Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Ja, ja, Frauen in der Wissenschaft

Zarathustra, Saturday, 21.05.2005, 23:43 (vor 7509 Tagen)

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltraum/0,1518,356730,00.html

"...
Monika Auweter-Kurtz, stellvertretende Leiterin des IRS, will zusammen mit ihren zumeist weiblichen Mitstreitern das noch Unmögliche möglich machen. "Mit elektrischen statt chemischen Antrieben ist man viel schneller und flexibler", sagt die Physikerin.
...
"

Schaut man sich dann mal die Mitarbeiterliste des angesprochenen Institutes an, kommt man selbst mit Sekretärinnen auf keine 20 % Frauenanteil!

http://www.irs.uni-stuttgart.de/institut/mitarbeiter/

PS:
Der obige Artikel wurde überraschender Weise von einer Frau geschrieben. :-)

PPS:
Selbstverständlich befindet sich gleich auf der Startseite der Uni Stuttgart auch ein Link zum Thema Gleichstellung

Schönen Tag noch :-)

Re: Ja, ja, Frauen in der Wissenschaft

susu, Sunday, 22.05.2005, 04:18 (vor 7509 Tagen) @ Zarathustra

Als Antwort auf: Ja, ja, Frauen in der Wissenschaft von Zarathustra am 21. Mai 2005 20:43:

"...
Monika Auweter-Kurtz, stellvertretende Leiterin des IRS, will zusammen mit ihren zumeist weiblichen Mitstreitern das noch Unmögliche möglich machen. "Mit elektrischen statt chemischen Antrieben ist man viel schneller und flexibler", sagt die Physikerin.
...
"
Schaut man sich dann mal die Mitarbeiterliste des angesprochenen Institutes an, kommt man selbst mit Sekretärinnen auf keine 20 % Frauenanteil!

Lustigerweise ist es so, daß das IRS so wie jede Forschungseinrichtung verschiedene Arbeitsgruppen hat. Und bei den MitarbeiterInnen steht, was ihr Forschungsbereich ist. Und siehe da, 3 Frauen und 2 Männer haben elektrische Antriebe aufgeführt. Das sind 60% Frauenanteil für diesen Bereich. Wenn mein Prof. Langer (Mikropaläontologie) sagen würde, er arbeite mit zumeist weiblichen Mitstreitern, wäre dies vollkommen richtig (6 Frauen, 0 Männer in der Arbeitsgruppe), auch wenn die Mitarbeiterliste des paläontologischen Instituts insgesamt nicht so aussieht.

susu

Re: Ja, ja, Frauen in der Wissenschaft

Zarathustra, Sunday, 22.05.2005, 05:20 (vor 7509 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Ja, ja, Frauen in der Wissenschaft von susu am 22. Mai 2005 01:18:56:

"...
Monika Auweter-Kurtz, stellvertretende Leiterin des IRS, will zusammen mit ihren zumeist weiblichen Mitstreitern das noch Unmögliche möglich machen. "Mit elektrischen statt chemischen Antrieben ist man viel schneller und flexibler", sagt die Physikerin.
...
"
Schaut man sich dann mal die Mitarbeiterliste des angesprochenen Institutes an, kommt man selbst mit Sekretärinnen auf keine 20 % Frauenanteil!

Lustigerweise ist es so, daß das IRS so wie jede Forschungseinrichtung verschiedene Arbeitsgruppen hat. Und bei den MitarbeiterInnen steht, was ihr Forschungsbereich ist. Und siehe da, 3 Frauen und 2 Männer haben elektrische Antriebe aufgeführt. Das sind 60% Frauenanteil für diesen Bereich. Wenn mein Prof. Langer (Mikropaläontologie) sagen würde, er arbeite mit zumeist weiblichen Mitstreitern, wäre dies vollkommen richtig (6 Frauen, 0 Männer in der Arbeitsgruppe), auch wenn die Mitarbeiterliste des paläontologischen Instituts insgesamt nicht so aussieht.
susu

Hab noch mal die Seite durchsucht, konnte aber nichts dergleichen finden!

Und selbst wenn, die Einleitung des Spiegelartikels empfinde ich trotzdem als Frechheit, gerade weil ich technische Forschungseinrichtungen und ihre Frauenquoten kenne.

"
...
An einer Alternative zu chemischen Triebewerken für den Flug ins All arbeiten Forscherinnen in Stuttgart: Die Arbeitsgruppe entwickelt Lichtbogenantriebe. Sie sollen sparsamer, schneller und flexibler sein - und schon bald erstmals zum Mond fliegen.
"

Re: Ja, ja, Frauen in der Wissenschaft

susu, Sunday, 22.05.2005, 14:40 (vor 7508 Tagen) @ Zarathustra

Als Antwort auf: Re: Ja, ja, Frauen in der Wissenschaft von Zarathustra am 22. Mai 2005 02:20:

Hab noch mal die Seite durchsucht, konnte aber nichts dergleichen finden!
Und selbst wenn, die Einleitung des Spiegelartikels empfinde ich trotzdem als Frechheit, gerade weil ich technische Forschungseinrichtungen und ihre Frauenquoten kenne.

Mit Namen:
Dipl.-Ing. Hannah Böhrk - Forschungsthemen: "Leistungsoptimierung von Hybridplasmageneratoren"
Dipl.-Ing. Georg Herdrich - Forschungsthema: "induktiv beheizter PWK3"
Dipl.-Ing. Natalia Heiermann - Fachbereich: Elektrische Raketentriebwerke und Energieanlagen Fachrichtung: Plasmatechnologische und Plasmatriebwerks--Anlagen"
Dr.-Ing. Thomas Wegmann - Forschungsthema: "Elektrische Raumfahrtantriebe"
Und Prof. Dr.-Ing. habil. Monika Auweter-Kurtz - "Elektrische Raumfahrtantriebe"

Nicht gelistet sind DiplomantInnen, allerdings beträgt der Frauenanteil unter Studis des IRS ca. 40%, wodurch bei den üblichen Schwankungen es wahrscheinlich ist, daß sie in diversen Arbeitsgruppen die Mehrheit der DiplomantInnen stellen.

Eine Quote wäre zwingend in den Stellenausschreibungen zu erwähnen, die Stellenangebote des IRS beinhalten sie nicht.

susu

Och ja!

michail, Sunday, 22.05.2005, 05:38 (vor 7508 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Ja, ja, Frauen in der Wissenschaft von susu am 22. Mai 2005 01:18:56:

Und siehe da, 3 Frauen und 2 Männer haben elektrische Antriebe aufgeführt.

Die Zahl der Frauen, die, von ihren Frauenfördestellen angeheuert, von elektrischen und anderen Antrieben sprechen werden, wird leider in Zukunft indirekt proportional zu der Zahl der Frauen wachsen müssen, die auch den inneren Antrieb zu solchen Antrieben verspüren (Paris Hilton läßt grüßen: "Ich bin süß, alle mögen mich!"). So etwas nennt man Täuschungsmanöver.

Künstliche Wirklichkeiten vortäuschen, ist nun mal eben das grundsätzliche Problem der Gegenwart, das den Feminismus zum Lieblingsvehikel dafür erkor.

Dem Spuck kann man nur entkommen, wenn man den Sprüchen gegenüber stets die Wirklichkeit stellt. Prozent der Frauen in der Elektrowerkstatt z.B., Prozent der Mädchen, die Basteln am HiFi und PC dem Schminken und Shopping vorziehen, etc.

Und da war ja noch Prof. Hameister, der hatte und hat 7 Mitarbeiter in seinem Projekt eingebunden (Uni Ulm, Humangenetik), allesamt weiblich. War nun sein peinlicher Auftritt vor paar Jahren geschlechtsspezifisch? Nach den mißglückten Thesen schon. Vielleicht auch personell bedingt?

Wer weiß...

Re: Och ja!

susu, Sunday, 22.05.2005, 15:18 (vor 7508 Tagen) @ michail

Als Antwort auf: Och ja! von michail am 22. Mai 2005 02:38:

Die Zahl der Frauen, die, von ihren Frauenfördestellen angeheuert, von elektrischen und anderen Antrieben sprechen werden, wird leider in Zukunft indirekt proportional zu der Zahl der Frauen wachsen müssen, die auch den inneren Antrieb zu solchen Antrieben verspüren (Paris Hilton läßt grüßen: "Ich bin süß, alle mögen mich!"). So etwas nennt man Täuschungsmanöver.
Künstliche Wirklichkeiten vortäuschen, ist nun mal eben das grundsätzliche Problem der Gegenwart, das den Feminismus zum Lieblingsvehikel dafür erkor.
Dem Spuck kann man nur entkommen, wenn man den Sprüchen gegenüber stets die Wirklichkeit stellt. Prozent der Frauen in der Elektrowerkstatt z.B., Prozent der Mädchen, die Basteln am HiFi und PC dem Schminken und Shopping vorziehen, etc.

Hä?

Und da war ja noch Prof. Hameister, der hatte und hat 7 Mitarbeiter in seinem Projekt eingebunden (Uni Ulm, Humangenetik), allesamt weiblich. War nun sein peinlicher Auftritt vor paar Jahren geschlechtsspezifisch? Nach den mißglückten Thesen schon. Vielleicht auch personell bedingt?
Wer weiß...

Eher Fachspezifisch. Genetiker sind ja teilweise der Ansicht, das Evolutionsbiologie Firlefanz ist, dem sie mal auf die Sprünge helfen müssen. Es gab eine Konferenz zur Evolution der Insekten, bei der zwei Genetiker einen Vortrag hielten, in dem sie darlegten, Fliegen seien eine sehr alte Gruppe, Libellen recht neu. Das sorgte bei den Anwesenden für großes Gelächter (das gute daran ist, daß mitlerweile zumindest einigen Genetikern klar ist, das sie mit Evolutionsbiologen und Paläontologen zusammenarbeiten müssen, weil ihre Methoden über deren Daten kallibriert werden müssen, damit nicht so ein Unfug harauskommt). Genetiker, erst recht wenn es Mediziner und keine Biologen sind, sind was Evolutionstheorie angeht Laien. Das die dennoch als Experten gern genommen werden liegt daran, daß sie die gleichen (oft falschen) Vorstellungen haben, wie z.B. Journalisten. Da kommt es dann zu solchem Unfug wie bei Hameister, der irgendwas von sexual selection gelesen hat und dann dazu eine These aufstellt, die nach dem aktuellen Stand, den es zu sexual selection gibt, nicht funktioniert.

Re: Och ja!

michail, Sunday, 22.05.2005, 20:31 (vor 7508 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Och ja! von susu am 22. Mai 2005 12:18:18:

Hä?

Ja, der erste Teil war etwas fließend-subjektiv geformt. Gemeint war:

Die prozentualen Verhältnisse, die du anführst, widerspiegeln weder die allgemeine Wirklichkeit (dem wirst wohl auch Du zustimmen) noch jegliche zukünftige Möglichkeit (dem wirst Du vermutlich nicht zustimmen, macht aber nichts).

Zum Prof. Hameister: Er hatte nicht zuwenig oder zuviel von irgend etwas gelesen bzw. verstanden, sondern meinte, Frauen auf Teufel komm raus hervorheben zu müssen (typischer Femingitis-Fall). Lächerlich wirkte, daß der faktische Ausgangpunkt, von dem er ausging, mitnichten eine solche Wende zuließ.

Re: Och ja!

susu, Sunday, 22.05.2005, 23:07 (vor 7508 Tagen) @ michail

Als Antwort auf: Re: Och ja! von michail am 22. Mai 2005 17:31:

Hallo

Zum Prof. Hameister: Er hatte nicht zuwenig oder zuviel von irgend etwas gelesen bzw. verstanden, sondern meinte, Frauen auf Teufel komm raus hervorheben zu müssen (typischer Femingitis-Fall). Lächerlich wirkte, daß der faktische Ausgangpunkt, von dem er ausging, mitnichten eine solche Wende zuließ.

Er hat ihn sich so hingewurstelt unter Zuhilfenahme der "Evolution" bzw. was er sich darunter vorstellt. Und ich halte seine Ausführungen für genau so bescheuert, wie das meiste, was von Humangenetikern so zu "Evolution" und Soziobiologischen Fragestellungen abgesondert wird. Gibt es genauso in der umgekehrten Variante, wo Frauen dümmer sind. Mit genauso überzeugenden Fakten. (Es gibt ein Paper von Montessori und Broca, daß die beiden gemeinsamm verfassten, in dem sie die Meinung vertreten Frauen seien dümmer als Männer, bzw. Männer seien dümmer als Frauen. Die beiden hatten den Text abschnittsweise verfasst und seperat zum Publisher geschickt, aber vergessen sich auf eine Interpretation der gemeinsammen Daten zu einigen. Sehr lustig zu lesen).

susu

Re: Och ja!

michail, Sunday, 22.05.2005, 23:35 (vor 7508 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Och ja! von susu am 22. Mai 2005 20:07:54:

Es geht ja nicht um dümmer oder klüger. Es geht um anders dumm bzw. anders klug sein bei Mann und Frau; um anders fühlen und anders denken. Natürlich nur allgemein. Das Individuum kann sich irgendwo zwischendrin befinden, und dem muß die Welt offen stehen, seine Individualität zu leben.

Falsch aber ist, die Befindlichkeit separater Individuen (Ausnahme) kollektivistisch zu politisieren und sagen, die Welt sei erst richtig, wenn zig Prozent Frauen/Männer sich so oder so in Technik oder vor dem Wickeltisch untergebracht haben werden (Regel).

Re: Ja, ja, Frauen in der Wissenschaft

crazyPhil, Sunday, 22.05.2005, 16:58 (vor 7508 Tagen) @ Zarathustra

Als Antwort auf: Ja, ja, Frauen in der Wissenschaft von Zarathustra am 21. Mai 2005 20:43:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltraum/0,1518,356730,00.html
"...
Monika Auweter-Kurtz, stellvertretende Leiterin des IRS, will zusammen mit ihren zumeist weiblichen Mitstreitern das noch Unmögliche möglich machen. "Mit elektrischen statt chemischen Antrieben ist man viel schneller und flexibler", sagt die Physikerin.
...
"
Schaut man sich dann mal die Mitarbeiterliste des angesprochenen Institutes an, kommt man selbst mit Sekretärinnen auf keine 20 % Frauenanteil!

Also langsam wird's echt lächerlich!
Wieso soll man nicht "Forscherinnen" schreiben, wenn es stimmt? Es ist durchaus üblich, bei Forschergruppen nur die zu erwähnen, die die Gruppe leiten bzw. maßgeblich bestimmen, und das scheinen in diesem Fall hauptsächlich Frauen zu sein. Außerdem ist der Artikel ja in keiner Weise feministisch eingefärbt, und die Auweter-Kurtz scheint ja - trotz des Doppelnamens :-) - eine fähige und interessierte Physikerin zu sein.
Sowas soll's ja auch geben... Jeder Frau, die etwas leistet, "Quote" zu unterstellen, das kann's ja auch nicht sein :-) Ist doch toll, daß es auch Frauen gibt, die sich für so "abgefahrene" Sachen wie Raumschiff-Antriebe interessieren und auch tatsächlich engagiert daran arbeiten.

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