Interessanter Artikel zum (nicht vorhandenen) Kinderwunsch
Hallo allerseits!
In einem Blog habe ich den Verweis auf folgenden Artikel gefunden:
<hr>
<p align="center[/link]19.01.2005
Das Kind im Mann
Vater werden? Warum viele das größte Abenteuer des Lebens scheuen
Von Peter Düweke</p>
<p align="justify[/link]Kein Zweifel, die moderne Welt hat die Kinderfrage aufgeworfen die nach dem Ob überhaupt. Was einst die natürlichste Sache der Welt war, sagt die Soziologin Elisabeth Beck-Gernsheim von der Universität Erlangen-Nürnberg über das Kinderkriegen, ist nun in manchen Gruppen zu einer sehr komplizierten Frage geworden. Nichts geht mehr spontan, alles läuft über den Kopf. Je mehr Ansätze zu einem eigenen Leben sich auftun, je mehr die Risiken, Unsicherheiten, Anforderungen wachsen, desto mehr ist Kinderhaben nicht mehr selbstverständlicher Bestandteil im Leben. Es wird zum Gegenstand bewusster Abwägungen, Planungen, Hoffnungen, Ängste kurz zur Kinderfrage.</p>
<p align="justify[/link]Dass die Kinderfrage Frauen umtreibt, hat sich herumgesprochen. Wie aber gehen Männer damit um? Im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung befragten Wissenschaftler in den Jahren 2001 bis 2004 rund 1500 Männer im Alter von 25 bis 54 Jahren in Gelsenkirchen, Freiburg Umland, Freiburg und Leipzig unabhängig von ihrer Nationalität. Eine zentrale Erkenntnis der Studie Männer leben: Männer mit einer hohen Qualifikation oder einer langen Ausbildung bekommen oft erst mit über 35 Jahren Kinder. 22 Prozent der hochqualifizierten 35- bis 44-jährigen Männer haben keine Kinder; bei den Frauen sind es einer Vorläuferstudie zufolge 47 Prozent. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung rechnet damit, dass der Anteil der lebenslang Kinderlosen steigt. Heute hat bereits jeder vierte Mann zwischen 45 und 50 Jahre keine Kinder.</p>
<p align="justify[/link]Auch ein geringes Einkommen hemmt den Kinderwunsch: 38 Prozent der Männer ab 34 Jahren mit einem monatlichen Nettoeinkommen unter 1 500 Euro sind kinderlos. Bei Männern, die 2 500 Euro und mehr verdienen, sind es nur elf Prozent. Frauen mit einem unterdurchschnittlichem Einkommen bleiben zu 40 Prozent kinderlos.</p>
<p align="justify[/link]Kinderlosen Männern fällt es schwer, sich ein Leben als Vater vorzustellen. Das fand der Psychologe Holger von der Lippe heraus, der die Familiengründung von Männern und Frauen aus 200 Rostocker Familien untersuchte und qualitative Interviews mit einem guten Dutzend 30- bis 31-jährigen kinderlosen Männern führte. Ich kann mir das alles gar nicht so recht vorstellen, lautete ein typischer Kommentar. Von strikter Familienplanung hielten die wenigsten etwas. Verhütung und Kinderfrage überließen sie nicht selten ihren Partnerinnen. Kinder passierten einfach, stellen sich viele vor und das sei auch in Ordnung so. Sie kämen damit schon irgendwie zurecht, war der Tenor.</p>
<p align="justify[/link]Nach ihrem Selbstbild ließen sich die Männer zwei Gruppen zuordnen: Diejenigen, die sich Kinder wünschten, beschrieben sich in der Mehrzahl als reif, stabil, gediegen und zuverlässig. Männer ohne Kinderwunsch bezeichneten sich eher als neugierig, umtriebig, spontan oder clownisch.</p>
<p align="justify[/link]Holger von der Lippe fasst den Kinderwunsch als ein Kräftefeld auf, in dem Motive, Selbstbilder, Männlichkeitsbilder, aber auch Einstellungen, Werte und Interessen zusammenwirken. So verstärkten die Motive Geselligkeit, Intimität, Verantwortung, Lebendigkeit oder Weiterleben in Kindern den Kinderwunsch bei Männern, sagt der Forscher. Ungebundenheit, Individualität, Spontaneität, Freiheit oder Muße schwächten ihn. Nicht zuletzt fällt ins Gewicht, ob Mann ein Interesse daran hat, mit Kindern umzugehen und welche Einstellung zu alltäglichem Kinder-Kram er hat. Für einige Rostocker Männer war Vaterschaft ein Identitätsprojekt. Ein eigenes Kind betrachteten sie als ein gesellschaftliches Symbol für Erfolg, dafür angekommen zu sein oder ein ganzer Mann zu sein.</p>
<p align="justify[/link]Die Freiburger Soziologin Cornelia Helfferich erfuhr in 100 Interviews, dass der Kinderwunsch von Männern stärker als der von Frauen über den Partner vermittelt ist und mehr von der Partnerschaft abhängt. Während Frauen oft einen Vater für ihr Kind wollten, traf Helfferich keinen Mann, der eine Mutter für sein Kind suchte.</p>
<p align="justify[/link]Der Wunsch nach eigenen Kindern sei aber bei Männern grundsätzlich nicht schwächer ausgeprägt als bei Frauen, sagt Wassilios Fthenakis, Direktor des Staatsinstituts für Frühpädagogik in München. Fthenakis hat Paare über viele Jahre eingehend untersucht, ihren Übergang zur Elternschaft und die Veränderungen im Leben der Eltern und Kinder. Die zentrale Aussage: Beide Geschlechter wollen gleichermaßen das erste Kind. Beim zweiten Kind wird jedoch der Wunsch bei Frauen wie Männern durch zahlreiche Hindernisse in Frage gestellt: Frauen wollen weiter erwerbstätig sein, Männern wird es meist nicht ermöglicht in Teilzeit zu arbeiten. Und flexible Betreuungsmöglichkeiten für Kinder fehlen ohnehin. Eltern wünschen sich mehr Kinder als sie tatsächlich haben, sagt Fthenakis. Doch unter den gegenwärtigen Verhältnissen müssten sie dafür traditionelle Rollen übernehmen, die Frauen oft ablehnen und die die Männer nicht übernehmen wollen.</p>
<p align="justify[/link]Das konservative Modell familialer Arbeitsteilung der Mann als Haupternährer und die Frau als Haus- und Kinderarbeiterin ist in Ostdeutschland nur bei einem Drittel der Familien verbreitet, im Westen bei zwei Dritteln, kam bei der Studie Männerleben heraus. Das egalitäre Modell beide tragen gleichermaßen zum Einkommen bei und teilen sich die Haus- und Kinderarbeit praktizieren im Osten elf Prozent, im Westen aber nur fünf Prozent der Eltern.</p>
<p align="justify[/link]Wassilios Fthenakis ruft die Deutschen dazu auf, sich von der Mutterideologie zu befreien, die den Familien nicht gerecht werde. Die Mutter sei nicht notwendigerweise die primäre Bezugsperson, vielmehr seien Mutter und Vater beide gleich wichtig für das Kind. Die Funktion des Broterwerbs, die der Vater bis jetzt zu erfüllen hatte, sagt Fthenakis, sei bereits heute zur gemeinsamen Aufgabe von Mann und Frau geworden. Mütter und Väter werden infolgedessen ihre Rolle in der Familie neu definieren müssen.</p>
Die Studie Männer leben im Netz:
www.maennerleben.de
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/19.01.2005/1598100.asp
<hr>
Und nun, wie üblich, meine Kommentar-Sauce:
Kinderlosen Männern fällt es schwer, sich ein Leben als Vater vorzustellen.
Bullshit! Freiwillig kinderlose Männer sind eben deshalb[/u] kinderlos, weil sie sich das Leben mit Kindern nur allzu gut[/u] vorstellen können.
Von strikter Familienplanung hielten die wenigsten etwas. Verhütung und Kinderfrage überließen sie nicht selten ihren Partnerinnen. Kinder passierten einfach, stellen sich viele vor und das sei auch in Ordnung so. Sie kämen damit schon irgendwie zurecht, war der Tenor.
Noch größerer Bullshit! Wer sich vor nichts so fürchtet wie davor, Vater zu werden, holt sich lieber einen runter, als ein Risiko einzugehen.
Nach ihrem Selbstbild ließen sich die Männer zwei Gruppen zuordnen: Diejenigen, die sich Kinder wünschten, beschrieben sich in der Mehrzahl als reif, stabil, gediegen und zuverlässig. Männer ohne Kinderwunsch bezeichneten sich eher als neugierig, umtriebig, spontan oder clownisch.
Soso. Neugier und Spontaneität sind also bei der Ausfüllung der Vaterrolle allenfalls in Minimaldosierung angebracht.
So verstärkten die Motive Geselligkeit, Intimität, Verantwortung, Lebendigkeit oder Weiterleben in Kindern den Kinderwunsch bei Männern, sagt der Forscher. Ungebundenheit, Individualität, Spontaneität, Freiheit oder Muße schwächten ihn.
Geselligkeit mit Kindern? Wieviel Zeit hat ein Vater noch für Kontaktpflege außerhalb der Familie?
Intimität mit Kindern? Je nun, man möcht' ja glatt auf abwegige Gedanken kommen ... Intimität mit der Kindesmutter? Wenn die noch Interesse daran hat ... Intimität mit anderen Frauen? Vorsicht, Vorsicht ...
Verantwortung für Kinder? Verantwortung übernehme ich nur für das, für das ich auch Verantwortung übernehmen will - und da gehören Kinder nun mal definitiv nicht zu.
Lebendigkeit mir Kindern? Bei dem Gedanken, mit Kindern spielen zu sollen, befällt mich die reinste Totenstarre.
"Weiterleben in Kindern"? Die Anführungszeichen stehen zu recht. Pseudo-metaphysischer Mumpitz!
Ungebundenheit ohne Kinder - ja bitte!
Individualität ohne Kinder - hier kann ich den Wechselbezug nicht erkennen.
Freiheit ohne Kinder - ja bitte!
Muße ohne Blagengeplärr um die Ohren - ja bitte!
Nicht zuletzt fällt ins Gewicht, ob Mann ein Interesse daran hat, mit Kindern umzugehen und welche Einstellung zu alltäglichem Kinder-Kram er hat.
DAS allerdings kann ich nur mit beiden Händen unterschreiben!
Während Frauen oft einen Vater für ihr Kind wollten, traf Helfferich keinen Mann, der eine Mutter für sein Kind suchte.
Der Wunsch nach eigenen Kindern sei aber bei Männern grundsätzlich nicht schwächer ausgeprägt als bei Frauen, sagt Wassilios Fthenakis, Direktor des Staatsinstituts für Frühpädagogik in München.
Die Aussage des ersten und diejenige des zweiten Absatzes schließen sich meiner Meinung nach antagonistisch aus.
Aber das ist eben Demagogie:[/u] Was nicht sein kann, das darf nicht sein. Man muß den Männern mit aller Gewalt einen Kinderwunsch unterstellen, selbst wenn man gerade zugeben mußte, daß das Gegenteil eindrucksvoll belegt wurde.
Wassilios Fthenakis ruft die Deutschen dazu auf, sich von der Mutterideologie zu befreien, die den Familien nicht gerecht werde. Die Mutter sei nicht notwendigerweise die primäre Bezugsperson, vielmehr seien Mutter und Vater beide gleich wichtig für das Kind. Die Funktion des Broterwerbs, die der Vater bis jetzt zu erfüllen hatte, sagt Fthenakis, sei bereits heute zur gemeinsamen Aufgabe von Mann und Frau geworden. Mütter und Väter werden infolgedessen ihre Rolle in der Familie neu definieren müssen.
Mach' ma' tapfer weiter so, Herr Fthenakis! Je mehr Du und Deinesgleichen versuchen werdet, die Männer zu "männlichen Müttern" umzuerziehen, desto größere Ausmaße wird der Zeugungsstreik annehmen.
Das allerdings eine solche Aussage aus dem Mund eines Griechen kommt ... Na ja, der wurde wohl in der W(eiber)R(epublik)D(eutschland) verdorben.
Gruß
Ekki
Re: Interessanter Artikel zum (nicht vorhandenen) Kinderwunsch
Als Antwort auf: Interessanter Artikel zum (nicht vorhandenen) Kinderwunsch von Ekki am 30. August 2005 15:31:
Wassilios Fthenakis ruft die Deutschen dazu auf, sich von der Mutterideologie zu befreien, die den Familien nicht gerecht werde. Die Mutter sei nicht notwendigerweise die primäre Bezugsperson, vielmehr seien Mutter und Vater beide gleich wichtig für das Kind<
Also, das finde ich schon ok.
Die Funktion des Broterwerbs, die der Vater bis jetzt zu erfüllen hatte, sagt Fthenakis, sei bereits heute zur gemeinsamen Aufgabe von Mann und Frau geworden. Mütter und Väter werden infolgedessen ihre Rolle in der Familie neu definieren müssen.<
Auch ok, allerdings haben meine Eltern beide gearbeitet, und das 40 Jahre lang. Und, das Wichtigste, ohne jegliche "Frauenbeauftragtenhilfe"! Dazu noch sehr erfolgreich.
Mach' ma' tapfer weiter so, Herr Fthenakis! Je mehr Du und Deinesgleichen versuchen werdet, die Männer zu "männlichen Müttern" umzuerziehen, desto größere Ausmaße wird der Zeugungsstreik annehmen<
"Männliches Müttern" bringt nur eins: Keine Kinder mehr! Das sehe ich auch so, allerdings Monsieur Fthenakis wohl nicht. Dies weil....
Das allerdings eine solche Aussage aus dem Mund eines Griechen kommt ... Na ja, der wurde wohl in der W(eiber)R(epublik)D(eutschland) verdorben<
...nicht alle Griechen gleich richtige Griechen sind! Also, vorsicht ist auch da geboten.
Nikos
*der wahrer Grieche*
Kinderwunsch ? - wie soll das gehendenn, wenn Frauen die Kerle sein wollen ?
Als Antwort auf: Interessanter Artikel zum (nicht vorhandenen) Kinderwunsch von Ekki am 30. August 2005 15:31:
Hallo allerseits!
In einem Blog habe ich den Verweis auf folgenden Artikel gefunden:
<hr>
<p align="center[/link]19.01.2005
Das Kind im Mann
Vater werden? Warum viele das größte Abenteuer des Lebens scheuen
Von Peter Düweke</p>
<p align="justify[/link]Kein Zweifel, die moderne Welt hat die Kinderfrage aufgeworfen die nach dem Ob überhaupt. Was einst die natürlichste Sache der Welt war, sagt die Soziologin Elisabeth Beck-Gernsheim von der Universität Erlangen-Nürnberg über das Kinderkriegen, ist nun in manchen Gruppen zu einer sehr komplizierten Frage geworden. Nichts geht mehr spontan, alles läuft über den Kopf. Je mehr Ansätze zu einem eigenen Leben sich auftun, je mehr die Risiken, Unsicherheiten, Anforderungen wachsen, desto mehr ist Kinderhaben nicht mehr selbstverständlicher Bestandteil im Leben. Es wird zum Gegenstand bewusster Abwägungen, Planungen, Hoffnungen, Ängste kurz zur Kinderfrage.</p>
<p align="justify[/link]Dass die Kinderfrage Frauen umtreibt, hat sich herumgesprochen. Wie aber gehen Männer damit um? Im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung befragten Wissenschaftler in den Jahren 2001 bis 2004 rund 1500 Männer im Alter von 25 bis 54 Jahren in Gelsenkirchen, Freiburg Umland, Freiburg und Leipzig unabhängig von ihrer Nationalität. Eine zentrale Erkenntnis der Studie Männer leben: Männer mit einer hohen Qualifikation oder einer langen Ausbildung bekommen oft erst mit über 35 Jahren Kinder. 22 Prozent der hochqualifizierten 35- bis 44-jährigen Männer haben keine Kinder; bei den Frauen sind es einer Vorläuferstudie zufolge 47 Prozent. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung rechnet damit, dass der Anteil der lebenslang Kinderlosen steigt. Heute hat bereits jeder vierte Mann zwischen 45 und 50 Jahre keine Kinder.</p>
<p align="justify[/link]Auch ein geringes Einkommen hemmt den Kinderwunsch: 38 Prozent der Männer ab 34 Jahren mit einem monatlichen Nettoeinkommen unter 1 500 Euro sind kinderlos. Bei Männern, die 2 500 Euro und mehr verdienen, sind es nur elf Prozent. Frauen mit einem unterdurchschnittlichem Einkommen bleiben zu 40 Prozent kinderlos.</p>
<p align="justify[/link]Kinderlosen Männern fällt es schwer, sich ein Leben als Vater vorzustellen. Das fand der Psychologe Holger von der Lippe heraus, der die Familiengründung von Männern und Frauen aus 200 Rostocker Familien untersuchte und qualitative Interviews mit einem guten Dutzend 30- bis 31-jährigen kinderlosen Männern führte. Ich kann mir das alles gar nicht so recht vorstellen, lautete ein typischer Kommentar. Von strikter Familienplanung hielten die wenigsten etwas. Verhütung und Kinderfrage überließen sie nicht selten ihren Partnerinnen. Kinder passierten einfach, stellen sich viele vor und das sei auch in Ordnung so. Sie kämen damit schon irgendwie zurecht, war der Tenor.</p>
<p align="justify[/link]Nach ihrem Selbstbild ließen sich die Männer zwei Gruppen zuordnen: Diejenigen, die sich Kinder wünschten, beschrieben sich in der Mehrzahl als reif, stabil, gediegen und zuverlässig. Männer ohne Kinderwunsch bezeichneten sich eher als neugierig, umtriebig, spontan oder clownisch.</p>
<p align="justify[/link]Holger von der Lippe fasst den Kinderwunsch als ein Kräftefeld auf, in dem Motive, Selbstbilder, Männlichkeitsbilder, aber auch Einstellungen, Werte und Interessen zusammenwirken. So verstärkten die Motive Geselligkeit, Intimität, Verantwortung, Lebendigkeit oder Weiterleben in Kindern den Kinderwunsch bei Männern, sagt der Forscher. Ungebundenheit, Individualität, Spontaneität, Freiheit oder Muße schwächten ihn. Nicht zuletzt fällt ins Gewicht, ob Mann ein Interesse daran hat, mit Kindern umzugehen und welche Einstellung zu alltäglichem Kinder-Kram er hat. Für einige Rostocker Männer war Vaterschaft ein Identitätsprojekt. Ein eigenes Kind betrachteten sie als ein gesellschaftliches Symbol für Erfolg, dafür angekommen zu sein oder ein ganzer Mann zu sein.</p>
<p align="justify[/link]Die Freiburger Soziologin Cornelia Helfferich erfuhr in 100 Interviews, dass der Kinderwunsch von Männern stärker als der von Frauen über den Partner vermittelt ist und mehr von der Partnerschaft abhängt. Während Frauen oft einen Vater für ihr Kind wollten, traf Helfferich keinen Mann, der eine Mutter für sein Kind suchte.</p>
<p align="justify[/link]Der Wunsch nach eigenen Kindern sei aber bei Männern grundsätzlich nicht schwächer ausgeprägt als bei Frauen, sagt Wassilios Fthenakis, Direktor des Staatsinstituts für Frühpädagogik in München. Fthenakis hat Paare über viele Jahre eingehend untersucht, ihren Übergang zur Elternschaft und die Veränderungen im Leben der Eltern und Kinder. Die zentrale Aussage: Beide Geschlechter wollen gleichermaßen das erste Kind. Beim zweiten Kind wird jedoch der Wunsch bei Frauen wie Männern durch zahlreiche Hindernisse in Frage gestellt: Frauen wollen weiter erwerbstätig sein, Männern wird es meist nicht ermöglicht in Teilzeit zu arbeiten. Und flexible Betreuungsmöglichkeiten für Kinder fehlen ohnehin. Eltern wünschen sich mehr Kinder als sie tatsächlich haben, sagt Fthenakis. Doch unter den gegenwärtigen Verhältnissen müssten sie dafür traditionelle Rollen übernehmen, die Frauen oft ablehnen und die die Männer nicht übernehmen wollen.</p>
<p align="justify[/link]Das konservative Modell familialer Arbeitsteilung der Mann als Haupternährer und die Frau als Haus- und Kinderarbeiterin ist in Ostdeutschland nur bei einem Drittel der Familien verbreitet, im Westen bei zwei Dritteln, kam bei der Studie Männerleben heraus. Das egalitäre Modell beide tragen gleichermaßen zum Einkommen bei und teilen sich die Haus- und Kinderarbeit praktizieren im Osten elf Prozent, im Westen aber nur fünf Prozent der Eltern.</p>
<p align="justify[/link]Wassilios Fthenakis ruft die Deutschen dazu auf, sich von der Mutterideologie zu befreien, die den Familien nicht gerecht werde. Die Mutter sei nicht notwendigerweise die primäre Bezugsperson, vielmehr seien Mutter und Vater beide gleich wichtig für das Kind. Die Funktion des Broterwerbs, die der Vater bis jetzt zu erfüllen hatte, sagt Fthenakis, sei bereits heute zur gemeinsamen Aufgabe von Mann und Frau geworden. Mütter und Väter werden infolgedessen ihre Rolle in der Familie neu definieren müssen.</p>
Die Studie Männer leben im Netz:
www.maennerleben.de
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/19.01.2005/1598100.asp
<hr>
Und nun, wie üblich, meine Kommentar-Sauce:
Kinderlosen Männern fällt es schwer, sich ein Leben als Vater vorzustellen.
Bullshit! Freiwillig kinderlose Männer sind eben deshalb[/u] kinderlos, weil sie sich das Leben mit Kindern nur allzu gut[/u] vorstellen können.
Von strikter Familienplanung hielten die wenigsten etwas. Verhütung und Kinderfrage überließen sie nicht selten ihren Partnerinnen. Kinder passierten einfach, stellen sich viele vor und das sei auch in Ordnung so. Sie kämen damit schon irgendwie zurecht, war der Tenor.
Noch größerer Bullshit! Wer sich vor nichts so fürchtet wie davor, Vater zu werden, holt sich lieber einen runter, als ein Risiko einzugehen.
Nach ihrem Selbstbild ließen sich die Männer zwei Gruppen zuordnen: Diejenigen, die sich Kinder wünschten, beschrieben sich in der Mehrzahl als reif, stabil, gediegen und zuverlässig. Männer ohne Kinderwunsch bezeichneten sich eher als neugierig, umtriebig, spontan oder clownisch.
Soso. Neugier und Spontaneität sind also bei der Ausfüllung der Vaterrolle allenfalls in Minimaldosierung angebracht.
So verstärkten die Motive Geselligkeit, Intimität, Verantwortung, Lebendigkeit oder Weiterleben in Kindern den Kinderwunsch bei Männern, sagt der Forscher. Ungebundenheit, Individualität, Spontaneität, Freiheit oder Muße schwächten ihn.
Geselligkeit mit Kindern? Wieviel Zeit hat ein Vater noch für Kontaktpflege außerhalb der Familie?
Intimität mit Kindern? Je nun, man möcht' ja glatt auf abwegige Gedanken kommen ... Intimität mit der Kindesmutter? Wenn die noch Interesse daran hat ... Intimität mit anderen Frauen? Vorsicht, Vorsicht ...
Verantwortung für Kinder? Verantwortung übernehme ich nur für das, für das ich auch Verantwortung übernehmen will - und da gehören Kinder nun mal definitiv nicht zu.
Lebendigkeit mir Kindern? Bei dem Gedanken, mit Kindern spielen zu sollen, befällt mich die reinste Totenstarre.
"Weiterleben in Kindern"? Die Anführungszeichen stehen zu recht. Pseudo-metaphysischer Mumpitz!
Ungebundenheit ohne Kinder - ja bitte!
Individualität ohne Kinder - hier kann ich den Wechselbezug nicht erkennen.
Freiheit ohne Kinder - ja bitte!
Muße ohne Blagengeplärr um die Ohren - ja bitte!
Nicht zuletzt fällt ins Gewicht, ob Mann ein Interesse daran hat, mit Kindern umzugehen und welche Einstellung zu alltäglichem Kinder-Kram er hat.
DAS allerdings kann ich nur mit beiden Händen unterschreiben!
Während Frauen oft einen Vater für ihr Kind wollten, traf Helfferich keinen Mann, der eine Mutter für sein Kind suchte.
Der Wunsch nach eigenen Kindern sei aber bei Männern grundsätzlich nicht schwächer ausgeprägt als bei Frauen, sagt Wassilios Fthenakis, Direktor des Staatsinstituts für Frühpädagogik in München.
Die Aussage des ersten und diejenige des zweiten Absatzes schließen sich meiner Meinung nach antagonistisch aus.
Aber das ist eben Demagogie:[/u] Was nicht sein kann, das darf nicht sein. Man muß den Männern mit aller Gewalt einen Kinderwunsch unterstellen, selbst wenn man gerade zugeben mußte, daß das Gegenteil eindrucksvoll belegt wurde.
Wassilios Fthenakis ruft die Deutschen dazu auf, sich von der Mutterideologie zu befreien, die den Familien nicht gerecht werde. Die Mutter sei nicht notwendigerweise die primäre Bezugsperson, vielmehr seien Mutter und Vater beide gleich wichtig für das Kind. Die Funktion des Broterwerbs, die der Vater bis jetzt zu erfüllen hatte, sagt Fthenakis, sei bereits heute zur gemeinsamen Aufgabe von Mann und Frau geworden. Mütter und Väter werden infolgedessen ihre Rolle in der Familie neu definieren müssen.
Mach' ma' tapfer weiter so, Herr Fthenakis! Je mehr Du und Deinesgleichen versuchen werdet, die Männer zu "männlichen Müttern" umzuerziehen, desto größere Ausmaße wird der Zeugungsstreik annehmen.
Das allerdings eine solche Aussage aus dem Mund eines Griechen kommt ... Na ja, der wurde wohl in der W(eiber)R(epublik)D(eutschland) verdorben.
Gruß
Ekki
Re: Kinderwunsch ? - wie soll das gehendenn, wenn Frauen die Kerle sein wollen ?
Als Antwort auf: Kinderwunsch ? - wie soll das gehendenn, wenn Frauen die Kerle sein wollen ? von Sven am 30. August 2005 19:17:
Ich frage mich die ganze Zeit, wie die Studie "Männer leben" zu bewerten ist und wer dahinter steckt und mit welchem Zweck?
Re: Kinderwunsch ? - wie soll das gehendenn, wenn Frauen die Kerle sein wollen ?
Als Antwort auf: Re: Kinderwunsch ? - wie soll das gehendenn, wenn Frauen die Kerle sein wollen ? von Lucius I. Brutus am 30. August 2005 21:06:
Ich frage mich die ganze Zeit, wie die Studie "Männer leben" zu bewerten ist und wer dahinter steckt und mit welchem Zweck?
hallo Lucius I. Brutus,
wer dahinter steckt, steht doch im impressum:
Sozialwissenschaftliches FrauenForschungsInstitut der Kontaktstelle
praxisorientierte Forschung an der EFH e.V.,
Ev Fachhochschule, Bugginger Straße 38, 79114 Freiburg
das komplette impressum findet man über einen link ganz unten auf dem hauptframe dieser seite.
freundliche grüße
Conny
Re: Kinderwunsch ? - wie soll das gehendenn, wenn Frauen die Kerle sein wollen ?
Als Antwort auf: Re: Kinderwunsch ? - wie soll das gehendenn, wenn Frauen die Kerle sein wollen ? von Lucius I. Brutus am 30. August 2005 21:06:
Ich frage mich die ganze Zeit, wie die Studie "Männer leben" zu bewerten ist und wer dahinter steckt und mit welchem Zweck?
lies mal, WER die "Studien" betreibt, dann dürfte alles klar sein.
Wollen Sie über Ergebnisse auf dem Laufenden gehalten werden?
Dann schicken Sie uns
* eine Postkarte an
Sozialwissenschaftliches FrauenforschungsInstitut,
Bugginger Str. 38, 79114 Freiburg
Da haben's welche(welchInnen) läuten gehört, und versuchen, die Kurve(und die Kohle) zu kriegen.
mfg.
R. Wilco
Männer leben ...
Als Antwort auf: Re: Kinderwunsch ? - wie soll das gehendenn, wenn Frauen die Kerle sein wollen ? von Conny am 30. August 2005 22:05:
Hallo Jungs,
Soweit kann ich auch lesen :) Allein das Frauenforschungsinstitut schreckt mich nicht ab. Meine Frage betrifft den einzelnen beteiligten Personen, die da mitwirken, ob sie für eine bestimmte Linie bekannt sind usw. Diese Informationen findet man leider nicht unbedingt im Impressum. Ich habe mal kurz mit den Jungs von Pappa.com darüber gerdet und einige begrüßen dieses Projekt als ein - wenn auch schwaches - Zeichen für Umdenken. Da ich bekanntermaßen kein Optimist bin, wollte ich hier mal nachhacken und mehr Hintergründe wissen!
Danke und Gruß!
Re: Männer leben ... Zeichen setzen:-)
Als Antwort auf: Männer leben ... von Lucius I. Brutus am 31. August 2005 09:17:
Zeichen für Umdenken.
Jungs, huhu lasst euch nicht "einlullen"