nicht lange nachgedacht hat.
Männer, Väter haben letztlich wenig Rechte in Bezug auf Kinder.
Dies gilt insbesondere für nichteheliche Väter. Hier gilt ja
noch nicht mal gemeinsames Sorgerecht, außer die Kindersmutter
gibt hier gnädigst ihre Zustimmung.
In diesen Fällen wird der angedachte "Anreiz" wohl kaum was bringen.
Gespannt bin ich, wie das BMFSFJ das Problem auflösen will.
Ob dann sog. Alleinerziehende nur 10 Monate Kohle bekommen, oder
ob da Ehe zum Nachteil wird, was wohl dem Grundsatz der
"Förderung von Ehe und Familie" irgendwo widersprechen würde,
denn es wäre evtl. ein Argument eine Ehe zu vermeiden.
Wie ich schon sagte, das Ganze scheint mir eine Luftnummer zu sein,
mit dem einzigen Zweck Männer - einmal mehr - zu diskreditieren.
Das BMFSFJ bleibt damit jedenfalls seiner Tradition treu.