Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Heiraten für die Rente

Holger, Monday, 29.10.2001, 00:03 (vor 8806 Tagen) @ Frau*****

Als Antwort auf: Re: Heiraten für die Rente von Frau***** am 28. Oktober 2001 12:03:19:

Klingt auf alle Fälle deutlich besser als zu sagen "Dir könnte etwas
zustoßen und ich möchte für diesen Fall vorgesorgt und mir meine Kriegs-
witwenrente gesichert haben".

guten morgen jörg,
*ein mann muss tun, was ein mann tun muss*; so zieht er in den krieg? als wolf, einsam, aber seiner heroischen aufgabe verpflichtet?
nein jörg, so einfach ist das alles nicht. weder der mann noch die frau denken in solchen momenten wohl an monetäre dinge.
solche *kriegsehen* sind wohl eher ein symbol; ein psychologisches zeichen, *wir-gehören-zusammen*, *komm-wieder*, *ich-bin-bei-dir*. auch wenn eine heirat auf den ersten blick wohl rational anmutet; hinter einen solchen akt versteckt sich auch ein ohnmachtsgefühl beider.
diese geste der heirat wird zum wort: *du-bist-da-nicht-alleine".
wenn du dich in eine solche situation reinfallen lassen kannst, wirst du mir jetzt auch eine *romantik* unterstellen.
grüße

So ist es, Frau.
Ein nicht unerhebliches Moment der Zuneigung, der Liebe bewirkt dies alles. Es rührt mich.
Ursächliches kommt dabei zu Tage. Instinktives.
Männer ziehen immer noch in den Krieg und sie werden es auch in Zukunft tun müssen.
Ich bin Angehöriger der ersten Nachkriegsgeneration und kenne die Väter, deren Rolle zwischen 41 und 45 in der Zeugung von Nachkommen bestand und ansonsten in nichts als als den Körper hinzuhalten für das tödliche Geschoß, den Frost, zehn Jahre Blei- und Uranbewerke in Sibirien.
Sie kamen 1956 wieder- kaum noch ihre Mütter erkannten sie.
Ihre Ehen wurden zurecht geschieden, weil diese Kerle nicht auszuhalten waren und jede Nacht wieder im Grauen Stalingrads waren und es waren Kerle, die sich selbst unsägliche opportunistische Feigheit vorgeworfen haben gegenüber ihren Kameraden, die in den Weiten geblieben sind, erschossen, zerfleischt, erfroren, vergiftet, suizidiert.
Herr Gott, warum begreifst Du nicht, Frau, daß sie es für Deinesgleichen und ihre Kinder tun zu müssen geglaubt haben?


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