Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Kinderlosigkeit: Anmerkung

Querdenker, Tuesday, 03.05.2005, 16:51 (vor 7529 Tagen)

Schlagwortartig (man verzeihe mir die Kürze !) eine Anmerkung zum
Thema "Kinderlosigkeit".

Im folgenden eine (!, nicht DIE, s.u.) Erklärung, warum die Geburtenrate seit dem Rekord 1964
- 1.357.304 Geburten - auf nunmehr 706 721 Geburten pro Jahr gesunken ist (Zahlen vom Statistischen Bundesamt).

Wie entstand das heutige Rentensystem ?

Dazu ein Zitat aus "Steingart: Deutschland - der Abstieg eines Superstars".

Anmerkung vorneweg: Professor Wilfried Schreiber: Nationalökonom und Geschäftsführer der katholischen Unternehmer,
von Adenauer in das sogenannte Sozialkabinett geladen.


"Für Schreiber stand im Zentrum ein Drei-Generationen-Modell, das Kinder, Eltern und Großeltern einbezog.
Der Schreiber-Plan sah eine Rentenkasse und eine separat geführte Kinderkasse
vor, so dass beide Generationen, die nicht zur Wertschöpfung beitrugen, die Rentner und die Kinder, kollektiv
abgesichert waren. Der berufstätige Familienvater zahlte für den Opa und kassierte für das Kind. Der
Alleinstehende zahlte für beide. Schreiber ging davon aus, dass Kinder zwingend Teil des Generationenvertrages
sein müssten; der Staat dürfe aus systematischen Gründen nicht das eine Risiko (Altwerden) kollektiv absichern
und das andere (Kinderkriegen) zur Privatsache erklären. Beide seien "gleichzeitig" und "gleichrangig" zu
berücksichtigen, wollte man die ohnehin absehbaren Schwierigkeiten einer schrumpfenden Bevölkerung nicht noch
befördern. Der mittlerweile 81-jährige Adenauer entschied anders und zwar einseitig zugunsten seiner Generation,
die sich damals komplett im Ruhestand befand. Der Vorteil für die Alten war klar: So konnte der gesamte
Rentenbeitrag, der fortan von den Beschäftigten erhoben wurde, ungeschmälert den sieben Millionen
Rentnern des Jahres 1957 zugute kommen - wenige Monaten vor den Wahlen wurde ihnen ein Milliardensegen
annonciert. Insgesamt verdoppelten sich die Renten nahezu - im ersten Jahr des neuen Systems von acht
Milliarden auf fast vierzehn Milliarden Mark."


Der hier beschriebene Systemfehler ist somit seit Ende der 50-er Jahre wirksam.

Zusätzlich kommen hinzu (allerdings nicht mit der langfristigen Wirkung, sondern eher im Bereich von etwa 10 Jahren)

2. Ökonomische "Verunsicherung" (Arbeitslosigkeit etc.)
3. Bei den Männern zunehmend die Einsicht, daß sie im Dreieck Frau - Mann - Kind im schlechten Fall die Verlierer sind (aktuell in den Auswirkungen
hier belegt)


Wen wundert jetzt noch die demographische Entwicklung ?


Meinungen/Korrekturen dazu erwünscht !

Gruß an alle !

Fragt die Frauen!

Berthold, Tuesday, 03.05.2005, 20:46 (vor 7529 Tagen) @ Querdenker

Als Antwort auf: Kinderlosigkeit: Anmerkung von Querdenker am 03. Mai 2005 13:51:

Das BiB (Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung) weiß auch eine Antwort:
Seit 1992 hat sich die Zahl der Männer, die keine Kinder mehr wollen, auf 26 % verdoppelt, so dass inzwischen auf zwei Frauen mit Kinderwunsch nur noch ein Mann mit einem solchen Lebensziel kommt. Vier Fünftel der auf Kinder verzichtenden Frauen geben denn auch das Fehlen eines Partners an.
Quelle - Kurzfassung: BiB-Pressemitteilung vom 2. Mai beim Mann; Langfassung: Population Policy Acceptance Study

Und was weiss das Frauenministerium dazu zu sagen:
"Fragt die Frauen! Eine nachhaltige Politik für Familien in Deutschland muss auf die unterschiedlichen Lebensentwürfe von Frauen Rücksicht nehmen, die sich insbesondere in den Vereinbarkeitsstrategien von Familie und Beruf unterscheiden."
Quelle: Fragt die Frauen

Kommentar:
Wenn jahrelang Männer als potentielle Gewalt- und Triebtäter verunglimpft werden, die jederzeit aus der Wohnung befördert und ihres Kontakts zu den Kindern beraubt werden können, dann wird die Kinderarmut bald noch erheblich weiter ansteigen. Aber die Frauen sind dann ja gefragt worden.

Berthold

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