Quote? Sehe hier meist nur Männer!
Antwortenschreiber, Tuesday, 11.10.2005, 01:39 (vor 7362 Tagen)
Re: Quote? Sehe hier meist nur Männer!
Silikat, Tuesday, 11.10.2005, 03:50 (vor 7362 Tagen) @ Antwortenschreiber
Als Antwort auf: Quote? Sehe hier meist nur Männer! von Antwortenschreiber am 10. Oktober 2005 22:39:
Ja, warum finden sich unter den Flüchtlingen keine (oder nur wenige) Frauen ? Wäre es anders, so würde ihnen doch sofort geholfen, und den mitanwesenden Männern auf diese Weise ebenfalls.
Mögliche Antworten:
- Die subsaharischen Frauen wissen noch nicht, daß sie in Europa einen geschlechtsspezifischen Bonus genießen.
- Es geht ihnen schon in der Heimat besser als den Männern; daher haben sie die Flucht auch nicht nötig.
- Sie sind nicht gewohnt und/oder nicht in der Lage, sich einmal richtig anzustrengen.
- Die Männer sind auf der Flucht vor ihren Frauen; darin bestand ihr wahres Elend, und dafür nehmen sie den Tod in Kauf.
Noch weitere Lösungen ?
Silikat
Re: Quote? Sehe hier meist nur Männer!
R, Tuesday, 11.10.2005, 18:23 (vor 7361 Tagen) @ Silikat
Als Antwort auf: Re: Quote? Sehe hier meist nur Männer! von Silikat am 11. Oktober 2005 00:50:
Afrikanische Familien verschulden sich oft sehr hoch, in der Hoffnung, dass eines ihrer Mitglieder es bis nach Europa schafft. Meistens geben sie ihre ganzen Ersparnisse, denn 350 Euro Lohn in Spanien sind für Afrikaner immer noch extrem viel Geld.
Die Verantwortung über das gesamte Familienvermögen wird eher jungen Männern übergeben. Deshalb sind die meisten Flüchtlinge männlich. Mit Quoten hat das nichts zu tun. Man sollte lieber richtige Probleme diskutieren (Bundeswehr, Quote im öffentlichen Dienst), als solche schrecklichen Themen noch für die Geschlechterdebatte auszuschlachten.
Re: Quote? Sehe hier meist nur Männer!
SiliKat, Tuesday, 11.10.2005, 20:04 (vor 7361 Tagen) @ R
Als Antwort auf: Re: Quote? Sehe hier meist nur Männer! von R am 11. Oktober 2005 15:23:
"Afrikanische Familien verschulden sich oft sehr hoch, in der Hoffnung, dass eines ihrer Mitglieder es bis nach Europa schafft. Meistens geben sie ihre ganzen Ersparnisse, denn 350 Euro Lohn in Spanien sind für Afrikaner immer noch extrem viel Geld."
Ist mir bekannt.
"Die Verantwortung über das gesamte Familienvermögen wird eher jungen Männern übergeben. Deshalb sind die meisten Flüchtlinge männlich."
Wer übergibt ihnen (angeblich) die Verantwortung über das Familienvermögen ? Es überwiegen in Afrika matriarchalische Gesellschaften. Das Geld ist ohnehin überwiegend in Händen von Frauen. (Ob 80 % der produktiven Arbeit dort von Frauen geleistet wird, wie die UNO behauptet, ist eine andere Frage. Ich halte das aufgrund eigener Anschauung für eine sexistische Lüge.) Wenn also Frauen den jungen Männern ihre Ersparnisse geben, um es vermehrt zurückzubringen, auf die Gefahr, daß diese Männer in der Wüste oder am Stacheldraht ihr Leben verlieren, so wäre dies ein zynisches Kalkül. Es würde heißen: Männer sind es wert, verheizt zu werden.
"Mit Quoten hat das nichts zu tun."
Offenbar doch, und zwar zulasten von Männern. Das gilt übrigens unabhängig von der Frage, ob ihnen ihre "Verantwortung" von einem weiblichen oder einem männlichen Familienoberhaupt zuerteilt wird.
"Man sollte lieber richtige Probleme diskutieren (Bundeswehr, Quote im öffentlichen Dienst), als solche schrecklichen Themen noch für die Geschlechterdebatte auszuschlachten."
Schreckliche Themen sind richtige Probleme. Und so richtig schrecklich finde ich, wenn die Thematisierung eines erkennbar geschlechtsrelevantes Problemes - die Opferung von jungen Männern -, als Ausschlachtung für die Geschlechterdebatte bezeichnet wird. Diese Bewertung ist mir allerdings verständlich: sie zeigt auf, wer in Wirklichkeit - auch in Afrika - die Opfer erbringt. Das Bild der leidenden Afrikanerin, welche in der Hauptsache arbeitet, während die Männer faul herumliegen, wird hiermit in Frage gestellt. Und ausgerechnet jetzt sollen wir die Geschlechterdebatte fallen lassen ? Nein danke !
Wer bist du eigentlich, R ? Identifiziere dich doch wenigstens silhouettenhaft ein wenig, wenn ich bitten darf.
SiliKat
Re: Quote? Sehe hier meist nur Männer!
Rob, Thursday, 13.10.2005, 20:02 (vor 7359 Tagen) @ SiliKat
Als Antwort auf: Re: Quote? Sehe hier meist nur Männer! von SiliKat am 11. Oktober 2005 17:04:
Mein normaler Nickname ist Rob, aber R ist auch nicht viel viel nichtssagender als siliKat
, da ich in diesem Forum eh nur jedes zweite Jahr etwas schreibe, ist mein Name hier nicht so wichtig.
Ob ein Großteil des Vermögens in Afrika von Frauen verwaltet wird, weiß ich nicht. Ob die Flüchtlinge freiwillig ihr Land verlassen um nach Europa zu kommen, oder ob sie von ihren bösen Müttern dazu gezwungen werden, ist mir egal.
Tatsache ist, dass wir in Europa wenig Möglichkeit haben, dies zu ändern. Dieses Thema ist in diesem Forum genauso HIlfreich wie das "Ach Gott in Afghanistan werden Frauen benachteiligt"-Argument einiger Feministinnen. Und auf dem gleichen Niveau, nur etwas zweifelhafter.
MfG
Rob
Re: Quote? Sehe hier meist nur Männer!
SiliKat, Thursday, 13.10.2005, 20:59 (vor 7359 Tagen) @ Rob
Als Antwort auf: Re: Quote? Sehe hier meist nur Männer! von Rob am 13. Oktober 2005 17:02:
"Mein normaler Nickname ist Rob, aber R ist auch nicht viel viel nichtssagender als siliKat
, da ich in diesem Forum eh nur jedes zweite Jahr etwas schreibe, ist mein Name hier nicht so wichtig."
Danke immerhin für die Antwort, aber da hast du mich falsch verstanden. Ich möchte eher etwas über deinen biografischen Hintergrund wissen, aus dem heraus du zu deiner Einstellung kommst, z.B. ob du in der Entwicklungshilfe gearbeitet hast (über meinen biografischen Hintergrund habe ich ja schon einiges durchblicken lassen).
"Ob ein Großteil des Vermögens in Afrika von Frauen verwaltet wird, weiß ich nicht. Ob die Flüchtlinge freiwillig ihr Land verlassen um nach Europa zu kommen, oder ob sie von ihren bösen Müttern dazu gezwungen werden, ist mir egal.
Tatsache ist, dass wir in Europa wenig Möglichkeit haben, dies zu ändern. Dieses Thema ist in diesem Forum genauso HIlfreich wie das "Ach Gott in Afghanistan werden Frauen benachteiligt"-Argument einiger Feministinnen. Und auf dem gleichen Niveau, nur etwas zweifelhafter."[/i]
Ganz im Gegenteil ! Nur wir in Europa haben die Möglichkeit, dies zu ändern. Die meisten der afrikanischen Staaten, von die in Frage stehende Völkerwanderung ausgeht (es sind einige Millionen pro Jahr, hörte ich in einer Rundfunksendung), haben oft nicht mal kontrollbare Grenzen. Sie stehen nur auf dem Papier bzw. auf der Karte. Das gilt zumindest für die Staaten, deren Territorium sich teilweise in der Wüste befindet, wie Mali, Tschad, u.a. Staatstheoretisch betrachtet, fehlen in u.a. allein dadurch schon notwendige Kriterien der Staatlichkeit. Sie also können die Bedingungen der Landflucht kaum beeinflussen. Sie stellen sie aber her.
Dir, Rob, geht es wohl mehr auf Unterdrückung einer Klarstellung der geschlechtlichen Ungleichbehandlung. Und diese Klarstellung ist sehr wohl Thema (und Titel) dieses Forums !
SiliKat