Mann nach 26 Jahren Gefängnis für unschuldig erklärt
ChrisTine, Thursday, 04.08.2005, 09:38 (vor 7431 Tagen)
Miami (AP) Nach 26 Jahren hinter Gittern ist ein Amerikaner am Mittwoch freigelassen worden, nachdem DNA-Analysen seine Unschuld in zwei von mehreren Anklagepunkten ergeben hatten. Der Mann war wegen einer Serie von Vergewaltigungen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Grundlage des Urteils war die Identifizierung des heute 67-Jährigen durch die Opfer. Schon damals waren Unstimmigkeiten aufgetaucht: Zwei der fünf Frauen hatten ihren Vergewaltiger zunächst als großen und breiten Mann mit guten Englisch-Kenntnissen beschrieben, wollten bei der Gegenüberstellung schließlich den eher schmächtigen Luis Diaz wiedererkannt haben, der zudem kaum Englisch sprach. Auch roch er wegen seiner Arbeit in einer Pommesbude stark nach Zwiebeln, was jedoch kein Opfer erwähnte. 2003 beantragten seine Anwälte eine DNA-Analyse. Zwei Proben des echten Täters waren noch vorhanden. Und es zeigte sich, dass es sich dabei nicht um Diaz handelte. «Sieg», sagte der Freigesprochene, als er am Mittwoch das Gerichtsgebäude in Miami verließ. Den Staatsanwälten machte er keine Vorwürfe. «Sie haben nur ihre Arbeit gemacht, dass muss man respektieren.»
Herzlichen Glückwunsch!
Gewitter, Thursday, 04.08.2005, 12:14 (vor 7431 Tagen) @ ChrisTine
Als Antwort auf: Mann nach 26 Jahren Gefängnis für unschuldig erklärt von ChrisTine am 04. August 2005 06:38:06:
"des heute 67-Jährigen"
"2003 beantragten seine Anwälte eine DNA-Analyse"
«Sieg», sagte der Freigesprochene, als er am Mittwoch das Gerichtsgebäude in Miami verließ. Den Staatsanwälten machte er keine Vorwürfe. «Sie haben nur ihre Arbeit gemacht, dass muss man respektieren.»
An diesem Sieg kann er sich jetzt ja bis ans Ende seiner Tage erfreuen. Und dass die Staatsanwälte alles getan haben, hätten sie nicht schon viele Jahre vor 2003 so einen Test beantragen können?
Re: Herzlichen Glückwunsch!
Christian, Thursday, 04.08.2005, 19:51 (vor 7431 Tagen) @ Gewitter
Als Antwort auf: Herzlichen Glückwunsch! von Gewitter am 04. August 2005 09:14:
"des heute 67-Jährigen"
"2003 beantragten seine Anwälte eine DNA-Analyse"
«Sieg», sagte der Freigesprochene, als er am Mittwoch das Gerichtsgebäude in Miami verließ. Den Staatsanwälten machte er keine Vorwürfe. «Sie haben nur ihre Arbeit gemacht, dass muss man respektieren.»
An diesem Sieg kann er sich jetzt ja bis ans Ende seiner Tage erfreuen. Und dass die Staatsanwälte alles getan haben, hätten sie nicht schon viele Jahre vor 2003 so einen Test beantragen können?
Manche Justiz würde niemals einen Fehler zugeben wollen und lassen lieber unschuldige Menschen im Gefängnis. Die schlimmsten aller Verbrechen sind die Justizverbrechen! Nicht die Justiz hat den Test beantragt sondern die Anwälte.
meint,
Christian
Re: Herzlichen Glückwunsch!
Garfield, Friday, 05.08.2005, 15:06 (vor 7430 Tagen) @ Christian
Als Antwort auf: Re: Herzlichen Glückwunsch! von Christian am 04. August 2005 16:51:
Hallo Christian!
Ja, schlimm finde ich dabei immer, wie sehr Justizmitarbeiter und auch Psychologen sich dagegen sträuben, Fehlurteile einzugestehen. Lieber lassen sie einen Unschuldigen im Gefängnis sitzen, als eigene Fehler zuzugeben.
Da gab es doch mal diese Geschichte mit einem Mädchen, das von einer Tante dazu angestiftet wurde, zu behaupten, sein Stiefvater hätte es sexuell mißbraucht. Der Mann wanderte in den Knast, und auch, als das Mädchen später zugab, gelogen zu haben, weigerte sich die Justiz, den Fall neu zu verhandeln. Die Psychologen, die die Gutachten erstellt hatten, behaupteten einfach, das Mädchen würde auf Druck der Mutter jetzt lügen und hätte vorher im Verfahren die Wahrheit gesagt.
Weiß zufällig jemand, wie das ausgegangen ist?
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: Herzlichen Glückwunsch!
Christian, Saturday, 06.08.2005, 20:02 (vor 7429 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: Herzlichen Glückwunsch! von Garfield am 05. August 2005 12:06:18:
Hallo Garfield!
Ja, schlimm finde ich dabei immer, wie sehr Justizmitarbeiter und auch Psychologen sich dagegen sträuben, Fehlurteile einzugestehen. Lieber lassen sie einen Unschuldigen im Gefängnis sitzen, als eigene Fehler zuzugeben.
Ich bin der Meinung, dass z.B. im Fall Fuchs ein sehr schweres Justizverbrechen in Deutschland vorliegt wenn man sich die Geschichte unten i.a. Link durchliest! Der Mann kämpft seit Monaten um Spendengelder damit man seine Unschuld per DNA nachweisen könnte! Normalerweise veranlasst ja die Justiz eine DNA-Analyse um Tätter zu überführen und hier machte die Justiz genau das Gegenteil. Wie siehst du den Fall "Fuchs" in deinem Rechtsempfinden?
gruss,
Christian
Re: Herzlichen Glückwunsch!
Garfield, Monday, 08.08.2005, 15:09 (vor 7427 Tagen) @ Christian
Als Antwort auf: Re: Herzlichen Glückwunsch! von Christian am 06. August 2005 17:02:
Hallo Christian!
In diesem Fall scheint mir eine DNA-Analyse nutzlos zu sein, denn beide Beteiligten haben ja ausgesagt, daß es zum Oralverkehr gekommen ist.
Es gab jedoch noch andere Indizien, die gegen die Aussagen des angeblichen Opfers sprechen. Vor allem die Spermaspuren auf der Decke hinten im Auto.
Ich halte folgende Möglichkeit für die wahrscheinlichste: Dieser Offiziersanwärter wollte seine homosexuellen Neigungen mit finanziellem Nutzen verbinden. Er wußte genau, daß es genügend Männer mit homo- oder bisexuellen Neigungen gibt, die diese Neigungen nur heimlich ausleben. Vielleicht, weil sie verheiratet sind und ihre Frauen nichts davon erfahren sollen, oder auch weil sie berufliche Nachteile befürchten oder den Verlust des Freundeskreises. Er hatte vielleicht schön öfter sexuelle Kontakte zu solchen Männern und hat ihnen danach Geld abgepreßt.
In diesem Fall wollte das Opfer aber nicht zahlen und hat sogar die Polizei gerufen. Also blieb dem Täter nichts anderes übrig, als seinerseits Anzeige wegen Vergewaltigung zu erstatten und damit flugs in die Opferrolle zu schlüpfen.
Es scheint mir so, als hätte das Gericht einfach nur die Vorstrafen des Angeklagten gesehen. Nur hat er diese Vorstrafen ja offenbar für einvernehmliche sexuelle Handlungen mit Minderjährigen bekommen, und das hat mit diesem Fall ja gar nichts zu tun.
Ich denke, das ist auch wieder so ein Fall von Justizirrtum.
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: Herzlichen Glückwunsch!
ChrisTine, Thursday, 04.08.2005, 20:06 (vor 7431 Tagen) @ Gewitter
Als Antwort auf: Herzlichen Glückwunsch! von Gewitter am 04. August 2005 09:14:
"des heute 67-Jährigen"
"2003 beantragten seine Anwälte eine DNA-Analyse"
«Sieg», sagte der Freigesprochene, als er am Mittwoch das Gerichtsgebäude in Miami verließ. Den Staatsanwälten machte er keine Vorwürfe. «Sie haben nur ihre Arbeit gemacht, dass muss man respektieren.»
An diesem Sieg kann er sich jetzt ja bis ans Ende seiner Tage erfreuen. Und dass die Staatsanwälte alles getan haben, hätten sie nicht schon viele Jahre vor 2003 so einen Test beantragen können?
Dazu paßt mehr oder weniger auch folgendes:
Re: Mann nach 26 Jahren Gefängnis für unschuldig erklärt
Christian, Thursday, 04.08.2005, 20:26 (vor 7431 Tagen) @ ChrisTine
Als Antwort auf: Mann nach 26 Jahren Gefängnis für unschuldig erklärt von ChrisTine am 04. August 2005 06:38:06:
In Amerika bekommt ja eine eine enorme Entschädigung für erlittenes Unrecht durch die Justiz, da würde es mich nicht wundern wenn der Mann einen Respekt vor der Justiz hat und als Millionär das Gefängnis verlässt! Würde dieser Mann noch einen Respekt vor der Deutschen Justiz haben wenn er unschuldig 26 Jahre im Gefängnis gesessen wäre und so gut wie gar nichts bekommen würde? 26 Jahre unschuldig im Gefängnis ist vergleichbar mit Mord und durch nichts zu entschuldigen. Wie würde ein Mensch in Deutschland entschädigt werden wenn dieser 26 Jahre unschuldig durch die Justiz im Gefängnis war? Der Mensch konnte z.B. 26 Jahre lang nicht in die Rentenkasse einzahlen und würde sicherlich an die nicht geleisteten Rentenbeiträge angerechnet werden und somit erheblich weniger Rente bekommt, wer wäre nun in Deutschland verantwortlich zu machen diesem Menschen die entgangenen Rentenbeitragszahlungen zu erstatten?
Die Justiz wird sicherlich eines Tages angeklagt und hoffentlich sehr schwer bestraft werden, spätestens wenn sich die Verantwortlichen vor Gott verantworten müssen.
meint,
Christian