Als Antwort auf: Re: Frauen-Waggons gegen Grabscher von Jolanda am 11. Mai 2005 17:14:11:

Ich glaube auch dass die Japaner ganz gerne „zugreifen“ wenn sie die Möglichkeit haben.
Daher finde ich es nicht falsch Waggons nur für Frauen einzurichten.
Wenn die besagten Waggons nicht besser ausgestattet und die Fahrt mit ihnen nicht günstiger ist sehe ich es nicht so eng.

Gruß,
Chris

Als Antwort auf: Re: Frauen-Waggons gegen Grabscher von Jolanda am 11. Mai 2005 17:14:11:

Hallo Jolanda!

Hm, ja, ich kann mir schon vorstellen, daß in Japan diesbezüglich andere Verhältnisse herrschen.

Zu deinem Erlebnis fiel mir auch ein Erlebnis ein:

Ich war auf einem Weihnachtsmarkt. Es war sehr voll, eine richtiges Gedränge. Vor mir ging eine junge Frau. Weil es sehr voll war, war ich zwangsläufig sehr dicht hinter ihr, aber nicht so dicht wie du es mit diesem Typen erlebt hast. Ich interessierte mich auch in keiner Weise für diese Frau und war sowieso auch ziemlich genervt durch dieses Gedrängel.

Auf einmal drehte sie sich zu mir herum und zischte, daß ich nicht so drängeln solle. Ich sagte, daß ich doch nichts dafür kann, daß es so voll ist. Darauf sagte sie nur, hinter mir wäre doch gar keiner, obwohl da wie in allen anderen Richtungen auch alles voll mit Menschen war.

Ich weiß nicht - vielleicht war sie ja genau wie ich auch einfach nur genervt. Vielleicht hat sie sich aber auch tatsächlich eingebildet, daß ich absichtlich bei ihr auf Tuchfühlung gehe. Dann war das aber defintiv Wunschdenken.

Freundliche Grüße
von Garfield

Als Antwort auf: Re: Frauen-Waggons gegen Grabscher von Jolanda am 11. Mai 2005 17:14:11:

Ich selbst bin nie zur rush-hour in Tokio
u-bahn gefahren. Wenn es nicht so dicht ist,
scheinen die leute eher zu lesen oder zu
schlafen (wie die dann im richtigen moment
aufwachen, habe ich noch nicht verstanden).
Ich habe aber nie erlebt, dass sich frauen
beklagt haben. Im dichten gedränge der rush-
hour kann aber auch die kleinste bewegung zu
berührungen intimer körperteile anderer
führen. Und das kann missverstanden werden.

Ich habe in meinem leben bisher nur ein einziges
mal einen exhibitionisten gesehen, und das war
in der tat in Tokio. Kann man daraus was folgern?

Ich habe aber auch schon gelesen, dass männer
in Tokio nur mit erhobenen händen u-bahn fahren,
weil sie sich vor falschen anschuldigungen fürchten.

Warum mir die ganze sache nach hysterie riecht? Weil
die zahl der anzeigen rapide ansteigt. Das ist wie
eine blase an der börse.

Als Antwort auf: Re: Frauen-Waggons gegen Grabscher von Jolanda am 11. Mai 2005 17:14:11:

Es ist wohl einfach so, dass das Grabschen in der U-Bahn in Japan um Größenordnungen stärker verbreitet ist als bei uns

Oder die frauen bilden sich das zunehmend ein. Mir
scheint das eher eine öffentliche hysterie zu sein.

-- Ich würde hier schon ein bisschen differenzieren. Ich habe einen Bericht darüber gesehen, dass ist doch gar nicht mit den Verhältnissen bei uns vergleichbar. Wäre diese Forderung bei uns gekommen, ich hätte sehr zynisch reagiert.
In Japan werden die Wagons aber wirklich so voll gestopft, dass die vordersten ihre Nasen am Fenster platt drücken, eng aneinander gedrängt sind Mann und Frau dort zusammengepfercht. Und da ist es leicht, sich mal schnell ein bisschen zu bewegen, oder seine Hand ein bisschen zu bewegen.
Ich denke, die Situation lädt geradezu dazu ein. Das ist in Japan wirklich ein weit verbreitetes Phänomen.
Also ich habe das einmal erlebt, ich war an so einem Billigverkauf, da war vor der Kasse so ein Ansturm, dass die Leute aufeinander gedrängt da standen und da hatte ich auch einen Mann hinter mir, der sich ständig an meinem Hintern rieb, das war mir sehr unangenehm und ich zischte ihn dann auch an, er soll das nun bitte unterlassen.
Ob das nun gleich Hysterie ist in diesem Fall, ich weiss nicht. Andere Länder, andere Sitten....klar...aber ich möchte das nicht andauernd erleben, ich weiss nicht, wie es euch da gehen würde.
Gruss
Jolanda

Ob absichtlich oder unabsichtlich lässt sich meist nicht klären.
In Japan sind die UBahnen vollgestopft, da kommt es zwangsläufig zu Berührungen. Ist mir auch schon passiert. Wenn es nun jemand geschickt anstellt ergeben sich vielfältige MÖglichkeiten mal so zu grapschen.
Das soll scheinbar verhindert werden. Ich finde das irgendwie verständlich, auch wenn es ein weiterer Schritt in Richtung Apartheid ist.
Neben Frauenkinos und Frauentaxis nun also auch Frauenwaggons.

Gruss - Doink