Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Die Macht der Frauen

Thomas Kaeder, Friday, 01.07.2005, 15:09 (vor 7465 Tagen)

Hallo,

manche Schreiber in diesem Forum scheinen ja wirklich davon überzeugt zu sein, dass man nur mit Polemik und radikalen Angriffen zum gesellschaftlichen Ziel der Gleichstellung kommt - als Beleg wird dann gerne noch der Erfolg der Feministinnen angeführt.

Dabei vergessen diese völlig, dass die Art und Weise wie die Frauen zur Zeit sich Stück für Stück mehr Macht aneignen, nichts mit diesen Methoden zu tun haben.
Radikalfeminismus ist meiner Überzeugung nach ein reines Ablenkungsmanöver, es fokussiert die Abwehrmechanismen der einflussreichen Männer in unserer Gesellschaft auf Bereiche, die in der Sache völlig irrelevant sind.

Gesellschaftliche und politische Gewinne verzeichnen ausschließlich jene Frauen, die relativ lautlos sind und deren subjektive und mit einer Selbstverständlichkeit vorgetragenen Forderungen nicht ausgewichen werden kann.

Frauenpolitik funktioniert genauso wenig ohne Männer wie Männerpolitik ohne Frauen, das haben die Frauen früh erkannt, die Männer tun sich da offensichtlich deutlich schwerer.

Gewinne hat immer der zu verzeichnen, der in der Lage ist, möglichst viel Unterstützung im anderen Lager zu bekommen.
Dies sind nicht die Radikalen, Radikale bekommen niemals Unterstützung von Gegnern - nicht Radfems haben die Gutmenschen auf ihre Seite gebracht, damit die z.B. Frauenquote durch alle sozialen und politischen Bereiche durchgedrückt wird - es waren diejenigen, die für emotionales Verständnis geworben haben, jene die morgens mit ihren Typen geschmust und ihnen abends ihre Stimme abgerungen haben.

Es waren auch die Werberinnen des MSB /Spartakus , die in den 70ern die den männlichen Nachwuchs mit viel Liebe und körperlicher Fürsorge in den gewerkschaftsorientierten Bund gelockt und dort zu konformen Agitatoren ausgebildet haben. Zu Männern, die in ihrem späteren Leben nie wieder in der Lage waren auch nur kurz die Stimme gegen die aufkommende Macht der Frauen zu erheben.

Wenn man heute die dahinschmelzenden Blicke der (links-)alternativen Männer sieht, wenn eine Frau in der Politik eine Forderung stellt, dann weiß man von vorneherein, dass es sinnlos ist von ihnen zu erwarten, sich jemals dagegen aufzulehnen.

Grüße
Thomas Kaeder

Re: Die Macht der Frauen entsteht durch die Blödheit der Männer.

Sven, Friday, 01.07.2005, 16:09 (vor 7465 Tagen) @ Thomas Kaeder

Als Antwort auf: Die Macht der Frauen von Thomas Kaeder am 01. Juli 2005 12:09:

"Wenn man heute die dahinschmelzenden Blicke der (links-)alternativen Männer sieht, wenn eine Frau in der Politik eine Forderung stellt, dann weiß man von vorneherein, dass es sinnlos ist von ihnen zu erwarten, sich jemals dagegen aufzulehnen."

Wie wahr, wie wahr.

Re: Die Macht der Frauen entsteht durch die Blödheit der Männer.

Conny, Friday, 01.07.2005, 18:29 (vor 7465 Tagen) @ Sven

Als Antwort auf: Re: Die Macht der Frauen entsteht durch die Blödheit der Männer. von Sven am 01. Juli 2005 13:09:

"Wenn man heute die dahinschmelzenden Blicke der (links-)alternativen Männer sieht, wenn eine Frau in der Politik eine Forderung stellt, dann weiß man von vorneherein, dass es sinnlos ist von ihnen zu erwarten, sich jemals dagegen aufzulehnen."
Wie wahr, wie wahr.

die muß man wohl alle erst mal darauf hinweisen, daß die frau ne SPARdose zwischen den beinen hat. vielleicht wachen sie dann auf.

Re: Die Macht der Frauen

Texaco, Friday, 01.07.2005, 16:26 (vor 7465 Tagen) @ Thomas Kaeder

Als Antwort auf: Die Macht der Frauen von Thomas Kaeder am 01. Juli 2005 12:09:

Dies sind nicht die Radikalen, Radikale bekommen niemals Unterstützung von Gegnern - nicht Radfems haben die Gutmenschen auf ihre Seite gebracht, damit die z.B. Frauenquote durch alle sozialen und politischen Bereiche durchgedrückt wird - es waren diejenigen, die für emotionales Verständnis geworben haben, jene die morgens mit ihren Typen geschmust und ihnen abends ihre Stimme abgerungen haben.
Es waren auch die Werberinnen des MSB /Spartakus , die in den 70ern die den männlichen Nachwuchs mit viel Liebe und körperlicher Fürsorge in den gewerkschaftsorientierten Bund gelockt und dort zu konformen Agitatoren ausgebildet haben. Zu Männern, die in ihrem späteren Leben nie wieder in der Lage waren auch nur kurz die Stimme gegen die aufkommende Macht der Frauen zu erheben.
Wenn man heute die dahinschmelzenden Blicke der (links-)alternativen Männer sieht, wenn eine Frau in der Politik eine Forderung stellt, dann weiß man von vorneherein, dass es sinnlos ist von ihnen zu erwarten, sich jemals dagegen aufzulehnen.

Was Du hier beschreibst, ist das klassische weibliche Verhalten. Macht üben sie indirekt über ihre Kerle aus: In der Beziehung haben sie das Sagen und nach außen hin muß er beweisen, daß er erfolgreich handeln kann. Der erste Schritt, um diese Macht wenigstens einer Kontrolle zu unterziehen, wäre es, auf sie hinzuweisen, wenn man sie in seinem Umfeld antrifft. Ich glaube aber nicht, daß sich hieraus folgern läßt, daß genau derselbe Weg auch für Männer der richtige ist.

Du scheinst ja aus eigener Erfahrung bzw. Beobachtung zu sprechen. Erzähl uns mehr!

Re: Die Macht der Frauen

Scipio Africanus, Friday, 01.07.2005, 16:34 (vor 7465 Tagen) @ Thomas Kaeder

Als Antwort auf: Die Macht der Frauen von Thomas Kaeder am 01. Juli 2005 12:09:

Hallo,
manche Schreiber in diesem Forum scheinen ja wirklich davon überzeugt zu sein, dass man nur mit Polemik und radikalen Angriffen zum gesellschaftlichen Ziel der Gleichstellung kommt - als Beleg wird dann gerne noch der Erfolg der Feministinnen angeführt.
Dabei vergessen diese völlig, dass die Art und Weise wie die Frauen zur Zeit sich Stück für Stück mehr Macht aneignen, nichts mit diesen Methoden zu tun haben.

Hallo Thomas, so ganz einverstanden bin ich mit dir nicht. Leise und laute Töne haben ihre Berechtigung.

Es gibt eben eine etablierte, institutionalisierte und feministische Frauenlobby. Sind wir erst mal in den Institutionen verankert, brauchen wir keine Tomaten mehr zu werfen. Dann treffen wir uns im Golfclub beim Tee, und diskutieren in gediegener Atmosphäre über die Verteilung der staatlichen Pfründe.

Radikalfeminismus ist meiner Überzeugung nach ein reines Ablenkungsmanöver, es fokussiert die Abwehrmechanismen der einflussreichen Männer in unserer Gesellschaft auf Bereiche, die in der Sache völlig irrelevant sind.

Radikalfeministische Auffassungen werden heute gar nicht mehr als radikal empfunden, weil sie zum Teil längst mehrheitsfähig geworden sind. Insbesondere das Gender Mainstreaming Konzept ist radikalfeministisch und im gedanklichen Ansatz totalitär. Trotzdem hat es sich etabliert.
Gerade weil es sich etabliert hat, wird es nicht mehr als radikal bezeichnet, sondern ist mittlerweile Teil der gesellschaftlichen Norm. Als radikal wird derjenige bezeichnet, der die frauschende Gesellschaftsordnung grundsätzlich in Frage stellt. Somit bin ich radikal.

Gesellschaftliche und politische Gewinne verzeichnen ausschließlich jene Frauen, die relativ lautlos sind und deren subjektive und mit einer Selbstverständlichkeit vorgetragenen Forderungen nicht ausgewichen werden kann.

Nein, zu allererst mussten sich Frauen erst mal Gehör verschaffen. Es war ein Kampf, ein Kulturkampf. Da sind auch laute Töne notwendig.

Der öffentliche Diskurs ist feministisch geprägt. Das müssen wir ändern.
Die Etablierten können sich leise Töne leisten, das ist wahr.

Frauenpolitik funktioniert genauso wenig ohne Männer wie Männerpolitik ohne Frauen, das haben die Frauen früh erkannt, die Männer tun sich da offensichtlich deutlich schwerer.

Das Problem liegt tatsächlich bei den Männern : Männer werden in der Regel weiblich sozialisiert, nämlich von der eigenen Mutter. Männern fällt es schwer, sich von dieser Sozialisation zu lösen und das "Mutti bitte hab mich lieb Syndrom" zu überwinden.
Aufgrund der weiblichen Sozialisation der meisten Männer war es für die Frauenbewegung recht einfach, Männer für ihren Kampf einzuspannen (der ja auch berechtigte Anliegen hatte).
So galoppieren sie nun, all die Robin Hoods, um den Lady Merriams dieser Welt zu Hilfe zu eilen, sie zu schützen und zu ehren.

Wenn man heute die dahinschmelzenden Blicke der (links-)alternativen Männer sieht, wenn eine Frau in der Politik eine Forderung stellt, dann weiß man von vorneherein, dass es sinnlos ist von ihnen zu erwarten, sich jemals dagegen aufzulehnen.

Die wurden kastriert, klar, mit denen sollten wir nicht mehr rechnen, den linksalternativen Eunuchen :)

Scipio

Re: Die Macht der Frauen

Jeremin, Friday, 01.07.2005, 17:11 (vor 7465 Tagen) @ Thomas Kaeder

Als Antwort auf: Die Macht der Frauen von Thomas Kaeder am 01. Juli 2005 12:09:

Ich finde, er hat zumindest zum Teil recht. Das Hauptangriffsziel sollten nicht mehr die Frauen, schon gar nicht unbelehrbare Radikalfeministinnen sein, sondern die Pudelfraktion. Und zwar massiv.

Im Grunde genommen sind die Frauen die natürlichen Verbündeten der Männer, zumindest die, die noch halbwegs klar denken können, wenn sie auch feministisch verbogen sind. Wenn diesen Frauen klargemacht werden kann, dass der Feminismus sie auf ewig in ihrer Opferrolle halten will und dass kein echter Mann sie dann überhaupt ernst nehmen und somit achten und lieben kann, wäre der Knoten geplatzt.

Ich kenne einige Frauen, die bereits auf dieser Stufe stehen, größtenteils sind diese Frauen selbständig oder auf verantwortungsvollen Posten. Und fast alle sind auch noch Mütter! Die selbstverständlich die Unterstützung ihrer Männer bekommen, diese auch einfordern, denen es aber nie in den Sinn käme, ihren Status auszunutzen. Denn das geht, wie mir geschildert wurde, immer mit einem Verlust von Achtung und damit von Liebe einher. Immer. Und das ist logisch. Welche Gefühle hätte ich denn gegenüber einem Menschen, der mich ausnutzt?

An diesem Verhalten, männlich oder weiblich, zerbrechen viele Beziehungen und Ehen, auch nach Jahren noch. Der Mann fühlt sich nach den Auftauchen des Säuglings manchmal nur noch als Zahl- und Besorgungsesel und manche Frau hat das Gefühl, nur noch als Dienstmädchen genutzt zu werden.

Diejenigen, die begriffen haben, dass die gegenseitigen Unterschiede der Geschlechter nicht umsonst da sind, sondern in Vorteile umgemünzt werden können, ja müssen, wenn friedlicher, sogar liebevoller Konsenz herrscht, werden glücklich. Der Rest bevölkert Kneipentresen und Kaffeehaustische oder heult sich im Internet gegenseitig die Ohren voll.

Also, wer dauernd auf den Unterschieden der Geschlechter herumreitet und sie als Vor- oder Nachteil verkauft, macht einen Fehler. Die Unterschiede glattbügeln zu wollen, ist genau falsch. Sie sind da und sie sind nicht umsonst da. Und sie werden auch nicht von der gesellschaftlichen Entwicklung ad absurdum geführt.

Hier im Forum tauchen immer wieder Berichte über Mütter auf, die ihre Kinder töten. Väter tun das auch. Frauen können keine Landkarten lesen, haha, toll. Männer sind simpel gestrickt, ja was für ein Lacher. Das Y-Chromosom, das X-Chromosom, was für ein Unterschied. Ich bin besser als Du, mein Mercedes ist größer als Deiner. Diese Art ludendorffscher Büffelstrategie kann nicht aufgehen. Wir sind weder schwächer noch stärker als der andere, wir sind zwei Teile eines Ganzen und somit als Einzelteile unbrauchbar. Und das spüren wir genau, wenn wir ehrlich sind.

Im Grunde genommen ist Liebe alles, was wir wollen. Kaum ein Musiker wurde ein Star, weil er die Noten so toll fand, sondern weil er den Rausch des Beifalls wollte. Kein Banker hat sich jahrelang für seine Karriere krummgebogen, weil er das Geld liebt. Vielmehr wollte er den Status, die Achtung und den Reichtum im Glauben, dann geliebt zu werden. Und die Sportler schinden sich jahrelang für den winzigen Augenblick auf dem obersten Treppchen? Das glaube ich nicht. Es ist der Triumph, den sie brauchen und wieder die Anerkennung ihrer Leistung, ihrer selbst. So funktioniert Liebe, egal, ob man von Massen geliebt wird oder von einer einzigen Person.

Und die Grundlage dafür ist Achtung und gegenseitige Aufmerksamkeit und zwar ständig. Nicht Verachtung, nicht Feindschaft und nicht gegenseitige Vorwürfe. Wir schlagen uns die Schädel ein und die politisch-feministische Klasse macht lustig weiter mit ihrem Ungeist. Und nebenbei werden wir auch noch unglücklich. Ich bin sicher, viele der Männer in diesem Forum, die hier draufhauen wie die Wilden, sind nichts weiter als bitter enttäuscht vom weiblichem Verhalten, verunsichert in ihrer weiteren Rolle und erzürnt darüber, dass sie in dieser Gesellschaft weder geachtet noch überhaupt gerecht vertreten werden. Das ist der ganze Witz.

Mit Radikalen kann man nicht reden, das ist ein Fakt. Weder mit "Radfems" noch mit wilden Kerlen. Man erreicht Aufmerksamkeit, das mag stimmen. Aber mehr nicht. Und wir wollen doch mehr, oder?

Re: Die Macht der Frauen

Albrecht, Friday, 01.07.2005, 18:06 (vor 7465 Tagen) @ Jeremin

Als Antwort auf: Re: Die Macht der Frauen von Jeremin am 01. Juli 2005 14:11:44:

Ein schönes Plädoyer, Respekt.

Wirklich schön formuliert und treffend analysiert.

Grüße
Albrecht

Re: Die Macht der Frauen

Jeremin, Friday, 01.07.2005, 19:34 (vor 7465 Tagen) @ Albrecht

Als Antwort auf: Re: Die Macht der Frauen von Albrecht am 01. Juli 2005 15:06:

Mérci bien. Mann muss doch schon mal raushängen lassen, dass hier nicht nur grobe (G)Keile unterwegs sind. ;-))

Re: Die Macht der Frauen

Jolanda, Friday, 01.07.2005, 19:41 (vor 7465 Tagen) @ Jeremin

Als Antwort auf: Re: Die Macht der Frauen von Jeremin am 01. Juli 2005 16:34:34:

Mérci bien. Mann muss doch schon mal raushängen lassen, dass hier nicht nur grobe (G)Keile unterwegs sind. ;-))

-- Mir macht dein Beitrag auf jedenfall Mut ;-)

Lieber Gruss
Jolanda

Dem schließe ich mich an owt.

Krischan, Friday, 01.07.2005, 19:46 (vor 7465 Tagen) @ Albrecht

Als Antwort auf: Re: Die Macht der Frauen von Albrecht am 01. Juli 2005 15:06:

Ein schönes Plädoyer, Respekt.
Wirklich schön formuliert und treffend analysiert.
Grüße
Albrecht

Re: Die Macht der Frauen

Naismith, Friday, 01.07.2005, 22:07 (vor 7465 Tagen) @ Jeremin

Als Antwort auf: Re: Die Macht der Frauen von Jeremin am 01. Juli 2005 14:11:44:

Hundert Prozent Zustimmung.

Re: Die Macht der Frauen

Thomas kaeder, Saturday, 02.07.2005, 02:49 (vor 7465 Tagen) @ Jeremin

Als Antwort auf: Re: Die Macht der Frauen von Jeremin am 01. Juli 2005 14:11:44:

Danke...

Eine bessere Antwort auf meinen Beitrag kann es nicht geben. Wunderbar geschrieben - mit viel Gefühl und Intelligenz.
Beziehung auf hohem Niveau :

Und die Grundlage dafür ist Achtung und gegenseitige Aufmerksamkeit und zwar ständig.

So ist es !

Wer die Frauen verachtet, nur weil sie Frauen sind ist nicht besser als die Feinde der Männer - einfach nur einfältig . Es gibt sie , die Frauen, die über diesen Dingen stehen und wir Männer sollten bereit sein, dies zu erkennen.

Grüße
Thomas Kaeder

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