Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

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Trümmerfrauen

ein weiterer Andreas, Friday, 06.05.2005, 16:58 (vor 7528 Tagen)

Moin allerseits,

die Kölner Grünen sperren sich gegen ein Denkmal für die Trümmerfrauen zu einen, weil nicht auszuschließen sei, daß unter diesen in der Nazi-Zeit auch Täterinnen gewesen sein könnten (was für sich genommen schon absurd genug ist), zum anderen aber auch weil evtl. Männer mitgemeint sein könnten.

... Zwar ist der Handlungsbedarf hinsichtlich einer öffentlichen Ehrung der Trümmerfrauen mancherorts erkannt worden. Doch die Würdigung einer eindeutig positiven kollektiven Leistung von Deutschen fällt nach wie vor schwer. In der Folge kommt es dann zu Gedenkdebatten, wie sie die Kölner Bezirksvertretung Innenstadt im Mai 2004 erlebte.

Die dort zusammen mit der CDU regierenden Grünen blockierten die Errichtung eienes entsprechenden Denkmals mit dem Einwand, daß noch Diskussionbedarf hinsichtlich möglicher Vorbelastungen der Trümmerfrauen bestehe. Erst müsse geklärt werden, "ob unter den Trümmerfrauen, die Köln wieder aufgebaut haben, nicht auch solche gewesen sein könnten, die in der Nazi-Zeit Täterinnen waren", forderte die örtliche Parteisprecherin Roswitha Berscheid. Denn es dürfte auf keinen Fall zu einer "Verklärung der Geschichte" kommen. Die grüne Bezirksvorsteherin Elisabeth Thelen machte das Maß an Absurdität voll, indem sie zwar grundsätzliche Zustimmung zu den Kölner Denkmalsprlänen bekundete, jedoch nur, wenn "klipp und klar die Leistung der Frauen" gewürdigt würde. Doch der CDU-Antrag beziehe auch Männer ein, klagte sie. Dabei kann nicht ernsthaft bestritten werden, daß auch eine große Zahl von Männern- namentliche Jungen und Greise - bei der Aufbauarbeit Hand anlegte.

Die Textpassage habe ich aus der aktuellen Ausgabe (19/05) der Jungen Freiheit abgetippt, da online nicht abrufbar. Die Hervorhebung im Fettdruck ist von mir vorgenommen.

Gruß

Andreas

Re: Trümmerfrauen

Antwortenschreiber, Friday, 06.05.2005, 18:07 (vor 7528 Tagen) @ ein weiterer Andreas

Als Antwort auf: Trümmerfrauen von ein weiterer Andreas am 06. Mai 2005 13:58:

"Die Textpassage habe ich aus der aktuellen Ausgabe (19/05) der Jungen Freiheit abgetippt,"

Hoch motiviert, das sich mann gern und spornt an!

Re: Trümmerfrauen

susu, Friday, 06.05.2005, 18:15 (vor 7528 Tagen) @ ein weiterer Andreas

Als Antwort auf: Trümmerfrauen von ein weiterer Andreas am 06. Mai 2005 13:58:

Hallo

die Kölner Grünen sperren sich gegen ein Denkmal für die Trümmerfrauen zu einen, weil nicht auszuschließen sei, daß unter diesen in der Nazi-Zeit auch Täterinnen gewesen sein könnten (was für sich genommen schon absurd genug ist)

Was ist daran absurd?

susu

Re: Trümmerfrauen

ein weiterer Andreas, Friday, 06.05.2005, 18:38 (vor 7527 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Trümmerfrauen von susu am 06. Mai 2005 15:15:48:

Hallo
die Kölner Grünen sperren sich gegen ein Denkmal für die Trümmerfrauen zu einen, weil nicht auszuschließen sei, daß unter diesen in der Nazi-Zeit auch Täterinnen gewesen sein könnten (was für sich genommen schon absurd genug ist)
Was ist daran absurd?

Die Verknüpfung beider Sachverhalte ist absurd. Mit einem Denkmal für Trümmerfrauen sollte deren Leistung beim Wiederaufbau geehrt werden, nicht mehr und nicht weniger.

Gruß

Andreas

Re: Trümmerfrauen

Antwortenschreiber, Friday, 06.05.2005, 19:40 (vor 7527 Tagen) @ ein weiterer Andreas

Als Antwort auf: Re: Trümmerfrauen von ein weiterer Andreas am 06. Mai 2005 15:38:

Hallo
die Kölner Grünen sperren sich gegen ein Denkmal für die Trümmerfrauen zu einen, weil nicht auszuschließen sei, daß unter diesen in der Nazi-Zeit auch Täterinnen gewesen sein könnten (was für sich genommen schon absurd genug ist)
Was ist daran absurd?

Die Verknüpfung beider Sachverhalte ist absurd. Mit einem Denkmal für Trümmerfrauen sollte deren Leistung beim Wiederaufbau geehrt werden, nicht mehr und nicht weniger.
Gruß
Andreas

Die beiden Sachverhalte gehören zusammen, es war ein "Tsunami".
Die Männer haben sich zu "rückgezogen" und dann kam die "Welle".
Es war die "Strafe" für die Annahme des Mutterkults während des dritten
Reiches.
Es wird wieder passieren, als "Strafe" für 40 Jahre Schwarzer und Co.

Re: Trümmerfrauen

susu, Friday, 06.05.2005, 21:06 (vor 7527 Tagen) @ ein weiterer Andreas

Als Antwort auf: Re: Trümmerfrauen von ein weiterer Andreas am 06. Mai 2005 15:38:

Die Verknüpfung beider Sachverhalte ist absurd. Mit einem Denkmal für Trümmerfrauen sollte deren Leistung beim Wiederaufbau geehrt werden, nicht mehr und nicht weniger.

Da fällt mir eine Szene aus "Ein Herz und eine Seele" ein, in der zumindest sinngemäß folgender Dialog vorkommt:
Alfred: Wir haben dieses Land wiederaufgebaut.
Michael: Und? Ihr habt es ja auch vorher kaputtgemacht.

Es ist nicht unsinnig, diese Sachverhalte zu verknüpfen. Wenn jemand ein Haus anzündet um dann Leute aus dem brennenden Gebäude zu retten, dann ist diese Person an erster Stelle Brandstifter, nicht Held. Und wenn jemand einen Krieg aktiv unterstützt, ein Regime wie das der Nazis mitträgt und dann, nachdem die Sache gründlich schiefgegangen ist die Trümmer wegräumt und Häuser baut. Dann gilt das gleiche. Im Nachhinein wurde hier eine Generation geschlechtsspezifisch bewertet: Die Männer waren Nazis, Täter, die Frauen Trümmerfrauen, Opfer. Erst in den letzten Jahren wird die Mittäterschaft der Nazi-Frauen von den Geschichtwissenschaften eingehend untersucht. Das die Verbrechen gegen die Menschlichkeit, begangen von Krankenschwestern und Ärztinnen, die "lebensunwertes Leben" ausrotteten, von Denunziantinnen, die der Gestapo zuarbeiteten, von der halben Million Frauen die in der Wehrmacht in den Krieg zogen, den SS-Frauen und all den anderen, die dieses System unterstützen endlich benannt werden und nicht länger hinter dem Bild der Trümmerfrau, die ohnehin, schon weil sie eine Frau ist, nur Opfer des Krieges ist (und auch nie dafür war), versteckt wird ist ein Schritt nach vorn.

Man könnte natürlich auch mal ein Denkmal für die Wehrmachtsoffiziere hinstellen, die die Bundeswehr aufgebaut haben.

susu

Re: Trümmerfrauen

Morb, Friday, 06.05.2005, 22:20 (vor 7527 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Trümmerfrauen von susu am 06. Mai 2005 18:06:18:

Die Verknüpfung beider Sachverhalte ist absurd. Mit einem Denkmal für Trümmerfrauen sollte deren Leistung beim Wiederaufbau geehrt werden, nicht mehr und nicht weniger.
Da fällt mir eine Szene aus "Ein Herz und eine Seele" ein, in der zumindest sinngemäß folgender Dialog vorkommt:
Alfred: Wir haben dieses Land wiederaufgebaut.
Michael: Und? Ihr habt es ja auch vorher kaputtgemacht.
Es ist nicht unsinnig, diese Sachverhalte zu verknüpfen. Wenn jemand ein Haus anzündet um dann Leute aus dem brennenden Gebäude zu retten, dann ist diese Person an erster Stelle Brandstifter, nicht Held. Und wenn jemand einen Krieg aktiv unterstützt, ein Regime wie das der Nazis mitträgt und dann, nachdem die Sache gründlich schiefgegangen ist die Trümmer wegräumt und Häuser baut. Dann gilt das gleiche. Im Nachhinein wurde hier eine Generation geschlechtsspezifisch bewertet: Die Männer waren Nazis, Täter, die Frauen Trümmerfrauen, Opfer. Erst in den letzten Jahren wird die Mittäterschaft der Nazi-Frauen von den Geschichtwissenschaften eingehend untersucht. Das die Verbrechen gegen die Menschlichkeit, begangen von Krankenschwestern und Ärztinnen, die "lebensunwertes Leben" ausrotteten, von Denunziantinnen, die der Gestapo zuarbeiteten, von der halben Million Frauen die in der Wehrmacht in den Krieg zogen, den SS-Frauen und all den anderen, die dieses System unterstützen endlich benannt werden und nicht länger hinter dem Bild der Trümmerfrau, die ohnehin, schon weil sie eine Frau ist, nur Opfer des Krieges ist (und auch nie dafür war), versteckt wird ist ein Schritt nach vorn.
Man könnte natürlich auch mal ein Denkmal für die Wehrmachtsoffiziere hinstellen, die die Bundeswehr aufgebaut haben.
susu

Ergänzung:
Es wird in den Medien gerne das Bild vermittelt (auch wenn es nicht direkt behauptet wird), als hätten sich die Frauen damals selbst organisiert und mit Aufräumungsarbeitet begonnen. Das ist falsch, es waren die Besatzungsmächte, die die Frauen zu diesen Arbeiten eingeteilt hatten.

Gruß
Morb

Re: Trümmerfrauen

Odin, Saturday, 07.05.2005, 16:19 (vor 7527 Tagen) @ Morb

Als Antwort auf: Re: Trümmerfrauen von Morb am 06. Mai 2005 19:20:

Es wird in den Medien gerne das Bild vermittelt (auch wenn es nicht direkt behauptet wird), als hätten sich die Frauen damals selbst organisiert und mit Aufräumungsarbeitet begonnen. Das ist falsch, es waren die Besatzungsmächte, die die Frauen zu diesen Arbeiten eingeteilt hatten.

Hm, tatsächlich mal der erste landesweite girls-day :-)
Alle Frauen erledigen mal Männerarbeit. Was das gleich für einen Eindruck hinterläßt, sieht man

Re: Trümmerfrauen

Antwortenschreiber, Saturday, 07.05.2005, 16:22 (vor 7527 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Trümmerfrauen von susu am 06. Mai 2005 18:06:18:

"Man könnte natürlich auch mal ein Denkmal für die Wehrmachtsoffiziere hinstellen, die die Bundeswehr aufgebaut haben."

Und die Wehrmachtsoffiziere die die NVA aufgebaut haben, gehen natürlich leer aus.

Die Grünen

Sven, Saturday, 07.05.2005, 11:41 (vor 7527 Tagen) @ ein weiterer Andreas

Als Antwort auf: Trümmerfrauen von ein weiterer Andreas am 06. Mai 2005 13:58:

"Die grüne Bezirksvorsteherin Elisabeth Thelen machte das Maß an Absurdität voll, indem sie zwar grundsätzliche Zustimmung zu den Kölner Denkmalsprlänen bekundete, jedoch nur, wenn "klipp und klar die Leistung der Frauen" gewürdigt würde. Doch der CDU-Antrag beziehe auch Männer ein, klagte sie."

Die Grünen sind keine Partei mehr, die versucht, politisch "das Richtige" zu tun,
sie sind mittlerweile zu einer reinen Interessensvertretung der Emanzen verkommen,
die nur noch versucht deren Interessen durchzusetzen.

Für mich sind die ehemals Grünen daher mittlerweile UNWÄHLBAR !

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