In der FAZ z. B.: "Weniger Alkohol und Sex in Schweden"

Rüdiger, Wednesday, 01.06.2005, 21:51 (vor 7497 Tagen) @ Mikael

Als Antwort auf: Wo kann ich mehr über die Situation in Schweden erfahren ? (oT) von Mikael am 01. Juni 2005 17:21:

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Montag Artikel in der FAZ (ich zitierte auszugsweise):

"Weniger Sex und Alkohol in Schweden

Persson für neuen Puritanismus

Der schwedische Ministerpräsident (...) Persson droht mit einem Gesetzesentwurf, der die "wachsende Sexualisierung in Massenmedien" eindämmen soll. Hotelketten nehmen unter dem Druck schon jetzt die Pornofilme aus ihren Fernsehangeboten in den Zimmern. Schweden (...) scheint auf dem Weg in einen neuen Puritanismus zu sein. Doch dieser bezieht sich auch (...) auf den Umgang mit Alkohol. Als ein auch außerhalb der Landesgrenzen bekannter und beliebter Provinzgouverneur bei einer Rede im Vergnügungspark angeblich leicht angeheitert sprach, führte das zu öffentlichen Debatten. (...) Persson fragte sogar öffentlich, ob jener ein Alkoholproblem habe. Zuvor schon hatte ein Polizist einen Reichstagsabgeordneten auf dem Bürgersteig wegen des "Verdachts auf Trunkenheit" angehalten: Der Parlamentarier, so schien es dem Ordnungshüter, fahre leicht besäuselt seinen Sohn im Kinderwagen herum.

Jedes fünfte schwedische Hotel, mit wachsender Tendenz, hat sich als "pornofrei" einstufen lassen, nachdem nach Frauenverbänden jetzt auch der öffentliche Dienst darauf Wert legt. Die schwedische Armee will für ihre Angehörigen auf Dienstreisen nur noch Zimmer in "zertifizierten Hotels" buchen, die keine Pornofilme im Bezahlfernsehen anbieten. Kein Wunder, daß die Ankündigung Perssons auf einem Frauenkongreß (...) große Aufmerksamkeit brachte, er lasse untersuchen, ob man durch ein Gesetz der "Sexualisierung in den Medien und dem öffentlichen Raum" und der "erniedrigenden und verdummenden Ausnutzung des menschlichen Körpers" entgegenwirken könne. Während die Vorsitzende des Sozialdemokratischen Frauenverbands (...) den Vorschlag ebenso wie eine Ministerin "enthusiastisch" begrüßte, warnte der Chefredakteur des "Svenska Dagbladet" vor einer "Macht, die keine Grenzen mehr kennt", und einem "politisch korrekten Puritanismus". Medienrechtler kritisierten, die Meinungs- und Pressefreiheit in Schweden werde mit diesem Ansinnen "äußerst beunruhigend" eingeschränkt. Die Vorsitzende des Schwedischen Journalistenverbandes sprach von "absurden" Vorschlägen Perssons, die auch dem staatlichen Presseombudsmann zu weit gehen.
(folgt dann noch ein Absatz über einen Richter, der zwei Jahre lang keine Urteile sprechen darf, weil er mal bei einer Nutte war; immerhin wurde er nicht gleich entlassen ...)"

(Kurios - da wanderte das Unternehmen, das meine Verlagswebsite hostet, vor ca. 2 Jahren aus Deutschland wegen der immer strengeren Gesetzeslage nach Schweden ab - und jetzt isses da vielleicht auch nicht sicher Und dabei war Schweden einst der Vorkämpfer für erotische Freiheit ....)

Gruß, Rüdiger