Zwei Männer zu Unrecht in Haft
Zwei Männer zu Unrecht in Haft
Rosenheim (la) - Zu einer überraschenden Wende führten jetzt die Ermittlungen der Rosenheimer Kripo wegen eines angeblichen Handtaschenraubs. Die Folge: Zwei tatverdächtige Männer durften das Gefängnis verlassen. Das vermeintliche Raubopfer wanderte selbst hinter Gitter.
Die zwei in Deutschland lebenden Serben, 28 und 33 Jahre alt, waren nach monatelangen Ermittlungen am 17. Mai unter dringendem Tatverdacht festgenommen und inhaftiert worden.
Ihr «Opfer», eine 30-jährige Rosenheimerin, hatte bereits am 28. November 2004 bei der Polizei den «Raub» ihrer Handtasche mit Handy und Bargeld durch zwei Männer in der Tannenbergstraße gemeldet.
Nach umfangreichen Ermittlungen der Kripo wurden die beiden Serben am 17. Mai dieses Jahres in München und Günzburg festgenommen.
Die beiden Männer bestritten mehrfach, den Raub in Rosenheim begangen zu haben. Sie gaben vielmehr an, der Geschädigten bei einer Autopanne in Österreich geholfen zu haben. Einer der beiden habe hierbei lediglich das neue Handy der Frau gestohlen.
Erneut mit den Aussagen der Serben konfrontiert, gab die 30-Jährige jetzt zu, den Raub ihrer Handtasche in Rosenheim nur vorgetäuscht zu haben. Sie sei nach dem Diebstahl des Handys in «Panik» geraten.
Ein Polizeisprecher: «Durch den vorgetäuschten Raub hat sie offenbar gehofft, dass die Kripo verstärkte Recherchen nach ihrem Handy unternimmt.» Die Rosenheimerin wurde noch gestern dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der Haftbefehl erließ.