Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

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Mütter drohen an Mehrfachbelastung zu zerbrechen

Frank, Tuesday, 10.05.2005, 16:19 (vor 7522 Tagen)

... während sich Papi mit dem Sprößling auf dem Fußballplatz amüsiert. Damit beim Leser auch nur ja dieser Eindruck entsteht, bedarf es lediglich der kreativen Umdeutung von ein paar Statistiken, und fertig ist ein weiterer Beleg für die Benachteiligung der armen Frauen.

Mit dem Zeittagebuch zu mehr Gleichberechtigung

BAYREUTH."Kinder brauchen Zeit mit ihren Eltern, und Eltern wollen Zeit für ihre Kinder. Zeit ist das Zauberwort für ein geglücktes Familienleben", meinte Familienministerin Renate Schmidt letzte Woche bei ihrem Besuch in Bayreuth.

Spagat zwischen Beruf und Haushalt

Hier liegt das Problem: Viele Mütter drohen am Spagat zwischen Beruf, Haushalt- und Kindererziehung zu zerbrechen, weil auch ihr Tag nur 24 Stunden hat. Große Bedeutung erlangt die gleichberechtigte Verteilung der Lasten unter den Partnern. Doch hier liegt noch einiges im Argen, wie die Zeitbudgeterhebung des Bundesfamilienministeriums zeigt. In mehr als 54000 Haushalten wurden dafür 37 700 Zeit-Tagebücher geführt. Das Ergebnis: Die Frauen leisten mit knapp 31 Stunden deutlich mehr unbezahlte Arbeit als die Männer mit 19,5 Stunden.

Männer machen nicht alles

Die Haus- und Gartenarbeit nimmt bei der unbezahlten Arbeit die meiste Zeit in Anspruch: Bei Frauen sind es 63 Prozent und bei Männern 46 Prozent. Kochen und Spülen (bei Frauen 24 Prozent, bei Männern 14 Prozent) und die Reinigung von Haus und Wohnung (bei Frauen 18 Prozent und bei Männern 15 Prozent der unbezahlten Arbeit) nimmt am meisten Zeit in Anspruch. Von einer partnerschaftlichen Arbeitsteilung kann bei diesen Zahlen nicht die Rede sein: In den alten Bundesländern verbringen Frauen 1,6-mal so viel Zeit mit unbezahlter Arbeit wie die Männer.

Rosinen für die Männer

Insbesondere Haus- und Gartenarbeit sowie Pflege und Betreuung von Kindern wird noch weitgehend von Frauen übernommen. Während sich bei der Haus- und Gartenarbeit das Verhältnis des Zeitaufwands von Frauen und Männern von 2,7 auf 2,3 und in den neuen Bundesländern von gut 2,2 auf knapp 1,9 verbessert hat, ergibt sich bei der Kinderbetreuung ein anderes Bild.
Hier hat sich die Arbeitsteilung seit der letzten Zeit-Studie sogar noch weiter zu Ungunsten der Frauen verschoben. Ein Beispiel: Bei einem Paar ohne Kinder - beide Partner sind berufstätig - verbringt die Frau 3 Stunden 26 Minuten mit unbezahlter Arbeit, der Mann lediglich: 2 Stunden 33 Minuten.
Sind beide Partner berufstätig und kommen zusätzlich Kinder dazu, sieht die ganze Sache schon ganz anders aus: Jetzt verbringt die Frau 5 Stunden 11 Minuten mit unbezahlter Arbeit, beim Mann sind es lediglich 2 Stunden 43 Minuten. Das heißt, bei der Frau steigt die Arbeitszeit im Haushalt mit Kindern um gut zwei Stunden, beim Mann lediglich um zehn Minuten.

Frauen übernehmen 63 Prozent der Arbeiten

Auch bei den einzelnen Arbeiten im Haus sieht es nicht viel besser aus: Putzen, Kochen, Waschen, Einkaufen, Tier- und Pflanzenpflege übernehmen die Männer im Durchschnitt zu 37 Prozent. Oder besser gesagt: Frauen übernehmen 63 Prozent der Arbeiten.
Hart trifft es die berufstätigen Mütter und Hausfrauen: Ihre "zweite Schicht" beläuft sich auf über 5 3/4 Stunden. Davon widmen sie sich 2 1/4 Stunden (Alleinerziehende: 3 Stunden) den Kindern. Bei den Männern sind es knapp 1 1/4 Stunden, die sie sich intensiv um die Kinder kümmern. Laut der Studie suchen sich die Männer dabei die Rosinen raus: Sie gehen mit den Kids auf den Spielplatz oder zum Fußball, die Hausaufgabenbetreuung bleibt an den Müttern hängen.

Männer mit mehr Freizeit

Und in der Freizeit? Insgesamt 6 1/4 Stunden wenden Männer für ihre Freizeitgestaltung wie Hobbys, Spiele, Sport und soziale Kontakte auf. Das ist täglich eine halbe Stunde mehr Freizeit als die Frauen haben. Fazit: Es gibt noch viel zu tun, bis die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht länger ein frommer Wunsch ist. Und nicht nur die Wirtschaft ist gefragt, die notwendigen Rahmenvoraussetzungen zu schaffen. Die Trendwende vom "kinderentwöhnten" zum "kinderverwöhnten" Land muss in der Familie beginnen.

Informationen zur Studie "Wo bleibt die Zeit?" auch unter: www.destatis.de oder beim Bundesfamilienministerium.

Miriam Mandt

Quelle:
http://www.bayreuth.de/xist4c/web/displayAction_id_4_.htm?detail_view_id=2995390

Der übliche Mumpitz

scipio africanus, Tuesday, 10.05.2005, 17:44 (vor 7522 Tagen) @ Frank

Als Antwort auf: Mütter drohen an Mehrfachbelastung zu zerbrechen von Frank am 10. Mai 2005 13:19:

Dieser Mumpitz der sich abrackernden Frau - mit lackierten Fingernägeln wahrscheinlich - ist sowas von ermüdend. Für solchen Bockmist gibts Gleichstellungsbeauftragte, die aus Steuergeldern finanziert werden ! Alles was diese Dummerchen beweisen, sind ihre eigenen Vorurteile.

Warum wird nicht schlicht und einfach mal ermittelt, wer wieviel der AUSSERHÄUSLICHEN ARBEIT ERLEDIGT ? Ganz einfach, weil eine solche Studie nicht das gewünschte Ergebnis erzeugt.

Ein glaubwürdiger und messbarer Indikator für Lebensstandard - der auch global als Vergleich zwischen den Staaten herangezogen wird - ist die mittlere Lebenserwartung. Frauen haben im Schnitt die signifikant höhere Lebenserwartung als Männer.
Schwarze im Süden der USA in den Zeiten der Jahrhundertwende (1900) hatten die deutlich niedrigere Lebenserwartung als die Weissen. Schwerstarbeiter, die täglich körperlich gefordert sind, haben signifikant tiefere Lebenserwartungen als beispielsweise Sachbearbeiter im Büro.
Es gibt keine glaubwürdige Theorie, die biologische Gründe für die Differenz plausibel macht. Die Differenz zu ungunsten der Männer hat sich übrigens seit etwa 100 Jahren erst gebildet, parallel zum Rückzug der Frauen aus dem Erwerbsleben nach der frühkapitalistischen Phase, in der auch Frauen in der Regel Lohnarbeit nachgingen. Kurz : Zuhause ists gesünder.
Die Sache ist sonnenklar, da sollte sich niemand Sand in die Augen streuen lassen : Männer haben global, mit wenigen Ausnahmen, die schwierigeren Lebensumstände. Die statistische Lebenserwartung ist ein anerkannter Indikator für Lebensqualität. Das subjektive Empfinden des Individuums muss aber nicht zwangsläufig kongruent zu den tatsächlichen Lebensbedingungen sein, oder anders gesagt; Auch Privilegierte können jammern, was jedem Männerrechtler wohl klar sein sollte.

scipio, Korrektor unwissenschaftlicher Ergüsse

Re: Der übliche Mumpitz

Wodan, Tuesday, 10.05.2005, 18:38 (vor 7522 Tagen) @ scipio africanus

Als Antwort auf: Der übliche Mumpitz von scipio africanus am 10. Mai 2005 14:44:

scipio, Korrektor unwissenschaftlicher Ergüsse

Prima Scipio, solche Leute brauchen wir. Kannst Du das nicht mal irgendwo veröffentlichen? Hier lesen das die richtigen Adressaten ohnehin nicht.
Gruß
Wodan, Freund echter Wissenschaft

Bezahlte oder unbezahlte Familienarbeit...

pit b., Tuesday, 10.05.2005, 21:58 (vor 7522 Tagen) @ Frank

Als Antwort auf: Mütter drohen an Mehrfachbelastung zu zerbrechen von Frank am 10. Mai 2005 13:19:

... das ist hier die Frage.

In mehr als 54000 Haushalten wurden dafür 37 700 Zeit-Tagebücher geführt. Das Ergebnis: Die Frauen leisten mit knapp 31 Stunden deutlich mehr unbezahlte Arbeit als die Männer mit 19,5 Stunden.

Wieso macht man hier einen Unterschied zwischen bezahlter und unbezahlter
Familienarbeit? Denken die im Ernst dass Väter nur zum Spass arbeiten gehen
und das Geld für sich horten!?

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