Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Der weibliche Kinderwunsch

Odin, Saturday, 21.05.2005, 16:52 (vor 7509 Tagen)

Zeugungsstreik

Viele Frauen wissen, dass sie ein Kind wollen. Aber was, wenn der Partner
nicht mitzieht? Immer mehr Männer zögern, bis es zu spät ist, oder wollen
von Anfang an nicht Vater werden.

Hier lesen Sie die Geschichten von zwei Frauen, die erzählen, wie sie die
Sache mit dem Kinderwunsch sehen - und Sie können sich austauschen im »
Dossiertalk: Gibt es den richtigen Zeitpunkt für ein Kind?

"Ich lasse mich überraschen"

Nikola Haaks, 33, Redakteurin, möchte schon ein Kind, aber nur mit dem
richtigen MannIch habe lange nicht darüber nachgedacht, ob ich ein Kind
will. Bis vor ein, zwei Jahren hätte ein Kind überhaupt nicht in mein Leben
gepasst, erst seit einiger Zeit sehe ich die Sache anders. Aber dennoch hat
der Kinderwunsch nicht die Dringlichkeit, die ich bei vielen anderen Frauen
um die 30 beobachte. Oft scheint dieser Wunsch geradezu in einem grotesken
Anspruchsdenken zu münden. Mit Anfang/Mitte Dreißig muss man ein bisschen
Karriere gemacht und einen einigermaßen adäquaten Mann an seiner Seite
haben - dann fehlt nur noch das Kind. Und wenn es mit der Schwangerschaft
nicht klappt, bricht der Lebensplan zusammen. Aber auf was bitte hat man im
Leben Anspruch? Es gibt heute so viele Möglichkeiten, die wir oft bis an die
Grenzen ausschöpfen. Ich zum Beispiel habe lange studiert, viel nebenher
gejobbt, meine Freiheit genossen, noch eine Ausbildung gemacht und dann erst
angefangen zu arbeiten. Und zwar weil ich es so wollte. Ich habe zwei
langjährige Beziehungen beendet - beide Männer waren durchaus potenzielle
Väter, aber ich habe sie letztendlich nicht genug geliebt -, und wenn ich
mich in einigen Jahren entschließe, ein Kind zu bekommen, könnte es zu spät
sein. Wer weiß, ob ich überhaupt schwanger werden kann? Aber das habe ich
nicht in der Hand, und für den Rest trage ich ganz allein die Verantwortung.

Für mich hat ein Kind in erster Linie mit dem richtigen Mann zu tun. Ich
möchte kein Kind haben, um mich zu reproduzieren, als Frau zu fühlen oder
meinem Leben einen Inhalt zu geben. Den hat es auch so. Ein Kind wäre eine
ganz natürliche zusätzliche Bereicherung und die Konsequenz einer tiefen
Liebe. Ich wäre ohne Frage sehr dankbar, wenn dieser Wunsch zu gegebener
Zeit in Erfüllung ginge, aber ich könnte genauso damit leben, wenn er es
nicht tut. Da bin ich in gewisser Weise schicksalsergeben und lasse mich
überraschen.

...

"Mein Babywunsch ist größer als die Sehnsucht nach der großen Liebe"

Milena Z., 36, sucht ganz pragmatisch einen Mann mit Vaterqualitäten

"Du bist viel zu spontan und ganz schön berechnend." Bei dem Kommentar
meiner alten Schulfreundin musste ich erst mal schlucken. Ich hatte gerade
Schluss gemacht mit meiner neuen Liebe, der Auslöser war ein gemeinsamer
Zoobesuch. Wir waren mit meinem Patenkind dort, und am Ende dachte ich nur,
was ich vorher schon ahnte: Der und Kinder, das geht nicht gut. Dieser Mann
wird mich bei meinem dringenden Wunsch nach einem Baby null weiterbringen.
Auch wenn ich ihn noch so sehr liebe.

Bin ich deshalb berechnend, wenn ich mich von ihm trenne? Ich finde nicht.
Ich finde auch nicht, dass ich mit 36 noch viel Zeit habe, Männer jahrelang
zu Kindern zu überreden. Ich finde mich nur ehrlich. Ich will ein Kind, weil
ich mich sonst nicht ganz als Frau fühle. Und zwar mit einem, der gern und
gut Papa sein will - und kann. Keiner meiner Partner hatte bis jetzt das
Zeug zum Vater, keiner war zuverlässig, wirklich belastbar, wirklich
fröhlich. Von materiellen Segnungen ganz zu schweigen.

Mehr bei Brigitte.de
» Dossiertalk: Gibt es den richtigen Zeitpunkt für ein Kind?

» Kuschelalarm für Väter

» Patchwork-Familien
Alleinerziehen kommt für mich nicht in Frage, meine Nerven sind nicht die
stärksten, auch wenn ich nach außen oft so gelassen wirke. Ich brauche
jemanden neben mir, der richtig im Leben steht und mir auch finanzielle
Sicherheit bietet. Dummerweise ziehe ich gern das Gegenteil an: total
sensible Mimosen, die sich ständig bei mir anlehnen wollen. Sven zum
Beispiel, einer meiner Ex-Freunde. Ich glaube, ich hab ihn sehr geliebt,
gerade das Verletzliche an ihm. Aber Kinder kriegen mit Sven? No way. Das
fand er übrigens auch. Vor einem Jahr hab ich mich deshalb getrennt, mit
zwei Partnern davor lief es ähnlich ab. Beim Thema Kind war die Verliebtheit
vorbei, die Männer auf der Flucht.

Für mich gehört aber zu einer richtigen Beziehung irgendwann das
Kinderkriegen; ich bin heute sogar so weit, dass mein Babywunsch größer ist
als meine Sehnsucht nach der großen Liebe. Vielleicht gibt es die für mich
gar nicht. Ich werde definitiv Kompromisse machen auf dem Weg zum Kind.

Text: Meike Dinklage
BRIGITTE 07/05
Fotos: Jörg Fokuhl, Mareike Foecking

http://www.brigitte.de/frau/familie/zeugungsstreik/

Re: Der weibliche Kinderwunsch

Jeremin, Saturday, 21.05.2005, 22:05 (vor 7509 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Der weibliche Kinderwunsch von Odin am 21. Mai 2005 13:52:44:

<cite> Keiner meiner Partner hatte bis jetzt das
Zeug zum Vater, keiner war zuverlässig, wirklich belastbar, wirklich
fröhlich. Von materiellen Segnungen ganz zu schweigen.</cite>

Na, nun wisst Ihr also, welche Rolle Euch zugedacht ist, Männer. Zuchtvieh, nichts weiter.

Re: Der weibliche Kinderwunsch

Antwortenschreiber, Saturday, 21.05.2005, 22:21 (vor 7509 Tagen) @ Jeremin

Als Antwort auf: Re: Der weibliche Kinderwunsch von Jeremin am 21. Mai 2005 19:05:24:

<cite> Keiner meiner Partner hatte bis jetzt das
Zeug zum Vater, keiner war zuverlässig, wirklich belastbar, wirklich
fröhlich. Von materiellen Segnungen ganz zu schweigen.</cite>
Na, nun wisst Ihr also, welche Rolle Euch zugedacht ist, Männer. Zuchtvieh, nichts weiter.

Typische Unverschämtheiten, der Beitrag! Diese Weiber brauchen sich nicht zu wundern, wenn die Männer das Weite suchen.

Re: Der weibliche Kinderwunsch

crazyPhil, Sunday, 22.05.2005, 05:31 (vor 7508 Tagen) @ Jeremin

Als Antwort auf: Re: Der weibliche Kinderwunsch von Jeremin am 21. Mai 2005 19:05:24:

<cite> Keiner meiner Partner hatte bis jetzt das
Zeug zum Vater, keiner war zuverlässig, wirklich belastbar, wirklich
fröhlich. Von materiellen Segnungen ganz zu schweigen.</cite>
Na, nun wisst Ihr also, welche Rolle Euch zugedacht ist, Männer. Zuchtvieh, nichts weiter.

Also angenommen, Du hättest einen Kinderwunsch und würdest Dich nach einer entsprechenden Frau umsehen - würdest Du nicht auch nach einer suchen, die das nervlich packt (belastbar), keinen Blödsinn mit dem Kind anstellt und auf es aufpaßt (zuverlässig), und die trotzdem ab und zu mal in der Lage ist, mit Dir zu lachen, was zu unternehmen oder ins Bett zu gehen :-) (fröhlich)? Wahrscheinlich schon, oder?
Und wenn Du Dir dann noch wünscht, sie möge halbtags oder gar nicht arbeiten, um sich um das Kind zu kümmern - ist sie dann nichts weiter für Dich als "Zuchtvieh"?

Ich finde die Vorstellungen dieser Frau, was einen "vaterfähigen" Mann betrifft, eigentlich ganz normal. Wie sie sonst ist, und ob sie überzogene oder vernünftige Erwartungen hat, können wir aus ihrer Aussage jedenfalls nicht schließen. Jede Frau und jeder Mann hat doch bestimmte Erwartungen an seinen Partner bzw. seine Partnerin. Ich sehe nicht, was daran falsch sein soll. Und Ansprüche - auch seitens der Frauen - sind nicht per se verwerflich.

Man sollte sich davor hüten - nicht nur in diesem Forum, sondern vor allem in seinem Leben - jede Erwartungshaltung oder "Anspruch" einer Frau als "Unverschämtheit", überzogen oder unrealistisch, oder gar als "Angriff" aufzufassen. Was will man von einer Frau erwarten, die nichts von einem erwartet? :-)

Grüße
-Philipp

Re: Der weibliche Kinderwunsch

Jeremin, Monday, 23.05.2005, 01:04 (vor 7508 Tagen) @ crazyPhil

Als Antwort auf: Re: Der weibliche Kinderwunsch von crazyPhil am 22. Mai 2005 02:31:

Ich verstehe, worauf Du hinauswillst.

<cite>Man sollte sich davor hüten - nicht nur in diesem Forum, sondern vor allem in seinem Leben - jede Erwartungshaltung oder "Anspruch" einer Frau als "Unverschämtheit", überzogen oder unrealistisch, oder gar als "Angriff" aufzufassen. Was will man von einer Frau erwarten, die nichts von einem erwartet?</cite>

Du würdest nicht glauben, wie lange ich schon daran arbeite, eine gesunde Waage zwischen "normalen" Ansprüchen und ständigen überzogenen Erwartungen der Frauen zu finden.

Im Zeitalter von Fernsehen und den unsäglichen Frauenzeitschriften habe ich aber immer mehr den Eindruck, die Ansprüche sind ins unermessliche gestiegen. Und dieses Spielchen mache ich nicht länger mit.

Grüße und Dank

Jeremin

Welche Frau hat denn das Zeug zur Mutter ?

Sven, Sunday, 22.05.2005, 13:12 (vor 7508 Tagen) @ Jeremin

Als Antwort auf: Re: Der weibliche Kinderwunsch von Jeremin am 21. Mai 2005 19:05:24:

[/link]<cite> Keiner meiner Partner hatte bis jetzt das

Zeug zum Vater, keiner war zuverlässig, wirklich belastbar, wirklich
fröhlich. Von materiellen Segnungen ganz zu schweigen.</cite>"

Mal schauen wie es umgekehrt ist:

Wieviele Frauen habt ihr kennengelernt, die das "Zeug zur Mutter" hatten, die zuverlässig,
wirklich belastbar,
wirklich fröhlich
und dazu noch materiell gesegnet war ?

Also mir ist so ein Exzemplar noch nicht über den Weg gelaufen...

Re: Der weibliche Kinderwunsch und der männliche Kinderwunsch

Antwortenschreiber, Sunday, 22.05.2005, 21:39 (vor 7508 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Der weibliche Kinderwunsch von Odin am 21. Mai 2005 13:52:44:

Hans mein Igel
Es war einmal ein Bauer, der hatte Geld und Gut genug, aber wie reich er war, so fehlte doch etwas an seinem Glück: er hatte mit seiner Frau keine Kinder. Öfters, wenn er mit den andern Bauern in die Stadt ging, spotteten sie und fragten, warum er keine Kinder hätte. Da ward er endlich zornig, und als er nach Haus kam, sprach er 'ich will ein Kind haben, und sollts ein Igel sein.' Da kriegte seine Frau ein Kind, das war oben ein Igel und unten ein Junge, und als sie das Kind sah, erschrak sie und sprach 'siehst du, du hast uns verwünscht.' Da sprach der Mann 'was kann das alles helfen, getauft muß der Junge werden, aber wir können keinen Gevatter dazu nehmen.' Die Frau sprach 'wir können ihn auch nicht anders taufen als Hans mein Iigel.' Als er getauft war, sagte der Pfarrer 'der kann wegen seiner Stacheln in kein ordentlich Bett kommen.' Da ward hinter dem Ofen ein wenig Stroh zurecht gemacht und Hans mein Igel darauf gelegt. Er konnte auch an der Mutter nicht trinken, denn er hätte sie mit seinen Stacheln gestochen. So lag er da hinter dem Ofen acht Jahre, und sein Vater war ihn müde und dachte, wenn er nur stürbe; aber er starb nicht, sondern blieb da liegen.
....................

Er guckte sich um, sah aber nichts als ein kleines Tier auf dem Baum oben sitzen, das war wie ein Göckelhahn, auf dem ein Igel saß, und der machte die Musik.

http://gutenberg.spiegel.de/grimm/maerchen/hans_mei.htm

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