Zig Menschen gefoltert - lächerliche sechs Monate Haft für US-Soldatin...
Abu Ghoreib: Sechs Monate Haft für US-Soldatin
Sechs Monate Haft für Sabrina Harman (18.05.2005)
Wegen ihrer Beteiligung an Misshandlungen im irakischen Gefängnis Abu Ghoreib hat ein US-Militärgericht die Soldatin Sabrina Harman zu einer sechsmonatigen Haftstrafe verurteilt. Das Gericht in der Militärbasis Fort Hood verfügte zudem die unehrenhafte Entlassung der 27-Jährigen Militärpolizistin aus der Armee.
Verurteilte ist "sehr erleichtert"
Die Richter befanden sie der Misshandlung von Gefangenen, der Verschwörung zur Misshandlung Gefangener sowie der Pflichtverletzung für schuldig. Über das nun verkündete Strafmaß sei seine Mandantin "sehr erleichtert" gewesen, sagte Harmans Anwalt Frank Spinner.
Zu entwürdigenden Posen gezwungen
Die 27-Jährige war auf mehreren der berüchtigten Misshandlungsfotos zu sehen, beispielsweise mit einer Gruppe irakischer Gefangener, die nackt in eine menschliche Pyramide gezwungen worden waren. Das Foto hatte weltweit Empörung ausgelöst.
Häftling sexuell gedemütigt
In einem anderen Fall soll Harman einem Häftling das Wort "Vergewaltiger" auf ein Bein geschrieben haben; der Mann wurde anschließend zusammen mit anderen Gefangenen nackt in sexuell demütigenden Posen fotografiert.
Harman: "Es tut mir leid"
Die Angeklagte entschuldigte sich vor Gericht, die Gefangenen nicht vor Misshandlungen geschützt zu haben. Unter Tränen sagte Harman: "Ich übernehme die volle Verantwortung für mein Handeln. Es tut mir leid." Sie habe ihre Pflicht verletzt, fügte die Soldatin hinzu.
Gefangene beschreiben Harman als "friedliche Frau"
Die Verteidigung las im Verlauf des Prozesses die Erklärungen zweier Gefangener vor. Diese beschrieben Harman als "friedliche Frau", welche Gefangene mit gesonderten Essensrationen und Medikamenten versorgt habe.
Bislang acht Soldaten verurteilt
In Prozessen um den Folterskandal wurden bisher acht Urteile gesprochen. Der Unteroffizier Charles Graner wurde als mutmaßlicher Rädelsführer zu zehn Jahren Haft verurteilt. Sechs andere Soldaten gestanden nach Absprache mit der Anklage ihre Schuld ein und erhielten Strafen, die von einer unehrenhaften Entlassung bis zu achtjähriger Haft reichten.