Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau
Beobachter, Wednesday, 03.08.2005, 19:11 (vor 7432 Tagen)
Hier ein Beispiel für femisexistische Sprach-Vergewaltigung:
Erzeuger
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Unter Erzeugern versteht man
(salopp) Eltern
Der neuzeitlich abwertend oft ge(miss)braeuchlich im Umlauf befindliche Ersatzbegriff fuer Vater, "der oder mein Erzeuger", ist logisch korrekt nicht wirklich nachvollziehbar. Es kann nur "die Erzeuger", wie auch nur die Eltern, jeweils im Plural geben, denn zur Erzeugung von menschlichem Leben, bedarf es neben dem Vater mindestens zur Haelfte auch des "Zeugs" der Frau. Es kann auch dann natuerlicherweise durch beider Zeug zur Zeugung kommen, wenn entweder nur die Frau oder der Mann "zeugungsaktpassiv" ist, was bei Frauen wesentlich haeuffiger der Fall ist.
(Fettdruck im obigen Zitat durch mich.)
Frauen zu Zeugern erklären, würde dann Sinn machen, wenn man, im Gegenzug, Männer zu Austrägern und Gebärern erklärern würde. Aber das geht offenbar nicht, und gerade darin sieht man, daß es hinsichtlich väterlicher und mütterlicher Funktionen oder Aufgaben feste, unumstößliche Zuordnungen gibt.
Was ist Sinn der wikipediatrischen Sprachver(w)irrung ? Es geht um die systematische Neu-Definition des Menschseins inbezug auf die Geschlechter. Die Frau wird immer mehr zu einem - nicht mehr ergänzungsbedürftigen - Vollmenschen mißdeutet; der Mann zu einem Mängel-Menschen, einem modus defectus. Natürlich mit der Konsequenz, daß seine bestehende und fortschreitende Entrechtung dann nicht weiter begründet werden muß.
Es sei jedoch zugestanden: zur Entrechtung gehören immer zwei. Nämlich die Entrechterinnen, und wir, insofern und solange wir weiterschlafen. Kann nicht an der Wikipedia ein Jeder mitschreiben ?
B.
Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau
Ekki, Wednesday, 03.08.2005, 23:28 (vor 7432 Tagen) @ Beobachter
Als Antwort auf: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau von Beobachter am 03. August 2005 16:11:
Hallo Beobachter!
Ich hätte auch Kritk an dem Wikipedia-Text, würde sie allerdings ganz woanders dran festmachen.
Deine Argumentation bezüglich des Begriffs "Erzeugung" bzw. "Erzeuger" kann ich nicht nachvollziehen. Brutal gesagt: Wenn Männlein oder Weiblein alleine im Bettchen vor sich hin onaniert und dabei schreit: "Ich zeuge jetzt ein Kind", dann ist das wahnschaffen und führt nicht zu dem beabsichtigten Ergebnis.
Zur "Erzeugung"[/u] des Kindes ist also beider[/u] Beteiligung offensichtlich vonnöten.
"Austragen"[/u] und "Gebären"[/u] bezeichnen dagegen eindeutig Vorgänge, die sich nur im Körper der Frau[/u] abspielen.
Deine Kritk ist für mich um so unverständlicher, als Wikipedia ausdrücklich moniert[/u], daß der Begriff "Erzeuger" heute oft im abwertenden Sinne für den Vater[/u] verwendet werde.
In diesem Punkt sehe ich Wikipedia ganz auf der Seite der Männerrechtler.
Ganz anders[/u] verhält es sich dagegen mit folgendem Satz:
Es kann auch dann natuerlicherweise durch beider Zeug zur Zeugung kommen, wenn entweder nur die Frau oder der Mann "zeugungsaktpassiv" ist, was bei Frauen wesentlich haeuffiger der Fall ist.
Was das nun soll ... Wird da wieder die alte Mär von der ihre Sexualität nur passiv erlebenden Frau hervorgekramt?
Wie auch immer:
Sehr viel passender wäre es gewesen, darauf zu verweisen, daß durch die Möglichkeit der Invitro-Fertilisation die Möglichkeit einer Zeugung ohne Geschlechtsakt besteht.
Nicht zu vergessen:[/u]
Auch in diesem Fall ist ein - wenn auch beim Zeugungsakt nicht anwesender - Mann[/u] beteiligt, der erst einmal bereit sein muß, seinen Samen in einer Samenbank abzuliefern.
Gruß
Ekki
Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau
Antwortenschreiber, Thursday, 04.08.2005, 00:02 (vor 7432 Tagen) @ Ekki
Als Antwort auf: Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau von Ekki am 03. August 2005 20:28:
Hallo Beobachter!
Ich hätte auch Kritk an dem Wikipedia-Text, würde sie allerdings ganz woanders dran festmachen.
Deine Argumentation bezüglich des Begriffs "Erzeugung" bzw. "Erzeuger" kann ich nicht nachvollziehen. Brutal gesagt: Wenn Männlein oder Weiblein alleine im Bettchen vor sich hin onaniert und dabei schreit: "Ich zeuge jetzt ein Kind", dann ist das wahnschaffen und führt nicht zu dem beabsichtigten Ergebnis.
Zur "Erzeugung"[/u] des Kindes ist also beider[/u] Beteiligung offensichtlich vonnöten.
"Austragen"[/u] und "Gebären"[/u] bezeichnen dagegen eindeutig Vorgänge, die sich nur im Körper der Frau[/u] abspielen.
Wenn wir jetzt in Teilvorgänge aufgliedern, werden wir auch zu dem Punkt kommen, wo der Samen entsteht. Der Samen ansich wird ja nur bei dem Mann "erzeugt", oder wie wird der Prozess der Samenentstehung genannt. Der reine Prozess der Samenentstehung, den das bringt ja der Mann unter schweren Opfern
alleine Zustande. Das ist dann die Zeugung!
Kann es sein Wikipedia feministisch Unterwandert wird und das nicht nur von irgendwelchen Pudeln?
Deine Kritk ist für mich um so unverständlicher, als Wikipedia ausdrücklich moniert[/u], daß der Begriff "Erzeuger" heute oft im abwertenden Sinne für den Vater[/u] verwendet werde.
In diesem Punkt sehe ich Wikipedia ganz auf der Seite der Männerrechtler.
Ganz anders[/u] verhält es sich dagegen mit folgendem Satz:
Es kann auch dann natuerlicherweise durch beider Zeug zur Zeugung kommen, wenn entweder nur die Frau oder der Mann "zeugungsaktpassiv" ist, was bei Frauen wesentlich haeuffiger der Fall ist.
Was das nun soll ... Wird da wieder die alte Mär von der ihre Sexualität nur passiv erlebenden Frau hervorgekramt?
Wie auch immer:
Sehr viel passender wäre es gewesen, darauf zu verweisen, daß durch die Möglichkeit der Invitro-Fertilisation die Möglichkeit einer Zeugung ohne Geschlechtsakt besteht.
Nicht zu vergessen:[/u]
Auch in diesem Fall ist ein - wenn auch beim Zeugungsakt nicht anwesender - Mann[/u] beteiligt, der erst einmal bereit sein muß, seinen Samen in einer Samenbank abzuliefern.
Gruß
Ekki
Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau
Beobachter, Thursday, 04.08.2005, 03:26 (vor 7432 Tagen) @ Antwortenschreiber
Als Antwort auf: Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau von Antwortenschreiber am 03. August 2005 21:02:
"Kann es sein Wikipedia feministisch unterwandert wird und das nicht nur von irgendwelchen Pudeln ?"
Hallo Antwortenschreiber,
der Autor gibt sich hier freundlich und offen zu erkennen:
http://35783.rapidforum.com/topic=100477693581
Ich kann ihm daraufhin keinen bösen Willen unterstellen, habe aber eben eine eigene Meinung hierzu.
Grüße
B.
Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau
Beobachter, Thursday, 04.08.2005, 04:32 (vor 7431 Tagen) @ Ekki
Als Antwort auf: Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau von Ekki am 03. August 2005 20:28:
"Zur "Erzeugung" des Kindes ist also beider Beteiligung offensichtlich vonnöten.
"Austragen" und "Gebären" bezeichnen dagegen eindeutig Vorgänge, die sich nur im Körper der Frau abspielen.
Deine Kritk ist für mich um so unverständlicher, als Wikipedia ausdrücklich moniert, daß der Begriff "Erzeuger" heute oft im abwertenden Sinne für den Vater verwendet werde."
Hallo Ekki !
was du sagst, ist in sich schlüssig. Es ist aber nur gültig, wenn man den Bedeutungswandel des Wortes "Erzeugung" in Rechnung stellt. Meines Wissens bedeutete er früher mehr als heute soviel wie "Zeugung". In diesem Sinne habe ich das Wort genommen. Anscheinend bin ich damit nicht mehr zeitgemäß.
Wir können diese Betrachtung erweitern. In meiner Kindheit bekam ich eine Schallplatte mit einem Märchen aus 1001 Nacht geschenkt, in dessem Verlauf ein Vater zu seinem Sohn sagt: "Ich habe dich gemacht." Der mütterliche Anteil wird dabei sozusagen vergessen. Heute sehen wir es eher umgekehrt: Der Vater hat lediglich eine Auslösefunktion (und dann durch Zahlungen etwas wieder gutzumachen).
Weiter können wir fragen: wer setzt eigentlich ein Kind in die Welt ? In Wahrheit und Wirklichkeit der Vater ! Sofern er nicht gerade passiv vergewaltigt wird in dem Sinne, wie Esther Vilar das wunderbar einleuchtend ausgeführt hat in ihrem Buch "Heiraten ist unmoralisch". Weil dies aber heute leider oft zutrifft, fällt es leicht zu sagen, die Mutter bringe ein Kind zur Welt - so als sei das Kind nicht schon 9 Monate vor der Geburt auf der Welt gewesen.
Die Konsequenz ist dann die straffreie "Abtreibung". Ermordet kann ja nur werden, wer bereits "auf der Welt", d.h. hier außerhalb des Mutterleibes, ist. Über diesen Vorgang aber bestimmt allein die Mutter. Aufgrund der Gesetzesänderung in den 90er Jahren wurde und wird so - durch weibliche Urheberschaft - der größte Massenmord begangen, den die Geschichte kennt.
Letztlich aber hat der pränatale Mord als Grundlage den kollektiven Vater- oder Zeuger(Konzeptor)-Mord; Mord hier in einem nicht-physischen Sinne genommen, wie z.B. im Begriff "Rufmord". Und darum widerstrebt es mir, zuzulassen, daß angeblich dem Mann nichts Eigenes zukommt. Er hat etwas Eigenes, ja sogar Initiales. Urbild und Zeugung des Lebens liegt bei ihm. Die Frau läßt nur heranwachsen. Wird diese Tatsache auf den Kopf gestellt, daß also die Frau "erzeugt" und der Mann läßt - durch seine Zahlungen - heranwachsen, so folgt daraus eben, wie gesagt, der größtmögliche - pränatale - Massenmord.
Noch etwas: zurecht bestätigst du die Auffassung des Wikipedia-Schreibers, daß das Wort "Erzeuger", angewandt auf den Vater, heute einen negativen Beiklang hat. Ich bezweifle allerdings, daß der Väterdiskriminierung abgeholfen wird, indem man das Wort auf den weiblichen Anteil erweitert. Wäre es nicht geistreicher, stattdessen das Wort Meine Gebärerin / Meine Gebärmutter in Umlauf zu bringen ? Dies auch als freundliche Anregung für den erwähnten Schreiber !
Freundliche Grüße
B.
Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau
Conny, Thursday, 04.08.2005, 01:51 (vor 7432 Tagen) @ Beobachter
Als Antwort auf: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau von Beobachter am 03. August 2005 16:11:
Hier ein Beispiel für femisexistische Sprach-Vergewaltigung:
Erzeuger
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Unter Erzeugern versteht man
(salopp) Eltern
Der neuzeitlich abwertend oft ge(miss)braeuchlich im Umlauf befindliche Ersatzbegriff fuer Vater, "der oder mein Erzeuger", ist logisch korrekt nicht wirklich nachvollziehbar. Es kann nur "die Erzeuger", wie auch nur die Eltern, jeweils im Plural geben, denn zur Erzeugung von menschlichem Leben, bedarf es neben dem Vater mindestens zur Haelfte auch des "Zeugs" der Frau. Es kann auch dann natuerlicherweise durch beider Zeug zur Zeugung kommen, wenn entweder nur die Frau oder der Mann "zeugungsaktpassiv" ist, was bei Frauen wesentlich haeuffiger der Fall ist.
(Fettdruck im obigen Zitat durch mich.)
Frauen zu Zeugern erklären, würde dann Sinn machen, wenn man, im Gegenzug, Männer zu Austrägern und Gebärern erklärern würde. Aber das geht offenbar nicht, und gerade darin sieht man, daß es hinsichtlich väterlicher und mütterlicher Funktionen oder Aufgaben feste, unumstößliche Zuordnungen gibt.
Was ist Sinn der wikipediatrischen Sprachver(w)irrung ? Es geht um die systematische Neu-Definition des Menschseins inbezug auf die Geschlechter. Die Frau wird immer mehr zu einem - nicht mehr ergänzungsbedürftigen - Vollmenschen mißdeutet; der Mann zu einem Mängel-Menschen, einem modus defectus. Natürlich mit der Konsequenz, daß seine bestehende und fortschreitende Entrechtung dann nicht weiter begründet werden muß.
Es sei jedoch zugestanden: zur Entrechtung gehören immer zwei. Nämlich die Entrechterinnen, und wir, insofern und solange wir weiterschlafen. Kann nicht an der Wikipedia ein Jeder mitschreiben ?
B.
das finde ich jetzt ein wenig eng gefaßt und vielleicht am uralt weltbild hängend, nachdem der mann beim geschlechtsakt das kind in den bauch der frau gelegt hat. daher könnte auch noch das wort empfängnis kommen. sicher haben mann und frau bei geschlechtakt unterschiedliche aufgaben. mehr aber auch nicht.
wenn ich abwertend über meine eltern reden will sage ich auch "erzeuger" und meine damit beide. den beide mußten ihren teil dazu beitragen um mich zu erzeugen.
vielleicht wäre es auch besser, man würde beide als erzeuger betiteln. denn dadurch wäre die frau als "nur" empfangende ausgehebelt. ich mußte mir da auch mal sagen lassen, daß ich doch die frau gepoppt habe. daß die frau das auch mit mir wollte kam nicht zur sprache. in wirklichkeit findet der ort der zeugung sogar im weiblichen körper durch die verschmelzung eines spermiums mit der eizelle statt. die spermien werden ja noch dazu von der weiblichen eizelle durch einen duftstoff (das entspricht hoffentlich der wahrheit?) angelockt. erst wird der mann vom weib angelockt und dann auch noch die spermien durch die eizelle. beide male soll es aber der mann sein, der daran schuld hat.
freundliche grüße
Conny
ps: kann es sein, daß der mann der sündige sein muß, da auch jesus ein mann war, für die sünde der menschheit (nach dem damaligen weltbild war der mann der mensch und die frau nur sein anhängsel, steht ja auch so im alten testament) und gleichzeitig die mutter von jesus ihren sohn in unschuld empfing? das christliche weltbild ist einfach noch sehr in unseren köpfen und auch heute noch werden kinder christlich erzogen. das christliche weltbild paßt aber nicht mehr in unsere gleichberechtigte welt. ein anerzogener glaube läßt sich nicht so einfach aberziehen. dazu wäre sicher fast eine gehirnwäsche nötig.
Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau
Garfield, Thursday, 04.08.2005, 18:26 (vor 7431 Tagen) @ Conny
Als Antwort auf: Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau von Conny am 03. August 2005 22:51:
Hallo Conny!
Ich glaube nicht, daß das Christentum die ursprüngliche Grundlage für das heutige Männer- und Frauenbild ist. Natürlich hast du recht, wenn du schreibst, daß sich manches davon in den christlichen Anschauungen widerspiegelt.
Aber ich denke, das Christentum hat das alles auch nur übernommen. Es ist schon seit Urzeiten so, daß sich Männer um die Außenwelt kümmern - damit sich die Frauen möglichst gut auf die Reproduktion der Art konzentrieren können. Und weil das schon immer so war, ist es auch heute noch überwiegend so.
So erscheint es dann natürlich so, als wären die Männer für alles verantwortlich. Daß sie immer nichts anderes taten und tun, als es den Frauen möglichst recht zu machen und ihnen möglichst viele Lasten abzunehmen, ist dabei weniger offensichtlich und wird deshalb gern ignoriert. Auch daß so manche Frau ihren Mann zu immer noch mehr Leistung in der Außenwelt anspornte und anspornt, wird gern übersehen, vor allem natürlich von Feministinnen. Die lieben es geradezu, sich in der Rolle der liebenden, fürsorgenden Bewahrerin zu sehen, die nur leider durch den brutalen, egoistischen und rücksichtslosen Mann nicht zum Zuge gelassen wird. Tatsächlich wollen sie mehrheitlich gar nicht zum Zuge kommen, genauso wie ihre Vorfahrinnen das mehrheitlich gar nicht wollten. Sie wünschen sich letztendlich auch nur Männer, zu denen sie aufschauen können und die möglichst viel in der Außenwelt für sie regeln. Klar - wenn frau mal Lust dazu hat, dann möchte sie auch gern mal in der Außenwelt mitmischen. Aber sobald sie die Lust daran verliert, dann möchte sie sich da auch schleunigst wieder ausklinken können.
Um sicher zu gehen, den perfekten Vater für zukünftige Kinder zu bekommen, mußten sich Frauen bei der Partnerwahl passiv bis abweisend verhalten. Dieses Verhalten kann man teilweise auch im Tierreich beobachten. Dort locken die Weibchen die Männchen dann auch durch Duftstoffe und spezielle Verhaltensweisen an, sträuben sich dann aber, wenn es zur Paarung kommen soll. Bei Katzen kann man das beispielsweise gut beobachten. Dieses Sträuben hat zum einen den Sinn, möglichst viele Männchen anzulocken. Die müssen dann unter sich ausmachen, wer das Rennen macht. So ist sichergestellt, daß nur kräftige und durchsetzungsfähige Männchen zur Fortpflanzung kommen. Zusätzlich stellt das Weibchen das häufig auch noch dadurch sicher, daß es sich auch dann, wenn das Sieger-Männchen feststeht, immer noch etwas ziert und sträubt.
Bei Menschen ist das zwar nicht ganz so krass wie bei Katzen. Aber im Prinzip ist es genauso. Die Frauen ziehen sich bewußt so an, daß ihre körperlichen Vorzüge gut zur Geltung kommen, sie ermuntern für sie interessante Männer durch Mimik und Gestik, aber der Rest ist dann meist Sache des Mannes. Er muß sie ansprechen, er muß dabei einigermaßen geistreich oder witzig sein, er muß sie beeindrucken und schließlich "verführen". Und wehe, er sieht ihr mal zu offensichtlich auf den Busen - dann kommt prompt eine abfällige Bemerkung, und das, obwohl sie ihm ihren Busen ja geradezu präsentiert hat. Und manchmal wird von ihm tatsächlich erwartet, daß er sich auch gegen Konkurrenten durchsetzt, mit allen Mitteln.
Natürlich gibt keine Frau das gern zu. Es ist ja heute sehr modern, zu behaupten, daß die Männer - und nur die Männer - triebgesteuert wären. Die passive Haltung der Frau macht es ihr leicht, eigenes triebhaftes Verhalten zu leugnen, weil dieses Verhalten nicht so offensichtlich zutage tritt. Männer dagegen müssen, da ihnen durch die Frauen nun einmal die aktive Rolle zugewiesen wird, ihr Interesse am anderen Geschlecht zwangsläufig weitaus offener zeigen.
So neigen viele Menschen eben dazu, auch hier alle Verantwortung den Männern zuzuweisen. Sie sind dann eben auch schuld, wenn es ungewollt zu einer Schwangerschaft kommt. Sie haben die Frau ja schließlich verführt...
Allerdings hat das Christentum da in früheren Zeiten durchaus auch eine Verantwortung der Frau gesehen. Schon in der Bibel wurde es ja so dargestellt, daß Eva Adam dazu angestiftet hat, den verbotenen Apfel zu essen. Später ging man davon ausgehend zeitweise sogar soweit, die "Erbsünde" nur den Frauen zuzuweisen. Im Mittelalter galten die Frauen auch als das Geschlecht mit stärkerem sexuellen Interesse. Man sah es so, daß die Männer sich überwiegend für ihren Beruf interessieren, Frauen jedoch überwiegend an Sex und Kindern Interesse hätten. Das rührte wohl daher, daß Männer ja damals schon die Hauptverantwortung für den Lebensunterhalt der Familien hatten. Zwar arbeiteten die Frauen im einfachen Volk ebenfalls, aber durch ihre geringere Körperkraft waren sie weniger leistungsfähig und verdienten so weniger. Außerdem fielen sie noch häufiger als heute wegen Schwangerschaft und Geburt aus. So versuchten viele Männer, erst einmal beruflich irgendwie Fuß zu fassen, bevor sie sich eine Partnerin suchten. Das wurde häufig auch von ihnen erwartet. Teilweise mußten sie dafür lange Lehrzeiten absolvieren. Im Handwerk beispielsweise zogen Berufsanfänger häufig jahrelang durch die Gegend und sammelten Berufserfahrung bei verschiedenen Handwerksmeistern. So kam es, daß viele Männer schon nicht mehr sehr jung waren, wenn sie eine Partnerin fanden. Und dann hat man(n) eben nicht mehr nur Sex im Kopf. Frauen dagegen hatten nicht die Hauptverantwortung für die Ernährung der Familien. Deshalb mußten sie nicht erst jahrelange Ausbildungen absolvieren, sondern machten sich früh auf die Partnersuche, oder ihre Eltern erledigten das für sie. So waren sie dann häufig jünger als ihre Partner, was ja heute auch noch so ist. Manche wohlhabenden Männer nutzten ihre guten Chancen auf dem Heiratsmarkt auch, um möglichst junge Frauen zu heiraten. Manchmal waren das schon ältere Männer, die schon eine Partnerin überlebt hatten. Da war dann durch den großen Altersunterschied der Unterschied in den Interessen natürlich noch krasser, und so bildeten sich eben diese Klischee-Vorstellungen von der Frau als sündiger Verführerin heraus.
Später ließ das wieder etwas nach. Das hing wohl mit dem Idealbild der christlich-bürgerlichen Familie zusammen, das sich im 19. Jahrhundert heraus bildete. Die ewige Verführerin paßte da nicht hinein. Aus diesem Milieu heraus entwickelte sich dann ja auch der Feminismus.
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau
Conny, Thursday, 04.08.2005, 21:04 (vor 7431 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau von Garfield am 04. August 2005 15:26:28:
Aber ich denke, das Christentum hat das alles auch nur übernommen. Es ist schon seit Urzeiten so, daß sich Männer um die Außenwelt kümmern - damit sich die Frauen möglichst gut auf die Reproduktion der Art konzentrieren können. Und weil das schon immer so war, ist es auch heute noch überwiegend so.
das mag ja so stimmen. mir ging es hier aber um das "täter ist männlich opfer ist weiblich" phänomen. und ich denke mal, daß das durch das christentum kam und nicht durch dem feminismus. das hatte vor dem feminismus allerdings nicht die weitreichenden folgen wie heute.
freundliche grüße
Conny
Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau
Beobachter, Thursday, 04.08.2005, 21:26 (vor 7431 Tagen) @ Conny
Als Antwort auf: Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau von Conny am 04. August 2005 18:04:
" mir ging es hier aber um das "täter ist männlich opfer ist weiblich" phänomen. und ich denke mal, daß das durch das christentum kam und nicht durch dem feminismus. das hatte vor dem feminismus allerdings nicht die weitreichenden folgen wie heute."
Hallo Conny,
ich bin kein Theologe und kein Kenner der Kirchengeschichte. Aber ich bin doch erstaunt zu lesen, daß die heute geläufige Zuordnung Mann=Täter bzw. Frau=Opfer etwas mit dem Christentum zu tun haben solle. Das Christentum ist auch heute noch eher patriarchalisch orientiert, wenn auch nicht so ausgeprägt wie das (alttestamentliche) Judentum oder der Islam. Zumindest traditionell wird die Frau eher als Verführer denn als Opfer gesehn.
So ist z.B. von dem Heiligen Thomas von Aquin nur die eine "Frauengeschichte" überliefert: als seine Verwandten ihm ein Prostituierte schickten, damit er mal "aufwache", jagte er diese umgehend mit einem brennenden Holzscheit hinaus. Angeblich soll er nur noch ein zweitesmal in seinem Leben sich heftig entrüstet haben; da ging es aber um eine theologische Lehrmeinung.
Paulus sagte: das Weib schweige in der der Gemeinde. Die katholische Kirche akzeptiert heute noch keine weiblichen Priester. Sie hält, ganz grob gesagt, Männer für die vollwertigeren Menschen, für Täter auch, aber das im guten Sinne; und Frauen vielleicht für die Leidenden oder Leidensfähigeren, aber nicht für Opfer.
Vielleicht kannst du deine Auffassung mal begründen ?
Freundliche Grüße
B.
Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau
Conny, Friday, 05.08.2005, 00:14 (vor 7431 Tagen) @ Beobachter
Als Antwort auf: Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau von Beobachter am 04. August 2005 18:26:
hallo Beobachter,
So ist z.B. von dem Heiligen Thomas von Aquin nur die eine "Frauengeschichte" überliefert: als seine Verwandten ihm ein Prostituierte schickten, damit er mal "aufwache", jagte er diese umgehend mit einem brennenden Holzscheit hinaus. Angeblich soll er nur noch ein zweitesmal in seinem Leben sich heftig entrüstet haben; da ging es aber um eine theologische Lehrmeinung.
wenn ich das aus heutiger sicht sehe, dann meinte es die verwandte "doch nur gut mit ihm" und er als täter hat die prostituierte dann verjagt. ich denk mal, daß man das in jener zeit auch nicht anders gesehen hat.
Paulus sagte: das Weib schweige in der der Gemeinde. Die katholische Kirche akzeptiert heute noch keine weiblichen Priester. Sie hält, ganz grob gesagt, Männer für die vollwertigeren Menschen, für Täter auch, aber das im guten Sinne; und Frauen vielleicht für die Leidenden oder Leidensfähigeren, aber nicht für Opfer.
das weibe schweige in er gemeinde bedeutet doch, daß sie einfach zu schweigen hat. auch "gut gemeinte" täter sind täter. der heutige mann meint es ja oft auch gut mit der frau, ist aber der täter. wenn ich meine frau nicht alleine aus dem haus gehen lasse kann das von mir ja auch gut gemeint sein (springen doch soviele böse menschen drausen herum). ein mensch, der für einen anderen menschen leidet ist doch auch opfer?
Vielleicht kannst du deine Auffassung mal begründen ?
meine these war einfach jene: der glaube formt das weltbild auch heute noch. auch in unserer ethik ist ein glaubensansatz mit enthalten, der sicher ans christentum angelehnt ist. auch die menschenrechte sind ans christentum angelehnt (der islam erkennt die menschenrechte, soviel ich weiß auch heute nicht an. daher meine vermutung, daß die westliche welt von den wurzeln her auch ohne glaube christlich orientiert ist). der feminisums nutzt das ganze gebilde im grunde doch nur aus und pervertiert es.
die frau ist bei den christen die dem mann untergebene und von daher muß die frau auf gewisser weiße das tun, was der mann sagt. das ist doch schon eine täter opfer konstellation. der mann war doch auch auf gewisse weise für seine frau verantwortlich (konnte er nicht sogar für fehler, die seine frau begannen hat, bestraft werden?). unter bestimmten umständen wir der mann auch heute noch für die taten seiner frau bestraft. angenommen die frau ist hausfrau und der mann verdient alleine das geld. nun fährt die frau zu schnell und der mann muß mit seiner arbeit dafür gerade stehen.
wenn man jetzt noch jesus hinzu nimmt, der als mensch (der mann ist laut altem testament der mensch) durch die kreuzigung die sünde der welt vergibt, dann sollte doch auch klar sein, daß nur der mann als täter überhaupt sündigen kann. das ist jetzt aber meine interpretation. ich denke mal, daß jesus nie ein weiblicher prophet sein hätte können.
von daher denke ich, ist dieses täter= mann opfer= frau nicht nur eine erfindung des feminismus. das sitzt tiefer.
so gut kenne ich mich mit dem christentum leider auch nicht aus. ich wurde zwar mal katholisch getauft usw. aber nach der firmung habe ich mich dafür nicht mehr sonderlich interessiert und bin auch vor ein paar jahren aus der kirche ausgetreten. ich will das glauben, was ich glauben kann und nicht das, was ich glauben muß. alleine die schöpfungsgeschichte kann ich so nicht glauben.
freundliche grüße
Conny
Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau
Beobachter, Friday, 05.08.2005, 04:41 (vor 7430 Tagen) @ Conny
Als Antwort auf: Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau von Conny am 04. August 2005 21:14:
Hallo Conny !
Du hälst also daran fest, daß Mann=Täter und Frau=Opfer sei. Nehmen wir es neutral und sagen Mann=aktiv und Frau=passiv, so würde ich dir zustimmen.
Aber wie dem sei - eines wäre damit bewiesen: Eine Frau, sei sie ihrem Wesen nach Opfer oder auch einfach nur passiv, kann als solche nicht Erzeuger sein.
"Quod erat demonstrandum", wie der Lateiner sagt.
Damit könnten wir eigentlich zur Tagesordnung übergehn.
Grüße !
B.
Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau
Conny, Friday, 05.08.2005, 15:49 (vor 7430 Tagen) @ Beobachter
Als Antwort auf: Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau von Beobachter am 05. August 2005 01:41:
Hallo Conny !
Du hälst also daran fest, daß Mann=Täter und Frau=Opfer sei. Nehmen wir es neutral und sagen Mann=aktiv und Frau=passiv, so würde ich dir zustimmen.
Aber wie dem sei - eines wäre damit bewiesen: Eine Frau, sei sie ihrem Wesen nach Opfer oder auch einfach nur passiv, kann als solche nicht Erzeuger sein.
"Quod erat demonstrandum", wie der Lateiner sagt.
Damit könnten wir eigentlich zur Tagesordnung übergehn.
Grüße !
B.
hallo Beobachter,
ok. dann mal aus der sicht unterschiedlicher perspektiven:
der vater zeugt.
die mutter empfängt.
ich wurde von mutter und vater gezeugt.
ein kind wurde von einem mann und einer frau gezeugt.
und ich bleibe noch dabei, daß meine eltern mich gezeugt haben und nicht nur mein vater. sonst wäre mein vater der alleinige täter und meine mutter das opfer dieser tat, da sie dabei nur ein kind empfangen hätte. lassen wir dabei doch die frauen zu mittätern werden, denn dann können sie nicht die ganze schuld am mann suchen.
freundliche grüße
Conny
Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau
Flint, Friday, 05.08.2005, 18:51 (vor 7430 Tagen) @ Conny
Als Antwort auf: Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau von Conny am 05. August 2005 12:49:
Hallo Conny,
ok. dann mal aus der sicht unterschiedlicher perspektiven:
der vater zeugt.
die mutter empfängt.
ich wurde von mutter und vater gezeugt.
ein kind wurde von einem mann und einer frau gezeugt.
und ich bleibe noch dabei, daß meine eltern mich gezeugt haben und nicht nur mein vater.
Also ich kenne das auch nur so, daß mein Vater mich gezeugt hat.
sonst wäre mein vater der alleinige täter und meine mutter das opfer dieser tat, da sie dabei nur ein kind empfangen hätte. lassen wir dabei doch die frauen zu mittätern werden, denn dann können sie nicht die ganze schuld am mann suchen.
Wieso denn Täter? Ich gehe mal nicht davon aus, daß du der Meinung bist, dein Vater (oder von mir aus auch, zusammen mit deiner Mutter als Mittäter]) hätten dich verbrochen 
Hier eine Definition von Täter: Täter ist nach § 25 I 1. Alt. StGB, wer eine Straftat selbst begeht. In § 25 I 2. Alt. StGB ist die mittelbare Täterschaft geregelt, bei der der Täter sich zur Tatausführung eines anderen Menschen als Werkzeug bedient.
Gruß
Flint
Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau
Conny, Friday, 05.08.2005, 23:46 (vor 7430 Tagen) @ Flint
Als Antwort auf: Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau von Flint am 05. August 2005 15:51:08:
hallo Flint,
Also ich kenne das auch nur so, daß mein Vater mich gezeugt hat.
ja, das ist üblicher sprachgebrauch. drum ist auch der vater alleine dafür verantwortlich zu machen, daß es das kind gibt. daß an dem kind zwei beteiligt waren, die das ja beide wollten, gibt das nicht her, wenn nur der vater das kind erzeugt hat.
darum meine meinung: ein kind wird von mutter und vater gezeugt.
ich habe das gerade in einem chat privat geschrieben bekommen: "siehste, da ist mein problem, mein exmann, hat mir 3 kinder gemacht, ..."
der böse mann, der einer armen frau drei kinder macht. wenn jetzt aber beide ein kind zeugen, dann kann sich die frau daraus nicht mehr heraus reden, daß doch der mann die kinder gemacht hat. ähnlich gings mir auch, als ich mich von der mutter meines kindes trennte. ich bekam auch unter die nase gerieben, daß doch nur ich mit der frau geschlafen habe. so nach dem motto: du als mann hast doch das kind gemacht. die frau kann doch dafür nichts.
sonst wäre mein vater der alleinige täter und meine mutter das opfer dieser tat, da sie dabei nur ein kind empfangen hätte. lassen wir dabei doch die frauen zu mittätern werden, denn dann können sie nicht die ganze schuld am mann suchen.
Wieso denn Täter? Ich gehe mal nicht davon aus, daß du der Meinung bist, dein Vater (oder von mir aus auch, zusammen mit deiner Mutter als Mittäter]) hätten dich verbrochen
nee. aber einem mann wird immer unterstellt, daß er doch alleine die kinder macht. vor allem wenns um das sich trennen geht bekommt der mann immer die alleinige schuld an den kindern in die schuhe geschoben.
Hier eine Definition von Täter: Täter ist nach § 25 I 1. Alt. StGB, wer eine Straftat selbst begeht. In § 25 I 2. Alt. StGB ist die mittelbare Täterschaft geregelt, bei der der Täter sich zur Tatausführung eines anderen Menschen als Werkzeug bedient.
ich meine täter in form von "tat". eine tat muß nicht immer ins StGB passen. habe ein synonym gefunden: akteur.
freundliche grüße
Conny
Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau
Flint, Sunday, 07.08.2005, 22:02 (vor 7428 Tagen) @ Conny
Als Antwort auf: Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau von Conny am 05. August 2005 20:46:
Hallo Conny,
Also ich kenne das auch nur so, daß mein Vater mich gezeugt hat.
ja, das ist üblicher sprachgebrauch.
Dieser Sprachgebrauch kommt sicher nicht von nix. Ich denke, er hat seine Berechtigung. Die Leute wissen schon, wovon sie reden!
drum ist auch der vater alleine dafür verantwortlich zu machen, daß es das kind gibt.
Das finde ich nicht. Wer sagt denn überhaupt so was? Derjenige muß ziemlich bescheuert sein.
daß an dem kind zwei beteiligt waren, die das ja beide wollten, gibt das nicht her, wenn nur der vater das kind erzeugt hat
Wieso nicht?! Der Mann hat das Kind gezeugt, die Frau hat es sich machen lassen. Somit war sie selbstverständlich daran beteiligt. Ich würde auch sagen, sie haben es beide gemeinsam gemacht (obwohl er es gezeugt hat).
ich habe das gerade in einem chat privat geschrieben bekommen: "siehste, da ist mein problem, mein exmann, hat mir 3 kinder gemacht, ..."
Da ist erst mal nichts gegen zu sagen, da wertfrei! Wenn sie ein Problem damit hat, hat sie ein Problem damit. Deshalb ist es aber noch lange nicht böse, was er gemacht hat. Vielleicht hat sie ein Problem mit etwas Natürlichem? 
der böse mann, der einer armen frau drei kinder macht.
Wieso böse?
wenn jetzt aber beide ein kind zeugen, dann kann sich die frau daraus nicht mehr heraus reden, daß doch der mann die kinder gemacht hat.
Ich kenne das wiederum ein Sprachgebrauch- dann so, daß man zu der Frau sagt: Warum hast du dir dann ein Kind von ihm machen lassen?. Man gibt ihr also sehr wohl dieselbe Verantwortung dafür (sie hätte sich ja kein Kind von ihm machen lassen brauchen)!
ähnlich gings mir auch, als ich mich von der mutter meines kindes trennte. ich bekam auch unter die nase gerieben, daß doch nur ich mit der frau geschlafen habe. so nach dem motto: du als mann hast doch das kind gemacht. die frau kann doch dafür nichts.
Wie du schon schreibst: ich bekam auch unter die Nase gerieben
nach dem Motto: die Frau kann doch dafür nichts. Ganz richtig stößt dir das dann auch sauer auf.
Ich würde aber trotzdem bei den normalen Begriffen bleiben. Den Fehler hast nicht du gemacht, sondern sie. Also brauchst nicht du etwas an deiner Sprache oder Betrachtung zu ändern, sondern sie müssen etwas an ihrer Sprache und Betrachtung ändern.
Warum auch sollten wir unser Denken den widernatürlichen Betrachtungsweisen des Feminismus anpassen?
>sonst wäre mein vater der alleinige täter und meine mutter das opfer dieser tat, da sie dabei nur ein kind empfangen hätte. lassen wir dabei doch die frauen zu mittätern werden, denn dann können sie nicht die ganze schuld am mann suchen.
Wieso denn Täter? Ich gehe mal nicht davon aus, daß du der Meinung bist, dein Vater (oder von mir aus auch, zusammen mit deiner Mutter als Mittäter]) hätten dich verbrochen
![]()
nee. aber einem mann wird immer unterstellt, daß er doch alleine die kinder macht. vor allem wenns um das sich trennen geht bekommt der mann immer die alleinige schuld an den kindern in die schuhe geschoben.
Du hast da offensichtlich schlechte Erfahrungen gemacht.
Ich sehe gleich im ersten Satz zwei seltsame Facetten: Es hört sich für mich so an, wie wenn jemand sagt: Dem Mann wird immer unterstellt, daß er allein ein Glas Wasser trinkt. Ich kann dazu nur sagen: Ja und? Wieso unterstellt? Was ist daran schlecht?
In Bezug auf das Kinder gemacht haben (egal, wer sie jetzt macht), sehe ich keine Schuld. Wieso Schuld?
Statt die alleinige Schuld untergeschoben sollte es eher heißen: die alleinige Verursachung unterstellt. Wobei man selbstverständlich nicht davon reden kann, daß er allein verursacht habe, daß das Kind nun da ist. Wer ist denn mit ihm ins Bett gegangen? War sie da etwa als Traumwandler unterwegs?
Leute auf niedrigem Niveau versuchen gerne, Andere mittels Einreden von Schuld, unter ihre Kontrolle zu bringen. Es ist einfach ein niedriger Kontrollmechanismus.
Hier eine Definition von Täter: Täter ist nach § 25 I 1. Alt. StGB, wer eine Straftat selbst begeht. In § 25 I 2. Alt. StGB ist die mittelbare Täterschaft geregelt, bei der der Täter sich zur Tatausführung eines anderen Menschen als Werkzeug bedient.
ich meine täter in form von "tat". eine tat muß nicht immer ins StGB passen. habe ein synonym gefunden: akteur.
Ja, Akteur trifft es wesentlich besser. Täter ist zu 99% negativ besetzt.
Ich habe hier http://wortschatz.informatik.uni-leipzig.de/index.html mal diese 4 Begriffe nachgeschaut:
Täter
Akteur
Schuld
Verursachung
An den Beispielen der Wortzusammensetzungen, und dem darin enthaltenen 'Sinn - Kontext' kann man gut sehen, wie sie besetzt sind.
Grüße
Flint
Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau
Conny, Monday, 08.08.2005, 04:22 (vor 7428 Tagen) @ Flint
Als Antwort auf: Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau von Flint am 07. August 2005 19:02:43:
Hallo Conny,
Also ich kenne das auch nur so, daß mein Vater mich gezeugt hat.
ja, das ist üblicher sprachgebrauch.
Dieser Sprachgebrauch kommt sicher nicht von nix. Ich denke, er hat seine Berechtigung. Die Leute wissen schon, wovon sie reden!
ich gehe davon aus, daß dieser sprachgebrauch aus einer zeit stammt, in der davon ausgegangen wurde, daß der mann der frau ein kind in den bauch legt. man spricht ja auch vom männlichen samen. wobei der männliche samen, wenn man ins reich der pflanzen geht, eher noch dem pollen entspricht.
wenn dem so wäre, würde das mit der zeugung ja auch so stimmen. da es aber nicht so ist, sollte man den begriff der zeugung mal an das tatsächliche anpassen.
wenn mann _und_ frau ein kind zeugen ist wieder mal eine sache weg, bei der die frau das opfer ist.
drum ist auch der vater alleine dafür verantwortlich zu machen, daß es das kind gibt.
Das finde ich nicht. Wer sagt denn überhaupt so was? Derjenige muß ziemlich bescheuert sein.
daß an dem kind zwei beteiligt waren, die das ja beide wollten, gibt das nicht her, wenn nur der vater das kind erzeugt hat
Wieso nicht?! Der Mann hat das Kind gezeugt, die Frau hat es sich machen lassen.
und wer ist nun der zeuger wenn sich die frau am sperma im kondom bedient? da kannst du dann doch nicht mehr sagen, daß der mann das kind gezeugt hat. er war in diesem fall ja nicht mal der akteur.
Somit war sie selbstverständlich daran beteiligt. Ich würde auch sagen, sie haben es beide gemeinsam gemacht (obwohl er es gezeugt hat).
dazu reicht auch alleine die frau aus (stichwort samenbank). oder ist in deinem verständnis immer noch der mann der erzeuger der, der das sperma in der samenbank ablieferte?
ich habe das gerade in einem chat privat geschrieben bekommen: "siehste, da ist mein problem, mein exmann, hat mir 3 kinder gemacht, ..."
Da ist erst mal nichts gegen zu sagen, da wertfrei! Wenn sie ein Problem damit hat, hat sie ein Problem damit. Deshalb ist es aber noch lange nicht böse, was er gemacht hat. Vielleicht hat sie ein Problem mit etwas Natürlichem?
wenn der sprachgebrauch der wäre, daß mann _und_ frau ein kind zeugen, kann sie nicht mehr sagen, daß er ihr kinder gemacht hat.
der böse mann, der einer armen frau drei kinder macht.
Wieso böse?
böse, da er aus ihr die kinder machte und sie steht damit jetzt alleine da (auch wenn sie sich vom mann trennen wollte).
wenn jetzt aber beide ein kind zeugen, dann kann sich die frau daraus nicht mehr heraus reden, daß doch der mann die kinder gemacht hat.
Ich kenne das wiederum ein Sprachgebrauch- dann so, daß man zu der Frau sagt: Warum hast du dir dann ein Kind von ihm machen lassen?. Man gibt ihr also sehr wohl dieselbe Verantwortung dafür (sie hätte sich ja kein Kind von ihm machen lassen brauchen)!
warum schiebst du die frau, was die zeugung eines kindes angeht in die passive rolle. die frau ist dabei die aktive. wenn sie kein kind will, dann hat sie heute sehr viel mehr möglichkeiten das zu verhindern als der mann.
im grunde ist der mann heute der passive, was das zeugen eines kindes angeht, da die frau eine nahezu 100%ige kontrolle darüber hat (unfruchtbare männer (die vasektomierten nicht berücksichtigt) ergeben das nahezu).
ähnlich gings mir auch, als ich mich von der mutter meines kindes trennte. ich bekam auch unter die nase gerieben, daß doch nur ich mit der frau geschlafen habe. so nach dem motto: du als mann hast doch das kind gemacht. die frau kann doch dafür nichts.
Wie du schon schreibst: ich bekam auch unter die Nase gerieben nach dem Motto: die Frau kann doch dafür nichts. Ganz richtig stößt dir das dann auch sauer auf.
Ich würde aber trotzdem bei den normalen Begriffen bleiben. Den Fehler hast nicht du gemacht, sondern sie. Also brauchst nicht du etwas an deiner Sprache oder Betrachtung zu ändern, sondern sie müssen etwas an ihrer Sprache und Betrachtung ändern.![]()
ich will das aber ändern, denn dann sind beide als die aktiven sichtbar. dann hat auch ein mann die chance was dagegen zu halten. mir fiel damals nichts mehr ein, obwohl ich dachte, daß doch nicht nur ich poppen wollte.
Warum auch sollten wir unser Denken den widernatürlichen Betrachtungsweisen des Feminismus anpassen?
was ist daran widernatürlich, wenn man einen begriff der realität anpaßt?
> > sonst wäre mein vater der alleinige täter und meine mutter das opfer dieser tat, da sie dabei nur ein kind empfangen hätte. lassen wir dabei doch die frauen zu mittätern werden, denn dann können sie nicht die ganze schuld am mann suchen.
Wieso denn Täter? Ich gehe mal nicht davon aus, daß du der Meinung bist, dein Vater (oder von mir aus auch, zusammen mit deiner Mutter als Mittäter]) hätten dich verbrochen
![]()
nee. aber einem mann wird immer unterstellt, daß er doch alleine die kinder macht. vor allem wenns um das sich trennen geht bekommt der mann immer die alleinige schuld an den kindern in die schuhe geschoben.
Du hast da offensichtlich schlechte Erfahrungen gemacht.
Ich sehe gleich im ersten Satz zwei seltsame Facetten: Es hört sich für mich so an, wie wenn jemand sagt: Dem Mann wird immer unterstellt, daß er allein ein Glas Wasser trinkt. Ich kann dazu nur sagen: Ja und? Wieso unterstellt? Was ist daran schlecht?
In Bezug auf das Kinder gemacht haben (egal, wer sie jetzt macht), sehe ich keine Schuld. Wieso Schuld?
weil die frau sich doch als opfer sehen will/muß, damit sie von allen seiten unterstützung bekommt. wie oft mußte ich lesen, daß eine frau mit ihren kindern alleine da steht ... in ihrer opferrollen suchen sie dich noch den prinzen, der sie mit den machenschaften eines anderen mannes auseinander setzt. wenn ein mann die kinder macht sollte er sie doch nach einer trennung/scheidung auch bekommen?
Statt die alleinige Schuld untergeschoben sollte es eher heißen: die alleinige Verursachung unterstellt. Wobei man selbstverständlich nicht davon reden kann, daß er allein verursacht habe, daß das Kind nun da ist. Wer ist denn mit ihm ins Bett gegangen? War sie da etwa als Traumwandler unterwegs?
nein. aber als passive.
Leute auf niedrigem Niveau versuchen gerne, Andere mittels Einreden von Schuld, unter ihre Kontrolle zu bringen. Es ist einfach ein niedriger Kontrollmechanismus.
das mußt du als mann heute doch akzeptieren, ob du willst oder nicht.
Hier eine Definition von Täter: Täter ist nach § 25 I 1. Alt. StGB, wer eine Straftat selbst begeht. In § 25 I 2. Alt. StGB ist die mittelbare Täterschaft geregelt, bei der der Täter sich zur Tatausführung eines anderen Menschen als Werkzeug bedient.
ich meine täter in form von "tat". eine tat muß nicht immer ins StGB passen. habe ein synonym gefunden: akteur.
Ja, Akteur trifft es wesentlich besser. Täter ist zu 99% negativ besetzt.
Ich habe hier http://wortschatz.informatik.uni-leipzig.de/index.html mal diese 4 Begriffe nachgeschaut:
Täter
Akteur
Schuld
Verursachung
An den Beispielen der Wortzusammensetzungen, und dem darin enthaltenen 'Sinn - Kontext' kann man gut sehen, wie sie besetzt sind.
gute seite. sowas habe ich schon gesucht.
Grüße
Flint
freundliche grüße
Conny
@Conny, Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau
Flint, Friday, 12.08.2005, 10:47 (vor 7423 Tagen) @ Conny
Als Antwort auf: Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau von Conny am 08. August 2005 01:22:
Hallo Conny,
möchte an diesem Punkt nicht mehr weiter über dieses Thema diskutieren. Das Leben ist zu kurz...
Aber auf eine Aussage möchte ich doch noch eingehen:
Ich sagte:
Leute auf niedrigem Niveau versuchen gerne, Andere mittels Einreden von Schuld, unter ihre Kontrolle zu bringen. Es ist einfach ein niedriger Kontrollmechanismus.
Du schriebst dazu:
das mußt du als mann heute doch akzeptieren, ob du willst oder nicht.
Ich sage dazu: Aber WIRKLICH NICHT!
Warum solltest du?
Du siehst ein Haus. Es ist für dich ein Haus. Andere sagen "Es ist ein See". Was ist es dann für dich?
Grüße
Flint
Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau
Garfield, Friday, 05.08.2005, 12:39 (vor 7430 Tagen) @ Conny
Als Antwort auf: Re: Wikipedia: Erzeuger ist mindestens zur Hälfte auch die Frau von Conny am 04. August 2005 18:04:
Hallo Conny!
"...mir ging es hier aber um das "täter ist männlich opfer ist weiblich" phänomen. und ich denke mal, daß das durch das christentum kam und nicht durch dem feminismus."
Das hängt eben auch damit zusammen, daß Männer immer die Macher waren. Frauen zogen zwar häufig im Hintergrund die Fäden, aber die letztendlich Ausführenden waren üblicherweise Männer. Das hing damit zusammen, daß es in früheren Zeiten in vielen Bereichen mehr auf Körperkraft ankam als heute. Es gab viele Arbeiten, für die ein gewisses Maß an Körperkraft nötig war, und wenn es um irgendwelche Machtkämpfe ging, dann wurden die häufig auch durch körperliche Auseinandersetzungen ausgetragen. Frauen hatten da Männern gegenüber schlechte Karten, also verließen sie sich lieber auf Männer, um ihre Ziele zu erreichen.
So erschien es dann immer so, als wären die Männer für alles in der Außenwelt verantwortlich und als würden sich die Frauen nur passiv verhalten.
Deshalb konnten Frauen also auch keine Täterinnen sein, denn das Wort "Täterin" kommt von tun, aber wer sich passiv verhält, tut eben nichts.
Dazu kam noch, daß Frauen in früheren Zeiten wirklich Unterstützung brauchten. Es gab ja die heutigen Verhütungsmittel noch nicht, und so wurde eine Frau üblicherweise immer wieder schwanger. Die Geburten waren mit der damaligen medizinischen Versorgung eine große Belastung. Noch heute ist es so, daß Frauen nach einer Geburt durchaus bleibende Schäden zurück behalten können, beispielsweise Verdauungsprobleme durch Entfernung der Galle nach einer Geburt. Da kann man sich vorstellen, wie das früher für Frauen war. Sie brauchten da wirklich mehr Unterstützung, und deshalb bekamen sie sie auch. Menschen neigen aber nur dann dazu, jemanden zu unterstützen, wenn sie diesen Menschen für unterstützenswert halten. Also mußten die Frauen sich entsprechend verhalten und sich ihrer Umwelt als schwach und schutzbedürftig präsentieren. Damit machten sie gleichzeitig einen harmlosen Eindruck, und so konnte man sie sich noch viel weniger als Täterinnen vorstellen, dafür aber umso besser als Opfer.
Das alles ist schon uralt. Das Christentum hat das natürlich übernommen, aber eher unbewußt, weil das eben schon sehr lange so war.
Der Feminismus konnte dann später auf diesem Fundament aufbauen. Ohne dem hätte er sich nie durchsetzen können.
Freundliche Grüße
von Garfield