Oh mein Gott, Arte .... eine Kritik im Voraus
.. mal eine Kritik im Voraus,
Es ist doch erstaunlich, mit welcher Dynamik, sich die Geschlechterdebatte entwickelt hat. Die postmoderne Frauenbewegung und der Trivialfeminismus haben die These aufgestellt, daß der Unterschied der Geschlechter ja fast ausschließlich aus sozialen Zwangen entsteht. Die einen werden zu Frauen herangezogen und die anderen zu Männern. Dieser von der sozialen Struktur des Patriarchats geförderte Unterschied wird von der Machgefälle zwischen den Geschlechtern widerspiegelt: der ruhmreiche unterdrückende Mann und die untertänige unterdrückte Frau. Es kam ja deshalb der Aufruf, diese Ungleichheit zu beenden und im Rahmen einer GLEICHberechtigung und GLEICHstellung, diese postulierte Hierarchie und Dualismus aufzuheben.
Deshalb verkam jeglicher bisher geltender sozialer Konsens zwischen den Geschlechtern zu dwn dringend zu bekämpfenden und zu beseitigenden Instrumentw einer immanent geglaubten patriarchalen Machausübung. Der Knackpunkt, war jedoch, die eindeutige und dogmatische Verteilung und Beurteilung der Rollen zwischen den Geschlechtern. So sind die Männer letztlich nur an die Haltung der bisher geltenden Machtstruktur interessiert, um weiterhin ihre Privilegien zu erhalten. Deshalb haben sie ein primäres Interesse, die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern zu erhalten, um ihre bisher geltende Macht zu behalten. Mit zunehmender Radikalisierung der feministischen Bewegung und begünstigt durch die Veränderung der gesellschaftlichen Struktur, ist jede maskuline Haltung in Geschlechterfragen nichts anders zu bewerten, als der Versuch, alte Strukturen zu wahren. Es wundert ja nicht, daß in der Geschlechterdebatte, das feministische Postulat sich zu einem erkenntnistheoretischen Prinzip etabliert hat. Das heißt, alleine diese Sichtweise ist der Maß dafür, was man als Wahr zu erkennen hat und was nicht.
Diese naive Aufspaltung des Menschen in zwei ontologisch unabhängigen weiblichen und männlichen Einheiten ist letztendlich eine alte abendländische und hoch ansteckende Krankheit namens Dualismus. So kommt einem vor beim Lesen feministische Schriften, ob man gerade die alten Schriften des "heiligen" Augustinus vor sich hat. Dieser erschöpfte sich zu Tode, beim Versuch die Existenz des Bösen - als Gegensatz zum Guten - zu ergründen und schreckte aus lauter Liebe zum Guten nicht davor, den Krieg gegen das Böse zu rechtfertigen. Damit versetzte er den Abendland, den letzten Tritt zu seiner geistlichen Umnachtung. Diese beschränkte Sichtweise, teilt die feministische Ideologie weitgehend mit. So ist es aus der sozial erzwungenen Ungleichheit gleicher, eine ontologische antagonistische Ungleichheit geworden. Die Wechselwirkung der Geschlechter beschränkt sich nun nur auf einen reinen Machtkampf, wobei aus der ersten Ungleichheitslehre die Dogma der Unterdrückung beibehalten wurde, um weiterhin eine moralische Differenzierung zu behalten und sich dabei einen ideologischen Vorteil zu verschaffen.
So viel zur Theorie, in der Praxis sieht das so aus: Die erste Ungleichheitsthese war die Women's Lib, die zweite nennt man Gender Mainstreaming. Die gleichen Kreise, die vor Jahrzehnten, eine Gleichstellung im Schulunterricht forderten, wollen nun die Schulklassen nach Geschlechtern trennen. Die gleichen Kreise, die vor Jahrzehnten, AnthropologInnen auf Tonga, Samoa und Papoa-Neuguinea schickten, um bei den Autochthonen den Beweis für die sozial erzwungene Ungleichheit zu erbringen, wollen heute aus Tansania den Beweis für absolute evolutionäre Ungleichheit (mit Hilfe neuster wissenschaftlicher Erkenntnisse versteht sich) beweisen. Und so wollen sie MIR sagen, daß ich zu einer völlig unterschiedlichen Spezies gehöre als meine eigene Mutter und meine Schwester.
In praktischer Politik umgesetzt sieht das folgendermaßen aus: Auf dem Aids-Bericht, wird mit einem Gesundheitsprogramm Für Frauen und Mädchen (Nicht Kinder sondern Mädchen) reagiert. Die Zahlen der Jugendarbeitslosigkeit veranlassen Arbeitsfördernde Maßnahme für junge Frauen zu ergreifen.
Im Alttag sieht das folgendermaßen aus: Ich Sitze in einem langweiligen Wohnungseinweihungsparty von Lehrern und mit viel Lehrern. Auf das Thema, Sexualkunde und Aufklärung waren alle einig, daß es weniger problematisch ist das getrennt für Mädchen und Jungen wegen ihrer Scham durchzuführen. Eine dicke frisch verbeamtete junge Lehrerin sagt "Ich finde, man sollte die Mädchen und Jungen bei allen Fächern trennen. Das merkt man, wie sie sehr abgespacet - so sagt die Deutschlehrerin - voneinander in völlig unterschiedlichen Welten leben. Sie können ja gar nicht miteinander kommunizieren!" ? So abgespacet, wie sie auch in ihrer eigenen Welt vor dem Buffet aussah, konnte auch keiner mit ihr kommunizieren.
Fucking Brain and Shit!
Lucius.
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- Oh mein Gott, Arte .... eine Kritik im Voraus -
Lucius I. Brutus,
13.06.2005, 21:25
- Frauen sind einfühlsamer - der Beweis! -
Sven,
13.06.2005, 22:28
- Re: Frauen sind einfühlsamer - der Beweis! - Lucius I. Brutus, 13.06.2005, 23:56
- Frauen sind einfühlsamer - der Beweis! -
Sven,
13.06.2005, 22:28