Kirchhof will Familien stärken
Conny, Thursday, 25.08.2005, 13:22 (vor 7410 Tagen)
Der CDU-Finanzfachmann Paul Kirchhof hat für ein Kinderwahlrecht plädiert.
http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=18394
das dürfte die CDU auch unwählbar machen.
freundliche grüße
Conny
Re: Kirchhof will Familien stärken
Ekki, Thursday, 25.08.2005, 15:46 (vor 7410 Tagen) @ Conny
Als Antwort auf: Kirchhof will Familien stärken von Conny am 25. August 2005 10:22:
Hallo Conny!
Der CDU-Finanzfachmann Paul Kirchhof hat für ein Kinderwahlrecht plädiert.
http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=18394
das dürfte die CDU auch unwählbar machen.
freundliche grüße
Conny
Es war mehr als eine Affenschande (für die parteiinternen Kritiker Kirchofs), wie Kirchhof, kaum daß seine Vorstellungen bekannt geworden waren, auf grobe Art und Weise zurückgepfiffen wurde.
Und auch wenn die Merkeline ihm jetzt "den Rücken stärkt" - wir wissen doch alle, wie das ausgeht:
Kirchhof wird nach der Wahl Minister, dann wird sein Konzept genauso behandelt wie "Hartz", d.h. man macht das Fleisch ab, bis (allenfalls) noch die Knochen übrig sind, und schreit dazu lauthals: "Kirchhof-Konzept zu verkaufen, Kirchhof-Konzept zu verkaufen!"
Das wäre dann für Kirchhof eigentlich Grund genug, auf demselben zu landen - im Wege der Selbstentleibung. Wird er aber voraussichtlich nicht tun.
Hat auch was für sich - dann fährt Deutschland halt gegen die Wand, und irgendwann werden dann Konzepte verwirklicht, im Vergleich mit denen Kirchhof der reinste Sozialstaatsromantiker war.
Gruß
Ekki
Re: Kirchhof will Familien stärken
Ralf, Thursday, 25.08.2005, 15:57 (vor 7410 Tagen) @ Conny
Als Antwort auf: Kirchhof will Familien stärken von Conny am 25. August 2005 10:22:
Der CDU-Finanzfachmann Paul Kirchhof hat für ein Kinderwahlrecht plädiert.
das dürfte die CDU auch unwählbar machen.[/i]
Halte ich aber für reines Wahlkampfgetöse, ohne Chance auf Realisierung, insofern eher unwesentlich.
Gruß Ralf
Re: Kirchhof will Familien stärken
gibsmir, Thursday, 25.08.2005, 18:36 (vor 7410 Tagen) @ Conny
Als Antwort auf: Kirchhof will Familien stärken von Conny am 25. August 2005 10:22:
naja, meiner Meinugn nach basiert dieser Gedanke "Eltern wählen für ihre Kinder" doch auf mittelalterlichen Wertvorstellungen, paßt also gut zur CDU. Warum sollen die z.B. politisch total uninformierte Eltern für ihren 16-jährigen Sohn der zumindest im Schulunterricht mit dem Thema Politik konfrontiert ist wählen dürfen! Meine Meinung dazu ist: Herabsetzung des Wahlalters auf 14. Die Jugendlichen sind meistens viel besser informiert als ihre Eltern!
Der CDU-Finanzfachmann Paul Kirchhof hat für ein Kinderwahlrecht plädiert.
http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=18394
das dürfte die CDU auch unwählbar machen.
freundliche grüße
Conny
Re: Kirchhof will Familien stärken
Paul, Thursday, 25.08.2005, 19:05 (vor 7410 Tagen) @ gibsmir
Als Antwort auf: Re: Kirchhof will Familien stärken von gibsmir am 25. August 2005 15:36:
naja, meiner Meinugn nach basiert dieser Gedanke "Eltern wählen für ihre Kinder" doch auf mittelalterlichen Wertvorstellungen, paßt also gut zur CDU. Warum sollen die z.B. politisch total uninformierte Eltern für ihren 16-jährigen Sohn der zumindest im Schulunterricht mit dem Thema Politik konfrontiert ist wählen dürfen! Meine Meinung dazu ist: Herabsetzung des Wahlalters auf 14. Die Jugendlichen sind meistens viel besser informiert als ihre Eltern!
Das mag oft der Fall sein. Aber was ist mit Jugendlichen, die sich mit "Crazy Angie"-Klingeltönen schon das Hirn aus dem Schädel gepiept haben? 
Gruss,
Paul
Re: Kirchhof will Familien stärken
Garfield, Thursday, 25.08.2005, 19:51 (vor 7410 Tagen) @ gibsmir
Als Antwort auf: Re: Kirchhof will Familien stärken von gibsmir am 25. August 2005 15:36:
Hallo "gibsmir"!
Ich halte überhaupt nichts von einem Kinderwahlrecht oder einer Herabsetzung des Wahlalters.
Man muß sich nur mal ansehen, welchen Blödsinn unsere Politiker erwachsenen Menschen heute einreden können. Dann hat man eine Vorstellung davon, wie leicht es ist, Jugendliche mit wenig Lebenserfahrung zu beeinflussen.
Gerade unserem Anliegen kann so etwas durchaus abträglich sein. In den Schulen toben sich heute immer öfter Feministinnen als Lehrkräfte aus, und deren Berieselung wirkt dann entsprechend. Ohne ein Mindestmaß an Lebenserfahrung ist das schwer zu durchschauen, und auch die Eltern können so erzeugte falsche Weltbilder nicht immer so einfach wieder zurecht rücken. Manche Eltern kümmern sich nicht darum; und selbst, wenn sie sich darum kümmern, dann ist es doch nicht selten so, daß pubertierende Jugendliche in ihrem Oppositionsdrang auf die Eltern gerade nicht hören.
Der Feministischen Partei könnte das dann unverhoffte Wahlerfolge bescheren...
Eigentlich geht es bei solchen Forderungen doch mehr darum, den Parteien mehr Geld für zusätzliche Wähler zuzuschanzen. Nach der Wahl gibt es ja für jede Stimme Geld, und wenn immer mehr Menschen aus Frust gar nicht mehr wählen gehen, dann versiegt diese Geldquelle natürlich zunehmend.
Ich habe jedenfalls keine Lust, in Zukunft beispielsweise auch noch eine Männersteuer zahlen zu müssen, nur weil radikalfeministisch geprägte Lehrkräfte es geschafft haben, genügend Schulkinder vom Sinn so einer Steuer zu überzeugen und eine Partei mit einer entsprechenden Forderung zu wählen...
Außerdem wäre das auch für die Kinder und Jugendlichen selbst im Endeffekt nicht gut. Ich habe vor einigen Monaten einen Artikel zu dem Thema gelesen. Da ging es um eine Veranstaltung der Grünen, zum Thema Kinderwahlrecht. Man hatte auch Kinder dazu befragt, und ein Kind sagte dazu: "Wenn eine Partei die Schule abschafft, wähle ich die garantiert." Da kann man sich vorstellen, was dabei herauskommen würde. Schon jetzt sind die Schulleistungen vieler deutscher Kinder so erbärmlich, daß sich einzelne Bundesländer dagegen sträuben, die Ergebnisse von Tests in ihren Grund-, Haupt- und Realschulen zu veröffentlichen. Mit Kinder- oder Jugendwahlrecht würde das noch viel schneller bergab gehen.
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: @ Garfield Volle Zustimmung! n/t
Moni, Thursday, 25.08.2005, 20:10 (vor 7410 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: Kirchhof will Familien stärken von Garfield am 25. August 2005 16:51:26:
Hallo "gibsmir"!
Ich halte überhaupt nichts von einem Kinderwahlrecht oder einer Herabsetzung des Wahlalters.
Man muß sich nur mal ansehen, welchen Blödsinn unsere Politiker erwachsenen Menschen heute einreden können. Dann hat man eine Vorstellung davon, wie leicht es ist, Jugendliche mit wenig Lebenserfahrung zu beeinflussen.
Gerade unserem Anliegen kann so etwas durchaus abträglich sein. In den Schulen toben sich heute immer öfter Feministinnen als Lehrkräfte aus, und deren Berieselung wirkt dann entsprechend. Ohne ein Mindestmaß an Lebenserfahrung ist das schwer zu durchschauen, und auch die Eltern können so erzeugte falsche Weltbilder nicht immer so einfach wieder zurecht rücken. Manche Eltern kümmern sich nicht darum; und selbst, wenn sie sich darum kümmern, dann ist es doch nicht selten so, daß pubertierende Jugendliche in ihrem Oppositionsdrang auf die Eltern gerade nicht hören.
Der Feministischen Partei könnte das dann unverhoffte Wahlerfolge bescheren...
Eigentlich geht es bei solchen Forderungen doch mehr darum, den Parteien mehr Geld für zusätzliche Wähler zuzuschanzen. Nach der Wahl gibt es ja für jede Stimme Geld, und wenn immer mehr Menschen aus Frust gar nicht mehr wählen gehen, dann versiegt diese Geldquelle natürlich zunehmend.
Ich habe jedenfalls keine Lust, in Zukunft beispielsweise auch noch eine Männersteuer zahlen zu müssen, nur weil radikalfeministisch geprägte Lehrkräfte es geschafft haben, genügend Schulkinder vom Sinn so einer Steuer zu überzeugen und eine Partei mit einer entsprechenden Forderung zu wählen...
Außerdem wäre das auch für die Kinder und Jugendlichen selbst im Endeffekt nicht gut. Ich habe vor einigen Monaten einen Artikel zu dem Thema gelesen. Da ging es um eine Veranstaltung der Grünen, zum Thema Kinderwahlrecht. Man hatte auch Kinder dazu befragt, und ein Kind sagte dazu: "Wenn eine Partei die Schule abschafft, wähle ich die garantiert." Da kann man sich vorstellen, was dabei herauskommen würde. Schon jetzt sind die Schulleistungen vieler deutscher Kinder so erbärmlich, daß sich einzelne Bundesländer dagegen sträuben, die Ergebnisse von Tests in ihren Grund-, Haupt- und Realschulen zu veröffentlichen. Mit Kinder- oder Jugendwahlrecht würde das noch viel schneller bergab gehen.
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: Kirchhof will Familien stärken
gibsmir, Friday, 26.08.2005, 13:38 (vor 7409 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: Kirchhof will Familien stärken von Garfield am 25. August 2005 16:51:26:
Hallo Garfield,
Du unterschätzt meiner Meinung nach die Jugendlichen enorm. Ein 16-jähriger ist nicht mehr und nicht weniger "verführbar" wie ein "Erwachsener". Die einen wählen eine Partei vielleicht, weil sie die Schule abschaffen wollen (wobei ich nicht denke daß eine Mehrheit der Jugendlichen das überhaupt will) die anderen wählen vielleicht z.B. eine Partei wie die FDP weil sie verspricht, die Steuern abzuschaffen...
Warum sollte jemand der schon mit 14 strafmündig ist, ab 16 zur Bundeswehr darf, usw. nicht darüber mitbestimmen dürfen was in dieser Gesellschaft passiert?
Bist du selbst Vater? Ich beobachte immer wieder das Eltern selbst bei ihren schon erwachsenen Kindern diese praktisch immer noch als unmündig und "unreif" behandeln und gar nicht mitbekommen daß diese Menschen schon eigenständige Persönlichkeiten sind.
Hallo "gibsmir"!
Ich halte überhaupt nichts von einem Kinderwahlrecht oder einer Herabsetzung des Wahlalters.
Man muß sich nur mal ansehen, welchen Blödsinn unsere Politiker erwachsenen Menschen heute einreden können. Dann hat man eine Vorstellung davon, wie leicht es ist, Jugendliche mit wenig Lebenserfahrung zu beeinflussen.
Gerade unserem Anliegen kann so etwas durchaus abträglich sein. In den Schulen toben sich heute immer öfter Feministinnen als Lehrkräfte aus, und deren Berieselung wirkt dann entsprechend. Ohne ein Mindestmaß an Lebenserfahrung ist das schwer zu durchschauen, und auch die Eltern können so erzeugte falsche Weltbilder nicht immer so einfach wieder zurecht rücken. Manche Eltern kümmern sich nicht darum; und selbst, wenn sie sich darum kümmern, dann ist es doch nicht selten so, daß pubertierende Jugendliche in ihrem Oppositionsdrang auf die Eltern gerade nicht hören.
Der Feministischen Partei könnte das dann unverhoffte Wahlerfolge bescheren...
Eigentlich geht es bei solchen Forderungen doch mehr darum, den Parteien mehr Geld für zusätzliche Wähler zuzuschanzen. Nach der Wahl gibt es ja für jede Stimme Geld, und wenn immer mehr Menschen aus Frust gar nicht mehr wählen gehen, dann versiegt diese Geldquelle natürlich zunehmend.
Ich habe jedenfalls keine Lust, in Zukunft beispielsweise auch noch eine Männersteuer zahlen zu müssen, nur weil radikalfeministisch geprägte Lehrkräfte es geschafft haben, genügend Schulkinder vom Sinn so einer Steuer zu überzeugen und eine Partei mit einer entsprechenden Forderung zu wählen...
Außerdem wäre das auch für die Kinder und Jugendlichen selbst im Endeffekt nicht gut. Ich habe vor einigen Monaten einen Artikel zu dem Thema gelesen. Da ging es um eine Veranstaltung der Grünen, zum Thema Kinderwahlrecht. Man hatte auch Kinder dazu befragt, und ein Kind sagte dazu: "Wenn eine Partei die Schule abschafft, wähle ich die garantiert." Da kann man sich vorstellen, was dabei herauskommen würde. Schon jetzt sind die Schulleistungen vieler deutscher Kinder so erbärmlich, daß sich einzelne Bundesländer dagegen sträuben, die Ergebnisse von Tests in ihren Grund-, Haupt- und Realschulen zu veröffentlichen. Mit Kinder- oder Jugendwahlrecht würde das noch viel schneller bergab gehen.
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: Kirchhof will Familien stärken
Garfield, Friday, 26.08.2005, 16:52 (vor 7409 Tagen) @ gibsmir
Als Antwort auf: Re: Kirchhof will Familien stärken von gibsmir am 26. August 2005 10:38:
Hallo "gibsmir"!
Ich will ja nicht behaupten, daß alle Jugendlichen leicht beeinflußbar sind, und ich will auch nicht behaupten, daß alle Erwachsenen schwer beeinflußbar sind.
Aber ich erlebe immer wieder, daß Kinder und Jugendliche häufig sehr weltfremde Ansichten haben. Nicht weil sie nicht fähig wären, sich ein realistisches Weltbild zu schaffen, sondern weil sie vom realen Leben heute oft weitgehend abgeschirmt werden.
Wenn man beispielsweise jeden Morgen kostenlos mit dem Bus zur Schule und ansonsten von Papa mit dem Auto überallhin gefahren wird, dann ist es leicht, daran zu glauben, daß ja eigentlich niemand Autos bräuchte, daß Autos also eigentlich nur Luxusgegenstände wären und daß man Autofahrer ruhig noch mehr zur Kasse bitten könne. Entsprechende Ansichten findet man dann auch bei Kindern und Jugendlichen recht häufig.
Wenn man sich dann aber um Jobs bewirbt und dabei immer wieder gefragt wird, ob man Führerschein und Auto hat und wenn man selbst mit dem Auto mangels anderer Alternativen täglich 50 km zur Arbeit und dieselbe Strecke wieder zurück fahren muß, dann sieht man das auf einmal in einem ganz anderen Licht. Dann erst geht vielen nämlich auf, daß ein Auto heutzutage oft kein Luxusgegenstand mehr ist, sondern ein Muß.
Oder noch ein konkreteres Beispiel: Mit einer Bekannten (damals gerade 16) diskutierte ich mal über Kinder. Sie war der Meinung, daß Kinder grundsätzlich rein, unverdorben und gut wären. Einige Monate später kamen wir wieder auf das Thema. Jetzt hatte sich ihre Meinung zu Kindern drastisch geändert. Sie machte inzwischen nämlich ein Praktikum bei einer Rechtsanwältin. Dort erlebte sie immer wieder auch Fälle mit, in denen Kinder beträchtliche Schäden angerichtet hatten. Dabei fiel ihr auf, daß die Opfer üblicherweise auf den Schäden sitzen blieben und daß es vor Gericht eigentlich immer nur darum ging, was für das Wohl des Kindes wohl am besten wäre. Und daß die lieben Kinderlein darüber nur lachten und ohne jeglichen Erziehungseffekt den Gerichtssaal wieder verließen - um kurz darauf wieder irgendwo Schaden anzurichten.
Wenn du Kindern in der Schule eintrichterst, daß Frauen ja so furchtbar benachteiligt wären, dann werden sie das glauben. Auch wenn sie sehen, daß Papa Mama keineswegs unterdrückt und mißhandelt - das halten sie dann für eine Ausnahme. Also werden sie da immer Handlungsbedarf zugunsten der Frauen sehen und somit auch dazu neigen, Parteien mit entsprechendem Programm zu wählen.
Erst wenn sie das reale Leben wirklich kennenlernen, haben sie eine Chance, sich selbst ein realistisches Weltbild zu formen.
Ich bin übrigens kein Vater.
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: Kirchhof will Familien stärken
gibsmir, Friday, 26.08.2005, 19:26 (vor 7409 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: Kirchhof will Familien stärken von Garfield am 26. August 2005 13:52:15:
Hallo Garfield,
bitte nicht wieder die Mär vom "geschröpften Autofahrer"! Fakt ist daß die Kosten für die durch das Autofahren verursachten Schäden um ein vielfaches höher liegen als das, was der Staat über Steuern auf Benzin und Kraftfahrzeuge wieder einnimmt!
Viele Grüße,
gibsmir
Hallo "gibsmir"!
Ich will ja nicht behaupten, daß alle Jugendlichen leicht beeinflußbar sind, und ich will auch nicht behaupten, daß alle Erwachsenen schwer beeinflußbar sind.
Aber ich erlebe immer wieder, daß Kinder und Jugendliche häufig sehr weltfremde Ansichten haben. Nicht weil sie nicht fähig wären, sich ein realistisches Weltbild zu schaffen, sondern weil sie vom realen Leben heute oft weitgehend abgeschirmt werden.
Wenn man beispielsweise jeden Morgen kostenlos mit dem Bus zur Schule und ansonsten von Papa mit dem Auto überallhin gefahren wird, dann ist es leicht, daran zu glauben, daß ja eigentlich niemand Autos bräuchte, daß Autos also eigentlich nur Luxusgegenstände wären und daß man Autofahrer ruhig noch mehr zur Kasse bitten könne. Entsprechende Ansichten findet man dann auch bei Kindern und Jugendlichen recht häufig.
Wenn man sich dann aber um Jobs bewirbt und dabei immer wieder gefragt wird, ob man Führerschein und Auto hat und wenn man selbst mit dem Auto mangels anderer Alternativen täglich 50 km zur Arbeit und dieselbe Strecke wieder zurück fahren muß, dann sieht man das auf einmal in einem ganz anderen Licht. Dann erst geht vielen nämlich auf, daß ein Auto heutzutage oft kein Luxusgegenstand mehr ist, sondern ein Muß.
Oder noch ein konkreteres Beispiel: Mit einer Bekannten (damals gerade 16) diskutierte ich mal über Kinder. Sie war der Meinung, daß Kinder grundsätzlich rein, unverdorben und gut wären. Einige Monate später kamen wir wieder auf das Thema. Jetzt hatte sich ihre Meinung zu Kindern drastisch geändert. Sie machte inzwischen nämlich ein Praktikum bei einer Rechtsanwältin. Dort erlebte sie immer wieder auch Fälle mit, in denen Kinder beträchtliche Schäden angerichtet hatten. Dabei fiel ihr auf, daß die Opfer üblicherweise auf den Schäden sitzen blieben und daß es vor Gericht eigentlich immer nur darum ging, was für das Wohl des Kindes wohl am besten wäre. Und daß die lieben Kinderlein darüber nur lachten und ohne jeglichen Erziehungseffekt den Gerichtssaal wieder verließen - um kurz darauf wieder irgendwo Schaden anzurichten.
Wenn du Kindern in der Schule eintrichterst, daß Frauen ja so furchtbar benachteiligt wären, dann werden sie das glauben. Auch wenn sie sehen, daß Papa Mama keineswegs unterdrückt und mißhandelt - das halten sie dann für eine Ausnahme. Also werden sie da immer Handlungsbedarf zugunsten der Frauen sehen und somit auch dazu neigen, Parteien mit entsprechendem Programm zu wählen.
Erst wenn sie das reale Leben wirklich kennenlernen, haben sie eine Chance, sich selbst ein realistisches Weltbild zu formen.
Ich bin übrigens kein Vater.
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: Kirchhof will Familien stärken
Garfield, Monday, 29.08.2005, 16:02 (vor 7406 Tagen) @ gibsmir
Als Antwort auf: Re: Kirchhof will Familien stärken von gibsmir am 26. August 2005 16:26:
Hallo "gibsmir"!
"Fakt ist daß die Kosten für die durch das Autofahren verursachten Schäden um ein vielfaches höher liegen als das, was der Staat über Steuern auf Benzin und Kraftfahrzeuge wieder einnimmt!"
Welche Schäden rechnest du da hinein?
Straßenschäden? Die werden vor allem von LKWs und anderen sehr schweren Fahrzeugen verursacht, u.a. auch von Bussen. Im übrigen könnte man sämtliche Straßenarbeiten durch die Steuern der Autofahrer locker 2-3fach bezahlen.
Abgase? Fahr mal hinter einem Bus her - da siehst du häufig förmlich, was die an Ruß in die Umwelt blasen, und auch mit verbundenen Augen würdest du es deutlich riechen. Da kannst du dir dann vorstellen, was da zusätzlich noch an Feinstaub dabei ist. PKWs haben heute Katalysatoren, die einen sehr großen Teil der Abgase herausfiltern, und mittlerweile haben neue Diesel-PKWs ebenfalls meist Rußfilter.
Schäden durch Unfälle? Die sind besonders groß bei schweren Fahrzeugen. Es gibt zwar unter PKW-Fahrern auch gewisse Gruppen, die besonders viele Unfälle bauen, aber erstens kriegen die dann über erhöhte Versicherungsbeiträge, Buß- und Strafgelder, MPUs und ähnliches oft auch die finanzielle Quittung dafür und zweitens ist es nicht gerade fair, den PKW-Fahrern, die jahrzehntelang unfallfrei fahren, die Schuld dafür zuzuschieben.
Und vor allem: Wenn es echte Alternativen zum Benzinmotor gäbe, dann könnte man den Menschen, die sie nicht nutzen, dies zu Recht vorwerfen. Es gibt momentan jedoch solche echten Alternativen nicht. Die Lösung dieses Problem kann nur darin bestehen, dafür zu sorgen, solche Alternativen schleunigst einzuführen. Wenn sie erst einmal da sind, ist es sinnvoll, den herkömmlichen Verbrennungsantrieb immer stärker zu besteuern. Aber solange es solche Alternativen nicht gibt, ist das nur Abzockerei.
Öffentliche Verkehrsmittel lösen dieses Problem ebenfalls nicht. Vielleicht wohnst du in einer großen Stadt und kannst alles auch bequem und billig mit Bus oder Bahn oder sogar mit dem Fahrrad erreichen. Dieses Glück haben aber nicht alle Menschen. Bei mir selbst sieht das beispielsweise so aus:
Mit dem Auto brauche ich etwa 35 min bis zu meiner Arbeitsstelle. Ich würde es auch in ca. 25 min schaffen, aber dann müßte ich ständig Vollgas geben. Da ich lieber benzinsparend fahre, brauche ich eben 10 min mehr.
Ich könnte auch mit dem Bus fahren. Dafür würde ich aber ca. 2,5 Stunden für eine einfache Fahrt benötigen, da es keine direkte Verbindung zu meiner Arbeitsstelle gibt. Eine Bahnverbindung existiert gar nicht. Obendrein wäre es auch noch teurer, mit dem Bus zu fahren, da es ja ein riesiger Umweg durch diverse Tarifzonen wäre und da die Fahrpreise für den Bus leider durch die sogenannte "Öko-Steuer" und durch die Treibstoffpreiserhöhungen ebenfalls gestiegen sind.
Deshalb habe ich de facto keine andere Wahl und kann auf mein Auto nicht verzichten. Ich würde sehr gern ein Brennstoffzellenauto fahren - wenn es sowas denn zu einem bezahlbaren Preis zu kaufen gäbe und wenn ich damit auch überall billig tanken könnte. Leider ist beides aber nicht der Fall.
Also hätte ich nur eine Möglichkeit: Meinen Job zu kündigen. Dann könnte ich locker auf mein Auto verzichten, aber dann hätte ich das Problem, daß ich meine Lebenshaltungskosten nicht mehr finanzieren könnte. Und dann?
Das alles habe ich mir so nicht ausgesucht, und Millionen anderer Menschen haben sich das ebenfalls nicht so ausgesucht. Ich finde es alles andere als toll, immer mehr Geld ausgeben zu müssen, um einigen Wenigen fette Profite zu bescheren und obendrein auch noch radikalislamische Terroristen mit zu finanzieren. Man läßt mir nur keine andere Wahl.
Freundliche Grüße
von Garfield
full ack! (n/t)
Norbert, Monday, 29.08.2005, 17:34 (vor 7406 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: Kirchhof will Familien stärken von Garfield am 29. August 2005 13:02:55:
Re: Kirchhof will Familien stärken/@gibsmir
Moni, Monday, 29.08.2005, 16:57 (vor 7406 Tagen) @ gibsmir
Als Antwort auf: Re: Kirchhof will Familien stärken von gibsmir am 26. August 2005 16:26:
Hallo Garfield,
bitte nicht wieder die Mär vom "geschröpften Autofahrer"! Fakt ist daß die Kosten für die durch das Autofahren verursachten Schäden um ein vielfaches höher liegen als das, was der Staat über Steuern auf Benzin und Kraftfahrzeuge wieder einnimmt!
Viele Grüße,
gibsmir
____________________________________________________
Hi gibsmir,
du willst es? Dann kriegst du´s! Der geschröpfte Autofahrer - eine Mär?
Natürlich wird der Autofahrer geschröpft, gemolken und verarscht, daß es eine Art hat! Und ob die Kosten, die durch das Autofahren entstehen, höher sind als das, was der Staat an kfz-bezogenen Steuern einnimmt, sei dahingestellt. Ich weiß es nicht. Es ist auch völlig unerheblich, weil das Volk nämlich Autofahren will! Und wenn das Volk etwas will, wieso sollte der Staat das dann über die Maßen besteuern? 80% des Spritpreises sind Steuern!
Bei den Millionen an Fahrzeugen, die tagtäglich fahren und tanken - kannst du dir vorstellen, was das für Steuereinnahmen sind? Und es reicht noch nicht!
Da kommt noch eine Kfz-Steuer obendrauf, da wird von der Mautpflicht für PKW auf Autobahnen schwadroniert, ganz so, als ob der Steuerzahler diese Autobahnen nicht schon längst bezahlt hätte! Der deutsche Autofahrer - das ist der Michel, der sich ein und denselben Service zweimal in Rechnung stellen läßt!
Und das abgedroschene Argument, daß ja auch die Nichtfahrer die Kosten des Strassenverkehrs mitfinanzieren würden, zieht überhaupt nicht: Schließlich schmeckt auch dem passionierten Bahnfahrer das Yoghurt, der Parmaschinken und die Südfrüchte, die auf den Strassen transportiert werden.
Auch das Argument, daß der Autofahrer heute prozentual von seinem Einkommen
weniger für´s autofahren ausgeben muß als vor fünfzig Jahren, zieht überhaupt nicht!
Wo wäre denn der Fehler daran, daß etwas mal prozentual billiger wird - wenn schon das meiste Andere dauernd teurer wird?
Wir hatten in Deutschland über die letzten 15 Jahre(!) keine Steigerung der Realeinkommen mehr - und das verdanken wir der ungeheueren Geldgier dieses Staates und der Anmassung, die hinter dem staatlichen Anspruch steht, für uns alle stets und immer das Beste zu wollen, umzuverteilen und zu subventionieren und darüber hinaus immer noch mehr Bürokraten in Lohn und Brot zu bringen..
Dieser Staat teilt meinemeinen per Steuerbescheid lakonisch mit, daß die Kfz-Steuer für mein Auto um 150,- p.a. erhöht wurde, einfach so!
Vor sieben (!) Jahren habe ich für einen Liter Super 1,40 DM bezahlt! Gestern habe ich für 1,36 EURO(!) getankt. Und ich kann einfach nicht weniger fahren! Mit einem Mal tanken stopfe ich diesem gierigen Staatsmonster jedesmal 98,- Euro in seinen nichtsnutzigen Wanst! Und nein: Ich werde mir keine Leichtblechschüssel zulegen, die bei der nächsten Seitenwindboe gleich den Abflug macht und auf die passive Sicherheit werde ich auch nicht verzichten bei all den gemeingefährlichen Schnarchnasen, die da draussen rumdilettieren!
Einen Kampfpanzer werde ich mir als nächstes kaufen, einen, der auch mit Pisse fährt - und dann sollst du mal sehen, wie die Ideallinie zwischen Punkt A und Punkt B verläuft! Genau durch den Reichstag verläuft die, jedesmal!
Autofahrer - und ausgenommen wie eine Weihnachtsgans
Moni
Re: Kirchhof will Familien stärken
Magnus, Thursday, 25.08.2005, 22:11 (vor 7410 Tagen) @ gibsmir
Als Antwort auf: Re: Kirchhof will Familien stärken von gibsmir am 25. August 2005 15:36:
naja, meiner Meinugn nach basiert dieser Gedanke "Eltern wählen für ihre Kinder" doch auf mittelalterlichen Wertvorstellungen, paßt also gut zur CDU.
Der Gedanke kam doch ursprünglich von der SPD.
Re: Kirchhof will Familien stärken
Odin, Friday, 26.08.2005, 03:30 (vor 7409 Tagen) @ Magnus
Als Antwort auf: Re: Kirchhof will Familien stärken von Magnus am 25. August 2005 19:11:57:
naja, meiner Meinugn nach basiert dieser Gedanke "Eltern wählen für ihre Kinder" doch auf mittelalterlichen Wertvorstellungen, paßt also gut zur CDU.
Der Gedanke kam doch ursprünglich von der SPD.
Natürlich nicht. Es war schon immer ein Verbund aus verschiedenen Parteien, die dafür eintraten.
Das Kinderwahlrecht ist Schwachsinn
Magnus, Thursday, 25.08.2005, 22:10 (vor 7410 Tagen) @ Conny
Als Antwort auf: Kirchhof will Familien stärken von Conny am 25. August 2005 10:22:
und vor allem für die CDU kontraproduktiv. Kirchhoff hat durchaus gute Ideen was Steuern angeht, und in dem Bereich sollte er auch bleiben. Ich denke und hoffen nicht, dass er sich durchsetzen wird. Als Alternative bleibt dann noch die FDP, wenn man damit nicht klar kommt. Ich wähle schlicht und ergreifend das kleinste Übel.
Der CDU-Finanzfachmann Paul Kirchhof hat für ein Kinderwahlrecht plädiert.
http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=18394
das dürfte die CDU auch unwählbar machen.
freundliche grüße
Conny