Wenn Ferien zur Hölle werden
Wenn Ferien zur Hölle werden
Hilfe für Scheidungskinder
Vom 09.06.2005
SPRENDLINGEN Bald sind Sommerferien. Während für die meisten die schönste Zeit des Jahres beginnt, leiden Scheidungskinder unterm Streit der Eltern ums Umgangsrecht. "Dann wird diese Zeit schnell zur Hölle", sagt Iris Geissler vom Deutschen Kinderschutzbund Mainz.
Von Silke Fritz
Hilfe finden Eltern und Kinder seit zwei Jahren bei der Familienberatungsstelle des Kinderschutzbundes Mainz in Sprendlingen. Sozialpädagoge Harold Keppel sucht mit den betroffenen Familien nach Lösungen, um voreilige Kontaktabbrüche zu verhindern. Die Beratung ist anonym, kostenlos und unterliegt der Verschwiegenheitspflicht.
Steigende Zahlen in der Familienberatungsstelle zeigen die Notwendigkeit dieses Angebots, so Iris Geissler. Das 1998 reformierte Kindschaftrechtes schützt zwar das Recht der Kinder auf beide Elternteile, doch nach Erkenntnissen des Kinderschutzbundes müssen zunehmend mehr Kinder auf ein Elternteil verzichten. Meist wird der Umgang mit dem Vater verboten. Die Folge: Die Kinder werden teilweise psychisch krank. "Den Eltern ist es nicht gelungen, ihre Konflikte als Paar zu überwinden und ihre Aufgaben als Eltern wahrzunehmen", erklärt Iris Geissler.
Problematisch sei, dass die Eltern oft gar nicht von ihrem Kind sprechen, ergänzt Sozialpädagoge Harold Keppel. "Ich frage dann immer, ob denn einer mal das Kind gefragt hat, wo es hin will. Der Fokus muss bei dem Kind liegen", so Keppel. Die Kinder hätten schließlich ein Recht darauf, ihre Sache zu vertreten. Erhebungen zeigten, dass Eltern im Schnitt nur zehn Minuten pro Tag mit ihrem Kind reden, berichtet Keppel. Meist kämen die Erziehungsberechtigten zu Harold Keppel, wenn das Kind nach der Scheidung plötzlich macht, was es will, oder die Leistungen in der Schule abfallen.
Harold Keppel redet dann getrennt mit dem Kind und der Mutter beziehungsweise dem Vater. Auch Väter, die ihre Kinder nicht sehen dürfen, melden sich bei der Familienberatungsstelle. Diese Situation erfordere besonderes Fingerspitzengefühl, erklärt Keppel, der in solchen Fällen auch mit der Gegenseite spricht.
"Man darf nicht nur schwarz und weiß sehen." Eltern, die ihr Kind lange nicht gesehen haben und nun über eine gerichtliche Umgangsberechtigung verfügen, können sich an den Kinderschutzbund wenden. Mitarbeiter helfen dann dem betroffenen Elternteil, wieder eine Beziehung zu dem Kind aufzubauen.
Die Hemmschwelle, die Beratungsstelle aufzusuchen, ist noch hoch. "Viele denken, dass jeder Hilferuf ein Eingeständnis ist, versagt zu haben", sagt Harold Keppel.
http://www.allgemeine-zeitung.de/region/objekt.php3?artikel_id=1927496
Re: Wenn Ferien zur Hölle werden
Als Antwort auf: Wenn Ferien zur Hölle werden von Odin am 09. Juni 2005 11:52:20:
Ich frage mich nur, Odin, wie die Generation meiner Eltern das geschafft, solchen Stuß nicht unbedingt zu thematisieren und erst recht ohne Beratungsstellen auszukommen.
Mein Vater ist in Ehren 83 Jahre und meine Mutter ebenfalls in Ehren 93 alt geworden. Dafür waren aber auch fünf Kinder im Haus.
Waren diese Zeiten sowas von anders?
Gruß, Karl
Re: Wenn Ferien zur Hölle werden
Als Antwort auf: Wenn Ferien zur Hölle werden von Odin am 09. Juni 2005 11:52:20:
Hi Odin
Auch wieder ein richtig schönes Beispiel für Political Correctness.
Vom inhaltlichen richtig, vom Sprachgebrauch hingegen nicht.
Das 1998 reformierte Kindschaftrechtes schützt zwar das Recht der Kinder auf beide Elternteile, doch nach Erkenntnissen des Kinderschutzbundes müssen zunehmend mehr Kinder auf ein Elternteil verzichten. Meist wird der Umgang mit dem Vater verboten.
Wer verbietet, mit welchem Recht den Umgang mit dem Vater?
Nun, dies dürften dann wohl irgendwelche Geister vom Mars oder so sein?
Es ist doch wohl einfacher, die 'Mutter' verbietet es, und wird staatlicherseits dabei eher noch unterstützt.
Aber dieses darf man so immer noch nicht sagen.
Die Folge: Die Kinder werden teilweise psychisch krank. "Den Eltern ist es nicht gelungen, ihre Konflikte als Paar zu überwinden und ihre Aufgaben als Eltern wahrzunehmen", erklärt Iris Geissler.
Und Klasse die Kurve bekommen, jetzt sind erst mal wieder beide schuld.
Der vom Umgangsboykott betroffene Vater hat seine Aufgaben eben nicht wahrgenommen.
Um diese ganzen Probleme lösen zu können, müssen die Hauptschuldigen erst einmal offen genannt werden.
Und mit wirklichen Sanktionen für ihr Fehlverhalten bedroht werden.
So steht die verkorkste Political Correctness, mit ihrer abnormen Gesinnung jeder Problemlösung wieder im Weg.
Auch wenn es eine starke Ungleichgewichtung bei den Geschlechtern bei diesem Thema gibt, es gilt natürlich sowohl als auch.
Gruß
Norbert
Re: Wenn Ferien zur Hölle werden
Als Antwort auf: Re: Wenn Ferien zur Hölle werden von Norbert am 09. Juni 2005 16:35:47:
Auch wieder ein richtig schönes Beispiel für Political Correctness.
Vom inhaltlichen richtig, vom Sprachgebrauch hingegen nicht.
Aber genau das fand ich an dem Beitrag so Klasse, daß er eben nicht konkret angriff, aber eigentlich klar war, wo die Schwierigkeiten liegen.
Re: Wenn Ferien zur Hölle werden
Als Antwort auf: Re: Wenn Ferien zur Hölle werden von Odin am 09. Juni 2005 16:47:52:
Auch wieder ein richtig schönes Beispiel für Political Correctness.
Vom inhaltlichen richtig, vom Sprachgebrauch hingegen nicht.
Aber genau das fand ich an dem Beitrag so Klasse, daß er eben nicht konkret angriff, aber eigentlich klar war, wo die Schwierigkeiten liegen.
Hi Odin
Problemsituation: informierte / nicht informierte Personen
Informierte Personen erkennen es.
Nicht informierte denken erst mal gar nicht weiter nach.
Deswegen teile ich deine Ansicht hier nicht.
Gruß
Norbert