Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Wahlkampf in NRW - die Zweite

Morb, Thursday, 19.05.2005, 06:48 (vor 7511 Tagen)

Die Wahl steht unmittelbar vor der Tür, die rot/grüne Koalition liegt bei Umfragen immer noch mit ca. 6% hinter der Opposition.
Was liegt da näher, als einen Versuch zu starten, mit einem Bauchthema den mit 52% größeren Teil der Wähler auf die Wahl einzustimmen.
Die SPD-Nahe WAZ bedient sich dabei des beliebten Themas 'sexualisierte Diskriminierung'.

Hervorhebungen im Text von mir eingefügt.

Zu schweigen hilft niemandem weiter

Sexuelle Diskriminierung an Unis

Von Katja Büchsenschütz [Anm.: der Name ist Programm!]

WAZ Ruhrgebiet. Lange dunkle Gänge, uneinsehbare Plätze und verwinkelte Parkhäuser - Örtlichkeiten, wie sie nahezu an jeder Uni im Ruhrgebiet zu finden sind. Vor allem Frauen machen solche Situationen Angst, Angst vor sexualisierter Gewalt.

Doch tätliche Übergriffe seien nur die Spitze des Eisberges, heißt es an den Hochschulen. An der Tagesordnung sei hingegen sexualisierte Diskriminierung, also die Benachteiligung aufgrund des weiblichen Geschlechts. Ein Tabuthema...

..."Sexualisierte Diskriminierung gehört offensichtlich zum betrieblichen Alltag", sagt Dr. Bärbel Rompeltien. Die Gleichstellungsbeauftragte der Uni Duisburg-Essen spielt damit auf eine gewisse Selbstverständlichkeit an, mit der Männer ihre zumeist höhergestellte Position deutlich machten. Dabei fielen schon mal Sätze, die die Frau auf ihr Geschlecht reduzierten...

..."Das Thema ist hoch mit Scham besetzt", erklärt Dr. Bärbel Rompeltien, die Dunkelziffer sei hoch.
Eine Umfrage an der FH Köln hat im Wintersemester 2003/04 ergeben, dass 40 Prozent aller Frauen über 16 Jahren bereits sexuelle Belästigung erfahren haben...

...Ein Problem, das auch an anderen Ruhrgebiets-Unis bekannt ist. "Das spielt bei uns eine große Rolle", sagt Marta Pello Garcia, die studentische Gleichstellungsbeauftragte der Ruhr-Universität Bochum. Und bleibe zugleich ein Tabu, denn: "Damit kann man sich nicht schmücken, kann keine Karriere damit machen"...

...Um in solchen Fällen besser reagieren zu können, hat die Gleichstellungsstelle der Ruhr-Uni eien Richtlinie erstellt, die darauf abzielt, Frauen mehr Schutz gewährleisten zu können...

...Ähnliche Anstrengungen werden auch an der Uni Dortmund unternommen. "Mit den Forderungen, die wir formuliert haben, wollen wir die Hochschulleitung an ihre Verantwortung erinnern und ein Bewußtsein für sexualisierte Diskriminierung zu schaffen", erklärt Nadine Eichenhorst, studentische beraterin der Gleichstellungsstelle. Und die Gleichstellungsbeauftragte der Uni Dortmund, Dr. Ute Zimmermann, macht deutlich: "Vielfältige Beratungsstellen anbieten zu können, ist besonders wichtig"...

WAZ Nr. 113 vom 18.05.2005 Seite 22

sexualisierte Diskriminierung, also die Benachteiligung aufgrund des weiblichen Geschlechts
Also nur des weiblichen Geschlechts, danke für die Erklärung, Frau Buchsenschütz.

Vielfältige Beratungsstellen anbieten zu können, ist besonders wichtig
Wird natürlich ein paar Euronen kosten, aber dafür sind ein paar Damen mehr von der Straße. Was man mal überprüfen sollte: angesichts der geringen Zahl weiblicher Studenten im Maschinenbau in Erfahrung bringen, ob das nicht vielleicht alles Gleichstellungsbauftrage und ihre studentischen Beraterinnen sind.

Morb

Starkes Stück

Frank, Thursday, 19.05.2005, 11:52 (vor 7511 Tagen) @ Morb

Als Antwort auf: Wahlkampf in NRW - die Zweite von Morb am 19. Mai 2005 03:48:

Hallo Morb,

vielen Dank für diesen Beitrag. Dieser WAZ-Artikel ist wirklich ein starkes Stück. Ob die abgehalfterte Landesregierung wegen der angeblichen Diskriminierung von Frauen an den Unis aber noch ein paar Stimmen hinzugewinnt, wage ich sehr zu bezweifeln.

...Um in solchen Fällen besser reagieren zu können, hat die Gleichstellungsstelle der Ruhr-Uni eien Richtlinie erstellt, die darauf abzielt, Frauen mehr Schutz gewährleisten zu können...
Vielfältige Beratungsstellen anbieten zu können, ist besonders wichtig

Klar doch! Nicht schlecht wäre auch ein Notruftelefon für sexuell belästigte Studentinnen, das 24 Stunden am Tag besetzt ist. In Arnes Buch ist hier eine köstliche Anekdote von einer Uni (ich glaube, in den USA) wiedergegeben, wo sich die Mädels von der Sexuelle-Belästigungs-Telefonhotline den Hintern wund gesessen haben, ohne dass irgend jemand anrief (außer ein paar Leuten, die Pizzas bestellen wollten oder die Mädels versuchten anzubaggern).
Aber was tut der männliche Steuerzahler nicht alles, um die historische Schuld abzutragen, die in 5000 Jahren patriarchalischer Unterdrückung von Frauen angesammelt worden ist. Die paar Euros mehr tun uns doch nicht weh, Mädels.

Re: Wahlkampf in NRW - die Zweite

scipio africanus, Thursday, 19.05.2005, 13:42 (vor 7511 Tagen) @ Morb

Als Antwort auf: Wahlkampf in NRW - die Zweite von Morb am 19. Mai 2005 03:48:

..."Sexualisierte Diskriminierung gehört offensichtlich zum betrieblichen Alltag", sagt Dr. Bärbel Rompeltien. Die Gleichstellungsbeauftragte der Uni Duisburg-Essen spielt damit auf eine gewisse Selbstverständlichkeit an, mit der Männer ihre zumeist höhergestellte Position deutlich machten. Dabei fielen schon mal Sätze, die die Frau auf ihr Geschlecht reduzierten...

Dr. Bärbel Rompeltien ... bei dem Namen wundert man sich über gar nichts mehr !
Die ist doch nur frustriert, weil sie schon lange nicht mehr rompeln konnte :)

..."Das Thema ist hoch mit Scham besetzt", erklärt Dr. Bärbel Rompeltien, die Dunkelziffer sei hoch.

Ach ja, die Dunkelziffer, die keiner kennt. Da darf munter drauflosbehauptet werden.

Eine Umfrage an der FH Köln hat im Wintersemester 2003/04 ergeben, dass 40 Prozent aller Frauen über 16 Jahren bereits sexuelle Belästigung erfahren haben...

Was ist daran so besonderes. Ich hatte in diesem Alter auch schon Erfahrungen mit sexueller Belästigung, und das als Mann. Ich wehrte diese Belästigungen ab, ohne dass mir eine Sozialpädageuse in einer Beratungsstelle Ratschläge erteilte.

...Um in solchen Fällen besser reagieren zu können, hat die Gleichstellungsstelle der Ruhr-Uni eien Richtlinie erstellt, die darauf abzielt, Frauen mehr Schutz gewährleisten zu können...

Die emanzipierte Frau braucht keinen geschützten Rahmen, in dem sie sich bewegen kann. Wie unemanzipatorisch. Die hilfs - und schutzbedürftige Frau als Leitbild.

Vielfältige Beratungsstellen anbieten zu können, ist besonders wichtig

Klar, da schafft frau sich ihre Arbeitsstelle gleich selbst, ein Betätigungsfeld für all die Rompels und Leutheusserschnarrenberger.

Morb

Re: Hamburg ist überall

Antwortenschreiber, Thursday, 19.05.2005, 18:38 (vor 7511 Tagen) @ scipio africanus

Als Antwort auf: Re: Wahlkampf in NRW - die Zweite von scipio africanus am 19. Mai 2005 10:42:

Eine Umfrage an der FH Köln hat im Wintersemester 2003/04 ergeben, dass 40 Prozent aller Frauen über 16 Jahren bereits sexuelle Belästigung erfahren haben...

Derart wie bei "Der Campus" von Dietrich Schwanitz, nah dann ist alles klar!

"Schwanitz beschreibt anhand einer turbulenten Romanhandlung um eine Scheinvergewaltigung und eine hochschulpolitische Intrige in karikierender Form die Situation an einer ganz normalen deutschen Hochschule."

http://members.aol.com/germlit/Page/campusM.html

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