Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: @Mirko

Krischan, Thursday, 12.05.2005, 22:21 (vor 7520 Tagen) @ Ralf

Als Antwort auf: Re: @Mirko von Ralf am 12. Mai 2005 17:41:


Hallo Ralf,

Hallo Krischan,

Sehr wahr. Die Medien senden, was die Zielgruppe (hier vor allem Frauen, aber nicht ausschließlich) sehen will, will heißen: Bestehende Vorurteile bestätigen, bloß nichts neues erfahren, was zum Umdenken führen könnte.

jetzt ist allerdings die Frage, welche These denn nun stimmt:
- Mirkos (mittlerweile im Archiv verschwundene) Ausgangsthese, dass ein realistischeres und weniger emanzenfreundliches Weltbild eigentlich durchaus verbreitet ist, aber von den Medien nicht aufgegriffen wird
- oder das, was Du oben schreibst.
Gruß Ralf

Hallo Ralf,
ich möchte es so ausdrücken:
Das Weltbild ist m.E. zwar nicht explizit emanzenfreundlich, aber nur in dem Sinne, daß es nicht so genannt wird. Der Feminismus ist in der Gesellschaft verankert, doch er wird nicht so genannt. Frauen werden auf praktisch allen Ebenen der Gesellschaft bevorzugt, was bis in die Praxis der Rechtsprechung hineinwirkt. Von Frauen ausgehende Gewalt wird schlichtweg nicht wahrgenommen, stattdessen wird Himmel und Erde in Bewegung gesetzt, Gewalt gegen Frauen (explizit gegen Frauen) zu bekämpfen. Und so weiter und so fort, dieses Forum gibt ja alles zum Thema her.
Dies alles scheint niemanden zu stören, ja die wenigsten nehmen es wahr, es ist zur Normalität geworden. Der Feminismus ist zur alltäglichen Lebensform geworden und so ist auch das Weltbild. Emanzenfreundlich. Man nennt es nur anders: Modern, zeitgemäß, gleichberechtigt, normal.

Seltsamerweise weisen viele Frauen weit von sich, Feministinnen, Emanzen zu sein. Aber ihre Privilegien möchten sie nicht abgeben, betrachten sie als ihr ureigenstes Recht, von Diskriminierungen gegenüber Männer haben sie nie gehört, halten den Frauenmangel in den Chefetagen für ein Symptom von Männerseilschaften, wollen auch nichts davon wissen und daß 99% aller Fälle von häuslicher Gewalt von Männern ausgehen ist für sie eine selbstverständliche Tatsache, die sie "gerade gestern im Fernsehen" nochmals bestätigt bekommen haben. Diese Frauen sind also im wahrsten Sinne des Wortes feministischer drauf als ihnen selbst lieb sein könnte.

So betrachtet wird ein passender Schuh daraus.

Grüße,
Krischan


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