Frauen und Rechtsradikalismus
Geschätzte drei bis fünf Prozent der rechtsradikalen Gewalttaten werden von Frauen verübt - ein marginaler Anteil, wie Experten meinen. Die Politologin und Buchautorin Renate Bitzan von der Universität Göttingen forscht seit Jahren in Sachen Selbstverständnis rechter Frauen. Sie befürchtet, dass die Zahl weiblicher Gewalttäter weitaus höher ist als offiziell geschätzt. Der Grund: Polizei und Justiz nähmen die Frauen in der Regel kaum wahr.
Auffällig bei der Medienberichterstattung sei, dass zu Beginn eines Strafverfahrens die beteiligten "Kameradinnen" in der Regel erwähnt würden, sie später jedoch häufig nicht mehr oder allenfalls als Zeugin auftauchten. Diese Erfahrung decke sich mit dem Eindruck, den man an der Universtität in persönlichen Gesprächen mit zahlreichen rechtsradikalen Mädchen gewonnen habe."Etliche haben erzählt, dass sie an Gewaltaktionen beteiligt waren, aber nie verfolgt wurden."