Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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www.kinder-ministerium.de

Morb, Tuesday, 31.05.2005, 11:12 (vor 7498 Tagen)

Hi,

folgendes habe ich auf der vom Frauenministerium betriebenen Webseite Kinder-ministerium.de gefunden.

Der Ministerin gelingt es, alle in sie gestzten Erwartungen in punkto Tendenziösität und Einseitigkeit zu erfüllen.
In gewohnter Manier werden feministische Klischees mit halbierten Statistiken gemischt und durch allseits bekannte Phrasen ergänzt.

... überwiegend Mädchen
... speziell Mädchen und Frauen
... Besonderheiten der körperlichen und seelischen Entwicklung von Mädchen

Spezielle und geschlechterbedingte Benachteiligung von Jungen erkennt die Ministerin nicht, dabei ist diese doch besonders einfach und kostengünstig zu ermitteln:
Ein Blick in einen Spiegel hätte genügt!

Richtig zur Sache geht es dann im feministischen Lieblings- und Spezialbereich 'Gewalt'.
Täter- und Opferverteilung ist eindeutig, wissenschaftliche Erkenntnisse werden konsequent ignoriert.
Besonders interessant ist der Abschnitt über die geschlechtsspezifischen Folgen von Gewalt gegen Kinder.
Wer erinnert sich noch an die unselige Plakataktion der Bergmann zu diesem Thema?

Das geschlagene Mädchen, still leidend.
Dagegen der geschlagene Junge, trotzig und 'ein zukünftiger Schläger'.

Exakt so gibt es die Ministerin in ihren Ausführungen wieder.
Der Junge, der sich an der Rolle des schlagenden Vaters (schlagende Mütter gibt es hier nicht) orientiert.

(Hervorhebungen wurden von mir eingefügt)

Auszüge aus dem "Nationalen Aktionsplan für ein kindergerechtes Deutschland 2005-2010 (NAP)":


Alle Kinder und Jugendliche sollen gesund aufwachsen.
[Anm.: ...aber ganz besonders Mädchen!]

(...)

Darüber hinaus darf nicht übersehen werden, dass weitere Essstörungen wie Magersucht
und Bulimie ebenfalls auf dem Vormarsch sind. Diesen psychosomatischen Erkrankungen
muss ebenfalls vorbeugend begegnet werden, da sie häufig mit massiven gesundheitlichen
Beeinträchtigungen verbunden sind. Da ganz überwiegend heranwachsende Mädchen
und junge Frauen betroffen sind, müssen die spezifischen weiblichen Entwicklungsbedingungen
bei der Betrachtung von Essstörungen in besonderem Maße berücksichtigt werden.
Hierzu gehören das speziell Mädchen und Frauen betreffende Schönheits- bzw.
Schlankheitsideal sowie Probleme mit der Geschlechterrolle in der Pubertät, verbunden
mit den Besonderheiten der körperlichen und seelischen Entwicklung von Mädchen. Der
Früherkennung von Essstörungen kommt eine wichtige Rolle zu.

(...)

Link zum richtigen Abschnitt aus dem "Nationalen Aktionsplan (NAP) für ein kindergerechtes Deutschland 2005-2010"

<hr>

Alle Kinder sollen lernen können. [Anm.: ...aber ganz besonders Mädchen!]

(...)

Ganz besonders werden Mädchen benachteiligt, denn in vielen Ländern gilt die Meinung, dass Mädchen und Frauen für ihre Haushaltsarbeiten keine Schulbildung brauchen. Wenn Eltern überhaupt Geld für die Schule ausgeben, werden Jungen bevorzugt.

(...)

(...)
Mädchen machen um bestimmte Ausbildungsberufe leider immer noch einen Bogen. Die
Bundesregierung hält dies für falsch. Sie will Mädchen ermutigen, insbesondere die
zukunftsträchtigen IT-Berufe zu erlernen. Es mindert die Berufs- und Karrierechancen
von Mädchen, dass sie sich auf eine geringe Zahl von relativ niedrig bezahlten
Dienstleistungsberufen konzentrieren.
(...)

Link zum richtigen Abschnitt aus dem "Nationalen Aktionsplan (NAP) für ein kindergerechtes Deutschland 2005-2010"

<hr>

Alle Kinder und Jugendliche sollen vor Missbrauch, Ausbeutung und Gewalt geschützt werden. [Anm.: ...aber ganz besonders Mädchen!]

Weltweit werden viele Millionen Kinder und Jugendliche als Kindersoldaten eingesetzt, müssen schwer arbeiten, um zu überleben und werden vernachlässigt oder sogar misshandelt.

Damit in Zukunft alle Kinder und Jugendliche vor Missbrauch, Ausbeutung und Gewalt geschützt werden, haben die UN-Mitgliedsländer auf dem Weltkindergipfel 2002 folgendes beschlossen:

(...)
<ul>
<li>Es sollen keine Kinder mehr zum Dienst an der Waffe gezwungen, also als Kindersoldatinnen und Kindersoldaten, eingesetzt werden.</li>
<li>Kindersoldatinnen und Kindersoldaten sollen aus den Kampfzonen herausgeholt werden.</li>
</ul>

[Anm.: KindersoldatINNEN waren mir bis jetzt unbekannt!]

(...)

(...)

2.2.2 Kinder als Zeugen und Beteiligte von Partnergewalt
Gewalt zwischen Partnern hat auch negative Auswirkungen auf Kinder. Wenn eine Mutter
und ein Vater sich schlagen, leidet darunter die Fürsorge und Erziehung ihrer Kinder. Die
repräsentative Untersuchung zu Gewalt gegen Frauen in Deutschland hat ergeben, dass
rund 25 Prozent der in Deutschland lebenden Frauen Formen körperlicher oder sexueller
Gewalt (oder beides) durch aktuelle oder frühere Beziehungspartner mindestens einmal
erlebt haben. Bei 64 Prozent dieser Frauen hatte die Gewalt Verletzungen zur Folge. Diese
Daten machen deutlich, dass es sich bei häuslicher Gewalt gegen Frauen um ein erhebliches
Problem handelt, von dem auch viele Kinder mit betroffen sind. Die betroffenen Partner
sind in der Konfliktsituation so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie häufig nicht
wahrnehmen, wie sehr die Kinder unter der Situation leiden. Selbst Verhaltensauffälligkeiten
werden nicht bemerkt. Wo Männer Gewalt gegen Frauen ausüben, werden sehr häufig
auch die Kinder in Mitleidenschaft gezogen. Jungen und Mädchen reagieren unterschiedlich
auf solche Situationen. Jungen laufen höhere Gefahr, sich am Vater zu orientieren und
– als Modell für das Mann-Sein – selbst Gewalt bei der Lösung von Konflikten anzuwenden.
Mädchen dagegen identifizieren sich eher mit den Müttern. Sie neigen dazu, Weiblichkeit
mit Unterlegenheit, Ohnmacht und Schwäche gleichzusetzen und in ihr eigenes Verhalten
zu übernehmen. So zeigt die repräsentative Untersuchung zu Gewalt gegen Frauen in
Deutschland deutlich, dass Frauen, die als Kind Gewalt in der Herkunftsfamilie erfahren
oder beobachtet haben, ein höheres Risiko tragen, im Erwachsenenalter Opfer von sexueller
oder körperlicher Gewalt zu werden
.

(...)

Link zum richtigen Abschnitt aus dem "Nationalen Aktionsplan (NAP) für ein kindergerechtes Deutschland 2005-2010"

<hr>

Das Gästebuch.

Man beachte das Verhältnis der Mädchen- zu den Jungennamen.

<hr>

www.kinder-ministerium.de

Gruß
Morb


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