Bundeswehr wird auf Kampfeinsätze einstimmt
Morb, Wednesday, 08.06.2005, 01:31 (vor 7489 Tagen)
Schröder stellt sich hinter Wehrpflicht
...Der FDP-Politiker Günther Nolting sagte dem Fernsehsender n-tv, die von Struck am Wochenendende angestoßene Diskussion über Kriegseinsätze mit Todesopfern sei im Moment "unverantwortlich". Darüber müsse zunächst im Parlament gesprochen werden...
...Struck sagte n-tv auf die Frage, ob man sich auf Zinksärge mit toten deutschen Soldaten einstellen müsse: "Ja. Man kann das jedenfalls nicht ausschließen ... Jeder muss wissen: Die Maßnahmen, die wir zum Beispiel in einer schnellen Eingreiftruppe der NATO auf Bitten der Vereinten Nationen durchführen, können dazu führen, dass Soldaten bei diesem Einsatz in ihrem Leben gefährdet sind."...
Morb
Re: Bundeswehr wird auf Kampfeinsätze einstimmt
Antwortenschreiber, Wednesday, 08.06.2005, 02:00 (vor 7489 Tagen) @ Morb
Als Antwort auf: Bundeswehr wird auf Kampfeinsätze einstimmt von Morb am 07. Juni 2005 22:31:
Schröder stellt sich hinter Wehrpflicht
...Der FDP-Politiker Günther Nolting sagte dem Fernsehsender n-tv, die von Struck am Wochenendende angestoßene Diskussion über Kriegseinsätze mit Todesopfern sei im Moment "unverantwortlich". Darüber müsse zunächst im Parlament gesprochen werden...
...Struck sagte n-tv auf die Frage, ob man sich auf Zinksärge mit toten deutschen Soldaten einstellen müsse: "Ja. Man kann das jedenfalls nicht ausschließen ... Jeder muss wissen: Die Maßnahmen, die wir zum Beispiel in einer schnellen Eingreiftruppe der NATO auf Bitten der Vereinten Nationen durchführen, können dazu führen, dass Soldaten bei diesem Einsatz in ihrem Leben gefährdet sind."...
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Morb
Das ist ja eine durchaus interessante Äusserung, wie lassen wir das den in unsere Jungenarbeit einfliessen?
Re: Bundeswehr wird auf Kampfeinsätze einstimmt
Garfield, Wednesday, 08.06.2005, 14:48 (vor 7488 Tagen) @ Morb
Als Antwort auf: Bundeswehr wird auf Kampfeinsätze einstimmt von Morb am 07. Juni 2005 22:31:
Hallo Morb!
Ich finde es ja interessant, mit welchem Eifer die SPD-Spitze nun auf einmal auf ihre Abwahl hinarbeitet.
Nicht nur, daß sie das Thema Neuwahlen überhaupt erst so richtig zur Diskussion gestellt haben, und das in einer Situation, in der doch ganz klar ist, wie eine Neuwahl ausgehen wird.
Nein, man läßt plötzlich auch keine Gelegenheit aus, um klar zu stellen, daß man doch auch nicht besser ist als CDU/CSU und FDP.
Was hat denn viele Menschen bisher davor abgehalten, CDU/CSU zu wählen?
Beispielsweise, daß sie sich von der SPD mehr Unterstützung beim Problem der wachsenden Erwerbslosigkeit und der zunehmenden sozialen Probleme erhofften. Daß die SPD sich da genausowenig rühren wird wie CDU/CSU und FDP, hat sie mit Hartz IV bewiesen.
Was bleibt nun noch übrig? Aus den Reihen der CDU kamen in der Vergangenheit immer wieder Anregungen zur Erhöhung der Mehrwertsteuer. Begründet wurde das gern damit, daß die ja niedriger wäre als in anderen europäischen Ländern. Daß dafür diverse sonstige Steuern hier deutlich höher sind, interessiert dabei natürlich nicht. Die SPD hat so etwas immer überwiegend abgelehnt, was ihr bei vielen Wählern Plus-Punkte eingebracht hat.
Nun wurde aber ganz zufällig berichtet, daß sich SPD und CDU über eine Erhöhung der Mehrwertsteuer einig wären.
Dann möchten viele Menschen auch gern vermeiden, daß deutsche Soldaten für die Interessen von Bush & Co. in den Krieg ziehen müssen. Die SPD hat sich sonst ebenfalls immer dagegen ausgesprochen, und während Merkel & Co sich bei Bush angebiedert haben, hat die SPD eine Unterstützung des US-Angriffs gegen den Irak abgelehnt.
Und nun sagt der amtierende Verteidigungsminister auf einmal, daß in Zukunft auch deutsche Soldaten in Kriegen weit weg von Deutschland eingesetzt werden und dabei natürlich auch zum Teil sterben würden.
Auf mich wirkt das alles so, als wollte die SPD-Spitze dem Volk so etwas sagen wie: "Bitte bitte, wählt uns doch ab, wir sind doch auch nicht besser als die CDU..."
Wie kann das sein? Wie können Spitzenpolitiker, die sonst wie festgeklebt auf ihren Sesseln hocken, plötzlich auf ihre eigene Abwahl hinarbeiten?
Ich kann mir dafür nur einen Grund vorstellen: Die Wirtschaft will eine CDU/CSU/FDP-Regierung. Davon erhofft sie sich (und im Falle der großen Konzerne auch zu recht) eine weitere Profit-Maximierung. Das Wahlergebnis in NRW deutet darauf hin, daß die Zeit dafür günstig ist. Also will die Wirtschaft Neuwahlen, und zwar möglichst schnell, ehe die Stimmung womöglich umschlägt. Und dann legt man eben zusammen, verspricht der SPD-Führung einen dicken Geldkoffer, der für die Spitzenpolitiker die durch eine vorzeitige Abwahl eventuell entstehenden finanziellen Verluste locker kompensiert, und schon ist es denen völlig egal, ob sie noch in diesem Jahr oder erst später abgewählt werden. Anders kann ich mir deren Verhalten nicht erklären.
Manche hier erhoffen sich von CDU/CSU und FDP ja auch eine Verbesserung der Situation der Männer. Das wird aber nicht eintreffen. Gerade weil die zukünftige schwarz/gelbe Regierung die Umverteilung von unten nach oben noch beschleunigen und damit die bestehenden Probleme verschärfen wird, werden sie sich umso eifriger darum bemühen, "politisch korrekt" aufzutreten, um wenigstens so noch Menschen auf ihre Seite zu ziehen, wenn sie ihnen ansonsten nichts zu bieten haben. (Denn die von der FDP versprochenen Steuersenkungen wird es natürlich auch nicht geben. Wie denn auch?)
Da Feminismus aber nach wie vor als "politisch korrekt" gilt, wird man auch weiterhin Feministinnen hofieren und ihnen gute Posten zuschanzen. Und man wird sich schwer davor hüten, die Mißstände im Unterhalts- und Scheidungsrecht abzuschaffen und so die durch die fortgesetzte Mißwirtschaft leeren öffentlichen Kassen womöglich noch mehr zu leeren. Es wird genauso weiter laufen wie es 16 Jahre lang unter Kohl gelaufen ist.
Freundliche Grüße
von Garfield