Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: @ Markus

Markus, Saturday, 23.07.2005, 17:55 (vor 7443 Tagen) @ carlos

Als Antwort auf: @ Markus von carlos am 22. Juli 2005 23:12:

Servus, Markus!
-Unrecht hat Markus auch mit den Revolten; je nachdem, von wem aus gegen wen sie sich richten könnten. Der 17. Juni 1953 bleibt ein Tag, der auch künftig meine volle Sympathie genießen wird; desgleichen all die anderen Revolten, die sich hinter dem eisernen Vorhang je abgespielt haben. Und schon hier irrt Markus: Es hängt herzlich wenig von seiner werten „Meinung“ ab, ob die Staatsgebilde jenseits der Mauer nun Diktaturen waren oder nicht; spätestens ab dem Moment, wenn Kommunismus, Mauer und Stacheldraht verharmlost werden, reagiere ich zum mindesten ein bisserl gereizt; erst recht dann, wenn Markus’ Worte mit derart penetrant salbungsvoller Nonchalance daherkommen...-
*Auch wenn es dir egal ist, was ich schreibe, aber hier verrennst du dich in meinen Augen gewaltig. Die Menschen (Männer und Frauen), die am 17 Juni 1953 in der DDR gestorben sind, lebten mit einem Regim, welches auf dem Wahlzettel nur ein einziges Kreuz zuliess. Von Moskau aus wurde bestimmt, wie alles zukünftig zu laufen hat und über die ostdeutsche Marionettenregierung verkündet. Viele Menschen fühlten sich in der DDR der Willkür der Sowjetunion ausgeliefert. Diese Menschen wehrten sich, weil sie eben nicht die Möglichkeit der Wahl hatten, auf politischem Weg, etwas zu verändern.*
? Kapier ich nicht. Keine Ahnung, was du damit meinst. Es waren deine eigenen Worte in einem deiner letzten Beiträge, als du darüber philosophiert hattest, ob der Kommunismus nun eine Diktatur gewesen wäre oder eben nicht. An die 400 Millionen Tote weltweit sprechen eine deutliche Sprache; ich wiederhole: Deine oder meine „Meinung“ dazu spielen gar keine Rolle.
*Das System war also totalitär. Deinen Rückschluss daraus nun eine Revolution in Deutschland für mehr Männerrechte herleiten und begründen zu können, sehe ich als nicht erfüllt.*
Du brauchst sehr viel Phantasie, um besagten „Rückschluߓ aus meine Worten zu folgern; und begrenzt auf Deutschland habe ich die Sache auch nicht. Allein, mittlerweile häufen sich die Nachrichten, denen zufolge entsorgte Zahlväter ihr Liebstes und sich selbst auslöschen. Andere, wie jener „Batman“ von fathers4justice am Buckingham Palace, haben revoltiert, wenn auch nur in seinem kleinen Rahmen. Ganz nebenbei vermischst du hier Revolte und Revolution; von zweiter habe ich nix geschrieben.
So allmählich beschleicht mich das irritierende Gefühl, daß du dich mittlerweile auch ganz gerne, ganz so wie Frauen, als Opfer gerierst; schon dann, wenn dir jemand nur widerspricht. Auch wenn manche Antworten an dich hätten höflicher formuliert werden können: Mit deinem Duktus sowie Impetus provozierst du leidenschaftlichen Widerspruch regelrecht. Mir wäre deine Form privaten Mikrozensus’, wer wo wann wie viele Argumente gebracht hat oder halt nicht, schlicht zu dumm und langweilig. Respekt nötigt mir das schon gar keinen mehr ab. Maesi kann ich auch weiterhin nur zustimmen.
carlos

Hallo Carlos,

fassen wir kurz zusammen:

- ich bin weiterhin davon überzeugt, dass in einer Demokratie, der radikale Weg weder Revolten, noch Aufstände entfachen kann. Die Brücke zum Kommunismus wurde über genau diesen Punkt geschlagen. Todd vertritt neben vielen wissenschaftlichen Kollegen in seinem Buch "Weltmacht USA - Ein Nachruf" die Position, dass Demokratien keine Kriege führen können. Damit scheiden auch Revolten aus, da kein normaler Mensch auf Waffengewalt zurückgreift, wenn der Weg über die Wahlurnen offen steht (Gegen diese Aussage hattest du dich ja gerichtet). Dein Versuch den Begriff Revolte nun auf einen demonstrierenden Engländer zu übertragen schlägt fehl, da du selbst den 17. Juni ins Spiel gebracht hast.

Ist über die Wahlurnen nichts zu erreichen, fehlt das menschliche Potential für eine Revolte und übrig bleibt der Terrorismus. Dieser aber hat noch nie gesellschaftliche Meinungsbilder zu seinen Gunsten kippen können.

- Schön, dass es zumindest für dich wichtig ist, zu erwähnen, was dir Respekt abnötigt und was nicht. Wir können sicher beide gut damit gut leben.

- Dieses Forum ist kein Spiegelbild der Gesellschaft. Schön, wenn einige hier, die sich selbst zur gemäßigten Fraktion zählen, die Notwendigkeit der radikalen Lager zu sehen glauben. Vielleicht aber ist das auch nur schlichtweg nötig, um ihren eigenen Status hier aufrecht erhalten zu können. Ein rechter PDS'ler muss aber noch lange nicht rechts von der Mitte stehen. Alles eine Frage des Betrachtungswinkels eines jeden einzelnen. Es war schon sehr interessant anzuschauen, wie sich einige entrüstet haben, die sich in diesem Umfeld für gemäßigt halten. Das ändert aber nichts an meiner subjektiven Meinung, dass jeder, der Kollektivbeschimpfungen von Frauen für akzeptabel(oder sogar notwendig hält), sich nicht unter dem Mantel des gemäßigten Maskulinisten verstecken braucht. Es gibt sie überall, die Leute, die andere sagen lassen, was sie selbst denken und sich dann in auffälliger Zurückhaltung üben. Oder aber die, die wie schon gesagt, das Extrem brauchen, um selbst gemäßigt zu wirken.

Markus


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