Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Der Mörder von nebenan

Mirko, Tuesday, 31.05.2005, 16:31 (vor 7498 Tagen)

Dass Männer bei einer Trennung weit mehr zu verlieren haben als Frauen ignoriert der Herr Evolutionspsychologe natürlich...
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Der Mörder von nebenan [Kriminologie / Psychologie]

Austin (USA) - Töten liegt in der Natur des Menschen, genauer: des
Mannes. Männer werden vor allem dann zu Mördern, wenn sich ihre Frau
oder Freundin von ihnen trennt. Das Mord-Motiv ist weniger die
Eifersucht als der Kampf um die Kontrolle der eigenen
Fortpflanzungsmöglichkeiten. Dieses Motiv bringt der Mann schon aus der
Frühzeit der Evolution mit. Diese provokanten Thesen vertritt ein
amerikanischer Evolutionspsychologe in seinem soeben erschienenen Buch
"The Murderer Next Door: Why the Mind is Designed to Kill" (Der Mörder
von nebenan: Warum der Geist auf das Töten eingestellt ist).

"Unser Geist hat sich an das Töten angepasst, was im Gegensatz zu
früheren Theorien steht, die davon ausgehen, dass Mord außerhalb der
menschlichen Natur angesiedelt ist - eine Krankheitserscheinung, die
durch die zerstörerischen Einflüsse von Kultur, Medienbildern, Armut und
Missbrauch entstanden ist", erklärt David Buss von der University of
Texas at Austin, Autor des Buches.

Buss hat die Mord-Akten des FBI analysiert und kommt zu dem Schluss,
dass die spezielle Situation des Mannes bei der Fortpflanzung
entscheidend ist für die Erklärung der vielen Beziehungsmorde. Die
Zahlen sprechen für sich: 87 Prozent aller Mörder sind Männer. Von den
429.729 Mordfällen, die das FBI insgesamt in seinen Akten hat, geht es
allein in 13.670 Fällen um einen Mord, den ein Ehemann oder
Lebensgefährte an seiner Frau oder Freundin verübt hat. Meistens hat der
Mann die Tat begangen, kurz nachdem er von seiner Frau oder Freundin
verlassen worden ist und die Partnerin eine neue Beziehung eingegangen ist.

Wenn eine Frau ihren Partner wegen eines anderen verlässt, dann verliert
der Ex-Partner den kompletten Zugang zu ihrem künftigen "reproduktiven
Wert", so Buss. Schon während der Beziehung kann sich der Mann - sobald
sich Nachwuchs einstellt - nicht sicher sein, dass es sich tatsächlich
um von ihm gezeugte Kinder handelt. Eine Frau dagegen weiß immer, ob sie
die Mutter ihres Kindes ist (von Baby-Vertauschungen, die wohl in
Romanen häufiger vorkommen als in der Wirklichkeit, einmal abgesehen).

Die Mörder von Ehefrauen oder Lebensgefährtinnen haben diese vor dem
Mord oft mit Stalking belästigt. Sie haben also Telefon-Terror ausgeübt,
haben die Ex-Partnerin verfolgt oder sie mit Briefen oder E-Mails
bombardiert. Zwar töten nicht alle Stalker ihre Opfer, so Buss, aber die
meisten ermordeten Lebensgefährtinnen waren zuvor Stalking-Opfer. Auch
dies deutet daarauf hin, dass das zugrundeliegende Motiv eine
verlorengegangene Kontrolle über die Frau ist.

Es ist aber nun keineswegs so, dass Frauen nicht auch hin und wieder so
ein kleines bisschen an Mord denken. David Buss hat für sein Buch auch
die größte Mordphantasie-Forschung betrieben, die es je gab: Er befragte
5.000 Menschen, darunter 375 tatsächliche Mörder, nach ihren
Mordphantasien. Es zeigte sich, dass 91 Prozent der Männer und 84 Pozent
der Frauen schon einmal eine Mordphantasie hatten. Die Phantasien der
Männer drehten sich dabei in 54 Prozent der Fälle um die Partnerin, die
aus der Beziehung aussteigen wollte. Frauen dagegen hatten in Bezug auf
ihren Partner nur dann Mordphantasien, wenn sie von diesem körperlich
und seelisch unterdrückt oder missbraucht wurden.

"Als wir die Menschen fragten, mit welcher Wahrscheinlichkeit sie ihre
Mordphantasien in die Tat umsetzen würden, wenn sicher wäre, dass sie
nicht gefasst würden, vervierfachte sich diese Wahrscheinlichkeit bei
den Männern", erklärt Buss."Der meistgenannte Grund, warum sie ihre
Phantasien nicht Wirklichkeit werden ließen, war der, dass sie
fürchteten, gefasst zu werden und dann ein Leben hinter Gittern
zubringen zu müssen." (wsa050526dm1)

Autor: Doris Marszk
Quelle: University of Texas at Austin

Bla Bla Bla

Sven, Tuesday, 31.05.2005, 21:58 (vor 7498 Tagen) @ Mirko

Als Antwort auf: Der Mörder von nebenan von Mirko am 31. Mai 2005 13:31:

Immer wieder schwachsinnige Artikel von irgendwelchen Dünnbrettbohrern.

Wurden z.B. Abtreibungen mitgezählt ?

Gewagter Umgang mit Statistiken

Daddeldu, Tuesday, 31.05.2005, 23:45 (vor 7498 Tagen) @ Mirko

Als Antwort auf: Der M?r von nebenan von Mirko am 31. Mai 2005 13:31:

Hallo!

Töten liegt in der Natur des […] Mannes. Männer werden vor allem dann zu Mördern, wenn sich ihre Frau oder Freundin von ihnen trennt. Das Mord-Motiv ist weniger die Eifersucht als der Kampf um die Kontrolle der eigenen Fortpflanzungsmöglichkeiten. Dieses Motiv bringt der Mann schon aus der Frühzeit der Evolution mit.

Hier verwechselt der Evolutionsbiologe ein menschliches Handlungsmotiv mit einem Grund, warum eine Handlungsweise einen evolutionären Vorteil bei der natürlichen Selektion bietet. Das Motiv, warum Menschen essen ist, weil sie Hunger haben. Der (offensichtliche) Selektionsvorteil des Essens ist, dass der Organismus Nahrung bekommt.

… dass die spezielle Situation des Mannes bei der Fortpflanzung entscheidend ist für die Erklärung der vielen Beziehungsmorde. Wenn eine Frau ihren Partner wegen eines anderen verlässt, dann verliert der Ex-Partner den kompletten Zugang zu ihrem künftigen "reproduktiven Wert" ,"Unser Geist hat sich an das Töten angepasst…",

Stellt sich natürlich sofort die Frage, welchen Überlebensvorteil die Tötung der Expartnerin dem Männchen vor Urzeiten geboten haben soll. Wie hat denn irgendein Männchen jemals seinen Reproduktionserfolg erhöht, wenn er die Expartnerin tötete? Das ist offenkundiger Humbug.

Schon während der Beziehung kann sich der Mann - sobald sich Nachwuchs einstellt - nicht sicher sein, dass es sich tatsächlich um von ihm gezeugte Kinder handelt. Eine Frau dagegen weiß immer, ob sie die Mutter ihres Kindes ist

Was, bitte, hat denn nu’ wieder diese altbekannte Tatsache mit dem Thema zu tun?

Buss hat die Mord-Akten des FBI analysiert und kommt zu dem Schluss, dass die spezielle Situation des Mannes bei der Fortpflanzung entscheidend ist für die Erklärung der vielen Beziehungsmorde. Die Zahlen sprechen für sich: 87 Prozent aller Mörder sind Männer. Von den 429.729 Mordfällen, die das FBI insgesamt in seinen Akten hat, geht es allein in 13.670 Fällen um einen Mord, den ein Ehemann oder Lebensgefährte an seiner Frau oder Freundin verübt hat.

Jaaa, diese Zahlen sprechen wahrlich für sich: Satte 3,1 % der Morde sind solche Beziehungsmorde. *an den Kopf greif*

Da ist es dann natürlich auch gerechtfertigt, zu schreiben (siehe oben): „Männer werden vor allem dann zu Mördern, wenn sich ihre Frau oder Freundin von ihnen trennt.“

Natürlich darf man, wenn man die Ausgangsthese („Töten liegt in der Natur des Mannes; Unser Geist hat sich an das Töten angepasst. “) überprüfen will, nicht den Anteil der Beziehungsmorde sehen im Vergleich zu allen Morden, sondern im Vergleich zu allen zerbrochenen Beziehungen. Also: wie viele Beziehungen wurden in den USA einseitig von der Frau beendet in der Zeit, in der das FBI die 13.670 Beziehungsmorde registrierte? Das werden wohl mehrere 100 Millionen sein. Da kommt man dann auf vielleicht 0.03 Promille (sehr grobe Schätzung). Damit wäre die These der Normalität des Tötens widerlegt.

David Buss hat für sein Buch auch die größte Mordphantasie-Forschung betrieben, die es je gab: Er befragte 5.000 Menschen, darunter 375 tatsächliche Mörder, nach ihren Mordphantasien.

Erstaunlich: verurteilte Mörder hatten schon mal Mordphantasien.

Es zeigte sich, dass 91 Prozent der Männer und 84 Prozent der Frauen schon einmal eine Mordphantasie hatten.

Die korrekten Zahlen dürften wohl eher 100 % der Männer und 100 % der Frauen sein.

"Als wir die Menschen fragten, mit welcher Wahrscheinlichkeit sie ihre Mordphantasien in die Tat umsetzen würden, wenn sicher wäre, dass sie nicht gefasst würden, vervierfachte sich diese Wahrscheinlichkeit bei den Männern",

Vervierfachte sich gegenüber welchem Wert? Der Männer, die auch bei hohem Risiko erwischt zu werden morden möchten? Wie viele Männer wohl gesagt haben, sie würden irgendwann jemanden umbringen? Und: wie veränderte sich der Wert bei den Frauen? Dass dies nicht verraten wird, lässt Böses ahnen.

Der meistgenannte Grund, warum sie ihre Phantasien nicht Wirklichkeit werden ließen, war der, dass sie fürchteten, gefasst zu werden und dann ein Leben hinter Gittern zubringen zu müssen.

Das ist in Wahrheit überhaupt der einzige Grund, warum Menschen Straftaten unterlassen.

Gruß,

Daddeldu

Re: Der Mörder von nebenan

Lucius I. Brutus, Tuesday, 31.05.2005, 23:54 (vor 7498 Tagen) @ Mirko

Als Antwort auf: Der Mörder von nebenan von Mirko am 31. Mai 2005 13:31:

Klarer Fall eines Halo-Effekts. Die Untersuchungen so durchführen, daß die Egebnisse erwünscht sind. Zu viele Faktoren ausgeklammert, wäre interessant Angaben darüber, ob gemeinsame Kinder Vorhanden sind, ob ein Betrug vorliegt, psychische Störungen oder wie wäre es mit dem Auswerten von Selbstmordfälle nach Bezihungsbrüche, etc.... Es ist kompliziet sich mit der Realität zu befassen, deshalb Modell verinfachen und den Missing-Link über den großen Bogen der Evolution spannen. Gehen Sie mal und überprüfen Sie es! Es ist unmöglich.

Evolutionäre Theorien sind seit Mitte der 90er in Mode gekommen. Alle soziale Vorkomnisse werden damit, mit verzwickter Logik begründet, von der Vergewaltigung, über Frauengehälter bis hin zum Fremdgehen (siehe Spiegel). Was in Mode ist wird veröffentlicht und wer in Mode ist, verkauft Bücher, vor allem an die, die vorgekautes als Wissenschaft schlucken wollen. So einfach ist das!

Da kann ich glatt die hohe Rate der von Frauen eingereichte Scheidungen darauf zurückführen, daß das Weib evolutionsbedingt bindungsunwillig und sexversessen ist. Na wie wäre es hiermit? Ganz einfach die Rechtslage außen vorlassen und schon ist das Weib eine streuende Hündin und kann nichts dafür. Es JA die Evolution.

Gefährlich bei solchen Theorien ist, daß sie die Kausalität ganz einfach ausschalten und es durch reine Fatalität ersetzen. Dejà vu? :)

Also einfach: wenn einer mit evolutionärem Gequacke daher kommt: Einfach in die Mülltonne (oder in Emma)!

Gruß!

Re: Der Mörder von nebenan

Scipio Africanus, Wednesday, 01.06.2005, 12:14 (vor 7498 Tagen) @ Lucius I. Brutus

Als Antwort auf: Re: Der Mörder von nebenan von Lucius I. Brutus am 31. Mai 2005 20:54:

Klarer Fall eines Halo-Effekts. Die Untersuchungen so durchführen, daß die Egebnisse erwünscht sind. Zu viele Faktoren ausgeklammert, wäre interessant Angaben darüber, ob gemeinsame Kinder Vorhanden sind, ob ein Betrug vorliegt, psychische Störungen oder wie wäre es mit dem Auswerten von Selbstmordfälle nach Bezihungsbrüche, etc.... Es ist kompliziet sich mit der Realität zu befassen, deshalb Modell verinfachen und den Missing-Link über den großen Bogen der Evolution spannen. Gehen Sie mal und überprüfen Sie es! Es ist unmöglich.

Der Halo-Effekt, richtig. Die Auswahl der Fragen und die Fragestellungen implizieren bereits das (gewünschte) Ergebnis. Ein Kausalzusammenhang wird behauptet. Das war wohl von Anfang an genau das, was er beweisen wollte und zu diesem Zweck begann er Indizien zu sammeln, die seine These stützen sollten.
Etwas dünn, das alles.

scipio

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