die gutgenährten, ewig reisenden, nicht arbeitenden, gutgekleideten Frauen der P
"In Adlershof haben sich in den letzten beiden Tagen nach Aussagen des Stadtrats 45 Personen das Leben genommen. Meistens handelt es sich um Frauen. Wen ein Unglück traf, der muss stark sein, der liebe Tote, den wir verloren, will unseren Tod nicht. Und wer niemand verlor und ein reines Gewissen hat, wer nicht Faschist war und keiner Partei angehörte, wer unschuldig ist am Krieg, wer nur gearbeitet und gelitten hat, wer die Sippenwirtschaft in Fabriken, Wohnhäusern und Luftschutzkellern erlebte, wer schweigend und hungernd diesen politisch unreifen Stümpern zugesehen hat und ihren Mangel an Organisation und ihre menschenunwürdige Behandlung um seiner Frau und des eigenen Lebens wegen bis zum letzten Augenblicke ertrug, der braucht sein Leben jetzt nicht freiwillig wegwerfen.
Aber die gutgenährten, ewig reisenden, nicht arbeitenden, gutgekleideten Frauen der Parteigenossen werden jetzt arbeiten müssen und ihre Kinder mit ihren Händen ernähren. Die Lasten und Opfer der des Krieges trugen ja die Nichtparteigenossen, die rein und makellos die besseren Deutschen waren und die sich vor dem Sieger nicht schämen brauchen.
Deshalb lasse man sie ruhig sterben und in ihr tausendjähriges Reich eingehen. Damit machen sie nichts gut, nicht einen Seufzer hinter den Gittern der Konzentrationslager. Sie waren, verfallen dem eigenen Wohlleben, erbitterte Feinde der Wahrheit, die im Blütenreigen des Frühlings hart und unerbittlich an ihre Tür klopfte."