Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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(Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich!

Ekki, Friday, 13.05.2005, 23:30 (vor 7520 Tagen)

Hallo allerseits!

Ich bin sehr erfreut, daß ich mit meinem Beitrag eine lebhafte Diskussion angestoßen habe.

Und da kann und will ich natürlich auch selbst nicht länger abseits stehen. Ich möchte Euch ein paar Gedankenanstöße dazu mit ins Wochenende geben.

Vorwarnung:[/u]

Die Fragen, die ich habe, werden sehr drastisch sein und wahrscheinlich von manchen als unverschämt empfunden werden.

Das ist jedoch mitnichten Selbstzweck, nicht Lust an der Provokation.

Vielmehr geht es mir darum,wirklich zum Kern des Problems vorzustoßen, von dem wir hier reden.

Wenn man die Postings liest, mit denen Ihr auf meinen Beitrag „Obwohl oder gerade weil ...” reagiert habt, könnte man geradezu auf den Gedanken kommen, die Autoren hätten vor der Entscheidung für oder gegen Kinder einen Professor der Volkswirtschaftslehre zu Rate gezogen.

Oder um es noch drastischer auszudrücken:

Wenn ich diese ganzen ökonomischen Erwägungen lese - ob Familien nun die Kinderlosen mitfinanzieren (sollen) oder nicht oder umgekehrt - dann stellt sich mir dauernd nur eine Frage:

Was hat das alles mit der Freude am Familienleben, mit dem Ja zu Kindern zu tun?

Wenn ich mir eines partout und ums Verrecken nicht vorstellen kann, dann ist es folgende Ansprache an den Ehepartner:

„Nachdem wir nun nach reiflicher Überlegung zu dem Schluß gekommen sind, daß unsere finanziellen Ressourcen ausreichen, um zur Volkserhaltung und zur Aufbesserung der Rentenkassen Kinder zu zeugen, wollen wir nun zur Tat schreiten und nach dem gewissenhaft geführten Menstruationskalender einen Geschlechtsakt vollziehen. Laß uns also errechnen, welcher Tag der günstigste ist.”

Obwohl – so was soll's ja gegeben haben. „Mein Kind, schließ die Augen und denk an England”, soll Königin Victoria einer ihrer Töchter auf die Frage geantwortet habe, was sie den in der Hochzeitsnacht machen solle.

Aber ganz egal, was Königin Victoria und Konsorten getrieben haben:

Soll ich den wirklich glauben, über Kinderzeugung „verhandele” man wie über einen Kredit?!

War da vielleicht noch was von spontaner Zärtlichkeit, von ungezügelter Leidenschaft, aus der dann eben auch mal ungeplante Kinder entstanden – die hoffentlich um ihrer selbst willen mit aller Liebe angenommen wurden – und nicht nur als „ökonomischer Vorteil” betrachtet?

Meine These ist:

Sämtliche Debatten über die ökonomischen Aspekte der Familiengründung gehen allen Menschen am Arsch vorbei[/b] – und zwar sowohl denjenigen, die Familien gründen, als auch denjenigen, die sich bewußt gegen Kinder entscheiden.

Diejenigen, die sich für Kinder entscheiden, tun dies, weil Kinder ihnen wirklich etwas bedeuten, was jenseits sämtlicher ökonomischer Überlegungen liegt.

Und diejenigen, die sich bewußt gegen Kinder entscheiden, sind mitnichten Geizkrägen, sondern haben ganz, ganz andere Motive.

Und deshalb will ich jetzt:

1) Auskunft geben über meine eigenen – NICHT-ÖKONOMISCHEN!- Motive für die Entscheidung gegen Kinder;

2) Auskunft bekommen über die NICHT-ÖKONOMISCHEN Motive der anderen Forenteilnehmer, sich für oder gegen Kinder zu entscheiden.

Die einzige Person, die bisher diesbezüglich eine für mich nachvollziehbare Meinung vertreten hat, war Jolande, die sinngemäß immer wieder geschrieben hat, ihre Kinder gingen ihr über alles und seien ihr jedes Opfer wert. Obwohl ich diese Haltung nicht teile, finde ich sie ehrenwert und menschlich bewegend.

Und von den anderen will ich jetzt „Butter bei die Fische”!

<hr>

Zunächst also zu meinen eigenen Motiven, keine Kinder haben zu wollen. Ich habe mich hier oftmals in extenso dazu geäußert und kann mich deshalb kurz fassen. Wer's gern ausführlich hat, mag dieses Posting http://f27.parsimony.net/forum66375/messages/2992.htm samt Antworten nachlesen.

Der tiefste und letzte Grund für meine Haltung liegt nach meiner Selbsterforschung darin, daß mir im Zuge des Erwachsen-Werdens jeglicher Bezug zu Kindern abhanden gekommen ist. Ich finde nichts, aber auch rein gar nichts Entzückendes an ihnen, bin völlig außerstande, mit einem Kleinkind rumzualbern oder einem Kind auf kindgemäße Weise die Welt zu erklären. Unterhalb eines gewissen intellektuellen Niveaus kann ich einfach nicht kommunizieren.

Diese Haltung hat mir niemand einzureden versucht – auszureden versuchen sie mir einige Menschen in meiner Umgebung dagegen sehr wohl! – und ich habe auch nicht gewußt oder geahnt, daß es so kommen würde. So ist halt meine Persönlichkeitsentwicklung verlaufen.

Dafür wurde ich hier im Forum schon mit dem Epitheton „Persönlichkeitsstörung”[/i] bedacht. Sei's drum! Ich stehe zu mir – und betrachte meinerseits keineswegs diejenigen Menschen als „gestört”, denen Kinder etwas bedeuten.

Ein weiterer Grund ist, daß ich – und das leitet schon zur nächsten Frage über, der Frage nach den Motiven der anderen Forenteilnehmer, sich für oder gegen Kinder zu entscheiden – sowohl durch eigenes Erleben als auch durch Beobachtung der Menschen um mich herum Familie als etwas erlebt habe, was von emotionaler Kälte im allgemeinen und Desexualisierung im Besonderen[/u] geprägt ist: Das „Zusammenleben” der Eltern ist von einem Nichts an Zärtlichkeit und Sexualität und einem Maximum an emotionaler Öde und Mißstimmungen jeglicher Art geprägt, und die Kinder werden von frühester Kindheit an in ihrem ungehemmten spontanen Ausdruck unterdrückt und von der Pubertät an mit schärfsten Überwachungsmaßnahmen an der Erkundung ihrer Sexualität gehindert. Ich theoretisiere nicht: Sowohl mein eigenes Elternhaus als auch später die Elternhäuser potentieller Freundinnen haben mir hier wahrlich unvergeßliche Lektionen erteilt.

<hr>

Und nun zu den Motiven der anderen Forenteilnehmer, sich für oder gegen Kinder zu entscheiden.

Ich könnte natürlich das Posting hier abschließen und einfach der Antworten harren, die da kommen.

Dennoch will ich sehr konkrete und – wie eingangs warnend erwähnt – wahrscheinlich sogar unverschämte Fragen stellen, die mich aber schon sehr lange umtreiben, und ich würde mich wirklich freuen, mutige und ehrliche Antworten zu erhalten.

Ester Vilar hat einmal geschrieben (ich zitiere aus dem Gedächtnis):

„Der Mann empfindet beim Orgasmus bestimmt jede nur mögliche Art von Freude, nur nicht die Freude auf das Kind, das er gerade zeugt – er wird also in diesem Augenblick noch mehr betrogen als gewöhnlich ...”[/b]

Und nun meine unverschämten Fragen:

A) An die männlichen Forenteilnehmer:
Findet Ihr Euch in dieser Aussage wieder?

B) An die weiblichen Forenteilnehmer:
Was gibt Euch mehr – Sex oder Mutterschaft?

C) An beide Geschlechter:
Welchen Stellenwert haben für Euch nach der Geburt eines Kindes (a) Sex (b) emotionale Zuwendung zum Kind? Spürt ihr diesbezüglich ein Spannungsverhältnis, Defizite, fühlt ihr Euch von Eurem/r Partner/in zu Gunsten des Kindes sexuell vernachlässigt oder, im Gegenteil, von zu häufigem Wunsch nach Sex bedrängt? Oder führt die gemeinsame Sorge für ein Kind auch zu leidenschaftlicherer Sexualität? Wie geht ihr mit der Möglichkeit einer ungewollten Schwangerschaft um, d.h.: Gibt es für Euch 2 Arten von Sex – eine, die nur dem Vergnügen dient und bei der konsequent verhütet wird, und eine andere, bei der man den Geschlechtsakt vollzieht, um ein Kind zu zeugen – oder verzichtet Ihr auf Verhütung, weil ihr aus religiösen Gründen jedes Kind aus Gottes Hand dankbar annehmt, oder seid ihr halt dafür, abzutreiben, wenn „was passiert”?

Frage B stelle ich vor allem vor dem Hintergrund, daß schon seit einiger Zeit verschiedentlich zu lesen ist, Mutterschaft in allen ihren Aspekten – Schwangerschaft, das Erlebnis der Geburt und vor allem das Stillen verschafften der Frau emotionale Erlebnisse, die unvergleichlich viel schöner seien als der beste Orgasmus, auf welch letzteren frau denn auch ohne Leidensdruck verzichten könne – und wenn's mal pressiert, besorge sie sich's halt selbst.

Ist es an dem?

Wenn ja, dann würde das ja bedeuten, daß der männliche Geschlechtstrieb für Frauen nur ein lästiges und lächerliches Übel ist, das sie in Kauf nehmen, um Mutter zu werden, und danach wär's am besten, der Mann würde impotent.

Genau den Verdacht habe ich langsam – ehrlich gesagt.[/u]

<hr>

So, nun habe ich Euch einiges zugemutet. Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende und warte gespannt wie selten auf Eure Antworten.

Liebe Grüße von

Eurem

Ekki

Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich!

Silvain, Saturday, 14.05.2005, 01:35 (vor 7520 Tagen) @ Ekki

Als Antwort auf: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! von Ekki am 13. Mai 2005 20:30:

Hallo Ekki,

Zunächst mal: Respekt zu deinem Vorstoss. Ich bin beeindruckt, mit welcher Vehemenz du dieses Thema verfolgst. Nun aber zu deinem Posting:

Meine These ist:
Sämtliche Debatten über die ökonomischen Aspekte der Familiengründung gehen allen Menschen am Arsch vorbei[/b] – und zwar sowohl denjenigen, die Familien gründen, als auch denjenigen, die sich bewußt gegen Kinder entscheiden.

Ich halte diese gesamte ökonomische Diskussion für eine Farce. Eine Farce, mit der der jeweils aktuelle Stand der (Familien)-Dinge gerechtfertigt werden soll. Wer bereits Kinder hat, ist natürlich dafür, dass die Kinderlosen mehr beitragen. Und wer keine hat, möchte sich ebenso natürlich nicht weiter geschröpft sehen. Das läuft sehr analog zu einer Arbeitgeber/Arbeitnehmer -Debatte. Entscheidend sind nicht die Argumente, sondern der Standpunkt bzw. Status, von dem aus man argumentiert.

2) Auskunft bekommen über die NICHT-ÖKONOMISCHEN Motive der anderen Forenteilnehmer, sich für oder gegen Kinder zu entscheiden.

Ich habe mich gegen Kinder entschieden. Und du hast Recht, ökonomische Gründe spielen da kaum eine Rolle. Vordergründig mag man die manchmal ins Feld führen, aber ausschlaggebend sind sie dafür nicht. Anders als du könnte ich mir allerdings theoretisch durchaus vorstellen, Vater zu sein. Aber dies ist aus folgenden Gründen für mich nicht mehr wünschenswert:

a) rechtliche Gründe

Die in unserem illustren Kreise hinlänglich bekannten Gründe sorgen dafür, dass ich mich aus einer rein rationalen Überlegung heraus dafür entscheiden muss, mit einer Frau weder Kinder zu zeugen, noch sie zu heiraten oder mit ihr zusammenzuziehen. Ganz einfach deshalb, weil ich heutzutage zwangsläufig damit rechnen muss, dass die Ehe irgendwann in die Brüche geht. Und dann ist es totsicher, dass ich meine Kinder nicht mehr sehen werde oder bestenfalls als Wochenend-Daddy und dass ich für den Rest meines Lebens Unterhalt für Frau und Kinder zahlen darf, während ich auf dem Selbstbehalt dahindümpeln kann. Vorausgesetzt natürlich, die holde Maid entsorgt mich nicht schon vorher per Gewaltschutzgesetz.

Man sagt nun zwar, dass zu einer Vaterschaft immer Mut und Risiko gehören würden. Aber für mich existiert ein signifikanter Unterschied zwischen "Risiko" und "Selbstmord". Man mag nun natürlich auch sagen, dass die Angst vor Unterhaltsverpflichtung ein ökonomischer Grund sei. Aber das Schwerwiegendere daran ist für mich eigentlich, auch nach einer Scheidung nicht wirklich frei zu sein. Entweder bin ich in der Pflicht und kann an der Erziehung des Kindes auch teilhaben und mitwirken, oder aber ich werde ausgeschlossen, bin dann aber auch wirklich frei. Unsere heutigen Gesetze jedoch sorgen dafür, dass ich rechtelos wäre, aber mit Pflichten überladen wäre. Und ein Sklave zu werden kann nicht mein Lebensziel sein.

b) Entzauberung

Die "Liebe" hat sich für mich grundlegend entzaubert und darauf reduziert, dass sie lediglich ein Trick ist, die Menschen zur Vermehrung zu bewegen. Mir ist jegliches romantisches Gefühl abhanden gekommen ob des Bewußtwerdens der Fakten, um die es eigentlich geht: Triebbefriedigung, Vermehrung, Sicherung eines "Versorgers" und Gesellschaft. Nun bin ich aber der Auffassung, dass der Mensch mit seinem Gehirn fähig sein sollte, seine Triebe unter Kontrolle zu halten. Zudem brauche ich dafür auch nicht zwingend eine Frau. Vermehrung? Schön und gut, aber nicht unter diesen Bedingungen (siehe a)). Versorgerrolle? Ich sehe keinen Grund, warum ich für jemanden versorgungsverpflichtet sein sollte, der selber arbeiten gehen kann. Gesellschaft? Die brauche ich zwar, aber eine Frau brauche ich dafür wiederum nicht zwangsläufig. Da gibt es so viele Möglichkeiten.

Kurzum: Höre ich wen von Liebe und Kindern schwafeln, sehe ich nur noch die materiellen Ziele, die dieser jemand dadurch verfolgt. Ich bin unfähig geworden, darin etwas anderes zu erkennen. Und ich bin froh darüber.

Der tiefste und letzte Grund für meine Haltung liegt nach meiner Selbsterforschung darin, daß mir im Zuge des Erwachsen-Werdens jeglicher Bezug zu Kindern abhanden gekommen ist. Ich finde nichts, aber auch rein gar nichts Entzückendes an ihnen, bin völlig außerstande, mit einem Kleinkind rumzualbern oder einem Kind auf kindgemäße Weise die Welt zu erklären. Unterhalb eines gewissen intellektuellen Niveaus kann ich einfach nicht kommunizieren.

Kenne ich recht gut. Ich kann mich auch nur mit Kindern unterhalten, die in der Lage sind, meine Worte auch zu erfassen. Gleichwohl denke ich, dass dies eine Frage der Gewöhnung ist. Kommt man in die Situation, dies tun zu müssen, wird man sich dagegen nicht ewig sperren.

Diese Haltung hat mir niemand einzureden versucht – auszureden versuchen sie mir einige Menschen in meiner Umgebung dagegen sehr wohl! – und ich habe auch nicht gewußt oder geahnt, daß es so kommen würde. So ist halt meine Persönlichkeitsentwicklung verlaufen.
Dafür wurde ich hier im Forum schon mit dem Epitheton „Persönlichkeitsstörung”[/i] bedacht. Sei's drum! Ich stehe zu mir – und betrachte meinerseits keineswegs diejenigen Menschen als „gestört”, denen Kinder etwas bedeuten.

Persönlichkeitsstörung? An solch einen Vorwurf solltest du nichtmal einen Gedanken verschwenden. Es gibt Menschen, deren Leben "normal" nach Maßgabe der Gesellschaft verläuft und die dann alles als "Störung" empfinden, die nicht ebenso denken wie sie. Das sollte einem aufgeklärten und hellen Geiste wie Dir aber nicht zu denken geben. Man kann es nicht allen rechtmachen. Und wer sich wie ein Blatt im Winde mal hierhin und mal dorthin wendet, wird am Ende weggeweht.

Desexualisierung im Besonderen[/b][/u] geprägt ist: Das „Zusammenleben” der Eltern ist von einem Nichts an Zärtlichkeit und Sexualität und einem Maximum an emotionaler Öde und Mißstimmungen jeglicher Art geprägt, und die Kinder werden von frühester Kindheit an in ihrem ungehemmten spontanen Ausdruck unterdrückt und von der Pubertät an mit schärfsten Überwachungsmaßnahmen an der Erkundung ihrer Sexualität gehindert. Ich theoretisiere

Siehe oben. Der Zauber der Liebe ist verflogen, und alles was bleibt ist eine bestimmte Gewohnheit und die dauernde Frage, warum dieses gemeinsame Leben denn eigentlich "normal" sein sollte. Genau darum verlasse ich mich auch nicht auf temporäre Gefühle.

Ester Vilar hat einmal geschrieben (ich zitiere aus dem Gedächtnis):
„Der Mann empfindet beim Orgasmus bestimmt jede nur mögliche Art von Freude, nur nicht die Freude auf das Kind, das er gerade zeugt – er wird also in diesem Augenblick noch mehr betrogen als gewöhnlich ...”[/b]
Und nun meine unverschämten Fragen:
A) An die männlichen Forenteilnehmer:
Findet Ihr Euch in dieser Aussage wieder?

Im Prinzip schon. Ich könnte die Freude beim Orgasmus allerdings gar nicht einem gesonderten Zweck zuteilen. Es ist ein schönes Gefühl ohne Zweckbestimmung. An Kinder jedoch denke ich dabei am Allerwenigsten. Aber das ist denke ich auch gesellschaftlich bedingt. Einerseits ist es dem Manne nun nicht ungewöhnlich, sich selbst zu befriedigen. Und da dabei ohnehin keine Kinder gezeugt werden können - warum sollte er daran denken? Ferner ist Sex zu einem Vergnügen avanciert, das bei entsprechender Verhütung gar nicht den Anspruch hat, Kinder zu zeugen. Auch deshalb denkt man beim Orgasmus nicht ans Kinderzeugen.

Fest steht für mich aber: Der Trieb des Mannes animiert ihn zur Triebbefriedigung und eben nicht zur Zeugung. Denn das Vergnügen hat der Mann beim Sexakt und dem Orgasmus, nicht dann, wenn das Kind geboren wird.

C) An beide Geschlechter:

Kann ich nicht beantworten, da ich keine Kinder habe.

Wenn ja, dann würde das ja bedeuten, daß der männliche Geschlechtstrieb für Frauen nur ein lästiges und lächerliches Übel ist, das sie in Kauf nehmen, um Mutter zu werden, und danach wär's am besten, der Mann würde impotent.
Genau den Verdacht habe ich langsam – ehrlich gesagt.[/u]

Volle Zustimmung.

Herzliche Grüße,
Silvain

Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich!

Ekki, Sunday, 15.05.2005, 23:00 (vor 7518 Tagen) @ Silvain

Als Antwort auf: Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! von Silvain am 13. Mai 2005 22:35:

Hallo Silvain!

Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.

...

Vorausgesetzt natürlich, die holde Maid entsorgt mich nicht schon vorher per Gewaltschutzgesetz.

Köstlich ironisch!

Man sagt nun zwar, dass zu einer Vaterschaft immer Mut und Risiko gehören würden. Aber für mich existiert ein signifikanter Unterschied zwischen "Risiko" und "Selbstmord".

Her würde ich eines einwenden:

Menschen, für die wirklich Kinder der Sinn des Lebens sind, werden auch dieses Risiko auf sich nehmen. Oder allgemeiner gesprochen: Wenn die nötige Portion Entschlossenheit da ist, wird man auch - für jedes wie auch immer geartete Ziel - sein Leben einsetzen. Zumal ja keineswegs gesagt ist, daß eine Ehe immer im Desaster für den Mann endet; das ist kein Optimismus, sondern nur das Resultat der Beobachtung meiner Umgebung. Allerdings: Es sind Ausnahmen, die immer weniger werden.

Mein Vater (Jahrgang 1928) zitiert oft den Spruch:

"Und setzet ihr nicht das Leben ein,
nie wird euch das Leben gewonnen sein."

Ich halte diesen Spruch für sehr problematisch, und er ist ja auch massiv mißbraucht worden (Jahrgang 1928 - wo haben diese Leute wohl ihre Prägung erfahren?) Allerdings habe ich manchmal den Eindruck - und diese Bemerkung erstreckt sich auf alle Lebensbereiche! - daß es heute vielen Menschen an der Bereitschaft mangelt, auch mal mutig einen Sprung ins Ungewisse zu wagen.

b) Entzauberung
Die "Liebe" hat sich für mich grundlegend entzaubert und darauf reduziert, dass sie lediglich ein Trick ist, die Menschen zur Vermehrung zu bewegen. Mir ist jegliches romantisches Gefühl abhanden gekommen ob des Bewußtwerdens der Fakten, um die es eigentlich geht: Triebbefriedigung, Vermehrung, Sicherung eines "Versorgers" und Gesellschaft. Nun bin ich aber der Auffassung, dass der Mensch mit seinem Gehirn fähig sein sollte, seine Triebe unter Kontrolle zu halten. Zudem brauche ich dafür auch nicht zwingend eine Frau.

Sehr richtig! Eine Gefahr - der Du allerdings, wie Deine weiteren Ausführung zeigen, nicht unterliegst - bestünde darin, unter "Triebbeherrschung" das zu verstehen, was die christlich-abendländische Moral uns aufzudrängen versucht (Enthaltsamkeit vor der Ehe, Monogamie, Verteufelung der Onanie und was dergleichen verbrecherischer Schwachsinn mehr ist). Für mich - und anscheinend auch für Dich - bedeutet Triebbeherrschung dagegen: Dem Trieb nachgeben, solange es ohne die Gefahr unerwünschter Vaterschaft oder ansteckender Geschlechtskrankheiten möglich ist.

Kurzum: Höre ich wen von Liebe und Kindern schwafeln, sehe ich nur noch die materiellen Ziele, die dieser jemand dadurch verfolgt. Ich bin unfähig geworden, darin etwas anderes zu erkennen. Und ich bin froh darüber.

Ich fürchte, es ist noch schlimmer, als Du es siehst:

Materielle Ziele verfolgt die Frau. Der Mann dagegen verfolgt nur das Ziel der Triebbefriedigung. Über die Konsequenzen ist er sich nicht im klaren, wg extremen Überdrucks auf der "Patrone".

Und das ist in meinen Augen die eigentliche Katastrophe:

Der Mann[/u] ist sich bei der Entscheidung zur Heirat über seine eigenen Ziele und Motive überhaupt nicht im Klaren und über die Motive und Ziele der Frau grandios im Irrtum (in der Regel projiziert er seine Wunschvorstellungen auf sie).

Die Frau[/u] ist sich sowohl über ihre Ziele und Motive als auch über diejenigen des Mannes bestens im Klaren, und[/u] sie weiß, daß der Mann sich etwas vormacht.

Was kann unter diesen Umständen bei einer Ehe schon rauskommen?

Man kann es nicht allen rechtmachen. Und wer sich wie ein Blatt im Winde mal hierhin und mal dorthin wendet, wird am Ende weggeweht.

Sehr richtig! Danke! Ich fühle mich verstanden.

Desexualisierung im Besonderen[/b][/u] geprägt ist: Das „Zusammenleben” der Eltern ist von einem Nichts an Zärtlichkeit und Sexualität und einem Maximum an emotionaler Öde und Mißstimmungen jeglicher Art geprägt, und die Kinder werden von frühester Kindheit an in ihrem ungehemmten spontanen Ausdruck unterdrückt und von der Pubertät an mit schärfsten Überwachungsmaßnahmen an der Erkundung ihrer Sexualität gehindert. Ich theoretisiere

Siehe oben. Der Zauber der Liebe ist verflogen, und alles was bleibt ist eine bestimmte Gewohnheit und die dauernde Frage, warum dieses gemeinsame Leben denn eigentlich "normal" sein sollte. Genau darum verlasse ich mich auch nicht auf temporäre Gefühle.

Fragt sich nur noch, wieso Ehegatten, die auf diesem Niveau der Beziehung angelangt sind, immer noch eifersüchtig sind wie nur was.

Die Antwort dürfte wohl lauten:

Der Nebenbuhler erinnert den "Gehörnten" an sein verflossenes Glück und löst deshalb Haß- und Rachgegelüste bis hin zum Mord aus.

Psychologisch vielleicht verständlich, aber trotzdem balla-balla:

Wenn die Ehepartner sich darauf verständigen würden, daß man für die Aufzucht der Kinder zusammenbleibt und ansonsten seine Triebe nicht-kommerziell aushäusig auslebt, wäre allen geholfen. Denn das Festhalten an der "Treue" ist doch nur der gewaltsame Versuch, etwas zurückzuholen, was definitiv verloren ist.

Aber leider, leider muß ein männlicher "Fremdgeher" damit rechnen, daß seine "illegitime" Sexpartnerin sich keineswegs mit dem geilen Gefühl beim Sex zufriedengeben wird, sondern ihn letzten Endes auch nur wieder an die Kette der Ehe legen will.

Zunächst mal: Respekt zu deinem Vorstoss. Ich bin beeindruckt, mit welcher Vehemenz du dieses Thema verfolgst.

Nein, es ist kein Zufall, daß ich das Eingangsstatement am Schluß kommentiere:

Was am Schluß kommt, soll im Gedächtnis bleiben.

Ich verfolge dieses Thema deshalb mit solcher Vehemenz, weil ich der Ansicht bin, daß die falsche Richtung, in die diese Diskussion läuft, eine gesellschaftliche Katastrophe größten Ausmaßes ist:

Wenn irgendein Problem nicht unter seinem Hauptaspekt diskutiert wird, sondern unter allen (un)möglichen Nebenaspekten, dann ist die unausweichliche Folge, daß dieses Problem sich ständig verschlimmert.

Mehr noch:

Man kann in diesen Fällen sicher sein, daß interessierte und einflußreiche gesellschaftliche Kräfte dafür verantwortlich sind, daß die wirklich wichtigen Aspekte nicht diskutiert werden.

Wer sind diese Kräfte in diesem Fall?

Ganz klar: Die Frauen.[/u]

Wenn der Mann

... hinsichtlich Ehe und Liebe desillusioniert wird,
... sich darüber im Klaren wird, was seine ureigensten Bedürfnisse sind,

dann ist für die Frauen der Ofen aus![/u]

Zwar ist es ein gutes Zeichen, daß es Foren wie diese gibt.

Dennoch werden Leute wie Du und ich zu Opfern unseres eigenen Handelns werden, wenn wir nicht aufpassen, und das aufgrund einer ganz simplen mathematischen Überlegung.

Wenn sich auf Seiten der Männer nur noch diejenigen fortpflanzen, die von ihrem Trieb total benebelt sind, dann ist eine Entwicklung absehbar, von der heute schon teilweise die Rede ist:

Gerade die hellsten Köpfe pflanzen sich nicht fort, und die Kinder, die geboren werden, werden von ihren Müttern nach dem von Ester Vilar beschriebenen Muster dressiert, so daß sie es sehr schwer haben, sich von dieser Indoktrination zu lösen. Womit sich die Negativauslese weiter verschärft.

Wie man diesem Dilemma beikommen soll? Ich weiß es nicht.

Herzliche Grüße von

Ekki

Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich!

Jolanda, Saturday, 14.05.2005, 01:48 (vor 7520 Tagen) @ Ekki

Als Antwort auf: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! von Ekki am 13. Mai 2005 20:30:

Lieber Ekki

Ich möchte dir dazu auch etwas schreiben, ganz aus meiner persönlichen Sicht.

Also die erste Schwangerschaft war ein besonderes Erlebnis, immerhin wächst da ein Kind in einem heran, dass mit der Zeit auch herumstrampelt und sich ganz schön bemerkbar macht, das war für mich und meinen Mann eine schöne Zeit. Beim zweiten Kind läuft das alles schon mehr nebenbei, man hat ja auch noch das ältere Kind und da sollte sich nicht immer alles um die Schwangerschaft drehen ;-)

Die Geburt selber, also willst du ganz ehrlich meine Meinung dazu, ich fand die absolut "Scheisse", sorry, wenn ich das hier so schreibe, aber was an einer Geburt so schön sein soll, ich weiss nicht.

Der moment wo ich zum ersten mal mein Kind im Arm gehalten habe, der war schön, aber auch fremd und noch ein bisschen beängstigend. Und die erste Nacht zu Hause mit unserem kleinen Kind da hatte ich die letzte Panikattacke, ich dachte für mich, mein Gott nun ist dieses Kind da, es wird nie mehr sein wie früher, du wirst nie mehr so unbelastet sein, weil da nun ein Mensch in deinem Leben ist, bei dem du immer irgendwie Angst haben wirst, dass du ihn verlieren könntest. War eigenartig, aber mir ist auf einmal ganz brutal bewusst geworden, welche Verantwortung man da übernimmt. Wie einschneidend dieses Erlebnis ist. Ich habe mich eine zeitlang schrecklich fremdbestimmt gefühlt...schmunzelt...war schon eine totale Umstellung. Aber da wächst man hinein, die Liebe ist so gross, die schönen Moment entschädigen für all die schlaflosen Nächte. Ich habe 5 Jahre keine Nacht mehr durchgeschlafen, abzustreiten, dass das nie Einfluss hat auf das Sexualleben ist in meinem Augen gelogen.

Manchmal war ich einfach zu kaputt, einfach zu müde, dadurch, dass ich kaum länger als drei Stunden am Stück schlafen konnte, war ich echt total kaputt, also ich denke nicht, dass man da als verführerische Frau grosse Sprünge macht. Du hast schon Recht, wenn du sagst, dass man gerade in dem Bereich aufpassen muss.

Ich finde Kinder haben etwas Wunderschönes, meine Kinder bedeuten mir wirklich alles und ich würde auf alles verzichten, damit ich meine Kinder nicht hergeben müsste. Aber nun zu behaupten, Kinder gross zu ziehen und zu umsorgen und zu gebären, das sie wie ein Orgasmus und ersetzt sogar Sex, das ist dummes Geschwätz.

Wenn eine Frau vorgibt, dass sie keinen Sex mehr will, weil sie so in der Mutterrolle aufgeht, dann ist das ein Ausrede, dann hat sie keinen Bock mehr und sucht nach Ausflüchten.

Es ist nicht so, dass das Bedürfnis nach Sex erlischt, also ich habe das nicht so erlebt, im Gegenteil, ich habe ein ganz anderes Körperbewusstsein bekommen und konnte Sexualität viel freier und genussvoller erleben. Man muss nur wollen und sich darum bemühen.

Wenn in einer Beziehung auf einmal tote Hose ist und die Kinder vorgeschoben werden, dann ist das eine Ausrede Ekki.

Gerade im Alter so ab 30 und älter fängt doch Sex erst richtig an Spass zu machen. Wenn Frauen hier schon stagnieren, dann verpassen sie einiges an Wohlgefühl im Leben. Aber ich denke ehrlich gesagt nicht, dass der wirkliche Grund hier die Kinder sind.

Aber wie gesagt, so erlebe ich es, es gibt natürlich alle möglichen Frauen und ich kann kaum für alle reden.

Herzlicher Gruss
Jolanda

Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich!

Gast, Sunday, 15.05.2005, 04:00 (vor 7519 Tagen) @ Ekki

Als Antwort auf: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! von Ekki am 13. Mai 2005 20:30:

Diese Haltung hat mir niemand einzureden versucht – auszureden versuchen sie mir einige Menschen in meiner Umgebung dagegen sehr wohl! – und ich habe auch nicht gewußt oder geahnt, daß es so kommen würde. So ist halt meine Persönlichkeitsentwicklung verlaufen.
Dafür wurde ich hier im Forum schon mit dem Epitheton „Persönlichkeitsstörung”[/i] bedacht. Sei's drum! Ich stehe zu mir – und betrachte meinerseits keineswegs diejenigen Menschen als „gestört”, denen Kinder etwas bedeuten.

Hallo,Ekki
Wenn ein Mensch diese Haltung hat ist das nun mal so,ich verstehe nicht wieso andere Dir das ausreden wollen.
Muss doch jeder für sich selbst entscheiden,ob er mit oder ohne Kinder glücklicher ist.Ist eben nicht für jedermann geignet,das Modell Familie.
Und ich finde es besser,wenn man das dann auch so lebt,anstatt nur halbherzig eine Vater oder Mutterrolle anzunehmen.
Bei mir kam der Wunsch nach einer Familie erst,als ich meinen jetzigen Mann kennengelernt habe.Mit keinem anderen hätte ich mir das vorher vorstellen können.
Waren also keine "ökonomischen Gründe":-))
Im Gegenteil,finanziell hat man erstmal ganz schön zu knappen.
Aber ich verstehe eben auch die andere Seite,die aus vielerlei Gründen keine Kinder möchten.Das hat nichts mit gestört zu tun.Nur wenn Familie,dann auch dazu stehen,das bedeutet eben auch das man nicht mehr so oft in den Urlaub fahren kann oder teure Klamotten kaufen.

Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich!

susu, Sunday, 15.05.2005, 22:23 (vor 7518 Tagen) @ Ekki

Als Antwort auf: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! von Ekki am 13. Mai 2005 20:30:

Hallo Ekki

Ich habe mich werder für noch gegen Kinder entschieden. Allerdings habe ich mich entschlossen auf keinen Fall Kinder selbst in die Welt zu setzen, d.h. falls ich einmal Kinder haben sollte, wären sie adoptiert.
Im Augenblick sähe ich mich nicht in der Lage Kinder großzuziehen. Nicht nur, weil das finanziell eng würde, sondern auch, weil ich glaube daß mir die dazu nötige Art von Reife fehlt. Ich würde kein gutes Elternteil abgeben fürchte ich.
Wenn ich mich irgendwann bereit fühlen würde, ein solches Projekt anzugehen und aus meiner Sicht ist es eine monumentale Aufgabe Kinder gut "hinzukriegen", sie zu mündigen und interessierten Menschen zu erziehen, dann käme es auf mein Umfeld an. Würde ich eine Partnerschaft für Kinder wegwerfen? Sicher nicht.
Wenn all diese Bedingungn erfüllt wären, würde ich adoptieren. Ich halte es - zumindest was mich betrifft - für unverantwortlich ein Kind in diese Welt zu setzen, sowohl wegen des Kindes als auch wegen der Welt. Es gibt Leute, die fliegen aus Gründen des Umweltschutzes nie, oder haben kein Auto, oder... Dennoch haben solche Leute Kinder, was unterm Strich um einiges schlimmer ist als täglich mit dem Helikopter zur Arbeit in der Gentech-Firma zu fliegen.

susu

Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich!

Gast, Sunday, 15.05.2005, 22:50 (vor 7518 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! von susu am 15. Mai 2005 19:23:25:

Es gibt Leute, die fliegen aus Gründen des Umweltschutzes nie, oder haben kein Auto, oder... Dennoch haben solche Leute Kinder, was unterm Strich um einiges schlimmer ist als täglich mit dem Helikopter zur Arbeit in der Gentech-Firma zu fliegen.

susu

Man könnte natürlich auch hoffen,das es die nächste Generation besser hinkriegt,oder zumindest in Punkto Erziehung und Wertevermittlung darauf hinarbeiten.Ist mal `ne andere These.

Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich!

Paul, Monday, 16.05.2005, 01:11 (vor 7518 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! von susu am 15. Mai 2005 19:23:25:

Im Augenblick sähe ich mich nicht in der Lage Kinder großzuziehen. Nicht nur, weil das finanziell eng würde, sondern auch, weil ich glaube daß mir die dazu nötige Art von Reife fehlt. Ich würde kein gutes Elternteil abgeben fürchte ich.

Die Ironie an solchen Aussagen ist halt, dass gerade die Fähigkeit zu solchen Überlegungen auf eine Reife hindeutet, die weit über die einer nicht geringen Anzahl der "Kinderkrieger" in diesem Lande hinausgeht. Denn die meisten Kinder haben oft jene, die nicht mal für sich selbst anständig sorgen können. Traurig, aber wahr.

Gruss,
Paul

Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich!

scipio africanus, Tuesday, 17.05.2005, 14:28 (vor 7516 Tagen) @ Paul

Als Antwort auf: Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! von Paul am 15. Mai 2005 22:11:

Im Augenblick sähe ich mich nicht in der Lage Kinder großzuziehen. Nicht nur, weil das finanziell eng würde, sondern auch, weil ich glaube daß mir die dazu nötige Art von Reife fehlt. Ich würde kein gutes Elternteil abgeben fürchte ich.

Die Ironie an solchen Aussagen ist halt, dass gerade die Fähigkeit zu solchen Überlegungen auf eine Reife hindeutet, die weit über die einer nicht geringen Anzahl der "Kinderkrieger" in diesem Lande hinausgeht. Denn die meisten Kinder haben oft jene, die nicht mal für sich selbst anständig sorgen können. Traurig, aber wahr.
Gruss,
Paul

Naja, diese hochgelobte Reife würde letztendlich zum Aussterben des homo sapiens führen.
Ich halte das für eine Schutzbehauptung zu sagen, ich bin zu verantwortungsvoll, ich kann es nicht verantworten, Kinder in eine solch schlechte Welt zu setzen, wenn man schlicht und einfach die Verantwortung und die Verminderung des materiellen Lebensstandards nicht hinnehmen möchte.
Das alles klingt sehr edel, naja ...

scipio

Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich!

scipio africanus, Tuesday, 17.05.2005, 14:47 (vor 7516 Tagen) @ Ekki

Als Antwort auf: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! von Ekki am 13. Mai 2005 20:30:

Wenn ich diese ganzen ökonomischen Erwägungen lese - ob Familien nun die Kinderlosen mitfinanzieren (sollen) oder nicht oder umgekehrt - dann stellt sich mir dauernd nur eine Frage:
Was hat das alles mit der Freude am Familienleben, mit dem Ja zu Kindern zu tun?

Ekki, jetzt halt mal die Luft an: Kinder muss man sich auch leisten können. Wenn Kinder Armut bedeuten, dann überlegt man sich das eben. Was ist daran so seltsam ?

Soll ich den wirklich glauben, über Kinderzeugung „verhandele” man wie über einen Kredit?!

Romantik ist ja schön und gut, daneben gibts aber die harten ökonomischen Realitäten.

Meine These ist:
Sämtliche Debatten über die ökonomischen Aspekte der Familiengründung gehen allen Menschen am Arsch vorbei[/b] – und zwar sowohl denjenigen, die Familien gründen, als auch denjenigen, die sich bewußt gegen Kinder entscheiden.

Falsch. Das Interesse an der thematik widerlegt deine These.

Der tiefste und letzte Grund für meine Haltung liegt nach meiner Selbsterforschung darin, daß mir im Zuge des Erwachsen-Werdens jeglicher Bezug zu Kindern abhanden gekommen ist. Ich finde nichts, aber auch rein gar nichts Entzückendes an ihnen, bin völlig außerstande, mit einem Kleinkind rumzualbern oder einem Kind auf kindgemäße Weise die Welt zu erklären. Unterhalb eines gewissen intellektuellen Niveaus kann ich einfach nicht kommunizieren.

Ein Persönlichkeitsdefizit, lieber Ekki. Aber sei beruhigt; ich hab auch meine Defizite, aber andere. Es sei dir vergeben, Bruder.

Diese Haltung hat mir niemand einzureden versucht – auszureden versuchen sie mir einige Menschen in meiner Umgebung dagegen sehr wohl! – und ich habe auch nicht gewußt oder geahnt, daß es so kommen würde. So ist halt meine Persönlichkeitsentwicklung verlaufen.

Humm, was lief da schief ? ;)

Ester Vilar hat einmal geschrieben (ich zitiere aus dem Gedächtnis):
„Der Mann empfindet beim Orgasmus bestimmt jede nur mögliche Art von Freude, nur nicht die Freude auf das Kind, das er gerade zeugt – er wird also in diesem Augenblick noch mehr betrogen als gewöhnlich ...”[/b]

Muss nicht so sein ! Eine Frage der Phantasie, soweit es den Geschlechtsakt betrifft.

scipio

Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich!

Garfield, Tuesday, 17.05.2005, 15:38 (vor 7516 Tagen) @ Ekki

Als Antwort auf: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! von Ekki am 13. Mai 2005 20:30:

Hallo Ekki!

Du hast natürlich völlig recht, wenn du schreibst, daß rein ökonomische Erwägungen nicht die Hauptrolle bei der Entscheidung für oder gegen Kinder spielen. An dieser Diskussion über die angebliche Rentensicherung durch Kinder habe ich mich auch nur beteiligt, weil der Irrglaube, daß man allein durch Erhöhung der Geburtenrate irgendwelche Probleme lösen könne, leider weit verbreitet ist.

Für meine Frau und mich stellt sich die Frage nach Kindern im Moment nicht wirklich, weil meine Frau aus medizinischen Gründen keine Kinder bekommen darf. Wenn ich es recht bedenke, ist das auch der wesentliche Grund dafür, daß wir keine Kinder haben und in den nächsten Jahren keine haben werden.

Eine Adoption wäre für uns zwar vorstellbar, ist aber in Deutschland auch nicht so einfach.

Dazu kommen dann allerdings noch andere Gründe, die teilweise durchaus auch ökonomischer Natur sind:

Wir haben uns vor kurzem ein Haus gekauft, das wir natürlich über Kredit finanzieren mußten. So können wir uns den Ausfall eines Gehaltes innerhalb der nächsten 9 Jahre nicht leisten. Außerdem ist unser Haus nicht sehr groß (es hat etwa die Größe einer normalen 3-Zimmer-Wohnung), und wenn wir mehrere Kinder hätten, müßten wir anbauen. Das kostet schon einmal einiges, außerdem kriegt man in Deutschland eine Baugenehmigung auch nicht von heute auf morgen (Nachbarn in derselben Straße bemühen sich schon seit über einem Jahr um die Genehmigung für einen Anbau an ihrem Haus).

Dann sehe ich auch bei vielen Paaren in meinem Umfeld, daß Kinder keineswegs eine Verbesserung der Beziehung bewirken, sondern ganz im Gegenteil bestehende Probleme verschärfen oder neue Probleme schaffen. Viele Eltern gehen offenbar mit sehr großen Illusionen an die Sache heran. Oft will vor allem die Frau ein Kind, und wenn es dann da ist, bewirken spezielle Hormone, daß sie erst einmal nur noch das Kind sieht. Dann ist meist auch keine Rede mehr davon, möglichst bald wieder auf Vollzeit arbeiten zu gehen. Und der Partner ist auf einmal auch nur noch zweitrangig. Für ihn bleibt dann nur noch eines: Arbeiten und endlos Überstunden schieben, um genug Geld heranzuschaffen. Sie bleibt derweil mit dem Kind zu Hause und stellt schnell fest, daß ein Kind auch Nachteile mit sich bringt. Man kann nicht mehr einfach so jederzeit ausgehen, sondern muß immer gucken, wo man das Kind inzwischen läßt. Manche Kinder schreien sehr viel und hindern die Eltern am Schlafen. Er ist dann genervt, weil er übermüdet zur Arbeit fahren muß und weil er überhaupt mehr auf der Arbeit ist als zu Hause. Wenn er dann zu Hause ist, jammert sie ihm die Ohren voll, weil sie sich überfordert und von ihm allein gelassen fühlt. Irgendwann ist der Frust dann so groß, daß einer der beiden fremdgeht, es kommt zur Scheidung, ein eventuell vorhandenes gemeinsames Haus muß mit großem finanziellen Verlust verkauft werden, sie bekommt das Kind zugesprochen, er wird zum Zahlvater...

Auf sowas habe ich keinen Bock. Natürlich hoffe ich, daß meine Frau und ich das besser hinkriegen, aber das haben andere auch gehofft und es nicht geschafft...

Dann kommt noch die ungewisse Zukunft dazu. Die Jugendlichen haben ja heute schon Probleme, Lehrstellen und vor allem Jobs zu finden. Die Qualität der öffentlichen Schulen verschlechtert sich immer mehr, auch weil der Ausländeranteil in manchen Regionen steigt und so der Unterricht anfangs stark dadurch ausgebremst wird, daß immer mehr Kinder erst einmal die deutsche Sprache lernen müssen. Wenn die Entwicklung so weiter geht, dann wird man seine Kinder in Zukunft auf private Schulen schicken müssen, damit sie noch eine Chance auf einen Job mit akzeptablen Einkommen haben. Das treibt die Kosten für Kinder dann noch höher.

Vermutlich würden meine Frau und ich alle diese Gründe doch beiseite schieben, wenn es ihr denn medizinisch möglich wäre, Kinder zu gebähren. Jetzt fehlen uns Kinder zwar nicht, aber ich fürchte, daß sich das in einigen Jahrzehnten ändern wird. Dann werden viele unserer heutigen Verwandten nicht mehr leben, und wir werden uns dann ohne Kinder wahrscheinlich doch oft einsam fühlen.

Schon jetzt finde ich die Vorstellung, daß nach uns niemand mehr kommen wird, ziemlich frustrierend.

Und zu diesem Zitat von Esther Vilar: Ich kann da nur für mich schreiben, aber für mich hätte es tatsächlich etwas Erotisches, wenn meine Frau und ich ganz bewußt ein Kind zeugen würden. Eben die Vorstellung, das dann etwas aus uns beiden in meiner Frau heranwächst. Ich denke wirklich, daß ich Sex dann auch intensiver empfinden würde als mit dem Wissen, daß ja durch Verhütung eh nichts passieren kann.

(Klar - wenn eine Frau einen Mann ohne sein Wissen zum Vater macht, dann entgeht ihm das natürlich, und dann stimmt die Aussage von Esther Vilar doch.)

Ich denke auch, daß die ökonomischen Gründe durchaus auch eine wichtige Rolle spielen. Nicht unbedingt für die Entscheidung für oder gegen Kinder, sondern viel mehr für die Entscheidung über die Anzahl der Kinder. Wenn erst einmal 1-2 Kinder da sind, dann ist dem instinktiv bei vielen Menschen vorhandenen Kinderwunsch ja Genüge getan, und dann wirken sich diese ökonomischen Gründe eben doch sehr aus, denke ich. Wer dann sowieso schon vom Sozialamt lebt, hat dann auch kein Problem damit, noch mehr Kinder in die Welt zu setzen. Familien mit hohem Einkommen haben auch kein Problem damit, noch ein drittes oder viertes Kind hinzuzufügen. Aber in der Mittelschicht wird es häufig schon eng. Da sind die Einkommen zu hoch, um sehr viel Unterstützung von Staat zu bekommen, aber zu niedrig, um viele Kinder inklusive optimaler Ausbildung aufzuziehen. Also entscheiden sich da eben immer mehr Menschen aus ökonomischen Gründen nur für ein Kind, denke ich.

Freundliche Grüße
von Garfield


Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich!

Jolanda, Tuesday, 17.05.2005, 16:33 (vor 7516 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! von Garfield am 17. Mai 2005 12:38:58:

Lieber Garfield

Ein Psychologe hat vor vielen Jahren zu mir gesagt. Weisst du, viele Paare beschliessen ein Kind zu haben oder ein Haus zu bauen, wenn sie Probleme haben zusammen und meinen, damit könnten sie ihre Beziehung wieder kitten, aber das ist nicht der richtige Weg.

Du hast hier recht, wenn du sagst, dass man keine Kinder haben sollte, wenn man bereits tiefsitzende Probleme hat, aber dann sollte man sich auch nicht gemeinsam ein Haus bauen ;-)

Gut bei einem Haus ist dann zumindest nur finanziell ein Scherbenhaufen da, wenn die Beziehung dann doch nicht mehr zu kitten ist. Bei Kindern ist das bedeutend gravierender und man sollte nicht leichtfertig Kinder in die Welt setzen, sehe ich wie du.

Nur ist die Situation heute allgemein so, dass Paare bei den ersten richtigen Problemen dazu neigen wegzulaufen. Leider wird nicht mehr an Beziehungen gearbeitet, zu einfach sind die Alternativen die sich bieten, vor allem für die Frauen.

Zudem kann ein Paar auch absolut glücklich sein ohne Kinder. Man hat dann Zeit gemeinsam zu reisen, ins Theater zu gehen, einfach gemeinsam das Leben zu geniessen.

Und du und deine Frau ihr habt ja noch Zeit euch Gedanken darüber zu machen, was ihr tun wollt, ich bin mir sicher, dass ihr für euch beide die beste Lösung finden werdet.

Einen lieben Gruss
schickt dir
Jolanda

Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich!

Garfield, Tuesday, 17.05.2005, 17:08 (vor 7516 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! von Jolanda am 17. Mai 2005 13:33:00:

Hallo Jolanda!

"Nur ist die Situation heute allgemein so, dass Paare bei den ersten richtigen Problemen dazu neigen wegzulaufen. Leider wird nicht mehr an Beziehungen gearbeitet, zu einfach sind die Alternativen die sich bieten, vor allem für die Frauen."

Ja, das sehe ich auch so. Wobei die einfachen Alternativen sich dann aber in der Praxis nicht selten als Illusionen entpuppen. Dann stellt der bisherige Liebhaber, bei dem frau wieder das lang entbehrte und angeblich unbedingt nötige Kribbeln im Bauch gespürt hat, fest, daß er ein Leben mit Kind und Kegel doch nicht so toll findet, der abservierte Ex-Mann fängt an zu trinken, verliert seinen Job und ist auf einmal nicht mehr zahlungsfähig... Und schon findet sich frau als Sozialhilfeempfängerin wieder und jammert darüber, wie ungerecht die Welt doch wäre. Am Ende verlieren dann alle.

"Zudem kann ein Paar auch absolut glücklich sein ohne Kinder. Man hat dann Zeit gemeinsam zu reisen, ins Theater zu gehen, einfach gemeinsam das Leben zu geniessen."

Ja, ich kenne auch so ein Paar. Sie wollten eigentlich Kinder, aber es stellte sich heraus, daß es nicht möglich ist. Nun fahren sie mindestens einmal im Jahr nach Schottland und leisten sich auch sonst so manchen Luxus.

Meine Frau und ich haben im letzten Jahr das Haus gekauft, und damit sind teure Reisen in den nächsten 10-20 Jahren auch nicht mehr drin. Aber dafür können wir dann im Alter mietfrei wohnen, und wenn wir das Haus abbezahlt haben, ist es auch nicht mehr so tragisch, wenn einer von uns mal arbeitslos werden sollte. Ohne Miete sinken die Lebenshaltungskosten deutlich.

"Und du und deine Frau ihr habt ja noch Zeit euch Gedanken darüber zu machen, was ihr tun wollt, ich bin mir sicher, dass ihr für euch beide die beste Lösung finden werdet."

Meine Frau wird Ende diesen Jahres allerdings auch schon 30... Langsam wird es also eng. Aber die mit einer Schwangerschaft verbundenen medizinischen Probleme für meine Frau machen mir auch Sorgen. Ich würde lieber auf Kinder verzichten als auf meine Frau.

Herzliche Grüße
von Garfield

Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich!

Ekki, Wednesday, 18.05.2005, 00:56 (vor 7516 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! von Garfield am 17. Mai 2005 14:08:48:

Hallo Garfield!

Wobei die einfachen Alternativen sich dann aber in der Praxis nicht selten als Illusionen entpuppen. Dann stellt der bisherige Liebhaber, bei dem frau wieder das lang entbehrte und angeblich unbedingt nötige Kribbeln im Bauch gespürt hat, fest, daß er ein Leben mit Kind und Kegel doch nicht so toll findet, der abservierte Ex-Mann fängt an zu trinken, verliert seinen Job und ist auf einmal nicht mehr zahlungsfähig... Und schon findet sich frau als Sozialhilfeempfängerin wieder und jammert darüber, wie ungerecht die Welt doch wäre. Am Ende verlieren dann alle.

Da sprichst Du einen ungemein wichtigen Aspekt an:

Wenn ein X von Y mit Z "betrogen" wird, dann ist Y (also der "betrügende" Teil) nicht selten auch der Betrogene, weil Z nämlich von vornherein nichts mit einer Bindung im Sinn hatte, sondern nur heißen Sex wollte und nichts weiter.

Deshalb sollten sich die "Betrügenden" glasklar aussprechen, worauf sie abzielen.

Das wird leider in vielen Fällen darauf hinauslaufen, daß eine Frau, die zu hören bekommt "Ich will Sex und weiter nichts" bzw. ein Mann, der zu hören bekommt "Ich will nicht nur Sex, sondern will meinen gegenwärtigen Partner gegen dich austauschen und dich an die Kette der Ehe legen", auf dem Absatz kehrt machen.

Das wäre sehr frustrierend - aber immer noch besser als die von Dir oben so treffend beschriebene Situation, in der "am Ende alle verlieren".

Herzlichen Gruß von

Ekki

Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich!

Ekki, Wednesday, 18.05.2005, 00:48 (vor 7516 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! von Jolanda am 17. Mai 2005 13:33:00:

Hallo Jolande!

Nur ist die Situation heute allgemein so, dass Paare bei den ersten richtigen Problemen dazu neigen wegzulaufen. Leider wird nicht mehr an Beziehungen gearbeitet, zu einfach sind die Alternativen die sich bieten, vor allem für die Frauen.

Ich bin zwar nicht der Angesprochene, dennoch eine kleine Anmerkung von mir hierzu:

Aus meinen Beobachtungen in den Partnerschaften anderer Menschen glaube ich die Schlußfolgerungen ziehen zu können, daß weder das Aufrechterhalten einer Beziehung/Ehe noch die Trennung per se Selbstzweck sind. Es gibt Fälle, in denen es sich lohnt, an der Beziehung zu arbeiten, und es gibt Fälle, wo die Trennung einfach notwendig ist.

Herzliche Grüße von

Ekki

Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich!

Jolanda, Wednesday, 18.05.2005, 02:31 (vor 7516 Tagen) @ Ekki

Als Antwort auf: Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! von Ekki am 17. Mai 2005 21:48:

Lieber Ekki

Ich denke, heiraten darf ruhig gut überlegt sein...zwinkert, aber wenn man dann ja sagt und noch Kinder zeugt zusammen, dann sollte man zumindest versuchen, ob man nicht Wege findet, die für alle positiv verlaufen.

Es wird heute sehr schnell aufgegeben, wenn keine Kinder da sind, dann ist das ja auch nur eine Entscheidung zwischen zwei erwachsenen Menschen und dann sehe ich das auch nicht so trastisch, wenn auch trotzdem schade.

Aber wenn Kinder da sind, dann muss man sich schon überlegen, dass man diese Kinder wollte und man muss nach einer Lösung suchen, die für alle Beteiligten gut ist, auch für den Vater. Und solange diese Lösung nicht praktikabel ist, muss man eben durchhalten.

Sorry, aber sind wir ehrlich, die Trennungen laufen doch eh in den meisten Fällen auf dem Buckel der Väter ab. Also es sind auch eher die Frauen, die sehr schnell aus einer Ehe herausrennen. Um dann wie Garfield es richtig bemerkte, später vielleicht dann auch noch festzustellen, dass Märchenprinzen nur im Märchen leben und dass sie selber ja auch keine Prinzessinen sind ;-))

Und wenn ich als Frau aus einer Ehe ausschere, ohne dem Mann eine faire Chance zu geben, das zu ändern, dann sollte das Einfluss haben auf den Unterhalt der Ehefrau.

Weisst du, heute werden Beziehungen sehr schnell hingeschmissen. Sobald die ersten wirklichen Probleme auftreten, ich erlebe das rund um mich herum.

Ja Ekki, wenn eine Beziehung kaputt ist und man einfach keinen Weg mehr zueinander finden kann, dann kann auch für Kinder, die Trennung im Endeffekt eine Erlösung sein.

Ich weiss, dass es das auch gibt. Und du hast Recht, dass man nicht generell sagen kann, zusammen bleiben um jeden Preis muss sein. Ich finde schon, dass hier Raum bleiben muss für jede individuelle Situation.

Nur ein bisschen mehr Durchhaltevermögen und sich ein bisschen mehr bemühen, gerade auch als Frau, das würde der Welt nicht schaden.

Einen lieben Gruss
schickt dir
Jolanda

Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich!

Ekki, Wednesday, 18.05.2005, 00:44 (vor 7516 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! von Garfield am 17. Mai 2005 12:38:58:

Hallo Garfield!

Dann sehe ich auch bei vielen Paaren in meinem Umfeld, daß Kinder keineswegs eine Verbesserung der Beziehung bewirken, sondern ganz im Gegenteil bestehende Probleme verschärfen oder neue Probleme schaffen. Viele Eltern gehen offenbar mit sehr großen Illusionen an die Sache heran.

Richtig - aber auch die Illusionen dürften bei Mann und Frau unterschiedlicher Natur sein:

Die Frau sieht vor allem das "süße Kleine" und macht sich kaum eine Vorstellung, wie wenig süß die Arbeit sein wird, die das Kind oft macht - wie Du ja weiter unten auf das Anschaulichste beschreibst.

Der Mann denkt an die "wohlgeratenen Kinder, den Stolz der Familie", und kann sich nicht im Geringsten vorstellen, daß (a) nicht alle Kinder den Vorstellungen ihrer Eltern entsprechen und (b) er selbst mit seinen Bedürfnissen von dem Kind völlig in den Hintergrund gedrängt werden wird - wie Du ja weiter unten auf das Anschaulichste beschreibst.

Oft will vor allem die Frau ein Kind, und wenn es dann da ist, bewirken spezielle Hormone, daß sie erst einmal nur noch das Kind sieht. Dann ist meist auch keine Rede mehr davon, möglichst bald wieder auf Vollzeit arbeiten zu gehen. Und der Partner ist auf einmal auch nur noch zweitrangig. Für ihn bleibt dann nur noch eines: Arbeiten und endlos Überstunden schieben, um genug Geld heranzuschaffen. Sie bleibt derweil mit dem Kind zu Hause und stellt schnell fest, daß ein Kind auch Nachteile mit sich bringt. Man kann nicht mehr einfach so jederzeit ausgehen, sondern muß immer gucken, wo man das Kind inzwischen läßt. Manche Kinder schreien sehr viel und hindern die Eltern am Schlafen. Er ist dann genervt, weil er übermüdet zur Arbeit fahren muß und weil er überhaupt mehr auf der Arbeit ist als zu Hause. Wenn er dann zu Hause ist, jammert sie ihm die Ohren voll, weil sie sich überfordert und von ihm allein gelassen fühlt.

Wie gesagt - sehr anschaulich und eine volle Bestätigung meiner Befürchtungen.

Irgendwann ist der Frust dann so groß, daß einer der beiden fremdgeht, es kommt zur Scheidung, ein eventuell vorhandenes gemeinsames Haus muß mit großem finanziellen Verlust verkauft werden, sie bekommt das Kind zugesprochen, er wird zum Zahlvater...

Je nun - ich halte Fremdgehen für eine legitime Sache, und zwar gleich unter zwei Aspekten:

1) Wer Abwechslung braucht, soll sie sich nehmen. Ich kann ums Verrecken nicht kapieren, wieso ausgerechnet im Bereich der Sexualität etwas als heilige Norm gelten sollte, was in jedem, aber auch wirklich in jedem anderen Bereich des Lebens schlicht als irrenhausreif gälte: Die lebenslange Beschränkung auf nur ein Exemplar einer bestimmten Gattung. Und damit Du mir jetzt nicht mit "Verdinglichung" kommst (den Vorwurf habe ich schon oft zu hören bekommen): Als leidenschaftlicher Chorsänger könnte ich mir nichts weniger vorstellen, als ein Leben lang nur ein Lied zu singen. Und Musik ist ja auch ein ganzheitlicher Genuß, der weit über das rein Materielle hinausgeht. Desgleichen Literatur. Usw. usf. Nee wirklich - das Monogamie-Gebot ist wohl außerhalb eines religiösen Kontextes im allerengsten Sinne dieses Adjektivs nicht zu verstehen.

2) Ich bin inwischen nur noch auf Rendezvous mit gebundenen Frauen aus, denn ansonsten käme höchstwahrscheinlich das oben von Dir beschriebene Szenario auf mich zu.

Auf sowas habe ich keinen Bock. Natürlich hoffe ich, daß meine Frau und ich das besser hinkriegen, aber das haben andere auch gehofft und es nicht geschafft...

Es scheint in der Tat so zu sein, daß Kinder die beste Garantie für Fremdgeh-Willigkeit sind, weil sie die Zweisamkeit in der oben von Dir beschriebenen Weise untergraben. Insofern sollte ich alter Kinder-Muffel wohl am besten hoffen, daß möglichst viele meiner MitmenschInnen Kinder in die Welt setzen ...

Dann kommt noch die ungewisse Zukunft dazu. Die Jugendlichen haben ja heute schon Probleme, Lehrstellen und vor allem Jobs zu finden. Die Qualität der öffentlichen Schulen verschlechtert sich immer mehr, auch weil der Ausländeranteil in manchen Regionen steigt und so der Unterricht anfangs stark dadurch ausgebremst wird, daß immer mehr Kinder erst einmal die deutsche Sprache lernen müssen. Wenn die Entwicklung so weiter geht, dann wird man seine Kinder in Zukunft auf private Schulen schicken müssen, damit sie noch eine Chance auf einen Job mit akzeptablen Einkommen haben. Das treibt die Kosten für Kinder dann noch höher.

Auch diese Beobachtungen sind in vollem Umfang richtig, aber hier möchte ich zu bedenken geben, was ich in mehreren Foren schon mehrfach geäußert habe:

Wer wirklich von Herzen Kinder will, der wird gerade angesichts einer ... äh ... suboptimalen Welt nach Luthers Motto handeln: "Wenn ich wüßte, daß morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen."[/i]

Vermutlich würden meine Frau und ich alle diese Gründe doch beiseite schieben, wenn es ihr denn medizinisch möglich wäre, Kinder zu gebähren.

Womit Du meine obige These bestätigst.

Jetzt fehlen uns Kinder zwar nicht, aber ich fürchte, daß sich das in einigen Jahrzehnten ändern wird. Dann werden viele unserer heutigen Verwandten nicht mehr leben, und wir werden uns dann ohne Kinder wahrscheinlich doch oft einsam fühlen.

Da habe ich großen Trost für Euch bereit:

Es ist erstens längst bestens belegt und entspricht zweitens auch meiner eigenen Lebenserfahrung, daß die Frage, ob man im Alter einsam ist oder nicht, keineswegs davon abhängt, ob man Kinder und/oder Blutsverwandte hat. Freundschaftliche Bindungen, die diesen Namen verdienen, haben dieselbe Qualität. Natürlich sind auch sie ein Geschenk, das man sich auch dadurch verdienen muß, daß man selbst anderen Menschen ein guter Freund ist ("Si vis amari, ama!" - "Wenn du geliebt werden willst, liebe!" wußten schon die alten Römer). Aber "Abwesenheit von Blutsverwandten = Einsamkeit" - diese Horrorgleichung gehört zum Glück ins Reich der Märchen.

Schon jetzt finde ich die Vorstellung, daß nach uns niemand mehr kommen wird, ziemlich frustrierend.

Das Bestreben, die eigene Existenz wenigstens durch die Weitergabe der eigenen Gene in die Zukunft zu verlängern, ist eines der ältesten Motive fürs Kinderkriegen und natürlich besonders für diejenigen Leute relevant, die es schwer haben, an ein Jenseits zu glauben.

Ich bin auch nicht "scharf" aufs Sterben, gehe aber damit in folgender Weise um:

Wenn es ein Jenseits gibt, dann wird sich dieses Jenseits in der ein oder anderen Form an mir vollziehen, und wenn nicht, dann nicht. Aber von der Frage, ob ich Kinder habe oder nicht, ist das ganz unabhängig. Das Wichtigste scheint mir zu sein, sich stets zu bemühen, seinen Mitmenschen zur Freude und nicht zum Leid zu leben. Dann darf man auf eine gute Sterbestunde hoffen.[/i]

Und zu diesem Zitat von Esther Vilar: Ich kann da nur für mich schreiben, aber für mich hätte es tatsächlich etwas Erotisches, wenn meine Frau und ich ganz bewußt ein Kind zeugen würden. Eben die Vorstellung, das dann etwas aus uns beiden in meiner Frau heranwächst. Ich denke wirklich, daß ich Sex dann auch intensiver empfinden würde als mit dem Wissen, daß ja durch Verhütung eh nichts passieren kann.
Klar - wenn eine Frau einen Mann ohne sein Wissen zum Vater macht, dann entgeht ihm das natürlich, und dann stimmt die Aussage von Esther Vilar doch.)

Diese Haltung ist für mich verständlich und nachvollziehbar. Daß ich selbst anders denke und empfinde, spielt keine Rolle.

Ich denke auch, daß die ökonomischen Gründe durchaus auch eine wichtige Rolle spielen. Nicht unbedingt für die Entscheidung für oder gegen Kinder, sondern viel mehr für die Entscheidung über die Anzahl der Kinder. Wenn erst einmal 1-2 Kinder da sind, dann ist dem instinktiv bei vielen Menschen vorhandenen Kinderwunsch ja Genüge getan, und dann wirken sich diese ökonomischen Gründe eben doch sehr aus, denke ich. Wer dann sowieso schon vom Sozialamt lebt, hat dann auch kein Problem damit, noch mehr Kinder in die Welt zu setzen. Familien mit hohem Einkommen haben auch kein Problem damit, noch ein drittes oder viertes Kind hinzuzufügen. Aber in der Mittelschicht wird es häufig schon eng. Da sind die Einkommen zu hoch, um sehr viel Unterstützung von Staat zu bekommen, aber zu niedrig, um viele Kinder inklusive optimaler Ausbildung aufzuziehen. Also entscheiden sich da eben immer mehr Menschen aus ökonomischen Gründen nur für ein Kind, denke ich.

Voll d'accord. Ich wollte ja auch nicht dahingehend verstanden werden, daß ökonomische Überlegungen völlig außen vor sind. Ich bin halt nur der Ansicht, daß echte, tief empfundene Liebe zu Kindern hilft, auch große ökonomische Härten zu tragen. Umgekehrt allerdings auch: Wenn ein steinreicher Mensch Kinder nur deshalb in die Welt setzt, weil "es sich so gehört", oder - noch schlimmer - weil er die Kinder als "Statusobjekt" (miß)braucht - dann ist emotionales Elend für die ganze Familie vorprogrammiert.

Lieber Garfield, Deine Postings zeichnen sich immer durch große Abgewogenheit und einen angenehmen Ton aus. Ich habe mich über eine Antwort von Dir zu diesem mich umtreibenden Thema sehr gefreut.

Herzliche Grüße von

Ekki

Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich!

Garfield, Wednesday, 18.05.2005, 14:08 (vor 7515 Tagen) @ Ekki

Als Antwort auf: Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! von Ekki am 17. Mai 2005 21:44:

Hallo Ekki!

Offensichtlich stimmen wir da voll überein.

Zum Thema "Fremdgehen" möchte ich noch einiges loswerden:

Ich sehe es auch so, daß die Menschen nun einmal nicht auf lebenslange Monogamie programmiert sind. Es gibt ja diese Theorie vom verflixten siebenten Jahr, die besagt, daß Menschen sich nach etwa 7 Jahren nach neuen Partnern umsehen, weil in früheren Zeiten die Kinder nach 7 Jahren die ständige Fürsorge der Eltern nicht mehr benötigten. Ob es nun wirklich meist 7 Jahre sind, weiß ich nicht, aber es scheint prinzipiell etwas dran zu sein.

Es ist nun einmal so, daß eine langjährige Beziehung oder Ehe von beiden Partnern nicht mehr als so prickelnd, spannend und aufregend wie am Anfang empfunden wird. Man kann zwar etwas dagegen tun, aber nur in begrenztem Umfang. Die Empfindungen, die am Anfang da waren, kann man nicht mehr zurück holen, weil man den Partner dafür zu gut kennt.

Fremdgehen wäre da tatsächlich eine Lösung. Und es gibt auch Paare, die so etwas auf verschiedene Weise im gegenseitigen Einvernehmen praktizieren.

Aber es gibt da mehrere Probleme.

Erstmal neigen viele Menschen zur Eifersucht. Das trifft wohl auf Männer und Frauen gleichermaßen zu.

Wenn man sich aber mal in Erotikforen umsieht, findet man da immer wieder Beiträge von Männern, die die Vorstellung, daß ihre Frauen Sex mit anderen Männern hätten, sehr erotisch finden. Frauen mit gleichen Neigungen scheint es wohl seltener zu geben.

Wenn ein Mann nun solche Neigungen hat, dann ließe sich das Problem der Langeweile in der Beziehung ja dadurch lösen, daß die Frau mit anderen Männern Sex hat. Theoretisch würden beide davon profitieren.

In der Praxis sieht das aber anders aus. In einem Forum habe ich mal einen interessanten Beitrag von einer Frau zu dem Thema gelesen:

Sie war verheiratet und hatte nebenbei heimlich ein sexuelles Verhältnis zu einem anderen Mann. Das funktionierte zunächst auch prima - bis ihr Mann dahinter kam. Er reagierte zunächst normal und verlangte von ihr, daß sie das Verhältnis beendet.

Sie war dazu aber nicht bereit. Sie sagte ihm, daß dieses Verhältnis für sie doch nur etwas Sexuelles wäre und daß sie ihn deshalb ja nicht weniger lieben würde. Und sie bat ihn, das Verhältnis doch einfach zu akzeptieren.

Vielleicht stellte er fest, daß es für ihn auch etwas Erotisches hatte, vielleicht wollte er aber seine Frau nur nicht verlieren. Jedenfalls willigte er schließlich ein, und seine Frau konnte sich nun offen mit ihrem Liebhaber treffen.

Das war für sie ja eigentlich perfekt. Trotzdem merkte sie aber schnell, daß sich ihre Gefühle für ihren Mann änderten. Sie verachtete ihn zunehmend und tat immer öfter Dinge, die ihn vor den Kopf stießen. Erst später wurde ihr bewußt, daß sie das getan hat, um ihn zur Trennung zu bewegen.

Trotz allem trennte er sich nicht von ihr. So reichte sie dann schließlich die Scheidung ein.

Ich erkläre mir dieses eigentlich unlogische Verhalten so: Sehr viele Frauen erwarten von einem Mann eine gewisse Überlegenheit und Durchsetzungsfähigkeit. Er muß sich also auch gegen Konkurrenten um ihre Gunst durchsetzen können. Wenn ein Mann nun akzeptiert, daß seine Partnerin mit einem anderen Mann Sex hat, dann erzeugt das bei ihr das Gefühl, daß er wenig durchsetzungsfähig ist und/oder daß er sie wohl auch nicht richtig liebt. Sie wird ihn dann also nicht mehr als vollwertigen Partner betrachten. Wenn er mit einer anderen Frau schläft, würde sie ihm das vielleicht verzeihen, aber sie wird ihm meist nicht verzeihen, daß er ihr Verhältnis akzeptiert.

Bei Paaren, die Partnertausch und ähnliches praktizieren, läuft das auch oft nach festen Regeln ab. Eine Bekannte erzählte mir beispielsweise mal, daß sie grundsätzlich nur mit anderen Männern Sex hat, wenn ihr Mann dabei ist, und er hält es umgekehrt genauso. Sie sagte, daß sie es auch gar nicht anders möchte, daß sie also gar keine absolute sexuelle Freiheit will. Das gibt ihr nämlich die Möglichkeit, ihren Mann weiter als vollwertigen Partner zu sehen, zumal er ja auch mit anderen Frauen Sex hat.

Da es für viele Frauen aber nicht akzeptabel ist, wenn ihre Partner mit anderen Frauen Sex haben, erwarten sie umgekehrt eben auch, daß ihre Partner dieselbe Eifersucht zeigen. So sind es auch hier wieder vor allem die Frauen, die diesen Ausweg aus Ehe-Problemen blockieren. Sie gehen selbst natürlich auch fremd, aber üblicherweise tun sie das heimlich. Für sie ist das zwar eine Lösung, der Partner hat dann aber nur noch die Möglichkeit, ebenfalls heimlich fremdzugehen. Und wenn diese Heimlichtuerei dann irgendwann einmal herauskommt, dann ist das natürlich eine zusätzliche schwere Belastung für die Beziehung, die dann oft zur Trennung führt.

Ja, und so versuchen eben weiter alle, den schönen Schein der ewigen Friede-Freude-Eierkuchen-Ehe oder -Beziehung aufrecht zu erhalten. Manchen gelingt es zwar wirklich, dauerhaft glücklich zusammen zu leben, aber häufig sieht es hinter der harmonischen Fassade leider ganz anders aus.

Nun ja, aber dann besteht die Herausforderung eben darin, es besser hinzubekommen. :-)

Freundliche Grüße
von Garfield

Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich!

Chris, Wednesday, 18.05.2005, 15:28 (vor 7515 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! von Garfield am 18. Mai 2005 11:08:32:

Die Lösung für eine gute Beziehung ist ganz einfach.
EHRLICHKEIT !
Dem Partner und vor allem sich selbst gegenüber.
Wenn man mit der Beziehung nicht mehr zufrieden ist ruhig den Mut haben diese zu beenden.
Tut vielleicht weh aber die Beziehung aufrecht erhalten und gleichzeitig Fremdgehen ist auf die Dauer noch schlimmer.
Trennen wird man sich sowieso, spätestens wenn es rauskommt.

Männer die es akzeptieren daß ihre Frau sich ein Liebhaber halten sind in meinen Augen Masochisten denen es Spaß macht erniedrigt zu werden.Auf jeden Fall sind sie bemitleidenswerte Personnen die nicht mal vor sich selbst Respekt haben.

Frauen die ihre Männer betrügen weil sie kein Mut haben ehrlich zu sein sind Sch***pen.Es lohnt nicht Worte, Gedanken oder Zeit zu verlieren um über solche Wesen nachzudenken.

Gruß,
Chris

Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich!

Ekki, Wednesday, 18.05.2005, 17:27 (vor 7515 Tagen) @ Chris

Als Antwort auf: Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! von Chris am 18. Mai 2005 12:28:

Hallo Chris!

Die Lösung für eine gute Beziehung ist ganz einfach.
EHRLICHKEIT !
Dem Partner und vor allem sich selbst gegenüber.
Wenn man mit der Beziehung nicht mehr zufrieden ist ruhig den Mut haben diese zu beenden.
Tut vielleicht weh aber die Beziehung aufrecht erhalten und gleichzeitig Fremdgehen ist auf die Dauer noch schlimmer.
Trennen wird man sich sowieso, spätestens wenn es rauskommt.
Männer die es akzeptieren daß ihre Frau sich ein Liebhaber halten sind in meinen Augen Masochisten denen es Spaß macht erniedrigt zu werden.Auf jeden Fall sind sie bemitleidenswerte Personnen die nicht mal vor sich selbst Respekt haben.
Frauen die ihre Männer betrügen weil sie kein Mut haben ehrlich zu sein sind Sch***pen.Es lohnt nicht Worte, Gedanken oder Zeit zu verlieren um über solche Wesen nachzudenken.
Gruß,
Chris

Und z.B. als Alleinstehender Gelegenheiten vorübergehen lassen, nur weil "die Gelegenheit" gebunden ist, das macht Sinn?

Und als "Gebundene(r)" Gelegenheiten vorübergehen lassen, nur weil man selbst gebunden ist, das macht Sinn?

Jedem das Seine"!

Gruß

Ekki

Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich!

Chris, Wednesday, 18.05.2005, 19:29 (vor 7515 Tagen) @ Ekki

Als Antwort auf: Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! von Ekki am 18. Mai 2005 14:27:

Und z.B. als Alleinstehender Gelegenheiten vorübergehen lassen, nur weil "die Gelegenheit" gebunden ist, das macht Sinn?
Und als "Gebundene(r)" Gelegenheiten vorübergehen lassen, nur weil man selbst gebunden ist, das macht Sinn?
Jedem das Seine"!
Gruß
Ekki

Punkt 1. Es gibt noch genung "Gelegenheiten" die ungebunden sind.

Punkt 2. Ja macht für mich schon.Aber wie du schon wie du schon sagst "jedem das Seine".

Gruß,
Chris

Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich!

Garfield, Wednesday, 18.05.2005, 18:34 (vor 7515 Tagen) @ Chris

Als Antwort auf: Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! von Chris am 18. Mai 2005 12:28:

Hallo Chris!

In der Theorie lassen sich solche Patent-Lösungen oft leicht formulieren, in der Praxis sieht das jedoch meist anders aus.

"EHRLICHKEIT !
Dem Partner und vor allem sich selbst gegenüber."

Gerade damit haben viele Menschen aber gerade dem Partner gegenüber ein echtes Problem. Einem Fremden oder auch einem guten Freund gegenüber absolut ehrlich zu sein ist keine Kunst. Da hat man entweder nichts zu verlieren oder aber man weiß, daß ein Freund alles nicht so eng sehen wird, da man ja eben nur befreundet und nicht verpartnert ist.

Da kann man auch über geheime Fantasien wie z.B. irgendeinen Fetisch, bisexuelle Neigungen oder ähnliches reden, ohne gleich befürchten zu müssen, deshalb verlassen zu werden.

Beim Partner muß man das aber befürchten. Da muß man damit rechnen, daß die intime Beichte für den Partner solch ein Problem darstellt, daß er oder sie sich ein Zusammenleben tatsächlich nicht mehr vorstellen kann. Da hat man also wirklich etwas zu verlieren, und so sind viele Menschen da eben vorsichtig und scheuen davor zurück, ihren Partnern wirklich alles zu erzählen.

"Wenn man mit der Beziehung nicht mehr zufrieden ist ruhig den Mut haben diese zu beenden."

Was ist aber, wenn du mit dem Partner insgesamt sehr glücklich bist? Wenn ihr gleiche Ziele und gleiche Interessen habt und wenn du dich nicht trennen willst? Wenn es nur sexuell nicht mehr klappt? Was machst du dann?

"Tut vielleicht weh aber die Beziehung aufrecht erhalten und gleichzeitig Fremdgehen ist auf die Dauer noch schlimmer."

Mag sein, aber manchmal ergibt es sich eben so...

"Männer die es akzeptieren daß ihre Frau sich ein Liebhaber halten sind in meinen Augen Masochisten denen es Spaß macht erniedrigt zu werden."

Den Eindruck habe ich allerdings auch.

"Auf jeden Fall sind sie bemitleidenswerte Personnen die nicht mal vor sich selbst Respekt haben."

Da bin ich mir nicht so sicher. Ist jemand, der irgendwelche Neigungen ständig verheimlicht und unterdrückt, nicht auch bemitleidenswert? Und was ist am Masochismus bemitleidenswerter: Ihn auszuleben oder ihn zu unterdrücken?

"Frauen die ihre Männer betrügen weil sie kein Mut haben ehrlich zu sein sind Sch***pen."

Wer ist schon wirklich ehrlich? Sagst du jedem immer deine ehrliche Meinung? Wenn ja, dürftest du dadurch immer wieder enorme Probleme bekommen...

"Es lohnt nicht Worte, Gedanken oder Zeit zu verlieren um über solche Wesen nachzudenken."

Da es durchaus nicht selten vorkommt, lohnt es sich schon, darüber nachzudenken, finde ich.

Im übrigen gehen ja auch Männer fremd, und sie haben dabei dieselbe Motivation wie Frauen.

Freundliche Grüße
von Garfield

Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich!

Chris, Wednesday, 18.05.2005, 19:23 (vor 7515 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! von Garfield am 18. Mai 2005 15:34:44:

Hi Garfield,

Was ist aber, wenn du mit dem Partner insgesamt sehr glücklich bist? Wenn ihr gleiche Ziele und gleiche Interessen habt und wenn du dich nicht trennen willst? Wenn es nur sexuell nicht mehr klappt? Was machst du dann?

--->Ich war mit meiner Ex-Freundin 3 Jahre lang zusammen, es hat in jeder Hinsicht gut funktioniert bis auf den Sex.Der kam zum Schluss zu kurz, war nur noch ein "muss".Trotzdem hätte ich die Beziehung "weiterschleifen" lassen können.Es haben sich auch "Gelegenheiten" ergeben mich woanders sexuell auszutoben.Habe ich aber nicht.Ich bin ausgezogen.Anfangs war es schwer jetzt bin ich aber froh dass ich es getan habe.Bin inzwischen mit jemandem zussamen wo alles stimmt inkl. Sex. Ich hätte nur dann ein Problem eine Beziehung zu beenden wenn Kinder im Spiel währen.Kann aber nichts dazu sagen da ich hiermit keine Erfahrung habe.

Wer ist schon wirklich ehrlich? Sagst du jedem immer deine ehrliche Meinung? Wenn ja, dürftest du dadurch immer wieder enorme Probleme bekommen...

--> Stimmt, vor 4 Jahren habe ich den Fehler gemacht zu "ehrlich" zu sein und musste mich mehr oder weniger nach einer neuen Stelle umschauen.Hatte aber Glück und es ist insgesammt besser geworden.
Inzwischen trenne ich ganz strikt.Bei der Arbeit bin ich nur so ehrlich wie nötig.Privat allerdings hat sich meine Einstellung nicht geändert.

Gruß,

Chris

@Chris und Garfield: Masochismus?

Ekki, Wednesday, 18.05.2005, 20:29 (vor 7515 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! von Garfield am 18. Mai 2005 15:34:44:

Hallo, ihr Zwei!

"Männer die es akzeptieren daß ihre Frau sich ein Liebhaber halten sind in meinen Augen Masochisten denen es Spaß macht erniedrigt zu werden."
Den Eindruck habe ich allerdings auch.

Wie wär's denn mit folgender Interpretation:

Sie sind genau das Gegenteil von Masochisten - nämlich Menschen, die die menschliche Natur so nehmen wie sie ist, für sich und andere das Beste daraus machen und sich die Eifersucht, die eine Leidenschaft ist, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft, ersparen?!

Dies insbesondere dann, wenn sie ihrerseits auch "aushäusig aktiv sind"?

Gruß

Ekki

Re: @Chris und Garfield: Masochismus?

Garfield, Wednesday, 18.05.2005, 21:14 (vor 7515 Tagen) @ Ekki

Als Antwort auf: @Chris und Garfield: Masochismus? von Ekki am 18. Mai 2005 17:29:

Hallo Ekki!

Natürlich ist nicht jeder Mann, der ein sexuelles Verhältnis seiner Frau zu einem anderen Mann akzeptiert, ein Masochist! Wenn das auf Gegenseitigkeit beruht, dann ist das etwas ganz anderes.

Allerdings merkt man vielen Männern, die beispielsweise in Foren über solche Fantasien schreiben, deutlich an, daß sie tatsächlich eine stark ausgeprägte masochistische Ader haben und daß es ihnen nicht primär darum geht, selbst auch mit anderen Frauen schlafen zu können.

Ich glaube, man findet auch vor allem deshalb so viele solcher Männer in Internet-Foren, weil sie kaum Möglichkeiten haben, diese Fantasien im realen Leben mit ihren Frauen auszuleben.

Die Männer, denen es mehr darum geht, mit anderen Frauen zu schlafen, haben es da wesentlich einfacher. Die tun es entweder heimlich oder aber sie vereinbaren mit ihren Partnerinnen, daß beide sich auch anderweitig vergnügen können. In beiden Fällen haben sie es nicht nötig, ihre Fantasien in Internetforen auszubreiten. Deshalb findet man von ihnen dort auch nicht so viele. Es sei denn, sie suchen dort nach Seitensprung-willigen Frauen.

Freundliche Grüße
von Garfield

@Garfield - Re: @Chris und Garfield: Masochismus?

Ekki, Thursday, 19.05.2005, 22:03 (vor 7514 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: @Chris und Garfield: Masochismus? von Garfield am 18. Mai 2005 18:14:04:

Hallo Garfield!

Ich glaube, man findet auch vor allem deshalb so viele solcher Männer in Internet-Foren, weil sie kaum Möglichkeiten haben, diese Fantasien im realen Leben mit ihren Frauen auszuleben.
Die Männer, denen es mehr darum geht, mit anderen Frauen zu schlafen, haben es da wesentlich einfacher. Die tun es entweder heimlich oder aber sie vereinbaren mit ihren Partnerinnen, daß beide sich auch anderweitig vergnügen können. In beiden Fällen haben sie es nicht nötig, ihre Fantasien in Internetforen auszubreiten. Deshalb findet man von ihnen dort auch nicht so viele. Es sei denn, sie suchen dort nach Seitensprung-willigen Frauen.
Freundliche Grüße
von Garfield

Nun ja, daß auf diesem Gebiet kaum jemand seine Wünsche voll mit der Realität zur Deckung bringen kann, ist bekannt.

Im Übrigen aber ist die Frage, wie man zu "Fremdgehen" steht, genauso ein Aspekt der Geschlechterbeziehungen wie andere - z.B. wie nach einer Scheidung das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder gestaltet werden sollte, ob und aus welchen Gründen man Kinder haben will oder nicht und Vieles mehr.

Und zu allen diesen Fragen äußern sich Betroffene und Nicht-Betroffene mehr oder weniger engagiert.

"Seinen Phantasien ausbreiten" würde für mich bedeuten, detailliert zu schildern, an welchen Orten man es in welchen Stellungen mit großen und kleinen, dicken und dünnen, alten und jungen Frauen treiben will.

Und dafür gibt's, glaube ich, spezielle Foren, in die mich aber rein gar nichts zieht.

Gruß

Ekki

Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich!

Ekki, Wednesday, 18.05.2005, 17:25 (vor 7515 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! von Garfield am 18. Mai 2005 11:08:32:

Hallo Garfield!

Hab ich mir doch gedacht, daß der Punkt "Fremdgehen" der Casus knactus sein würde.

Aus Deinen Ausführungen geht ganz klar hervor:

Logik im Eimer in Gefühlsdingen.

Nun ja, Logik hin oder her, ich versuch' so gut wie möglich an mein Vergnügen zu kommen.

Ich wünsche Dir einen schönen Tag und viel Vergnügen - nämlich genau das, was Du darunter verstehst.

Herzliche Grüße von

Ekki

Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich!

BerndausMünster, Tuesday, 17.05.2005, 18:58 (vor 7516 Tagen) @ Ekki

Als Antwort auf: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! von Ekki am 13. Mai 2005 20:30:

Auch von mir zum Thema ein paar persönliche Worte:

Ich war schon immer ein Kindernarr. Ich habe schon als
Schüler die Kleineren bei Spiel- und Bastelnachmittagen
betreut. Wir haben auch immer leicht einen Draht zueinander
gefunden. Ich liebe an Kindern das Offene, Ehrliche, Direkte
- was sich mit zunehmenden Alter natürlich immer weiter
verliert. Kinder geben oft überraschend kluge Antworten,
auf die ein verkopfter, weitestgehend sozialisierter Erwachsener
oft nicht kommen würde. Eigene Kinder lieben dich in der Regel
bedingungslos und ohne Hintergedanken, das Verlogene, Berechnende
kommt erst später.

Ich glaube, die Eigenschaft, Kinder als solche abgöttisch zu
lieben, ist eine Vorraussetzung, um später einmal "erfolgreich und
glücklich" als Elternteil zu sein.
So wie einige Poster dies hier teilweise fast apokalyptisch
beschrieben haben, ist es wirklich: Die "Aufzuchtphase" ist ein
ganz hartes Brot heutzutage. Wenn man das durchhalten will,
gehört die erhöhte Leidensfähigkeit, die aus der starken allgemeinen
Kinderliebe kommt, unbedingt dazu.

Später war ich gern bei befreundeten Paaren Babysitter.

Nachdem ich ca. 4 Jahre in einer glücklichen Beziehung war,
kam der Entschluss, ein eigenes Kind in die Welt zu setzen.
Die emotionale Basis (Kinderliebe) war also der Ausgangspunkt,
jedoch erfolgten vor dem "eigentlichen Schritt" die entsprechenden
ökonomischen Prüfungen, also wer bleibt zu Hause, was werden wir
verdienen, wo werden wir wohnen usw.

Insofern gebe ich Ekki Recht, der Entschluss zum Kind war emotional
und nicht ökonomisch begründet. Und vermutlich hätte ich mich
auch in Krisenzeiten zum Kind entschlossen, nach dem Motto, irgendwie
kriegen wir das schon hin.
Von daher ist - zumindest für mich persönlich - die Frage der
vorhandenen Kitaplätze, die Höhe des Kindergeldes usw. NICHT
entscheidend gewesen.

Diese Dinge spielten dann in der zweiten Phase eine Rolle.
Nachdem das Kind da war, kamen wir so unter Stress, dass meine
Partnerinn schwere Depressionen bekam und - ich kürze hier mal
ab - wir uns trennten. Also letzten Endes behaupte ich, wir sind
an der mangelnden Unterstützung, die Familien bei uns bekommem,
kaputt gegangen.

Nur: Ich bin aus dem Ganzen absolut nicht mit irgendeiner
Verbitterung rausgegangen. Ich würde alles immer wieder so
tun. Denn ich habe jetzt eine 8-jährige Tochter, die mich
ehrlich liebt, das Wertvollste, das ich im Leben "geschaffen"
habe. Und sie kann mir in ihrem Alter schon eine ganze Menge
zurückgeben, sie unterstützt mich und bereichert mein Leben.

Ich kann der Trennung unserer Familie sogar viele positive
Aspekte abgewinnen, denn jetzt bin ich wieder "frei" und kann
aus dem restlichen Leben noch machen was ich will...

Wenn sich jemand aus emotionalen Gründen gegen Kinder entscheidet,
weil er eben zu Kindern keinen Draht findet, ist das für mich
keine Persönlichkeitsstörung, sondern völlig o.k. (Natürlich hat
die Natur nicht vorgesehen, dass das auf eine grosse Anzahl von
Individuen zutrifft, sonst wäre wohl die "Erhaltung der Art" in
Gefahr.)
Ebenso verstehe ich, wenn jemand sehr schlechte Umfeldbedingungen hat
(grosse Armut o.ä.) und deshalb aus Vernunftsgründen auf Kinder verzichtet.
Warnen würde ich nur davor, immer wieder auf einen "besseren" Zeitpunkt
zu warten.

Die wichtigste Vorraussetzung für den Entschluss Kinder zu zeugen,
ist für mich die Eignung des Partners.
Mit Eignung meine ich in erster Linie bestimmte Charaktereigenschaften.
Da heutzutage die meisten Beziehungen irgendwann mal auseinander gehen,
sollte man - so komisch das jetzt klingen mag - als wichtiges Kriterium
die Frage stellen: Kann ich mich von der/von dem fair und anständig
trennen? Sprich: Ist er/sie offen, ehrlich. Mir ist klar, dass niemand
sich einen Partner sucht, der hinterlistig und verlogen ist. Ich meine
ehr, die Frage der Prioritäten bei der Partnerwahl.
Wenn viele Männer bei der Frauenwahl in erster Linie auf das Äussere
achten und viele Frauen bei der Männerwahl zuerst auf den Status des
Mannes (sprich Einkommen) schielen, rutschen die oben genannten
Eigenschaften (offen, ehrlich, fair,..) schnell in der Priorität
nach hinten und der Katzenjammer ist dann einige Jahre später vorprogrammiert.

Also Ekki, nochmal kurz:

(1) Deine Einstellung zur Kinderproblematik ist aus meiner Sicht
völlig o.k.

(2) Bei der Entscheidung für das/gegen das Kind spielen emotionale
Gründe die Hauptrolle.

(3) Ökonomische Ausgestaltung des Umfeldes für Familien sind
in der 2. Phase entscheidend, dann wenn das/die Kind/er da
sind. Sie entscheiden über die Stabilität des Familienverbandes.

PS: Die Thematik ist aus meiner Sicht schon sehr interessant und
dürfte hier im Forum auf Interesse stossen. Hängt allerdings
aus meiner Sicht nur indirekt mit der Problematik "Feminismus/
Gleichberechtigung/Männerbewegung" zusammen, was ja das Hauptthema
des Forums ist.

Gruss,
Bernd

Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich!

Ekki, Wednesday, 18.05.2005, 00:00 (vor 7516 Tagen) @ BerndausMünster

Als Antwort auf: Re: (Nicht mehr?) stigmatisierter Ekki an alle Foris - männlich UND weiblich! von BerndausMünster am 17. Mai 2005 15:58:

Hallo BerndausMünster!

Vielen Dank für Deine Antwort. Ich freue mich sehr, eine Bestätigung dafür zu erhalten, daß es bei der Entscheidung für oder gegen Kinder tatsächlich einen Primat des Emotionalen vor dem Ökonomischen gibt und geben muß.

Gruß

Ekki

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