Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Bitte nicht die Sau rauslassen, susu !

T.Lentze, Thursday, 30.12.2004, 10:23 (vor 7655 Tagen)

"Andererseits muß eingestanden werden, daß Moses Jude war und in sofern Unsinn schrieb (der olle jüdisch-protestantische Atheistenbolschewik, der er war)..."

susu

Es muß aber auch eingestanden werden, daß "susu" Frau ist und insofern über kommunikative Kompetenz verfügt. Vgl. hierzu www.Femfacts.de, Das Frauenportal. Dort schreibt sie, verglichen mit Obigem, relativ vernünftig, beklagt jedoch: "Heute fordern ab und an einige neue Poster bei Andreas meinen Rausschmiß (paßt von den Gedankengängen nicht in die Männerbewegung)."

Also, ich selbst bin schon aus zwei Foren rausgeschmissen worden, habe mich aber meinerseits nie für einen Rausschmiß ausgesprochen und habe auch nicht vor, das jemals zu tun.

Ich möchte aber bei dieser Gelegenheit all Denen meinen Dank aussprechen, die mich durch höfliche Wortwahl, aufmerksames Lesen und gezieltes Nachfragen in der Weiterentwicklung meiner Gedanken unterstützt haben !

T.L.

Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu !

Ferdi, Thursday, 30.12.2004, 14:40 (vor 7655 Tagen) @ T.Lentze

Als Antwort auf: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu ! von T.Lentze am 30. Dezember 2004 08:23:43:


Es muß aber auch eingestanden werden, daß "susu" Frau ist und insofern über kommunikative Kompetenz verfügt.

Dem möchte ich widersprechen. Ich kenne susu persönlich, er ist keine Frau. Er ist eine äusserst interessante Persönlichkeit. Kommunikative Kompetenz hat er allerdings. Ausserdem verfügt er über eine enorme Bildung. Ich fand die stundenlangen Gespräche mit ihm immer sehr fruchtbar und er hat mir äusserst interessante Sichtweisen vermitteln können, was die gesellschaftlichen Geschlechterrollen betrifft. Aber um das gleich hinzuzufügen: susu ist keineswegs ein Feminist oder Maskulist. Er geht mit einer ideologischen Unabhängigkeit an das Problem heran und entwickelt eigene Gedanken und Vorstellungen. Er ist kein Nachbeter von irgendwelchen Parolen. Leider haben wir uns in den letzten Jahren aus den Augen verloren.

Gruss,
Ferdi

Zustimmung, natürlich (n/t)

Arne Hoffmann, Thursday, 30.12.2004, 16:55 (vor 7655 Tagen) @ Ferdi

Als Antwort auf: Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu ! von Ferdi am 30. Dezember 2004 12:40:03:

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Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu !

T.Lentze, Thursday, 30.12.2004, 17:02 (vor 7655 Tagen) @ Ferdi

Als Antwort auf: Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu ! von Ferdi am 30. Dezember 2004 12:40:03:

Dem möchte ich widersprechen. Ich kenne susu persönlich, er ist keine Frau. Er ist eine äusserst interessante Persönlichkeit. Kommunikative Kompetenz hat er allerdings. Ausserdem verfügt er über eine enorme Bildung. Ich fand die stundenlangen Gespräche mit ihm immer sehr fruchtbar und er hat mir äusserst interessante Sichtweisen vermitteln können, was die gesellschaftlichen Geschlechterrollen betrifft. Aber um das gleich hinzuzufügen: susu ist keineswegs ein Feminist oder Maskulist. Er geht mit einer ideologischen Unabhängigkeit an das Problem heran und entwickelt eigene Gedanken und Vorstellungen. Er ist kein Nachbeter von irgendwelchen Parolen. Leider haben wir uns in den letzten Jahren aus den Augen verloren.

Lieber Ferdi,

es ehrt dich, daß du dir nahestehende Menschen verteidigst. Aber eigentlich ist das deine Privatsache. Ich beabsichtige meinerseits nicht, einen Menschen zu bewerten, der hier schreibt. (Ich denke, eine Vermutung über sein Geschlecht ist keine Bewertung.) Der Mensch ist mehr als die Summe seiner Äußerungen. Ich beschränke mich also darauf, auf Äußerungen zu antworten, die er, indem er hier schreibt, an Alle gerichtet hat. Und ich denke, dazu ist das Forum da.

Es ist umgekehrt ebenfalls nicht möglich, Äußerungen zu entkräften, indem man über den Menschen schreibt, von dem sie kommen; und noch weniger ist dies möglich, indem jemand sein eigenes Verhältnis zu dem Menschen beschreibt, dessen Äußerungen zur Diskussion stehen. Also auf das Letztere sollten wir uns, meine ich, beschränken.

Grüße, T.L.


Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu !

Toby, Thursday, 30.12.2004, 17:43 (vor 7655 Tagen) @ T.Lentze

Als Antwort auf: Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu ! von T.Lentze am 30. Dezember 2004 15:02:34:

Dem möchte ich widersprechen. Ich kenne susu persönlich, er ist keine Frau. Er ist eine äusserst interessante Persönlichkeit. Kommunikative Kompetenz hat er allerdings. Ausserdem verfügt er über eine enorme Bildung. Ich fand die stundenlangen Gespräche mit ihm immer sehr fruchtbar und er hat mir äusserst interessante Sichtweisen vermitteln können, was die gesellschaftlichen Geschlechterrollen betrifft. Aber um das gleich hinzuzufügen: susu ist keineswegs ein Feminist oder Maskulist. Er geht mit einer ideologischen Unabhängigkeit an das Problem heran und entwickelt eigene Gedanken und Vorstellungen. Er ist kein Nachbeter von irgendwelchen Parolen. Leider haben wir uns in den letzten Jahren aus den Augen verloren.

Lieber Ferdi,
es ehrt dich, daß du dir nahestehende Menschen verteidigst. Aber eigentlich ist das deine Privatsache. Ich beabsichtige meinerseits nicht, einen Menschen zu bewerten, der hier schreibt. (Ich denke, eine Vermutung über sein Geschlecht ist keine Bewertung.) Der Mensch ist mehr als die Summe seiner Äußerungen. Ich beschränke mich also darauf, auf Äußerungen zu antworten, die er, indem er hier schreibt, an Alle gerichtet hat. Und ich denke, dazu ist das Forum da.
Es ist umgekehrt ebenfalls nicht möglich, Äußerungen zu entkräften, indem man über den Menschen schreibt, von dem sie kommen; und noch weniger ist dies möglich, indem jemand sein eigenes Verhältnis zu dem Menschen beschreibt, dessen Äußerungen zur Diskussion stehen. Also auf das Letztere sollten wir uns, meine ich, beschränken.
Grüße, T.L.

Ich verteidige susu nicht, denn Schwachsinn bleibt auch aus dem Mund eines liebenswerten Menschen ebensolcher.
Allerdings sollten sollte man nicht Werbung für Femiforen machen, das bringt absolut nichts.

Nachtrag

Toby, Thursday, 30.12.2004, 17:47 (vor 7655 Tagen) @ Toby

Als Antwort auf: Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu ! von Toby am 30. Dezember 2004 15:43:38:

Dem möchte ich widersprechen. Ich kenne susu persönlich, er ist keine Frau. Er ist eine äusserst interessante Persönlichkeit. Kommunikative Kompetenz hat er allerdings. Ausserdem verfügt er über eine enorme Bildung. Ich fand die stundenlangen Gespräche mit ihm immer sehr fruchtbar und er hat mir äusserst interessante Sichtweisen vermitteln können, was die gesellschaftlichen Geschlechterrollen betrifft. Aber um das gleich hinzuzufügen: susu ist keineswegs ein Feminist oder Maskulist. Er geht mit einer ideologischen Unabhängigkeit an das Problem heran und entwickelt eigene Gedanken und Vorstellungen. Er ist kein Nachbeter von irgendwelchen Parolen. Leider haben wir uns in den letzten Jahren aus den Augen verloren.


Lieber Ferdi,
es ehrt dich, daß du dir nahestehende Menschen verteidigst. Aber eigentlich ist das deine Privatsache. Ich beabsichtige meinerseits nicht, einen Menschen zu bewerten, der hier schreibt. (Ich denke, eine Vermutung über sein Geschlecht ist keine Bewertung.) Der Mensch ist mehr als die Summe seiner Äußerungen. Ich beschränke mich also darauf, auf Äußerungen zu antworten, die er, indem er hier schreibt, an Alle gerichtet hat. Und ich denke, dazu ist das Forum da.
Es ist umgekehrt ebenfalls nicht möglich, Äußerungen zu entkräften, indem man über den Menschen schreibt, von dem sie kommen; und noch weniger ist dies möglich, indem jemand sein eigenes Verhältnis zu dem Menschen beschreibt, dessen Äußerungen zur Diskussion stehen. Also auf das Letztere sollten wir uns, meine ich, beschränken.
Grüße, T.L.

Ich verteidige susu nicht, denn Schwachsinn bleibt auch aus dem Mund eines liebenswerten Menschen ebensolcher.
Allerdings sollten sollte man nicht Werbung für Femiforen machen, das bringt absolut nichts.

Die Begründung will ich auch noch kurz anbringen ;-)

Es kann nicht angehen, daß susu.exp sich mit Leuten wie Frau Dürr aus München verbündet. Daß diese susu hochverehrt wirft kein gutes Licht auf ihn. Frau Dürr ist eine RadabFem, wie sie im Buche steht. Trollt in Foren rum und macht einen auf fair. Solche Leute schaden mehr als sie nutzen.
Daß das Geschlecht nur sozial determiniert sein soll stimmt so natürlich auch nicht.

Re: Nachtrag

Arne Hoffmann, Thursday, 30.12.2004, 18:15 (vor 7655 Tagen) @ Toby

Als Antwort auf: Nachtrag von Toby am 30. Dezember 2004 15:47:42:

Es kann nicht angehen, daß susu.exp sich mit Leuten wie Frau Dürr aus München verbündet. Daß diese susu hochverehrt wirft kein gutes Licht auf ihn. Frau Dürr ist eine RadabFem, wie sie im Buche steht. Trollt in Foren rum und macht einen auf fair. Solche Leute schaden mehr als sie nutzen.

Wirft es nicht _gerade_ ein gutes Licht auf susu, dass er/sie von einer "RadabFem" (ich kenne "Frau Dürr" nicht, weiß auch nicht, wer damit gemeint ist) genauso geschätzt wird wie beispielsweise von Ferdi oder mir, die wir ja zu den Lieblingsfeindbildern vieler Feministinnen gehören? Das soll susu erst mal einer nachmachen. :-) Abgesehen von vielen Übereinstimmungen in inhaltlichen Punkten schätze ich unter anderem susus Talent, außer wenn es wirklich nicht mehr anders geht, grundsätzlich auf Sachebene und nicht auf Personenebene zu argumentieren.

Arne

Re: Nachtrag

susu, Thursday, 30.12.2004, 19:20 (vor 7655 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Re: Nachtrag von Arne Hoffmann am 30. Dezember 2004 16:15:17:

Wirft es nicht _gerade_ ein gutes Licht auf susu, dass er/sie von einer "RadabFem" (ich kenne "Frau Dürr" nicht, weiß auch nicht, wer damit gemeint ist) genauso geschätzt wird wie beispielsweise von Ferdi oder mir, die wir ja zu den Lieblingsfeindbildern vieler Feministinnen gehören? Das soll susu erst mal einer nachmachen. :-) Abgesehen von vielen Übereinstimmungen in inhaltlichen Punkten schätze ich unter anderem susus Talent, außer wenn es wirklich nicht mehr anders geht, grundsätzlich auf Sachebene und nicht auf Personenebene zu argumentieren.

Mit Frau Dürr konnte ich auch nichts anfangen, hab´s aber gefunden. Das bezieht sich auf einen Text, der 2000 entstand, von der Sitebetreiberin mitlerweile ergänzt wurde (sehr klein kenntlich gemacht, beim durchlesen fällt nicht wirklich auf, welche Teile von mir und welche von ihr sind). Außerdem wurde die Bücherliste mitlerweile gekürzt (bei Veröffentlichung fand sich da insbesondere SFBM und bei den Links war dieses Forum genannt.) Der Text spiegelt keinesfalls meine Einstellung zum jetzigen Zeitpunkt wieder (der Grundsatztext auf diesem Forum kommt näher).

Daß die Autorin anmerkt:
"Es hilft nichts, ein Geschlecht für die herrschenden Missstände zu verurteilen. Der einzige Weg ist, gemeinsam gegen Ungleichheiten und Benachteiligungen anzukämpfen.

Ich habe hierzu eine neue Themenseite eröffnet: "Sexismus". Ich möchte hier Daten und Tatsachen sammeln, Zusammenhänge aufweisen und klar machen, dass wir alle, egal welchen Geschlechts, Opfer von Sexismus [..] sind."

Diese Themenseite ersetzt in Zukunft meinen Text, sowie einen ihrigen, den sie retrospektiv für als männerfeindlich verständlich hält. Zu diese Änderung bewegte sie die "Begegnung mit Susu, der meine Denkrichtung stark geändert und geprägt hat.

Ja, schuldig im Sinne der Anklage, Asche über mein Haupt. Dadurch, daß ich erreicht habe, daß eine Feministin ihre Überlegungen erweitert und jetzt sowohl Sexismus gegen Frauen wie gegen Männer thematisiert habe ich der Männerbewegung schweren Schaden zugefügt...

susu

"außer wenn es wirklich nicht mehr anders geht"

T.Lentze, Friday, 31.12.2004, 00:26 (vor 7655 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Re: Nachtrag von Arne Hoffmann am 30. Dezember 2004 16:15:17:

schätze ich unter anderem susus Talent, außer wenn es wirklich nicht mehr anders geht, grundsätzlich auf Sachebene und nicht auf Personenebene zu argumentieren.

Arne

Hallo Arne,

sosehr ich dich als Autor eines inzwischen viel zitierten Buches schätze: hier bin ich nicht mit dir einverstanden.

Ich nehme an, du beziehst deine oben zitierte Meinung auf susus zur Frage stehende Posting. Demnach willst du sagen: zwar war hier susu einmal mehr persönlich als sachlich, aber anders gings nicht mehr. Eine sachliche Argumentation (wie sie Garfield unternommen hat) ist hier nicht möglich, denn der Persiflierte - also T.L. - bringt nicht die intellektuellen und/oder ethischen Voraussetzungen mit, um auf sachliche Argumente zu antworten.

Mich persönlich stört das nicht besonders - ich bin Anderes gewohnt, z.B. anonyme Drohungen. Dennoch bitte ich um mehr Gewissenhaftigkeit, denn die Aussage "außer wenn es wirklich nicht mehr anders geht" ist gleichsinnig mit Aussagen wie: "Folter (Zensur, Enteignung usw.) ist verboten, außer wenn sie wirklich nötig ist."

Hier ist also zumindest ein Mangel an Definition zu beklagen, ansonsten ein Mangel an sprachlicher Hygiene.

Ich hoffe, es war hier - wie im Falle von susus Posting - "nur" eine Entgleisung. Eure Qualitäten weiß ich ansonsten zu schätzen.

Grüße, T.L.

Re: "außer wenn es wirklich nicht mehr anders geht"

susu, Friday, 31.12.2004, 01:31 (vor 7655 Tagen) @ T.Lentze

Als Antwort auf: "außer wenn es wirklich nicht mehr anders geht" von T.Lentze am 30. Dezember 2004 22:26:56:

Ich nehme an, du beziehst deine oben zitierte Meinung auf susus zur Frage stehende Posting. Demnach willst du sagen: zwar war hier susu einmal mehr persönlich als sachlich, aber anders gings nicht mehr. Eine sachliche Argumentation (wie sie Garfield unternommen hat) ist hier nicht möglich, denn der Persiflierte - also T.L. - bringt nicht die intellektuellen und/oder ethischen Voraussetzungen mit, um auf sachliche Argumente zu antworten.

Zumindest hat der Persiflierte die Tendenzen bei Steiner das Judentum als "zersetzende Kraft" zu sehen übernommen und Kritisiert mit ihm das "jüdische Denken". In diesem Zusammenhang meinte er, daß innerhalb des christlichen Glaubens bisher immer noch zu sehr das jüdische Element im Vordergrund stehe.
Der Persiflierte hat sich weiterhin den Vorwurf gefallen zu lassen, diese Sicht augedehnt zu haben und sie dabei vom ambig als Antisemitische verstanden werden könnendem bei Steiner zum recht deutlich als antisemitsch zu verstehendem entwickelt zu haben.

Mich persönlich stört das nicht besonders - ich bin Anderes gewohnt, z.B. anonyme Drohungen. Dennoch bitte ich um mehr Gewissenhaftigkeit, denn die Aussage "außer wenn es wirklich nicht mehr anders geht" ist gleichsinnig mit Aussagen wie: "Folter (Zensur, Enteignung usw.) ist verboten, außer wenn sie wirklich nötig ist."

Außer das persönliche Angriffe im Netz Gang und Gebe sind. Und ein Verzicht auf sie nicht einfach nur Einhaltung von Gesetzen bedeutet. Bei Garfield steht weitestgehend das Gleiche, nur weniger scneidend formuliert. Und siehe da, anstelle von Einsicht, kommt bei dir auf Garfield weitgehende Erklärung warum er da nichts spezifisch jüdisches sähe, deine Einlassung:

"Vielmehr ist mir aufgefallen, daß die geistigen Wegbereiter des heutigen F.s in Deutschland, insbesondere also die Wortführer der Frankfurter Schule, Juden waren; und, zweitens, daß sexistische Strömungen innerhalb der christlichen Kirchen evangelischer/protestantischer, insofern also wiederum alttestamentlich-jüdischer Provenienz sind."

Na denn.

susu

Re: "außer wenn es wirklich nicht mehr anders geht"

Arne Hoffmann, Friday, 31.12.2004, 01:36 (vor 7655 Tagen) @ T.Lentze

Als Antwort auf: "außer wenn es wirklich nicht mehr anders geht" von T.Lentze am 30. Dezember 2004 22:26:56:

Hi Thomas,

Ich nehme an, du beziehst deine oben zitierte Meinung auf susus zur Frage stehende Posting. Demnach willst du sagen: zwar war hier susu einmal mehr persönlich als sachlich, aber anders gings nicht mehr.

Susu hatte dich persönlich scharf angegriffen? Nein, wenn das so war, hatte ich darauf nicht angespielt; ich lese hier auch längst nicht jeden Thread und jedes Posting. Ich habe in mehreren Jahren, in denen ich susu kenne, ihn/sie nur einmal gegenüber einem Forenteilnehmer persönlich aggressiv erlebt. Das war allerdings auch im Clinch mit einem ... sagen wir: mitunter etwas schwierigen Charakter mit dem Nick "Hannibal". Mir sind die Hintergründe eurer aktuellen Schwierigkeiten miteinander nicht bekannt, das müsste ich erst mal nachlesen.

Allerdings habe ich nicht das Bedürfnis, mich in euren Konflikt hineinzudrängen. Alles, was ich zu sagen habe, lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Susu ist weder eine Frau, noch ein verkappter Radkalfeminist, ich halte sehr viel von ihr/ihm und kann seine/ihre Genervtheit sehr gut nachvollziehen, wenn er/sie von Feministinnen als kryptomaskulistisch und von Maskus als feministoid abgewertet wird. Susu bewegt sich als eine von wenigen Personen in diesen Foren außerhalb der gängigen Schützengräben, und das unterstütze ich mit Nachdruck. Wenn ihr euch in einer anderen Sache uneins seid: Kein Kommentar von mir.

Herzliche Grüße

Arne

Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu !

susu, Friday, 31.12.2004, 00:22 (vor 7655 Tagen) @ T.Lentze

Als Antwort auf: Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu ! von T.Lentze am 30. Dezember 2004 15:02:34:

Hallo

Es ist umgekehrt ebenfalls nicht möglich, Äußerungen zu entkräften, indem man über den Menschen schreibt, von dem sie kommen; und noch weniger ist dies möglich, indem jemand sein eigenes Verhältnis zu dem Menschen beschreibt, dessen Äußerungen zur Diskussion stehen. Also auf das Letztere sollten wir uns, meine ich, beschränken.

Dann wäre da die Frage, auf die zurückzukommen wäre, warum es für die Betrachtung der Texte von Freud oder Horkheimer explizit notwendig ist zu erwähnen, das sie Juden waren.
Und als zweite Frage wäre da: Warum zitierst du mich so selektiv?

Dort schreibt sie, verglichen mit Obigem, relativ vernünftig, beklagt jedoch: "Heute fordern ab und an einige neue Poster bei Andreas meinen Rausschmiß (paßt von den Gedankengängen nicht in die Männerbewegung)."

Wäre korrekt natürlich mit ",[..]" am Ende zitiert, denn da folgt schließlich: ", auf dem FDNPF werde ich teilweise als RadMask gehandelt, einfach weil es anscheinend notwendig ist, da einen Begriff zu suchen[..].

Wenn heute jemand bei Andreas posten würde, der meine Meinung vertritt, würde der nie hier landen (böser Masku) und vermutlich recht schnell von der "doofen Welle" rausgeflamed. Und daher gleube ich, daß hier einfach ein paar Türen zu sind. Zuwachs für die progressive Männerbewegung ist in der nächsten Zeit nicht drin. Und das mache ich an allen Fraktionen fest, die sich nicht darum bemühen."

So wie du zitierst ließt sich das (zumindest für die, die mich nicht kennen), als würde ich hier auf einen anderen Forum über diese hier herziehen. Tatsächlich steht der Satz in einer Betrachtung in der es um einige verschiedene Genderforen geht und über die Radikalisierung die stattfindet (btw. mit "doofer Welle" sind Leute gemeint, die inhaltlich nicht über "Scheiß-Femis" bzw. "Scheiß-Maskus" rauskommen.).

Ich bitte Andreas mein Zitat aus dem anderen Forum zu entschuldigen, aber in der verknappten Form konnte ich das nicht stehen lassen.

susu

Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu !

T.Lentze, Friday, 31.12.2004, 01:49 (vor 7655 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu ! von susu am 30. Dezember 2004 22:22:03:

Dann wäre da die Frage, auf die zurückzukommen wäre, warum es für die Betrachtung der Texte von Freud oder Horkheimer explizit notwendig ist zu erwähnen, das sie Juden waren.
Und als zweite Frage wäre da: Warum zitierst du mich so selektiv ?

Hallo susu,

jetzt scheint es ja mit der Kommunikation besser zu klappen.

Zu Frage 2: Ich hatte, als ich dich - notwendigerweise !- selektiv zitierte, nicht die Absicht, einen falschen Eindruck über dich zu erwecken. Daher die Quellenangabe, was aber einigen Leuten, ich weiß nicht warum, jetzt auch wieder nicht recht ist. - Ich habe dort gesehn, daß du dich auch mit Immanuel Kant auseinandersetzt. Das verdient Anerkennung. (Übrigens, ich habe soeben ein Buch über Plato gelesen.) Umso befremdlicher war für mich deine Reaktion auf meinen Beitrag. Kommt das vielleicht von Alkoholgenuß ? Einige Honoratioren hier bekennen und demonstrieren ja ihre diesbezügliche Abhängigkeit, zumal zu später Stunde. "Die Trinkbrüder", sage ich mir dann.

Zu Frage 1: Selbstverständlich ist es in diesem Zusammenhang explizit notwendig, u.a. Horkheimer und Freud als Juden herauszustellen - genau so, wie es im Zusammenhang etwa mit der Gesetzesvorlage über das Vaterschafts-Testverbot explizit notwendig ist, Zypries und ihre Kollegin als Frauen herauszustellen. Man hätte nämlich völlig anders zu argumentieren, wenn Männer die Autoren gewesen wären. Denn die hätten dadurch, daß sie Männer sind, andere Gründe, einen solche Vorlage einzubringen - oder eben keine Gründe !

Deine Frage provoziert mich zu einer Gegenfrage: warum sollte ich denn NICHT einen Juden als Juden herausstellen ? Handelt es sich um ein Handicap, über das eine Übereinkunft des Schweigens besteht ?

Da du nicht der Einzige bist, der darauf in einer Weise reagiert, die den Anspruch erhebt, Unzurechnungsfähigkeit im vorweg zu reklamieren - in diesem Zustand darf man sich ja alles erlauben -, möchte ich die Frage ganz allgemein einmal stellen. Mich frappiert nämlich immer wieder die Paradoxie, welche darin liegt, daß ein Vorwurf sich genau in die Eigenschaften kleidet, welche seinen Gegenstand ausmachen. Man läßt also "die Sau raus" mit der unausgesprochenen Rechtfertigung, der andere habe sich ja - im Sinne eines gesellschaftlichen Konsensus oder der political correctness - zuerst selbst als ein Schwein etabliert . Und damit seine Schutzwürdigkeit verloren. Gleichzeitig hat man selbst einen Anspruch auf Unzurechnungsfähigkeit erworben, und damit, in weiterer Konsequenz, auch die Möglichkeit zur folgenlosen Selbst"justiz". - Wenn aber, wie oben angeschnitten, der Alkohol dahintersteht, dann sind solche Ausbrüche noch am ehesten zu tolerieren, weil man für die Zeit, da man seiner Wirkung unterliegt,ja tatsächlich nur eingeschränkt zurechnungsfähig ist, was daher z.B. auch strafrechtlich anerkannt wird.

Ich bedaure, nicht direkt auf deine sachlich gestellte Frage positiv eingegangen zu sein, danke dir aber für dein geäußertes Interesse daran. Ich werde innerhalb dieses Themas darauf zurückkommen und ich hoffe, daß dann mehr Sachlichkeit möglich ist.

Freundliche Grüße, T.L.

Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu !

Odin, Friday, 31.12.2004, 03:31 (vor 7655 Tagen) @ T.Lentze

Als Antwort auf: Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu ! von T.Lentze am 30. Dezember 2004 23:49:24:

Umso befremdlicher war für mich deine Reaktion auf meinen Beitrag. Kommt das vielleicht von Alkoholgenuß ?

Dann trink halt einfach weniger!
Übrigends bin ich sehr gespannt, was du - vielleicht irgendwann einmal - zum unserem Thema hier im Forum zu sagen hast.
Du weißt schon - jedenfalls im entferntesten - worum es hier geht.

Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu !

susu, Friday, 31.12.2004, 05:03 (vor 7655 Tagen) @ T.Lentze

Als Antwort auf: Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu ! von T.Lentze am 30. Dezember 2004 23:49:24:

Zu Frage 2: Ich hatte, als ich dich - notwendigerweise !- selektiv zitierte, nicht die Absicht, einen falschen Eindruck über dich zu erwecken. Daher die Quellenangabe, was aber einigen Leuten, ich weiß nicht warum, jetzt auch wieder nicht recht ist. - Ich habe dort gesehn, daß du dich auch mit Immanuel Kant auseinandersetzt. Das verdient Anerkennung. (Übrigens, ich habe soeben ein Buch über Plato gelesen.) Umso befremdlicher war für mich deine Reaktion auf meinen Beitrag. Kommt das vielleicht von Alkoholgenuß ? Einige Honoratioren hier bekennen und demonstrieren ja ihre diesbezügliche Abhängigkeit, zumal zu später Stunde. "Die Trinkbrüder", sage ich mir dann.

Nein. Kein Alkohol.

Zu Frage 1: Selbstverständlich ist es in diesem Zusammenhang explizit notwendig, u.a. Horkheimer und Freud als Juden herauszustellen - genau so, wie es im Zusammenhang etwa mit der Gesetzesvorlage über das Vaterschafts-Testverbot explizit notwendig ist, Zypries und ihre Kollegin als Frauen herauszustellen. Man hätte nämlich völlig anders zu argumentieren, wenn Männer die Autoren gewesen wären. Denn die hätten dadurch, daß sie Männer sind, andere Gründe, einen solche Vorlage einzubringen - oder eben keine Gründe !

Das sehe ich nicht so. Der taz Kommentar, der sich gegen diesen Gesetzesentwurf wendet stammt schließlich ebenfalls von einer Frau. Vieleicht wäre es auch sinnvoll auf die Kinderlosigkeit von Zypries hinzuweisen, denn die bedeutet zumindest, daß es keine persönlichen Motive gibt. Was ich an deinen Äußerungen problematisch finde ist, daß kein expliziter Zusammenhang zwischen Freuds bzw. Horkheimers Texten und ihrem Glauben (bzw. dem Glauben in dem sie erzogen wurden) dargestellt wird. Ich sehe nicht den direkten bezug zwischen Freud und Horkheimer (letzterer bezeichnet zusammen mit Adorno in der Dialektik der Aufklärung, die Freudsche Psychoanalyse als Vermarktwirtschaftlichung der Seele). Und schon weil ich hier nicht so leicht Freud mit Horkheiner/Adorno synthetisieren kann, ist es mir suspekt sie zusammenfassend zu betrachten.
Es wären also zwei Dinge zu leisten, bevor dein Text tatsächlich diskutabel wäre:
1) Es müsten stichhaltige Parallelen zwischen dem Denken der Frankfurter Schule und der Freudschen Psychoanalyse gefunden werden. Schon das ist schwer, denn die FS speißt sich aus der Auseinandersetzung mit Kant und Hegel, rezipiert auch Nietzsche und Spinoza. Freud ist eher Nebensache.
2) Es wäre dann noch zu zeigen, daß diese Parallelen aus der jüdischen tradition stammen. Es wäre ja auch möglich, daß z.B. Begrifflichkeiten und Gedanken von Freud übernommen wurden, wie auch die von Kant, eifach aufgrund des Einflußes seines Werkes.

Deine Frage provoziert mich zu einer Gegenfrage: warum sollte ich denn NICHT einen Juden als Juden herausstellen ? Handelt es sich um ein Handicap, über das eine Übereinkunft des Schweigens besteht?

Nein, aber wenn ich im Gegenzug nicht mehr nur "Franco", sondern immer "der Katholik Franko" schriebe, dann würdest du sicher die Frage erheben, warum ich den Glauben des Faschistischen Diktators so hervorheben müsse. Ist katholisch ein handicap, oder warum sagt niemand: katholische IRA-Terrorsiten zündeten auf einem Schulhof in Belgrad eine Splitterbombe?

Mal davon abgesehen, daß bei Steiner jüdisch sich stets auf den Individuellen Glauben bezieht, Horkheimer (überzeugter Atheist) also in diesem Zusammenhang gar nicht als Jude zu bezeichnen wäre.

Die Frage wer hier den Begriff Jude negativ konnotiert ist leicht zu ersehen. Wenn du schreibst: "Wir müssen dieses Zukünftige, Friedensstiftende dann aber befreien von unzeitgemäßen Elementen." Und das Unzeitgemäße sich eindeutig auf den von dir nach Steiner so apostrophierten "zu jüdischen" Protestantismus bezieht, dann steht da im Zusammenhang die Erklärung, man müsse sich vom Judentum befreien. Und in dieser "zu jüdischen" Denkweise siehst du die Ursachen für Rassismus, Zerstörung der Familie und dem atavistischen Mutterkult. Und das in einem Zusammenhang in dem du Steiners religiöse Kategorie nachträglich rassisierst.

Da du nicht der Einzige bist, der darauf in einer Weise reagiert, die den Anspruch erhebt, Unzurechnungsfähigkeit im vorweg zu reklamieren - in diesem Zustand darf man sich ja alles erlauben -, möchte ich die Frage ganz allgemein einmal stellen. Mich frappiert nämlich immer wieder die Paradoxie, welche darin liegt, daß ein Vorwurf sich genau in die Eigenschaften kleidet, welche seinen Gegenstand ausmachen. Man läßt also "die Sau raus" mit der unausgesprochenen Rechtfertigung, der andere habe sich ja - im Sinne eines gesellschaftlichen Konsensus oder der political correctness - zuerst selbst als ein Schwein etabliert.

Die Sau rausgelassen hast du, als du hier begriffe entgrenzt hast, die sich nicht in Deckung bringen dürfen, es sei denn man will antisemitisch sein.
Ein Steiner hat dem entgegengesetzt: "Wer offene Augen für die Gegenwart hat, der weiß, daß es unrichtig ist, wenn man meint, es sei die Zusammengehörigkeit der Juden untereinander größer als ihre Zusammengehörigkeit mit den modernen Kulturbestrebungen."
"Der Antisemitismus verfügt nicht gerade über ein großes Besitztum an Gedanken, nicht einmal über ein solches an geistreichen Phrasen und Schlagwörtern. Man muß immer wieder dieselben abgestandenen Plattheiten hören, wenn die Bekenner dieser «Lebensauffassung» den dumpfen Empfindungen ihrer Brust Ausdruck geben."

Und dem "verschämten Antisemitismus" das Feigenblatt wegzureißen, um ihn bloßzulegen. Das ist eine Aufgabe die Not tut. Und die political correctness Fliegenklatsche - spar sie dir. Du kannst mich ruhig auch als Gutmensch bezeichnen, weil ich die opportune Meinung vertrete, man müsse das "Zukünftige" vom Judentum befreien. Manche Gedanken sind zu Recht nicht PC, z.B. "Eigentlich wär´s mal wieder Zeit für eine Richtig schöne Steinigung", oder "Ich würde gerne mal Wissen wir Kinderfleisch so schmeckt".

Und damit seine Schutzwürdigkeit verloren. Gleichzeitig hat man selbst einen Anspruch auf Unzurechnungsfähigkeit erworben, und damit, in weiterer Konsequenz, auch die Möglichkeit zur folgenlosen Selbst"justiz". - Wenn aber, wie oben angeschnitten, der Alkohol dahintersteht, dann sind solche Ausbrüche noch am ehesten zu tolerieren, weil man für die Zeit, da man seiner Wirkung unterliegt,ja tatsächlich nur eingeschränkt zurechnungsfähig ist, was daher z.B. auch strafrechtlich anerkannt wird.

Ich bedaure, nicht direkt auf deine sachlich gestellte Frage positiv eingegangen zu sein, danke dir aber für dein geäußertes Interesse daran. Ich werde innerhalb dieses Themas darauf zurückkommen und ich hoffe, daß dann mehr Sachlichkeit möglich ist.

Du wirst darauf zurückkommen... Aha. Ich werde kurz darlegen, warum ich das bezweifle:
Du hast anscheinend nicht verstanden, worum es in meiner Polemik ging. Andi hat das zwar kurz und bündig erklärt: "[susu] treibt deine Gedankengänge lediglich auf die Spitze." Der Zweck von so etwas ist es, daß die Person, dessen Gedankengänge zur letzten absurden Konsequenz geführt werden sich noch einmel überlegt, was an diesen Gedankengängen denn so schief liegt, daß sie diese Monströsität produzieren. Das hast du nicht getan, statt dessen hast du gerufen "Foul! Falsches Spiel mit Roger Rabitt". Was im Ergebnis dazu geführt hat, daß es um meine Person ging (die Polemik war persönlich?! Die Polemik war auf deine Aussagen bezogen, dieser Thread hier ist persönlich). Aber ich bin im Grunde irrelevant. Relevant ist dein desaströses Posting. Hier kommt jetzt das große Versöhnungsangebot. Ja, ja, ich verstehe schon, der Alkohol. Und nebenbei eine Apologie des Postings (Warum nicht die Juden als solche benennen? Ist doch nur ein Mundtotmachen via PC...). Und dann noch die Hoffnung, daß mehr Sachlichkeit möglich sei. Taktisch Ordendlich gemacht, gebe ich zu. Ich bin nicht so versiert darin eine Diskussion so zu führen. Du machst mir den Vorwurf ad hominem zu attackieren, ohne das ich tatsächlich dich angegriffen hätte (nur eine Meinung die ich weiterhin ablehne und mit Argumenten untermauere). Und zu den sachbezogenen Punkten willst du später noch etwas schreiben? Nachdem auch dieses Posting unterschwellig nur erklärt, meine Diskussionsführung sei persönlich verletzend? Ich fasse das noch mal kurz zusammen:
1) Du schreibst einen antisemitischen Text.
2) Ich befreie ihn von aller Verschleierung und den hübschen Zierschleifchen.
3) Daraufhin kommt: Susu ist eine FemiFrau die in anderen Foren über dieses hier lästert und attackiert mich persönlich (nur aus versehen, nicht wahr?)
4) Auf Ferdis Antwort kommt deine Einlassung, es solle nicht über Poster, sondern deren Meinungen diskutiert werden (klasse, ganz meine Rede, aber über deine Meinung verlierst du weiterhin kein Wort, dagegen ist dein Tread der reine Personenkritik an mir mitlerweile länger als der, in dem dein Ursprungsposting stand).
5) Naiv wie ich bin, nehme ich dich beim Wort, warum hängst du Freuds, Horkheimers und meine Postionen an den Personen auf.
6) Deine Antwort hier. Noch mal ad hominem, wieder kein Wort zum eigentlichen Problem.

Also, sag doch mal was zur Sache, wär das nicht mal was? Oder liegt es eben daran, daß der Antisemitismus "nicht gerade über ein großes Besitztum an Gedanken, nicht einmal über ein solches an geistreichen Phrasen und Schlagwörtern" verfügt?

susu

Korrektur

susu, Friday, 31.12.2004, 05:06 (vor 7655 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu ! von susu am 31. Dezember 2004 03:03:55:

Es muß natürlich heißen: Du kannst mich ruhig auch als Gutmensch bezeichnen, weil ich die opportune Meinung vertrete, man müsse das "Zukünftige" nichtvom Judentum befreien.

susu

Noch eine Korrektur

Daddeldu, Friday, 31.12.2004, 17:49 (vor 7654 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Korrektur von susu am 31. Dezember 2004 03:06:53:

oder warum sagt niemand: katholische IRA-Terrorsiten zündeten auf einem Schulhof in Belgrad eine Splitterbombe?

Belgrad? Die Hauptstadt von Serbien? Das hast Du wohl verwechselt, Du meintest sicher Bagdad.

Re: Noch eine Korrektur

Arne Hoffmann, Friday, 31.12.2004, 18:52 (vor 7654 Tagen) @ Daddeldu

Als Antwort auf: Noch eine Korrektur von Daddeldu am 31. Dezember 2004 15:49:12:

oder warum sagt niemand: katholische IRA-Terrorsiten zündeten auf einem Schulhof in Belgrad eine Splitterbombe?
Belgrad? Die Hauptstadt von Serbien? Das hast Du wohl verwechselt, Du meintest sicher Bagdad.

Die Chancen stehen nicht schlecht, dass susu Belfast meinte. :-)

Jup. (nt)

susu, Friday, 31.12.2004, 19:10 (vor 7654 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Re: Noch eine Korrektur von Arne Hoffmann am 31. Dezember 2004 16:52:25:

oder warum sagt niemand: katholische IRA-Terrorsiten zündeten auf einem Schulhof in Belgrad eine Splitterbombe?
Belgrad? Die Hauptstadt von Serbien? Das hast Du wohl verwechselt, Du meintest sicher Bagdad.

Die Chancen stehen nicht schlecht, dass susu Belfast meinte. :-)

Re: Noch eine Korrektur

Max, Friday, 31.12.2004, 19:20 (vor 7654 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Re: Noch eine Korrektur von Arne Hoffmann am 31. Dezember 2004 16:52:25:

oder warum sagt niemand: katholische IRA-Terrorsiten zündeten auf einem Schulhof in Belgrad eine Splitterbombe?
Belgrad? Die Hauptstadt von Serbien? Das hast Du wohl verwechselt, Du meintest sicher Bagdad.

Die Chancen stehen nicht schlecht, dass susu Belfast meinte. :-)

_________________________________________________________

Pah! Das heißt Breakfast und steht in Nordirland! Und nochwas: Es heißt auch nicht "Terrorsiten" sondern "Parasiten". Jetzt wisst Ihr´s!

Neunmalklug und naseweis´
Korrigier´ich
Jeden Scheiss

Rutschen Gut! - Max

Versteh' ich nich

Daddeldu, Friday, 31.12.2004, 20:09 (vor 7654 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Re: Noch eine Korrektur von Arne Hoffmann am 31. Dezember 2004 16:52:25:

oder warum sagt niemand: katholische IRA-Terrorsiten zündeten auf einem Schulhof in Belgrad eine Splitterbombe?
Belgrad? Die Hauptstadt von Serbien? Das hast Du wohl verwechselt, Du meintest sicher Bagdad.

Die Chancen stehen nicht schlecht, dass susu Belfast meinte. :-)

Wieso, Belfast ist doch die Hauptstadt von Bilbao? Die IRA treibt doch aber im Baskenland ihr Unwesen, und dessen Hauptstadt ist nun mal Bagdad.

Weltgewandten Gruß,

Daddeldu

P. S.: Im auf folgendes Posting folgendem Thread fragt man sich nach deinem AB-Buch:
http://f3.parsimony.net/forum3708/messages/216537.htm

Das ist sauber argumentiert!

Nick, Friday, 31.12.2004, 07:53 (vor 7655 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu ! von susu am 31. Dezember 2004 03:03:55:

@Thomas: Dir bleibt nichts anderes übrig, als dich jetzt Susus Argumentation in der Sache zu stellen. "Das Jüdische" als nebulöse Begründung für 'irgendwas' ist genauso unzulässig, wie es das in allen anderen Fällen auch ist (z.B. bei dem "katholischen Franciso Franco", wie Susu sehr treffend anmerkt - oder dem "Katholiken Nick", der natürlich deswegen ein Reaktionär und Freiheitsfeind ist, wie ich nun umgekehrt genauso treffend anmerke :-))

Es ist, wie du selbst schon dargelegt hast, vernünftiger- wie redlicherweise nicht möglich, bei einem Anderen eine Position zu kritisieren, die man selber einnimmt. Man kann selbstverständlich Juden genauso wie Katholiken oder Poststrukturalisten kritisieren wegen dem, was sie tatsächlich tun oder behaupten. Aber man kann nicht gewissermaßen umgekehrt vorgehen und aufgrund irgendeiner allgemeinen "Zugehörigkeit", die für den Betreffenden gar womöglich nicht einmal fragerelevant ist, auf Gegebenheiten, Einstellungen oder Haltungen schließen, die sich dann in der Argumentation oder dem tatsächlichen Verhalten des Betreffenden gar nicht vorfinden. Das nennt man zurecht ein Vorurteil. Andernfalls müßte man nachweisen, inwiefern das eben doch tatsächlich und konkret zu belegen ist. Bei Horkheimer z.B. dürfte das in der Tat ziemlich schwer sein (daß ich nun wahrlich kein Anhänger von Horkheimer bin, hat damit selbstredend nichts zu tun). Wenn du das anders siehst, dann müßtest du es jetzt sehr sorgfältig begründen - oder (vielleicht besser?) die Lanze senken, falls dir aufgehen sollte, daß du dich da verrannt hast. Das wäre keine Schande, im Gegenteil.

@Susu: Du hast aus der Hohmann-Rede zitiert. Ich hatte mich seinerzeit vehement gegen den Ausschluß Hohmanns aus der Unionsfraktion ausgesprochen, weil ich ihn nicht für einen Antisemiten halte. Weder seine Vita noch die inkriminierte Rede können als Beleg dafür herhalten. Seine Rede ist zwar weder besonders intelligent noch historisch akzeptabel gewesen. Aber seine Intention lag erkannbar nicht in der Denunziation der Juden als "Tätervolk" (wie immer wieder fälschlich behauptet wird), sondern in der "Nichttäterschaft" der heutigen Deutschen. Es ist nicht relevant, ob man selbst diese Frage für wichtig hält, es genügt festzustellen, daß er dies beabsichtigte. Hohmanns Position ist in etwa folgende: Da es den Begriff "Tätervolk" für die Deutschen in der öffentlichen Debatte gibt, ist es legitim, dem Begriff grundsätzlich zu widersprechen, denn er ist immer unsinnig. Er hat dabei ausdrücklich mit der "Nichttäterschaft" der Juden als Kollektiv argumentiert (er benutzt analog den Begriff "Volk", was natürlich wieder mal unsauber ist, aber mit der Sache nichts zu tun hat). Genau das wird jedoch durch selektives Zitieren regelmäßig ins genaue Gegenteil verdreht - auch von dir. Das Üble an der sog. "Hohmann-Affäre" war nicht Hohmanns angeblicher Antisemitismus, sondern die Treibjagd auf ihn und auf General Reinhard Güntzel quer durchs deutsche Feuilleton (und aus ihren Ämtern). Es gibt nicht nur Antisemitismus, es gibt auch eine heuchlerische Tradition des "munteren Antisemitenklatschens" in der Bundesrepublik, z.B. analog bei Martin Walser oder Philipp Jenninger, die ähnliches erlebt haben, ohne daß die jeweiligen Begründungen dafür einer nüchternen Analyse standhielten.

Es reicht nicht aus zu sagen: "Der ist doof! Den nenne ich einen Antisemiten!" Dennoch wird auch das immer wieder in der Weise durchgezogen. Man muß in alle Richtungen sauber unterscheiden. Sonst reißt man mit dem Arsch ein, was man zuvor mit den Händen aufgebaut hat. Das kann zwar jedem mal passieren, aber als Prinzip ist es nicht sonderlich geeignet.

Deine Kritik an Thomas aber hat Hand und Fuß. Nun liegt es an ihm, dazu in der Sache Stellung zu nehmen. Urteilen sollte man vorher natürlich nicht.

Gruß an euch beide
vom Nick

Re: Das ist sauber argumentiert!

susu, Friday, 31.12.2004, 15:48 (vor 7654 Tagen) @ Nick

Als Antwort auf: Das ist sauber argumentiert! von Nick am 31. Dezember 2004 05:53:35:

@Susu: Du hast aus der Hohmann-Rede zitiert. Ich hatte mich seinerzeit vehement gegen den Ausschluß Hohmanns aus der Unionsfraktion ausgesprochen, weil ich ihn nicht für einen Antisemiten halte. Weder seine Vita noch die inkriminierte Rede können als Beleg dafür herhalten. Seine Rede ist zwar weder besonders intelligent noch historisch akzeptabel gewesen. Aber seine Intention lag erkannbar nicht in der Denunziation der Juden als "Tätervolk" (wie immer wieder fälschlich behauptet wird), sondern in der "Nichttäterschaft" der heutigen Deutschen. Es ist nicht relevant, ob man selbst diese Frage für wichtig hält, es genügt festzustellen, daß er dies beabsichtigte. Hohmanns Position ist in etwa folgende: Da es den Begriff "Tätervolk" für die Deutschen in der öffentlichen Debatte gibt, ist es legitim, dem Begriff grundsätzlich zu widersprechen, denn er ist immer unsinnig. Er hat dabei ausdrücklich mit der "Nichttäterschaft" der Juden als Kollektiv argumentiert (er benutzt analog den Begriff "Volk", was natürlich wieder mal unsauber ist, aber mit der Sache nichts zu tun hat). Genau das wird jedoch durch selektives Zitieren regelmäßig ins genaue Gegenteil verdreht - auch von dir. Das Üble an der sog. "Hohmann-Affäre" war nicht Hohmanns angeblicher Antisemitismus, sondern die Treibjagd auf ihn und auf General Reinhard Güntzel quer durchs deutsche Feuilleton (und aus ihren Ämtern). Es gibt nicht nur Antisemitismus, es gibt auch eine heuchlerische Tradition des "munteren Antisemitenklatschens" in der Bundesrepublik, z.B. analog bei Martin Walser oder Philipp Jenninger, die ähnliches erlebt haben, ohne daß die jeweiligen Begründungen dafür einer nüchternen Analyse standhielten.

Zu Hohmann schrieb ich aktuell "Der nimmt das zumindest hinterher zurück,[..]". Ohne den letzten Tel der Rede, wäre sie alerdings antisemitisch. Die Rücknahme hat ihn vor diesem Vorwurf geschützt. Einwände erhebe ich gegen die Aussage, Hohmann stelle sich prinzipiell gegen den Begriff des Tätervolkes.
"Mit vollem Recht aber kann man sagen: Die Gottlosen mit ihren gottlosen Ideologien, sie waren das Tätervolk des letzten, blutigen Jahrhunderts."

Die Debatte, die über Hohmann geführt wurde, ging oftmals am Thema vorbei. Interessantes Ergebnis war, daß bei einer Anzeige wegen Volksverhetzung durch die deutsche Vereinigung von AtheistInnen und AgnostikerInnen ein Freispruch herauskam, nicht weil diese Aussage nicht als direkter Angriff zu gelten habe, sondern weil AtheistInnen und AgnostikerInnen nicht als "Teil der Bevölkerung" im Sinne des §130 seien.

susu

Re: klame

Arne Hoffmann, Friday, 31.12.2004, 16:26 (vor 7654 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Das ist sauber argumentiert! von susu am 31. Dezember 2004 13:48:38:

Die Debatte, die über Hohmann geführt wurde, ging oftmals am Thema vorbei. Interessantes Ergebnis war, daß bei einer Anzeige wegen Volksverhetzung durch die deutsche Vereinigung von AtheistInnen und AgnostikerInnen ein Freispruch herauskam, nicht weil diese Aussage nicht als direkter Angriff zu gelten habe, sondern weil AtheistInnen und AgnostikerInnen nicht als "Teil der Bevölkerung" im Sinne des §130 seien.

Einer der Initiatoren dieser Anzeige ist übrigens auch einer der Geschäftsführer der Kellmann-Stiftung für Humanismus und Aufklärung (ihr wisst schon, Bax-Preis und so) und wird zu beiden Themen in der aktuellen Januar-Ausgabe des ef-Magazins interviewt, die HEUTE erscheint:

http://www.ef-magazin.de

Ihr seht, es ist mal wieder alles miteinander vernetzt.

Sorry, das war so eine Steilvorlage, die konnte ich nicht ignorieren ... ;-)

Liberale Grüße

Arne

Antiantisemitismus

Nick, Sunday, 02.01.2005, 17:24 (vor 7652 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Das ist sauber argumentiert! von susu am 31. Dezember 2004 13:48:38:

Hi Susu!

"Zu Hohmann schrieb ich aktuell "Der nimmt das zumindest hinterher zurück,[..]"

Stimmt.

"Ohne den letzten Teil der Rede, wäre sie allerdings antisemitisch."

Und mit demselben ist sie's nicht? Richtig, sie wird ja inzwischen überall und durchweg nicht mehr als antisemitisch bezeichnet, sondern als - "unerträglich". Unerträglich zu sein ist natürlich ein ganz schön schlimmes Verbrechen! Da hilft auch kein Grundgesetz und auch nicht diese komische "offenen Gesellschaft" und der ganze andere, lästige Ballast, der ja überhaupt schuld ist an den ganzen Unerträglichkeiten: da muß einfach mal scharf gegen vorgegangen werden, gegen dieses "Unerträgliche"! Alles andere wäre einfach zu unerträglich!

Manche besonders sturen und nickeligen Leute (ich zum Beisiel) stellen sich natürlich trotzdem penetrant eine Frage, die sie allerdings selbstredend sehr verdächtig macht: warum wurden Hohmann und Günzel eigentlich gefeuert? Tja, warum? "Er ist es zwar nicht gewesen. Aber der Vorwurf war dermaßen schwerwiegend, daß die Strafe gerechtfertigt war"? Logisch, nicht wahr? Oder doch nicht? Nun, mir persönlich scheint das denn doch ein - sagen wir mal - reichlich bizarrer Grundsatz zu sein. Den traue ich zwar der SPD-Gerechtigkeitsministerin zu. Aber daß die deutsche Öffentlichkeit bereits derart auf den Hund gekommen ist, daß sie so etwas ohne zu zucken schluckt, ist ein wirklich beunruhigendes Zeichen.

Ob so etwas demnächst vielleicht "konsensethisch" zum neuen Standard beim Rechtssprech avancieren könnte? Ließe sich bestimmt machen. Viele finden ja inzwischen, daß so etwas im Prinzip möglich sein muß: Wenn die Mehrheit das im Konsens so haben will, ja, dann muß man das eben auch so machen. Gerechtigkeit wird schließlich sowieso vom Menschen selbst erfunden, tagesaktuell und je nach Bedarf, denn sie hat ja bekanntlich, wie alles andere auch, überhaupt niemals nie nicht irgendwelche transzendenten, absoluten Quellen. Schließlich gibt es ja keine absoluten Werte, "weil alles relativ ist", sondern es gibt nur noch "vox populi, vox Rindvieh": da läßt sich sowas schon mal ganz fix uminterpretieren, ohne daß man es nachher ungerecht nennen dürfte: wurde ja mehrheitlich so beschlossen. Also nicht daß da jetzt jemand etwa eine "andere Gesellschaft" haben will, mit "Werten" und so 'nem Scheiß! Da muß er sich schon gefallen lassen, daß ihm das Maul verboten wird, wenn er da was ummodeln will. Und überhaupt, so'n bißchen Ungerechtigkeit ist vielleicht garnicht so schlecht, jedenfalls wenn es die Richtigen erwischt...

Ganz direkt die Konsequenz dieser Haltung: was geschieht, wenn eine Mehrheit beschließt, "alle Juden umzubringen"? Die Antwort auf diese Frage ist der Beweis[/u] für die Unhaltbarkeit des Werterelativismus und des absoluten Primats von Mehrheitsentscheidungen!

"Die Rücknahme hat ihn vor diesem Vorwurf geschützt."

Bekanntlich hat sie das nicht. Natürlich auch nicht vor den Konsequenzen. Ich erzähl jetzt einfach mal, wie General Reinhard Günzel diese Konsequenzen erlebt hat: Während eines Interviews in seiner Wohnung haben Frontal21-Reporter den bedrängten Hohmann vollgesülzt, sie seien doch ein äußerst seriöses Magazin und er habe in den letzten Tagen schließlich viel zu leiden gehabt. Jetzt wolle man auch einmal etwas Positives über ihn berichten, und was es denn da so gäbe? Da hat Hohmann auf seinen Schreibtisch gewiesen, wo etliches an Unterstützerpost gelegen hat, u.a auch der Brief von General Günzel. Die Fernsehleute haben darauf bestanden, daß er ihn vorliest, und nachdem sie ihm das Versprechen gegeben hatten, sie würden die Namen der Absender nicht bekanntmachen, las Hohmann vor. In dem Schreiben versichert Günzel dem inzwischen bereits wegen Antisemitismus an den Gartenzaun genagelten Hohmann im wesentlichen seine Solidarität und wünscht ihm viel Glück und alles Gute. Als sie gingen, haben sie dann eine Kopie des Briefes mitgenommen und diese Kopie kurze Zeit später (natürlich ohne Günzels Wissen und Zustimmung) dem Informations- und Pressestab der Bundeswehr zur Authentifizierung vorgelegt - 'Recherche' halt... da hat das Briefgeheimnis zurückzustehen, weiß ja jeder, also was will der Mann eigentlich?

Zwei Stunden später bekommt der ahnungslose General Günzel den Anruf eines Offiziers des Führungsstabes des Heeres, der darum bat, ihm den Brief zuzufaxen, was Günzels Büro sofort erledigte. Dann rief ihn sein Divisionskommandeur an, der wissen wollte, ob die genannten Fakten zuträfen. Schließlich klingelte der Befehlshaber des Heeresführungskommandos an und legte Günzel nahe, seinen Abschied anzubieten. Da der sich aber überhaupt keines Fehlverhaltens bewußt war, lehnte er das ab, beziehungsweise bat sich Bedenkzeit aus. Die Antwort vom Führungsstab: "Gut, rufen Sie mich bis 16 Uhr zurück. Aber bis dahin hat der Minister dann schon entschieden."

Wie der entschieden hat, das sah Günzel kurz darauf im Fernsehen, wo sein zerknautschter SPD-Verteidigungsapparatschik ihn vor laufender Kamera - selbstredend äußerst entrüstet, fassungslos, erschüttert und tief betroffen - als "verwirrten General" beschimpft und für sofort abgesetzt und entlassen erklärt. Günzel fährt daraufhin zu seiner Dienststelle. Im Vorzimmer des Inspekteurs des Heeres wird ihm als erstes rüde mitgeteilt, daß ihm ab sofort das Tragen der Uniform untersagt sei. Sein Fahrer wird demonstrativ nach Hause geschickt. Seine Bitte, sich von seinen Männern verabschieden zu dürfen, wird abschlägig beschieden: das Betreten der Kaserne sei ihm untersagt. Vier Stunden läßt man ihn danach in frostigem Schweigen warten, bis schließlich die Entlassungsurkunde mit dem Flieger aus Berlin eintrifft. Während dieser Zeit taucht irgendwann einmal irgendein völlig subalterner Beamter auf, der General Günzel zu dem Brief und den näheren Umständen befragen will - was der jedoch mit vollem Recht als unzumutbar ablehnt. Struck indes wird später behaupten, Günzel sei ordnungsgemäß zur Sache gehört worden...

Nachdem also endlich der Flieger aus Berlin eingetroffen ist, wird vor Günzels Augen die Formel "Für die dem deutschen Volk geleisteten treuen Dienste ... Dank und Anerkennung" aus der Urkunde herausgestrichen, bevor man sie ihm überreicht (diese Formel entfällt lt. Soldatengesetz nur im Falle "schwerer krimineller Vegehen"; Günzel aber war einer der fähigsten Offiziere, die es in dieser notorisch speichelleckenden Operetten-Armee namens "Bundeswehr" überhaupt gegeben hat. Zuletzt war er der kommandierende General der KSK-Elitesoldaten. Alle Beurteilungen seiner 41-jährigen Dienstzeit waren brillant gewesen). Damit ist der demütigende Exorzismus dann endlich vollständig zuende geführt. Abtreten. Günzel wird zuletzt noch die Schmach angetan, mit der Bahn nach Hause fahren zu müssen. Das war's.

Geile Geschichte, oder? Antiantisemitismus halt. Da kann man überhaupt nichts machen. Wer damit irgendwie in Berührung kommt, der ist unmittelbar und für immer erledigt und braucht sich garnicht erst einzubilden, daß er noch groß was dazu sagen darf. Von "Verteidigung" wollen wir schon mal garnicht reden, nicht wahr? Ich mein: bei diesem Vorwurf! Da verbietet sich das ja wohl von selbst! Ich hab's schließlich schon oben erklärt: "Er ist es zwar nicht gewesen. Aber der Vorwurf war dermaßen schwerwiegend, daß die Strafe gerechtfertigt war"

Für mich gehört diese aufmunternde Geschichte zum Thema "Antisemitismus in Deutschland" zwingend dazu. Wenn Antisemitismus nämlich bloß noch "irgendwas" bedeutet, dann entsteht daraus halt auch "irgendwas" - bloß nichts Gutes. In Deutschland ist die niederträchtige Meinung sehr verbreitet, daß, wenn eine Ungerechtigkeit jemanden trifft, den man nicht leiden kann, das eigentlich keine echte Ungerechtigkeit ist, gegen die man gar etwas unternehmen müßte, sondern eigentlich eine ganz spezielle Form der Gerechtigkeit - die selbstredend mit der jeweiligen Selbstgerechtigkeit des Betreffenden kongruent ist.

Das Thema "Kampf gegen den Antisemitismus" hat viele Dimensionen. Ich habe von einer berichtet, die deutlich macht, daß nur ein ungeteiltes Einstehen für Gerechtigkeit gerecht ist. Geteilte Gerechtigkeit ist Selbstgerechtigkeit.

Gruß vom Nick

Re: Antiantisemitismus

susu, Sunday, 02.01.2005, 20:26 (vor 7652 Tagen) @ Nick

Als Antwort auf: Antiantisemitismus von Nick am 02. Januar 2005 15:24:48:

Hallo Nick

Und mit demselben ist sie's nicht? Richtig, sie wird ja inzwischen überall und durchweg nicht mehr als antisemitisch bezeichnet, sondern als - "unerträglich". Unerträglich zu sein ist natürlich ein ganz schön schlimmes Verbrechen! Da hilft auch kein Grundgesetz und auch nicht diese komische "offenen Gesellschaft" und der ganze andere, lästige Ballast, der ja überhaupt schuld ist an den ganzen Unerträglichkeiten: da muß einfach mal scharf gegen vorgegangen werden, gegen dieses "Unerträgliche"! Alles andere wäre einfach zu unerträglich!

Manche besonders sturen und nickeligen Leute (ich zum Beisiel) stellen sich natürlich trotzdem penetrant eine Frage, die sie allerdings selbstredend sehr verdächtig macht: warum wurden Hohmann und Günzel eigentlich gefeuert? Tja, warum? "Er ist es zwar nicht gewesen. Aber der Vorwurf war dermaßen schwerwiegend, daß die Strafe gerechtfertigt war"? Logisch, nicht wahr? Oder doch nicht? Nun, mir persönlich scheint das denn doch ein - sagen wir mal - reichlich bizarrer Grundsatz zu sein. Den traue ich zwar der SPD-Gerechtigkeitsministerin zu. Aber daß die deutsche Öffentlichkeit bereits derart auf den Hund gekommen ist, daß sie so etwas ohne zu zucken schluckt, ist ein wirklich beunruhigendes Zeichen.

Was ist mit den Vorwürfen, die zutreffen?
Mangelndes Geschichtsbewustsein (z.B. Ford als vorgeblich unbelastete Quelle, oder auch die Aussage, nur Gottlose könnten sich über das Verbot zu töten hinwegsetzen)
Diffamierung der Gottlosen als Tätervolk.

Beides Vorwürfe die zutreffen und die Rede tatsächlich unerträglich machen.
Auch Hohmanns Einlassung deutsche würden in Deutschland gegenüber Ausländern benachteiligt, kommt aus einer sehr fragwürdigen Denkrichtung. Es ist IMO sinnvoll von der CDU-Sunderstagsfraktion sich von Hohmann zu distanzieren. Insbesondere wäre auch zu beachten, daß z.B. Reperationszahlungen an Zwangsarbeiter nicht deshalb z.T. aus der Staatskasse gezahlt werder, weil dei Deutschen ein Tätervolk sind, sondern weil die Bundesrepublik Rechtsnachfolger des dritten Reiches ist und die Konsequenzen daraus trägt. Diese Regelung wurde auch von der CDU mitbeschlossen und gehört zum Grundkonsens unter den demokratischen Parteien.

Wenn die Polizei eine Razzia wegen des Verdachts auf Drogenhandel durchführt, da aber keine Drogen findet, dafür aber Kriegswaffen und Kinderpornos, dann geht die betreffende Person auch nicht wegen des Anfangsverdachts in den Knast...

susu

Re: Antiantisemitismus

Nick, Monday, 03.01.2005, 03:38 (vor 7652 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Antiantisemitismus von susu am 02. Januar 2005 18:26:08:

Guten Abend Susu!

"Was ist mit den Vorwürfen, die zutreffen? Mangelndes Geschichtsbewustsein (z.B. Ford als vorgeblich unbelastete Quelle, oder auch die Aussage, nur Gottlose könnten sich über das Verbot zu töten hinwegsetzen). Diffamierung der Gottlosen als Tätervolk. Beides Vorwürfe die zutreffen und die Rede tatsächlich unerträglich machen."

Vorweg zur Klarstellung: ich schreibe hier nicht, um Hohmanns Rede zu verteidigen, sondern um einen allgemeineren Sachverhalt zu verdeutlichen, der sich aus Anlaß seiner Rede in besonderer Schärfe aufgetan hat. Das muß man bitte sorgfältig unterscheiden.

Vorwürfe, die zutreffen, treffen zu - was denn sonst? Mangelndes Geschichtsbewustsein muß man Hohmann ohne Zweifel attestieren, z.B. schon bei seiner ganzen Herleitung zu den "bolschewistischen Juden". Im zaristischen Rußland haben die Juden unter einer unaussprechlichen Verfolgung und Unterdrückung zu leiden gehabt. Das - und nicht ihr "Judentum" - war der Grund für ihre überproportionale Beteiligung beim kommunistischen Umsturz. Man könnte noch mehr solche Fehler und Verkürzungen als Beleg für seine historische Dürftigkeit anführen.

Indes ist mangelndes Geschichtsbewustsein kein Delikt. Wäre es anders, dann müßten von den gut 80 Mio. Deutschen locker 75 Mio. hinter Schloß und Riegel (darunter einige Historiker). Umgekehrt könnte man natürlich auch die 80 Mio. Deutschen gerade wegen ihrer notorischen Geschichtsvergessenheit als bereits hinter Schloß und Riegel sitzend erklären - müßte dann aber konsequenterweise für die sofortige Freilassung der Unschuldigen eintreten, darunter mich selbst... :-)

Im Ernst jetzt: ich finde deine "Argumentation" in dieser Frage (eigentlich ist es ja eher eine Insinnuierung) mehr als nur bedenklich. Du nennst es "sinnvoll von der CDU-Bunderstagsfraktion, sich von Hohmann zu distanzieren". Weswegen? Hätte da nicht eher eine politische Auseinandersetzung mit ihm geführt werden müssen zur Klärung der konkreten Positionen? Darf man Menschen wegen "mangelndem Geschichtsbewußtsein" verfolgen? Sind eine "fragwürdige Denkrichtung" oder allgemein "unerträglichen Ansichten" Grund genug dafür, jemanden zu zerstören? Darf man bei politisch Andersdenkenden Mittel befürworten, die man bei sich selbst nicht angewandt wissen möchte, weder durch "Freunde", noch durch Gegner? Wer befindet denn überhaupt darüber, was eine "fragwürdige Denkrichtung" ist? Die Regierung? Die Mehrheit? RTL2 und die Bildzeitung? Ein "völkischer Beobachter" bzw. eine Zeitung mit dem Namen "Wahrheit" (Prawda)?

Ganz grundsätzlich und allgemein gefragt: Ist Gerechtigkeit teilbar? Oder ist sie es nicht? Darf man Ungerechtigkeit gutheißen? Oder darf man das nicht? Ja oder nein? DAS - und nicht Martin Hohmann oder Reinhard Günzel als Person - ist die Frage, um die es geht! Erst von der beantworteten Frage her kann dann über Reinhard Günzel geredet werden. Du hast nichts dazu gesagt. Etwa deswegen, weil er "ein konservatives Arschloch" mit einer "fragwürdige Denkrichtung" ist und es ihm deshalb sowieso "recht geschieht"? Ich hoffe nicht, daß dies deine Haltung dazu ist!

"Insbesondere wäre auch zu beachten, daß z.B. Reperationszahlungen an Zwangsarbeiter nicht deshalb z.T. aus der Staatskasse gezahlt werder, weil dei Deutschen ein Tätervolk sind, sondern weil die Bundesrepublik Rechtsnachfolger des dritten Reiches ist und die Konsequenzen daraus trägt. Diese Regelung wurde auch von der CDU mitbeschlossen und gehört zum Grundkonsens unter den demokratischen Parteien."

Dem stimme ich vollkommen zu, Wort für Wort. Aber es ist nicht Thema - außer du wolltest damit sagen, daß jemand, der dem nicht zustimmt, seiner Bürgerrechte verlustig geht.

"Wenn die Polizei eine Razzia wegen des Verdachts auf Drogenhandel durchführt, da aber keine Drogen findet, dafür aber Kriegswaffen und Kinderpornos, dann geht die betreffende Person auch nicht wegen des Anfangsverdachts in den Knast."

Naja, schon wahr - aber wo, bitte, sind hier nun die "Kriegswaffen" und die "Kinderpornos", für die man in den "Knast" zu wandern hat? Um diese Frage geht es doch, und nicht irgendwelche originellen Metaphern, die aber in der Realität keine Entsprechung finden. Ich kenne dich bisher eigentlich als jemanden, der sauber denkt und argumentiert. Vielleicht hast du heute nur einen schlechten Tag?

In deinem vorigen Beitrag hattest du folgendes zu den "Gottlosen" geschrieben. Ich greife es auf, wieder um Grundsätzliches klarzumachen, nicht der betroffenen Personen und ihrer einzelnen Positionen wegen: "Einwände erhebe ich gegen die Aussage, Hohmann stelle sich prinzipiell gegen den Begriff des Tätervolkes: "Mit vollem Recht aber kann man sagen: Die Gottlosen mit ihren gottlosen Ideologien, sie waren das Tätervolk des letzten, blutigen Jahrhunderts."

Hohmann hat in der Tat eine ausgesprochene "Begabung", seinen eigenen Absichten rethorisch maximal im Wege zu stehen. Der Satz ist einfältig und dumm. "Die Gottlosen" sind nicht blutrünstig! Das ist natürlich blanker Unsinn. "Die Gottlosen" bilden auch kein "Volk" und stellen auch sonst keine irgendwie abgrenzbare, verschworene Gruppe dar.

Indes ist die Umkehrung des Satzes zutreffend und sagt etwas unabweisbar Wahres aus, das für mich höchst wesentlich und kennzeichnend ist: alle phänomenalen Großmetzger des letzten Jahrhunderts waren nicht (einfach nur) gottlos, sondern ganz explizite Feinde der religiösen Traditionen und sahen in ihnen (berechtigterweise) die Haupthindernisse für die Verwirklichung ihrer ideologischen Ziele. Sie haben die Religion deshalb, wo es ging, blutig bekämpft, z.B. um das angebliche "Opium für's Volk" in den Herzen der Menschen durch "wissenschaftlichen Marxismus-Leninismus" ersetzen zu können.

Den Nazis war die "verjudete Religiostät" der Deutschen ein schierer Graus. Allerdings war halt irgendeine "Endlösung der Christenfrage" völlig undenkbar, vor allem auch und schon deshalb, weil andere Ziele Vorrang hatten - u.a. die "Endlösung der Judenfrage", also das Vernichten des kulturellen Erbes der jüdischen Religion bzw. dieser Religion selbst. Die "nordische Religion", die Himmler den Deutschen so gerne verpasst hätte, mußte aus vielerlei Gründen zwangsläufig auf die Zeit nach dem Endsieg aufgeschoben werden, der dann ja gottseidank ausgeblieben ist. Aber die Ziele für diese Zeit in Hinblick auf das "verjudete Christentum" in Deutschland sind eindeutig und vielfach belegt. Die ungemein niederträchtige, verleumderische These von der angeblichen "Zusammenarbeit und Wesensähnlichkeit von NS-Ideologie und Katholischer Kirche" war immer schon ein Witz und wissenschaftlich völlig unhaltbar. Sie ist als AgitProp entlarvt und völlig zusammengebrochen. Ihre Anhänger glauben natürlich trotzdem feste weiter daran, aber das hat nichts mit der Wahrheit zu tun. Ich komme später noch einmal darauf zurück.

Im maoistischen China wurden sämtliche christlichen Kirchen und buddhistischen bzw. taoistischen Klöster nach der Revolution geschlossen und die Mönche in Umerziehungslager gesteckt oder gleich umgebracht. Häufig wiederholte Kampagnen zur systematischen Exorzierung des Ahnenkultes bzw. zum Zerschlagen der tief verwurzelten konfuzianischen Traditionen des chinesischen Volkes waren zentraler Betandteil der kommunistischen Umerziehungspolitik, das Ganze natürlich nochmal furios gesteigert während der Kulturrevolution, der z.B. so gut wie alle tibatanischen Klöster zum Opfer fielen.

Der Ausdruck "gottlose Ideologie" ist also sinnvoll, weil er nämlich etwas tatsächlich Kennzeichnendes über die totalitären Ideologien aussagt: die völlige Ablösung der Politik nämlich von allen übergeordneten Schranken, die dem totalen Machtanspruch des Menschen über den Menschen irgendwelche Grenzen setzen. Das Endziel aller totalitären Ideologien war und ist unbestreitbar eine Welt, die ausschließlich der jeweiligen Ideologie zu folgen hat und in der natürlich keine Konkurenz durch irgendwelche Religionen mehr vorgesehen war bzw. denkbar gewesen wäre. Die Nazis hatten nur 12 Jahre Zeit dafür und waren mit den Juden und dem Weltkrieg "vollauf beschäftigt". Das ist der Grund, warum sie in Deutschland nicht so weit gekommen sind, wie sie gerne gekommen wären. Die Kommunisten indes hatten mehr Zeit, und meistens nur einen "kalten" Krieg am Hals. Ihre jahrzehntelange Herrschaft im Osten Europas hat denn auch unvorstellbare "religiöse Wüsten" hinterlassen (Ausnahme Polen, wo die Verbindung von Katholizismus und Nationalbewußtsein historisch bedingt besonders tief im Volk verankert ist und für die Kommunisten einfach nicht zu knacken war).

Die Gottlosigkeit ist ein reales Phänomen der europäischen Geschichte der letzten 2 Jahrhunderte. Das kann nicht abstreiten, wer in anderen Zusammenhängen stolz darauf ist. Die Herausbildung und Verbreitung der blutrünstigen, totalitären Ideologien war nur möglich auf der Basis der zuvor erfolgten Ablösung großer Bevölkerungsteile von ihren kulturell-religiösen Traditionen. Man kann nun nicht die Dämlichkeit von Hohmanns Formulierungen als Argument anführen, um die historische Wirklichkeit in ihr Gegenteil umzudichten. Das wird aber versucht - und "funktioniert" natürlich wiedermal ganz hervorragend, weil der Pöbel solche Taschenspielertricks erstens sowieso nicht bemerkt und zweitens eigentlich ganz prima findet, weil er doch so furchtbar gerne immer das meint und findet, was alle meinen und finden - und im übrigen beim Pöbeln auch keineswegs gerne gestört werden möchte (Religion stört dabei nämlich ziemlich empfindlich).

Was alle für die Wahrheit halten, ist im Allgemeinen nicht die Wahrheit. Man denke nur daran, wie "logisch" es so vielen Zeitgenossen erscheint, daß die Frauen in Deutschland ganz unerhört unterdrückte, erniedrigte, gequälte, ausgebeutete und fürchterlich arme Kreaturen sind. Und das, obwohl man Wand an Wand mit ihnen wohnt bzw. im sogar selben Bett liegt! Da ist das bißchen "historische Wahrheit", das ja bekanntlich schon Vergangenheit und also unsichtbar geworden ist, umso leichter ins Gegenteil verkehrt, ohne daß den Leuten irgendwelche Zweifel dabei kommen. Woher auch? Wenn man dem Pöbel eine Weile lang konstant erzählt, daß die Kulturrevolution von den Zen-Buddhisten durchgeführt wurde, daß die russische Orthodoxie für die Gulags verantwortlich ist und die katholische Kirche den zweiten Weltkrieg begonnen hat, dann glauben die das garantiert nach einer Weile - und zweifeln hernach natürlich kein bißchen daran, weil es ja alle so glauben. Wahrscheinlich wird man irgendwann dazu übergehen, auch über den Verlauf der Geschichte abstimmen zu lassen - die Mehrheit beschließt dann, wie's gewesen ist. Wozu hat man schließlich eine Demokratie?

Als ein peinliches Beispiel für den hemmungslosen Selbstgenuß gnadenloser Verblödung durch deutsche Intellektuelle führe ich Hochhuths Theaterstück "Der Stellvertreter" aus dem Jahre 1963 an: ein Märchen, eine reine Fiktion, ein Erguß aus Meinung, Vorurteil und durch keinerlei Quellenstudium getrübtem AgitProp-Theater. Aber es entsprach dem selbstgerechten Zeitgeist und multiplizierte ihn. Ergo galt (und gilt) es den meisten nach wie vor als "Beweis" für die "Verbrechen der Kirche im Nationalsozialismus". Inzwischen sind die Archive geöffnet und man könnte sein Urteil revidieren, indem man die Quellen zu Rate zieht. Wird die Mehrheit dieser Mehrheit unter den "Intellektuellen" das jemals tun? Natürlich nicht. Ein Großonkel von mir saß als katholischer Priester jahrelang im KZ, und er saß dort als Priester nicht allein. Diese Seite der Geschichte hat gegen Rolf Hochhuth nicht die allergeringste Chance.

Die Anzeige wegen Volksverhetzung durch die deutsche Vereinigung von AtheistInnen und AgnostikerInnen, die du erwähnst, ist einfach nur lächerlich. Wenn jemand herginge und sagte: "Hören Sie mal, Herr Müller, Sie sind ja bekanntlich gottlos. Also ist es eine ausgemachte Sache, daß Sie blutrünstig und außerdem für die 56 Millionen Toten des zweiten Weltkriegs verantwortlich sind", dann wäre das in der Tat eine schwere Beleidigung - und sowieso gnadenlos schwachsinnig. Aber Hohmanns Satz (so bescheuert er auch ist) zielt tatsächlich nicht auf konkrete einzelne Menschen, sondern auf einen historischen Zusammenhang, dem man im Übrigen gar nicht zustimmen muß, um die Gegebenheit als solche zu erkennen und anzuerkennen.

Die Klage ist aber auch aus anderen Gründen schwachsinnig gewesen. Soll ich als Katholik jetzt Klage gegen dich erheben, weil du neulich (ohne Beleg) davon geredet hast, daß "die katholische Kirche für so manches Progrom gegen Juden" verantwortlich gewesen ist? Wenn du sagst, daß es so etwas tatsächlich gegeben hat, sagt es dann etwas über mich aus? Oder über "die" Kirche? Über die heutige Kirche? Wenn du das bejahst, was willst du dann eigentlich noch gegen die schwachsinnige, antijudaistische These sagen: "Die Juden haben Jesus Christus ermordet"? Du merkst, wo der Hase hinläuft, oder?

Wenn du es nicht merkst, dann brauchst du dich nicht zu wundern, wenn es in Zukunft wieder zu irgendwelchen Progromen kommt, gegen wen auch immer. Die sind nämlich mit jeder "gruppenverurteilenden" Grundhaltung im Prinzip vorpogrammiert, sie erwachsen nachgerade mit Naturnotwendigkeit daraus und die Anfälligkeit dafür ist zu allen Zeiten bei sehr vielen Menschen sehr groß. Man muß deswegen durchaus nicht nur den Antisemitismus überwinden, wie die Antiantisemiten immer betonen, sondern das, was ihm zugrunde liegt: das Bedürfnis nämlich, die eigenen Schuldverstrickungen auf andere zu verschieben und dort zu "bekämpfen".

Meine ganz persönliche, essentielle Lehre aus Geschichte der Verfolgung und Vernichtung der Juden lautet deshalb nicht, daß man keine Juden verfolgen soll, sondern daß man überhaupt niemanden verfolgen soll, natürlich auch keine Juden. Antiantisemiten werden bei diesem Satz meistens nervös. Mich macht die Tatsache, daß sie nervös werden, nervös. Es gibt nämlich viel zu viele Antiantisemiten, denen die Verfolgung anderer Leute ziemlich viel Spaß macht. Natürlich meinen und finden die, daß sie "das Gute" tun. Aber das hat die SA eben auch gedacht.

Unnötig zu betonen, daß ich hier im Ganzen gesehen nicht gegen dich persönlich argumentiere, sondern ein allgemein verbreitetes Phänomen kritisiere und deine Einlassungen dazu der Aufhänger für mich sind. Ich weiß überhaupt nicht, inwieweit du dir die von mir kritisierten Haltungen überhaupt zueigen machen würdest und möchte da nichts unterstellen. Ich vermute lieber und hoffe, daß wir in der Sache wahrscheinlich nicht weit auseinanderliegen werden.

Ach ja, ich hatte es beim letzten Posting vergessen hinzuschreiben: dir auch ein gutes Neues Jahr, Susu!

Nick

Re: Antiantisemitismus

Max, Sunday, 02.01.2005, 20:32 (vor 7652 Tagen) @ Nick

Als Antwort auf: Antiantisemitismus von Nick am 02. Januar 2005 15:24:48:

Hi Nick,

was die Fälle Hohmann und Günzel angeht, so verdeutlichen die sehr gut, was einer Gesellschaft blüht, in der die Proleten und Salonkommunisten die Moral- und Meinungshoheit okkupiert haben. Da fehlt bloß noch das Erschießungskommando und es tät´ausschauen wie im Stalinismus.
Pfui Deibel!

Der Antiantiantisemit, praktisch ganz schön dagegen - Max

Volle Zustimmung, Nick! (n/T)

Rüdiger, Monday, 03.01.2005, 00:08 (vor 7652 Tagen) @ Nick

Als Antwort auf: Antiantisemitismus von Nick am 02. Januar 2005 15:24:48:

Hi Susu!

Das sind interessante Einblicke

Daddeldu, Monday, 03.01.2005, 04:30 (vor 7652 Tagen) @ Nick

Als Antwort auf: Antiantisemitismus von Nick am 02. Januar 2005 15:24:48:

Hallo Nick,

Ich erzähl jetzt einfach mal, wie General Reinhard Günzel diese Konsequenzen erlebt hat: Während eines Interviews ... Anruf eines Offiziers des Führungsstabes des Heeres, ... Antwort vom Führungsstab: "Gut, rufen Sie mich bis 16 Uhr zurück. Aber bis dahin hat der Minister dann schon entschieden."
... Im Vorzimmer des Inspekteurs des Heeres wird ihm als erstes rüde mitgeteilt, daß ihm ab sofort das Tragen der Uniform untersagt sei. ... wird vor Günzels Augen die Formel ... herausgestrichen ... Das war's.
Geile Geschichte, oder?

Wirklich der Hammer! Aber woher hast Du solch intime Einblicke in die Vorgänge? Stand das irgendwo veröffentlicht oder hast Du die Geschichte über private Kanäle erfahren? Darf man fragen woher?

Neugierigen Gruß

Daddeldu

Re: Das sind interessante Einblicke

Nick, Monday, 03.01.2005, 06:18 (vor 7652 Tagen) @ Daddeldu

Als Antwort auf: Das sind interessante Einblicke von Daddeldu am 03. Januar 2005 02:30:50:

Hallo Nick,
Ich erzähl jetzt einfach mal, wie General Reinhard Günzel diese Konsequenzen erlebt hat: Während eines Interviews ... Anruf eines Offiziers des Führungsstabes des Heeres, ... Antwort vom Führungsstab: "Gut, rufen Sie mich bis 16 Uhr zurück. Aber bis dahin hat der Minister dann schon entschieden."
... Im Vorzimmer des Inspekteurs des Heeres wird ihm als erstes rüde mitgeteilt, daß ihm ab sofort das Tragen der Uniform untersagt sei. ... wird vor Günzels Augen die Formel ... herausgestrichen ... Das war's.
Geile Geschichte, oder?

Wirklich der Hammer! Aber woher hast Du solch intime Einblicke in die Vorgänge? Stand das irgendwo veröffentlicht oder hast Du die Geschichte über private Kanäle erfahren? Darf man fragen woher?
Neugierigen Gruß
Daddeldu

Nachzulesen z.B. hier: http://www.gutegeschichten.de/druckversion.hohmann6.htm

Ich nehme das übrigens mal zum Anlaß, aus verschiedenen Gründen eine grundsätzliche Erklärung abzugeben:

Weil mit Sicherheit davon ausgegangen werden muß, daß allfällige Gutmenschen, im gewohnt selbstgerechten Bemühen "das Gute zu tun", auf eine zwangsläufige Wesensverwandschaft von Quelle und Quellengeber (also mich) schließen werden, erkläre ich hiermit ausdrücklich, daß das nicht der Fall ist - erkläre aber auch, daß mir die politische Notwendigkeit einer solchen Erklärung Ekel und Übelkeit bereitet.

Insbesondere erkläre ich, daß die Übelkeit, die ich empfinde, Folge und Ausdruck meiner abgrundtiefen Verachtung für diese herrschende Kultur des gutmenschlichen Gesinnungsterrors in unserem Lande ist, mit der ich bereits verschiedentlich direkte, sehr unangenehme Bekanntschaft machen mußte und die solche Erklärungen erfahrungsgemäß nötig macht, wenn man nicht reflexhaft als "Rechter" abgestempelt und ausgegrenzt werden will. Das bin ich nicht. Aber ich verwende solche Quellen, wenn und weil andere Quellen solche Informationen unterdrücken bzw. ignorieren.

Ich habe weder parteipolitische noch weltanschauliche Bindungen zu irgendwelchen "Lagern", sondern ich handle und denke einfach als freier Bürger eines geistig nicht mehr besonders freien Landes, wie ich zu denken und zu handeln richtig und notwendig finde. Ich setze mich z.B. für General Reinhard Günzel ein, weil ihm verabscheuungswürdiges Unrecht widerfahren ist, das die Schande einzig und allein auf diejenigen fallen läßt - und fallen lassen muß - die dieses zynische Unrecht begangen haben (namentlich und in erster Linie ist das der Verteidigungsminister Struck). Mir reicht das als Grund. Ich täte das gleiche auch für Herrn Byski von der PDS, wenn ihm Vergleichbares widerführe, obwohl die Partei von Herrn Byski für mich mit Sicherheit absolut unwählbar ist und immer bleiben wird. Das hat damit nämlich überhaupt nichts zu tun.

Gerechtigkeit ist unteilbar! Das Recht wird indes heute in unserem Land nicht von rechten, sondern von linksgrünen Ideologen am gnadenlosesten und am schamlosesten verhöhnt und verletzt. Diese Aussage macht mich indes nicht zu einem "Rechten", sondern sie entspringt einer christlich-humanistischen Grundhaltung.

Tut mir leid, Daddeldu, aber diese Erklärung halte ich aufgrund früherer Erfahrungen für notwendig, weil ich mir nämlich irgendwelche Schmähetikettierungen und hoffnungslosen Schwachsinnsdebatten mit debilen Gutmenschen von vornherein ersparen möchte, die erfahrungsgemäß furchtbar gerne "Gesinnungskontrolle" bei wildfremden Leuten ausüben möchten.

Daß sie genau dadurch zur zeitgemäßen SA mutiert sind, wissen sie zwar nicht und wollen sie v.a. nicht wahrhaben, es entspricht aber den Tatsachen. Leider befindet sich diese höchst unappetitliche Sorte Zeitgenossen nicht in der geschlossenen Psychiatrie, wie es sich eigentlich gehört, sondern sie läuft frei herum (und regiert sogar). Ich finde das äußerst bedauerlich, kann es aber nicht ändern und stelle mich deshalb lieber gleich darauf ein.

Im übrigen ist dieser 'Disclaimer', bei aller Ironie, ganz bewußt als ausdrückliche Schändung all derjenigen gedacht, die gerade eben in sich den Impuls verspürt haben oder ihn verspüren, flugs von der Sach- auf die Etikettierungsebene zu wechseln und ich bitte die Betreffenden ausdrücklich darum, es als solchermaßen zum Ausdruck gebrachte tiefempfundene Verachtung meinerseits aufzufassen.

Wen es betrifft, der weiß jetzt mit Sicherheit, daß es ihn betrifft *g*

Ich weiß es zwar nicht. Aber das macht nichts.

Gruß vom
Nick :-))

Re: Das sind interessante Einblicke

Jolanda, Monday, 03.01.2005, 10:39 (vor 7651 Tagen) @ Nick

Als Antwort auf: Re: Das sind interessante Einblicke von Nick am 03. Januar 2005 04:18:05:

Hallo zusammen

Ist das nicht der absolute Hammer, sagt nun selbst?!

Ich weiss von diesen Details schon lange, weil Nick mir all diese Informationen schon damals hat zukommen lassen.

Ich erinnere mich auch noch an die Diskussion hier im Forum, wo man Nick quasi als "Nazifreund" beschimpft hat, das war genauso der Hammer und genauso infam, wie diese Geschichte hier.

Ja, ja, die Gutmenschen, die so schnell und voreilig urteilen, ist ja auch leicht, denn es macht sich immer gut, wenn man sich auf die Seite der "Guten" stellt, die blind darauf los schimpfen.

Auch Nick musste sich damals ungeheuerliche Unterstellungen gefallen lassen und die meisten hier haben dazu geschwiegen, hatten nicht den Mut Nick beizustehen.

Macht es euch nicht Angst, wie schnell man bei euch als "Nazifreund" abgestempelt wird, mir würde so etwas Angst machen. Ihr habt eure Geschichte noch kein bisschen verarbeitet, das ist mir auch erst durch solche Geschehnisse klar geworden.

Gruss
Jolanda

Re: Das sind interessante Einblicke ... in der Tat

Eugen Prinz, Monday, 03.01.2005, 18:06 (vor 7651 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: Das sind interessante Einblicke von Jolanda am 03. Januar 2005 08:39:09:

Ja, ja, die Gutmenschen, die so schnell und voreilig urteilen, ist ja auch leicht, denn es macht sich immer gut, wenn man sich auf die Seite der "Guten" stellt, die blind darauf los schimpfen.

soso, du Bessermenschin, und was machst du in jedem zweiten Beitrag? Oder in jedem zweiten Satz?

Macht es euch nicht Angst, wie schnell man bei euch als "Nazifreund" abgestempelt wird, mir würde so etwas Angst machen. Ihr habt eure Geschichte noch kein bisschen verarbeitet, das ist mir auch erst durch solche Geschehnisse klar geworden. Gruss Jolanda

Wer sind denn diese ominösen "Ihr", die ihre Geschichte noch nicht verarbeitet haben? Schickt sich das, solche gutgutmenschlichen Verallgemeinerungen?

Antwort nicht vonnöten. Hat ja eh keinen Sinn.

Eugen

Danke für die Quelle

Daddeldu, Monday, 03.01.2005, 18:37 (vor 7651 Tagen) @ Nick

Als Antwort auf: Re: Das sind interessante Einblicke von Nick am 03. Januar 2005 04:18:05:

Hallo Nick,

vielen Dank für die Quelle

http://www.gutegeschichten.de/druckversion.hohmann6.htm

Dort stehen noch mehr interessante Sachen über die Hohmann-Affaire, insbesondere zum Frontal 21-Bericht.

Tut mir leid, Daddeldu, aber diese Erklärung halte ich aufgrund früherer Erfahrungen für notwendig...

Erfahrungen mit mir?

Gruß
Daddeldu

Re: Danke für die Quelle

Nick, Tuesday, 04.01.2005, 00:05 (vor 7651 Tagen) @ Daddeldu

Als Antwort auf: Danke für die Quelle von Daddeldu am 03. Januar 2005 16:37:33:

Hallo Daddeldu!

"Erfahrungen mit mir?"

Nein, das ist ganz allgemein.

Gruß vom
Nick

Re: Das ist sauber argumentiert!

Magnus, Sunday, 02.01.2005, 20:30 (vor 7652 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Das ist sauber argumentiert! von susu am 31. Dezember 2004 13:48:38:

Interessantes Ergebnis war, daß bei einer Anzeige wegen Volksverhetzung durch die deutsche Vereinigung von AtheistInnen und AgnostikerInnen ein Freispruch herauskam, nicht weil diese Aussage nicht als direkter Angriff zu gelten habe, sondern weil AtheistInnen und AgnostikerInnen nicht als "Teil der Bevölkerung" im Sinne des §130 seien.

Soweit ich weiß kam es nicht zu einer Gerichtsverhandlung, also kann man auch nicht von Freispruch sprechen, wenn die Staatsanwaltschaft die Strafanzeige abweist.

Dennoch war das die einzige mögliche Klage. Antisemitisch war die Rede in keiner Weise, aber sie hat gegen die Atheisten gehetzt. Und nur deswegen ist sie "unerträglich".

Was die Presse angeht: die hat wieder ihrer Story gehabt. Antisemitismus sells. Scheißegal, ob man da eine ganze Familie zerstört. Das ganze ist wie in Sebnitz - wie die Wölfe stürzen sie sich über eine Geschichte - sauber recherchiert wird nicht. Man muss schon vor Ort sein, um sich ein genaues Bild zu machen. Das gilt für alle Dinge - auch sogenannte "Historienfilme" etc.

Magnus

Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu !

T.Lentze, Friday, 31.12.2004, 14:29 (vor 7654 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu ! von susu am 31. Dezember 2004 03:03:55:

Zu Frage 2: Ich hatte, als ich dich - notwendigerweise !- selektiv zitierte, nicht die Absicht, einen falschen Eindruck über dich zu erwecken. Daher die Quellenangabe, was aber einigen Leuten, ich weiß nicht warum, jetzt auch wieder nicht recht ist. - Ich habe dort gesehn, daß du dich auch mit Immanuel Kant auseinandersetzt. Das verdient Anerkennung. (Übrigens, ich habe soeben ein Buch über Plato gelesen.) Umso befremdlicher war für mich deine Reaktion auf meinen Beitrag. Kommt das vielleicht von Alkoholgenuß ? Einige Honoratioren hier bekennen und demonstrieren ja ihre diesbezügliche Abhängigkeit, zumal zu später Stunde. "Die Trinkbrüder", sage ich mir dann.
Nein. Kein Alkohol.
Zu Frage 1: Selbstverständlich ist es in diesem Zusammenhang explizit notwendig, u.a. Horkheimer und Freud als Juden herauszustellen - genau so, wie es im Zusammenhang etwa mit der Gesetzesvorlage über das Vaterschafts-Testverbot explizit notwendig ist, Zypries und ihre Kollegin als Frauen herauszustellen. Man hätte nämlich völlig anders zu argumentieren, wenn Männer die Autoren gewesen wären. Denn die hätten dadurch, daß sie Männer sind, andere Gründe, einen solche Vorlage einzubringen - oder eben keine Gründe !
Das sehe ich nicht so. Der taz Kommentar, der sich gegen diesen Gesetzesentwurf wendet stammt schließlich ebenfalls von einer Frau. Vieleicht wäre es auch sinnvoll auf die Kinderlosigkeit von Zypries hinzuweisen, denn die bedeutet zumindest, daß es keine persönlichen Motive gibt. Was ich an deinen Äußerungen problematisch finde ist, daß kein expliziter Zusammenhang zwischen Freuds bzw. Horkheimers Texten und ihrem Glauben (bzw. dem Glauben in dem sie erzogen wurden) dargestellt wird. Ich sehe nicht den direkten bezug zwischen Freud und Horkheimer (letzterer bezeichnet zusammen mit Adorno in der Dialektik der Aufklärung, die Freudsche Psychoanalyse als Vermarktwirtschaftlichung der Seele). Und schon weil ich hier nicht so leicht Freud mit Horkheiner/Adorno synthetisieren kann, ist es mir suspekt sie zusammenfassend zu betrachten.
Es wären also zwei Dinge zu leisten, bevor dein Text tatsächlich diskutabel wäre:
1) Es müsten stichhaltige Parallelen zwischen dem Denken der Frankfurter Schule und der Freudschen Psychoanalyse gefunden werden. Schon das ist schwer, denn die FS speißt sich aus der Auseinandersetzung mit Kant und Hegel, rezipiert auch Nietzsche und Spinoza. Freud ist eher Nebensache.
2) Es wäre dann noch zu zeigen, daß diese Parallelen aus der jüdischen tradition stammen. Es wäre ja auch möglich, daß z.B. Begrifflichkeiten und Gedanken von Freud übernommen wurden, wie auch die von Kant, eifach aufgrund des Einflußes seines Werkes.
Deine Frage provoziert mich zu einer Gegenfrage: warum sollte ich denn NICHT einen Juden als Juden herausstellen ? Handelt es sich um ein Handicap, über das eine Übereinkunft des Schweigens besteht?
Nein, aber wenn ich im Gegenzug nicht mehr nur "Franco", sondern immer "der Katholik Franko" schriebe, dann würdest du sicher die Frage erheben, warum ich den Glauben des Faschistischen Diktators so hervorheben müsse. Ist katholisch ein handicap, oder warum sagt niemand: katholische IRA-Terrorsiten zündeten auf einem Schulhof in Belgrad eine Splitterbombe?
Mal davon abgesehen, daß bei Steiner jüdisch sich stets auf den Individuellen Glauben bezieht, Horkheimer (überzeugter Atheist) also in diesem Zusammenhang gar nicht als Jude zu bezeichnen wäre.
Die Frage wer hier den Begriff Jude negativ konnotiert ist leicht zu ersehen. Wenn du schreibst: "Wir müssen dieses Zukünftige, Friedensstiftende dann aber befreien von unzeitgemäßen Elementen." Und das Unzeitgemäße sich eindeutig auf den von dir nach Steiner so apostrophierten "zu jüdischen" Protestantismus bezieht, dann steht da im Zusammenhang die Erklärung, man müsse sich vom Judentum befreien. Und in dieser "zu jüdischen" Denkweise siehst du die Ursachen für Rassismus, Zerstörung der Familie und dem atavistischen Mutterkult. Und das in einem Zusammenhang in dem du Steiners religiöse Kategorie nachträglich rassisierst.
Da du nicht der Einzige bist, der darauf in einer Weise reagiert, die den Anspruch erhebt, Unzurechnungsfähigkeit im vorweg zu reklamieren - in diesem Zustand darf man sich ja alles erlauben -, möchte ich die Frage ganz allgemein einmal stellen. Mich frappiert nämlich immer wieder die Paradoxie, welche darin liegt, daß ein Vorwurf sich genau in die Eigenschaften kleidet, welche seinen Gegenstand ausmachen. Man läßt also "die Sau raus" mit der unausgesprochenen Rechtfertigung, der andere habe sich ja - im Sinne eines gesellschaftlichen Konsensus oder der political correctness - zuerst selbst als ein Schwein etabliert.
Die Sau rausgelassen hast du, als du hier begriffe entgrenzt hast, die sich nicht in Deckung bringen dürfen, es sei denn man will antisemitisch sein.
Ein Steiner hat dem entgegengesetzt: "Wer offene Augen für die Gegenwart hat, der weiß, daß es unrichtig ist, wenn man meint, es sei die Zusammengehörigkeit der Juden untereinander größer als ihre Zusammengehörigkeit mit den modernen Kulturbestrebungen."
"Der Antisemitismus verfügt nicht gerade über ein großes Besitztum an Gedanken, nicht einmal über ein solches an geistreichen Phrasen und Schlagwörtern. Man muß immer wieder dieselben abgestandenen Plattheiten hören, wenn die Bekenner dieser «Lebensauffassung» den dumpfen Empfindungen ihrer Brust Ausdruck geben."
Und dem "verschämten Antisemitismus" das Feigenblatt wegzureißen, um ihn bloßzulegen. Das ist eine Aufgabe die Not tut. Und die political correctness Fliegenklatsche - spar sie dir. Du kannst mich ruhig auch als Gutmensch bezeichnen, weil ich die opportune Meinung vertrete, man müsse das "Zukünftige" vom Judentum befreien. Manche Gedanken sind zu Recht nicht PC, z.B. "Eigentlich wär´s mal wieder Zeit für eine Richtig schöne Steinigung", oder "Ich würde gerne mal Wissen wir Kinderfleisch so schmeckt".
Und damit seine Schutzwürdigkeit verloren. Gleichzeitig hat man selbst einen Anspruch auf Unzurechnungsfähigkeit erworben, und damit, in weiterer Konsequenz, auch die Möglichkeit zur folgenlosen Selbst"justiz". - Wenn aber, wie oben angeschnitten, der Alkohol dahintersteht, dann sind solche Ausbrüche noch am ehesten zu tolerieren, weil man für die Zeit, da man seiner Wirkung unterliegt,ja tatsächlich nur eingeschränkt zurechnungsfähig ist, was daher z.B. auch strafrechtlich anerkannt wird.
Ich bedaure, nicht direkt auf deine sachlich gestellte Frage positiv eingegangen zu sein, danke dir aber für dein geäußertes Interesse daran. Ich werde innerhalb dieses Themas darauf zurückkommen und ich hoffe, daß dann mehr Sachlichkeit möglich ist.

Du wirst darauf zurückkommen... Aha. Ich werde kurz darlegen, warum ich das bezweifle:
Du hast anscheinend nicht verstanden, worum es in meiner Polemik ging. Andi hat das zwar kurz und bündig erklärt: "[susu] treibt deine Gedankengänge lediglich auf die Spitze." Der Zweck von so etwas ist es, daß die Person, dessen Gedankengänge zur letzten absurden Konsequenz geführt werden sich noch einmel überlegt, was an diesen Gedankengängen denn so schief liegt, daß sie diese Monströsität produzieren. Das hast du nicht getan, statt dessen hast du gerufen "Foul! Falsches Spiel mit Roger Rabitt". Was im Ergebnis dazu geführt hat, daß es um meine Person ging (die Polemik war persönlich?! Die Polemik war auf deine Aussagen bezogen, dieser Thread hier ist persönlich). Aber ich bin im Grunde irrelevant. Relevant ist dein desaströses Posting. Hier kommt jetzt das große Versöhnungsangebot. Ja, ja, ich verstehe schon, der Alkohol. Und nebenbei eine Apologie des Postings (Warum nicht die Juden als solche benennen? Ist doch nur ein Mundtotmachen via PC...). Und dann noch die Hoffnung, daß mehr Sachlichkeit möglich sei. Taktisch Ordendlich gemacht, gebe ich zu. Ich bin nicht so versiert darin eine Diskussion so zu führen. Du machst mir den Vorwurf ad hominem zu attackieren, ohne das ich tatsächlich dich angegriffen hätte (nur eine Meinung die ich weiterhin ablehne und mit Argumenten untermauere). Und zu den sachbezogenen Punkten willst du später noch etwas schreiben? Nachdem auch dieses Posting unterschwellig nur erklärt, meine Diskussionsführung sei persönlich verletzend? Ich fasse das noch mal kurz zusammen:
1) Du schreibst einen antisemitischen Text.
2) Ich befreie ihn von aller Verschleierung und den hübschen Zierschleifchen.
3) Daraufhin kommt: Susu ist eine FemiFrau die in anderen Foren über dieses hier lästert und attackiert mich persönlich (nur aus versehen, nicht wahr?)
4) Auf Ferdis Antwort kommt deine Einlassung, es solle nicht über Poster, sondern deren Meinungen diskutiert werden (klasse, ganz meine Rede, aber über deine Meinung verlierst du weiterhin kein Wort, dagegen ist dein Tread der reine Personenkritik an mir mitlerweile länger als der, in dem dein Ursprungsposting stand).
5) Naiv wie ich bin, nehme ich dich beim Wort, warum hängst du Freuds, Horkheimers und meine Postionen an den Personen auf.
6) Deine Antwort hier. Noch mal ad hominem, wieder kein Wort zum eigentlichen Problem.
Also, sag doch mal was zur Sache, wär das nicht mal was? Oder liegt es eben daran, daß der Antisemitismus "nicht gerade über ein großes Besitztum an Gedanken, nicht einmal über ein solches an geistreichen Phrasen und Schlagwörtern" verfügt?
susu

Hallo susu,

Ich bin nun doch zunehmend befremdet und unangenehm berührt über die Emotionalität, mit der du auf meine Äußerungen reagierst. Nicht über deine Äußerungen, sofern sie Sachauskünfte enthalten. Aber über den Stil der "Kommunikation". Das gilt auch für einige - keineswegs alle - Leute, die dich verteidigen.

Dein gestriger Beitrag von 23:31:o6 z.B. ist orthographisch dermaßen daneben, daß er stellenweise unverständlich ist und daher keine Antwort zuläßt. Ich war versucht, darauf zu reagieren mit der Überschrift: "Unverständlich. Hast du noch einen Führerschein ?"

Nun sagst du, der Alkohol sei es nicht. Gut, eine Diskussion hierüber wäre unergiebig. Aber was auch immer dich erregt: sofern du wirklich eine sachbezogene Erörterung mit mir möchtest - bislang sieht es nicht danach aus -, solltest du ruhiger werden. Es gibt Formen, die es einzuhalten gilt.

Nehmen wir eine Verhandlung beim Familiengericht. Einem Vater, der dort auftritt, ist in der Regel Unrecht widerfahren. Jedenfalls meint er das, meistens mit innerer Berechtigung. Meine Erfahrung ist, und sicher auch die mancher anderer Leser hier, daß es gar nichts bringt, wenn man diese subjektive Überzeugung wortreich darlegt, womöglich noch im Zustand der offensichtlichen Erregung. Das Klügste ist, zuerst einmal kundzutun, daß man den Standpunkt i.d.F. der Mutter innerlich nachvollziehen kann, also ihre Motive versteht. Erst dann legt man die eigenen Gründe dar. - Das hat übrigens auch den Vorteil, daß die Gegenseite sich öffnet, vor allem es ihr leichter fällt, sich zu öffnen. Ein Beharren darauf, daß der Andere sich erst einmal zu rechtfertigen hat dafür, daß er überhaupt eine Position einnimmt, ist schlichtweg kontraproduktiv.

Entsprechendene Regeln galten stets und gelten auch außerhalb der rechtlichen Auseinandersetzung.

Im vorliegenden Falle habe ich die Ansicht kundgetan, daß der aktuelle Sexismus eine innere Beziehung hat zum Judentum, und ich habe dazu einige Stichworte gegeben. Viel mehr eigentlich nicht.

Nun hätte die Antwort unter den vorgegebenen Bedingungen lauten können: Damit kann ich nichts anfangen. Die Begründung ist zu dürftig, evtl. auch gehen vorhandene Ansätze einer Begründung in eine falsche Richtung. - Oder eben gar keine Antwort. Das kommt ja hier gelegentlich vor: irgendetwas wird gepostet, aber nicht beantwortet. Das heißt, daß niemand etwas damit anfangen kann. In der Regel schweigt der Poster dann, entweder, weil er wirklich nichts weiter zu sagen hat, oder, weil er zwar etwas zu sagen hätte, jedoch der Meinung ist, daß dies keine Resonanz finden würde.

Im vorliegenden Falle jedoch ist es gewissermaßen wie bei einer psychoanalytischen Sitzung: etwas, das nicht aufgearbeitet wurde, ist angerührt worden (der Griff ins Wespennest); nun beginnt die Seele zu kochen. Es wird reagiert mit dem Versuch, dem fraglichen Gedanken eine überzogene, ja dämonische Gestalt zu geben - das firmiert dann unter "Konsequent-zuende-denken" -, sodann die Aufforderung erteilt: "Jetzt rechtfertige dich dafür!", schließlich der Ausblick eröffnet: "Da wird sicher nichts mehr kommen, kann ja auch nicht", vorweg schon die Abstrafung ausgesprochen: "Selber schuld, laß dir das eine Lehre sein", und schließlich nachgeurteilt: "Der hat es wahrscheinlich selbst jetzt noch nicht begriffen."

Zum Inhaltlichen:

1. Mit deinem Gebrauch des Wortes "Antisemitismus" diskriminierst du pauschal die Araber, welche die semitische überwältigende Mehrheit darstellen und auch semitische Merkmale in stärkerer Ausprägung zeigen (sprachlich, physisch). Du willst im Grunde sagen, ich sei Antijudaist. Da liegt aber die Rechtfertigungs-, zumindest die Definitionspflicht bei dir. Und selbst, wenn wir hierüber Einigung erzielen sollten (nämlich, ich sei Antijudaist), so wäre damit einer sachlichen Erörterung immer noch nicht gedient. Also, ich werde mich gegen den Vorwurf selbstverständlich nicht rechtfertigen.

2. Ich nehme zurück, daß du eine Frau seist. Darüber hinaus betone ich, daß ich die Qualitäten, welche Andere dir beimessen, ausdrücklich nicht anzweifle. Einen Einfluß auf die Sachdiskussion hat auch dies nicht.

3. Ich stelle fest, daß ich meine These völlig unzureichend begründet habe. Das war aber auch gar nicht meine Absicht. Ein Forum ist ohnehin nicht dazu da, um fertige Abhandlungen zu präsentieren. Es ist dazu da, Thesen zur Diskussion zu stellen. Die Forderung, sich hierfür zu rechtfertigen, ist grundsätzlich lächerlich. Umgekehrt kann jemand, der Thesen vorträgt, nicht grundsätzlich Zustimmung, ja überhaupt Resonanz verlangen. Er muß es auch hinnehmen, wenn seine These "zerpflückt" und ihre Unbrauchbarkeit herausgestellt wird. Mehr aber auch nicht. Eine Persiflierung mit Anleihe bei rechtsradikalem Gedankengut, um demonstrationshalber die These "zuendezudenken" ist allenfalls statthaft, wenn gewisse Formen gewahrt werden. Ich finde schon ein schludriges Schreiben mit betonter Vernachlässigung der Orthographie als nicht besonders höflich (ausgenommen die Fälle einer offensichtlichen Legasthenie).

4. Ich halte an meiner These fest, und dies aus dem selben Grunde, aus welchem ein Forscher an seiner These festhält in der Absicht, sie zunehmend zu untermauern - oder sie schließlich zu verwerfen. Ich werde sie also nicht deswegen schon in den ersten Stadien ihrer Entwicklung verwerfen, weil ich der Aufforderung zu ihrer sofortigen Begründung nicht nachkommen kann. Das tut kein ernsthafter Mensch.

5. Unschlüssig bin ich mir momentan, ob ich eine Untermauerung meiner These (vorläufig und dann schrittweise) nachreiche. Das fordern susu und Nick zwar, wenn ich recht verstanden habe. Aber, außer im Fall von Nick, scheint mir eher eine polemische Absicht dahinterzustehen. Ich kann mir gut vorstellen, daß die Diskussion dann keineswegs sachlicher wird. Es ist auch ziemlich lästig, jedesmal und in der Hauptsache auf Grundsatzfragen einzugehen, die mit dem Thema eigentlich nichts zu tun haben. Vor allem ist eine Atmosphäre der Ruhe vonnöten, um gerade ein schwieriges Thema zu erörtern.

Abschreckende Beispiele habe ich kürzlich in einem andern Forum gelesen. Da wurden Aussagen aus Arnes Buch "zerpflückt", ja widerlegt. Vielleicht in dem Falle zurecht. Aber es würde, so scheint mir, nichts nützen, das Buch noch dicker zu machen.

6. Dies ist keine zwangsläufig endgültige Stellungnahme. Ich habe sie jetzt gegeben, weil Nick dies angeregt hat. Ich habe dringend Besorgungen zu machen und schließe aus diesem Grunde.

Ich hoffe, daß alle Beteiligten die Ruhe finden, mit Bewußtsein ins neue Jahr zu gehen.

T.L.

Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu !

susu, Friday, 31.12.2004, 16:47 (vor 7654 Tagen) @ T.Lentze

Als Antwort auf: Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu ! von T.Lentze am 31. Dezember 2004 12:29:06:

Ich bin nun doch zunehmend befremdet und unangenehm berührt über die Emotionalität, mit der du auf meine Äußerungen reagierst. Nicht über deine Äußerungen, sofern sie Sachauskünfte enthalten. Aber über den Stil der "Kommunikation". Das gilt auch für einige - keineswegs alle - Leute, die dich verteidigen.
Dein gestriger Beitrag von 23:31:o6 z.B. ist orthographisch dermaßen daneben, daß er stellenweise unverständlich ist und daher keine Antwort zuläßt. Ich war versucht, darauf zu reagieren mit der Überschrift: "Unverständlich. Hast du noch einen Führerschein ?"
Nun sagst du, der Alkohol sei es nicht. Gut, eine Diskussion hierüber wäre unergiebig. Aber was auch immer dich erregt: sofern du wirklich eine sachbezogene Erörterung mit mir möchtest - bislang sieht es nicht danach aus -, solltest du ruhiger werden. Es gibt Formen, die es einzuhalten gilt.
Nehmen wir eine Verhandlung beim Familiengericht. Einem Vater, der dort auftritt, ist in der Regel Unrecht widerfahren. Jedenfalls meint er das, meistens mit innerer Berechtigung. Meine Erfahrung ist, und sicher auch die mancher anderer Leser hier, daß es gar nichts bringt, wenn man diese subjektive Überzeugung wortreich darlegt, womöglich noch im Zustand der offensichtlichen Erregung. Das Klügste ist, zuerst einmal kundzutun, daß man den Standpunkt i.d.F. der Mutter innerlich nachvollziehen kann, also ihre Motive versteht. Erst dann legt man die eigenen Gründe dar. - Das hat übrigens auch den Vorteil, daß die Gegenseite sich öffnet, vor allem es ihr leichter fällt, sich zu öffnen. Ein Beharren darauf, daß der Andere sich erst einmal zu rechtfertigen hat dafür, daß er überhaupt eine Position einnimmt, ist schlichtweg kontraproduktiv.

Wenn die Position so schwach ist wie deine und so wenige konstruktive Ansatzpunkte bietet, dann ist es schon notwendig sie zu rechtfertigen. Ich bin bereit jede Position entweder zu rechtfertigen oder aufzugeben, die ich einnehme. Du legst mir nahe, zuerst einmal zu versuchen die Motive zu verstehen und nachzuvollziehen, aus denen du deine Position eingenommen hast. Wenn ich das täte, dann würde ich dich persönlich attackieren. Zumindest fallen mir für eine so dürftige Verbindung, wie die, die du ziehst keine positiven Beweggründe ein.

Entsprechendene Regeln galten stets und gelten auch außerhalb der rechtlichen Auseinandersetzung.
Im vorliegenden Falle habe ich die Ansicht kundgetan, daß der aktuelle Sexismus eine innere Beziehung hat zum Judentum, und ich habe dazu einige Stichworte gegeben. Viel mehr eigentlich nicht.
Nun hätte die Antwort unter den vorgegebenen Bedingungen lauten können: Damit kann ich nichts anfangen. Die Begründung ist zu dürftig, evtl. auch gehen vorhandene Ansätze einer Begründung in eine falsche Richtung. - Oder eben gar keine Antwort. Das kommt ja hier gelegentlich vor: irgendetwas wird gepostet, aber nicht beantwortet. Das heißt, daß niemand etwas damit anfangen kann. In der Regel schweigt der Poster dann, entweder, weil er wirklich nichts weiter zu sagen hat, oder, weil er zwar etwas zu sagen hätte, jedoch der Meinung ist, daß dies keine Resonanz finden würde.
Im vorliegenden Falle jedoch ist es gewissermaßen wie bei einer psychoanalytischen Sitzung: etwas, das nicht aufgearbeitet wurde, ist angerührt worden (der Griff ins Wespennest); nun beginnt die Seele zu kochen. Es wird reagiert mit dem Versuch, dem fraglichen Gedanken eine überzogene, ja dämonische Gestalt zu geben - das firmiert dann unter "Konsequent-zuende-denken" -, sodann die Aufforderung erteilt: "Jetzt rechtfertige dich dafür!", schließlich der Ausblick eröffnet: "Da wird sicher nichts mehr kommen, kann ja auch nicht", vorweg schon die Abstrafung ausgesprochen: "Selber schuld, laß dir das eine Lehre sein", und schließlich nachgeurteilt: "Der hat es wahrscheinlich selbst jetzt noch nicht begriffen."

"Für jemand, der, wie ich, immer sehr empfindlich gegen Sünden wider die Logik war, wurde jetzt der Verkehr mit solchen Leuten besonders peinlich. Damit nicht der eine oder der andere glaubt, über diesen Satz schlechte Witze machen zu können, bemerke ich, daß ich meine Nervosität gegenüber der Unlogik ohne alle Unbescheidenheit gestehen darf. Denn «logisches Denken» halte ich für allgemeine Menschenpflicht und die besondere Nervosität in solchen Dingen für eine Anlage, für die man so wenig kann wie für seine Muskelkraft. Ich selbst aber war durch diese meine Nervosität geeignet, den Entwicklungsgang des Antisemitismus an einem besonderen Beispiele - ich möchte sagen - intim zu studieren. Ich sah jeden Tag unzählige Beispiele von Korrumpierung des logischen Denkens durch dumpfe Gefühle."

Zum Inhaltlichen:
1. Mit deinem Gebrauch des Wortes "Antisemitismus" diskriminierst du pauschal die Araber, welche die semitische überwältigende Mehrheit darstellen und auch semitische Merkmale in stärkerer Ausprägung zeigen (sprachlich, physisch). Du willst im Grunde sagen, ich sei Antijudaist. Da liegt aber die Rechtfertigungs-, zumindest die Definitionspflicht bei dir. Und selbst, wenn wir hierüber Einigung erzielen sollten (nämlich, ich sei Antijudaist), so wäre damit einer sachlichen Erörterung immer noch nicht gedient. Also, ich werde mich gegen den Vorwurf selbstverständlich nicht rechtfertigen.

Ich beziehe mich bei meiner Benutzung des Begriffes Antisemitismus auf Steiner (dem du in deiner Argumentation eine zentrale Rolle zuweißt, also denke ich, daß wir uns auf ihn einigen können). Steiner benutzt Anisemitismus gleichlautend mit der Ablehnung der Juden.
Im übrigen auch gleichbedeutend mit der Definition der Wikipedia (wen es Not tut, auch ich mir auch den Duden, den Braockhau, oder welches Nachschlagewerk auch immer raus):
"Antisemitismus bezeichnet eine Judenfeindlichkeit, die sich auf rassistische, nicht religiöse Vorurteile stützt."
Antijudaismus bezeichnet eine theologische Zurückweisung des jüdischen Glaubens.
Mein Vorwurf an dich ist explizit nicht der Antijudaismus (den ich genausogut Horkheimer, Spinoza, Steiner oder mir vorwerfen müßte. Jedwede Argumentation für eine nicht dem jüdischen Glauben zuzuordnende Weltanschauung ist Antijudaistisch), sondern der Antisemitismus. Meine Kritik richtet sich gegen die rassistisch aufgebauten Argumente, die sich eben nicht auf die Weltanschauung, sondern auf die Konstruktion eines "Volkes" beziehen.

3. Ich stelle fest, daß ich meine These völlig unzureichend begründet habe. Das war aber auch gar nicht meine Absicht. Ein Forum ist ohnehin nicht dazu da, um fertige Abhandlungen zu präsentieren. Es ist dazu da, Thesen zur Diskussion zu stellen. Die Forderung, sich hierfür zu rechtfertigen, ist grundsätzlich lächerlich. Umgekehrt kann jemand, der Thesen vorträgt, nicht grundsätzlich Zustimmung, ja überhaupt Resonanz verlangen. Er muß es auch hinnehmen, wenn seine These "zerpflückt" und ihre Unbrauchbarkeit herausgestellt wird. Mehr aber auch nicht. Eine Persiflierung mit Anleihe bei rechtsradikalem Gedankengut, um demonstrationshalber die These "zuendezudenken" ist allenfalls statthaft, wenn gewisse Formen gewahrt werden. Ich finde schon ein schludriges Schreiben mit betonter Vernachlässigung der Orthographie als nicht besonders höflich (ausgenommen die Fälle einer offensichtlichen Legasthenie).

Späte Stude und schnelles Tippen. Ich würde aber gern Wissen, welche Form du genau gewahrt sehen willst?

4. Ich halte an meiner These fest, und dies aus dem selben Grunde, aus welchem ein Forscher an seiner These festhält in der Absicht, sie zunehmend zu untermauern - oder sie schließlich zu verwerfen. Ich werde sie also nicht deswegen schon in den ersten Stadien ihrer Entwicklung verwerfen, weil ich der Aufforderung zu ihrer sofortigen Begründung nicht nachkommen kann. Das tut kein ernsthafter Mensch.

Wenn eine These ad hoc ist, sich mit den zu Rate gezogenen Quellen nicht belegen, sondern sogar widerlegen läßt (noch einmal ganz klar: Steiner bezieht explizit Stellung gegen eine rassisierte Vorstellung, Horkheimer wäre für ihn nicht als Jude zu nennen), dann kann sie recht schnell verworfen werden. Die These ist bereits in diesem Stadium der Entwicklung abzulehnen, weil sie sich aus einer Begriffsverwirrung in Bezug auf Steiner ergibt.

5. Unschlüssig bin ich mir momentan, ob ich eine Untermauerung meiner These (vorläufig und dann schrittweise) nachreiche. Das fordern susu und Nick zwar, wenn ich recht verstanden habe. Aber, außer im Fall von Nick, scheint mir eher eine polemische Absicht dahinterzustehen. Ich kann mir gut vorstellen, daß die Diskussion dann keineswegs sachlicher wird. Es ist auch ziemlich lästig, jedesmal und in der Hauptsache auf Grundsatzfragen einzugehen, die mit dem Thema eigentlich nichts zu tun haben. Vor allem ist eine Atmosphäre der Ruhe vonnöten, um gerade ein schwieriges Thema zu erörtern.

Genau. Und ich müste schon arg bösartig sein, wenn ich diese Einlassung nun so verstehe, daß du tatsächlich zur Sache nichts mehr sagen wirst. Du hättest ja Argumente, nur ich bin ja nicht bereit zu diskutieren...

susu

Susu, ich danke dir...

T.Lentze, Friday, 31.12.2004, 20:57 (vor 7654 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu ! von susu am 31. Dezember 2004 14:47:28:

... für deine diesmal sachliche und engagierte Argumentation. Dir ist es gelungen, aus, wie du richtig sagst, sehr wenigen konstruktiven Ansätzen meinerseits sehr viel abzuleiten. Die von dir zitierten Steiner-Texte kannte ich bisher noch nicht; sie sind auch nicht die, auf welche ich mich bezogen habe. Es geht mir ja hier nicht um den Umgang mit Juden (den hatte ich übrigens sehr intensiv in Israel), sondern um einen anderen Aspekt. Ich werde aber versuchen, die betreffenden Steiner-Texte zu bekommen und ebenfalls zu studieren, und ebenso deine anderen Anregungen auswerten.

Mehr ist, glaube ich, aus diesem Thema vorerst nicht herauszuholen, jedenfalls nicht von meiner Seite. Es könnte sonst auch leicht eine Situation eintreten, vor der Andreas d.A. zurecht gewarnt hat. Das was aus meiner Verarbeitung deiner Anregungen sich ergibt, wird zu gegebener Zeit in das jeweilige Thema einfließen.

Mit den besten Wünschen für das neue Jahr, T.L.


Re: Susu, ich danke dir...

susu, Friday, 31.12.2004, 21:46 (vor 7654 Tagen) @ T.Lentze

Als Antwort auf: Susu, ich danke dir... von T.Lentze am 31. Dezember 2004 18:57:49:

... für deine diesmal sachliche und engagierte Argumentation. Dir ist es gelungen, aus, wie du richtig sagst, sehr wenigen konstruktiven Ansätzen meinerseits sehr viel abzuleiten. Die von dir zitierten Steiner-Texte kannte ich bisher noch nicht; sie sind auch nicht die, auf welche ich mich bezogen habe. Es geht mir ja hier nicht um den Umgang mit Juden (den hatte ich übrigens sehr intensiv in Israel), sondern um einen anderen Aspekt. Ich werde aber versuchen, die betreffenden Steiner-Texte zu bekommen und ebenfalls zu studieren, und ebenso deine anderen Anregungen auswerten.

Ich habe in der Hauptsache Steiners Artikel "Verschämter Antisemitismus" zitiert, der in den "Mitteilungen aus dem Verein zur Abwehr des Antisemitismus" erschien. Er ist hier online gestellt.
Außerdem sehr interessant: Die Auseinandersetzung mit Steiner auf www.antisemitismus.net, die sehr differenziert auf die Anthroposophie, ihren Begründer und Nachfolgende Interpretationen eingeht. Nicht zitiert aber dennoch Hintergrund: Thomas Meineckes "Tomboy" und "Hellblau", die sich neben dem zentralen Themas "Geschlecht" und "Rasse" im jeweiligen Fall auch mit deren Verschränkungen und der Beziehung zwischen diesen Themenfeldern beschäftigen und dort Steiner und Steiner-Rezeptionen anschneiden.

susu (ebenfalls erfreut über diesen Fortgang der Diskussion)

Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu !

Odin, Friday, 31.12.2004, 15:41 (vor 7654 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu ! von susu am 31. Dezember 2004 03:03:55:

Klasse auf den Punkt gebracht!

Wo darf ich unterschreiben?

Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu !

Andreas (d.a.), Friday, 31.12.2004, 15:59 (vor 7654 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu ! von susu am 31. Dezember 2004 03:03:55:

Tag.

1) Es müsten stichhaltige Parallelen zwischen dem Denken der Frankfurter Schule und der Freudschen Psychoanalyse gefunden werden. Schon das ist schwer, denn die FS speißt sich aus der Auseinandersetzung mit Kant und Hegel, rezipiert auch Nietzsche und Spinoza. Freud ist eher Nebensache.

Naja, die Nachkriegs-FS probiert das schon; aber selbst das wäre kein Argument, weil - vom "gottlosen Juden" Freud (P. Gay) bis zu den der Religion im Allgemeinen eher weniger zugetanen Vertretern der früheren und späteren FS - keiner so recht in ein unter dem Begriff "Judentum" zu subsummierendes Schema einzupassen ist. Das primäre, sie alle gemeinsam aus diesem Blickwinkel vereinende Moment ist eher ihre Präsenz auf den Listen der Nationalsozialisten, unter eben diesem Begriff.

Dieselbe Diskussion wurde aber auch schon vor einiger Zeit im Manndat-Forum geführt, und sie entwickelte sich dort wie hier. Falls Ihr meint, sie wiederholen zu müssen ...

Guten Rutsch, Andreas (d.a.)

Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu !

Rüdiger, Friday, 31.12.2004, 13:36 (vor 7654 Tagen) @ T.Lentze

Als Antwort auf: Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu ! von T.Lentze am 30. Dezember 2004 23:49:24:

Kommt das vielleicht von Alkoholgenuß ? Einige Honoratioren [danke für die Blumen!] hier bekennen und demonstrieren ja ihre diesbezügliche Abhängigkeit, zumal zu später Stunde. "Die Trinkbrüder", sage ich mir dann.

Jawoll - hoch die Glühweintassen, und das zu jeder Tageszeit :-))

"Diese frischfröhlichen Innovationsbomben, diese durch nichts zu erschütternden Kreativitätsmaschinen, diese optimistisch-entschlossenen Herausforderungstypen mit der drahtigen Phantasie können nicht das Ziel der menschlichen Entwicklung sein. Wir müssen doch auch das Verdämmern üben. Das wollen wir jetzt tun. Fern aller störend billigen Muster. Keine Weinschmatzerei, kein markig gekrächzter Thekendialog nach drittklassigem Hollywooddrehbuch, kein Amerikaner im Bayernbierzelt, kein flüsterndes Rumgetue mit sanften Drogen in Nebenzimmern - alles Rituale, die einem die Tour vermasseln. Nur ein bißchen Dunst in den Kopf jetzt. Das Herz wird leichter und der morgige Tag so wunderbar einerlei."
(Joseph von Westphalen, Das Leben ist hart; über das Saufen)

Deine Frage provoziert mich zu einer Gegenfrage: warum sollte ich denn NICHT einen Juden als Juden herausstellen ?

Zum Beispiel deswegen nicht, weil das in dem Zusammenhang ganz unwesentlich ist. Ich kenne jetzt die Hintergründe des "aktuellen Falls" nicht, aber:

"Zuwider sind mir Menschen, die immerfort ebenso beiläufig wie nachdrücklich feststellen, daß der oder jener Jude sei, obwohl das im Zusammenhang ganz unwesentlich ist; und wenn man sie darauf anspricht, dann sagen sie trotzig: Wieso, das werde man doch noch sagen dürfen, wenn einer Katholik oder Russe sei, dürfe man das doch auch sagen."

(Joseph von Westphalen, Warum ich meine Vergangenheit trotzdem bewältige)

Gruß, Rüdiger
*immer für gute Literatur und ein gutes Tröpfchen zu haben*

PS:

Handelt es sich um ein Handicap, [Jude zu sein]?

Wenn man es so herausstellt wie Du - offenbar ja.

Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu !

Jolanda, Friday, 31.12.2004, 04:53 (vor 7655 Tagen) @ T.Lentze

Als Antwort auf: Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu ! von T.Lentze am 30. Dezember 2004 15:02:34:

Lieber Thomas

Richtig, wie wir persönlich zu einem Menschen stehen, das ist eigentlich nicht von Bedeutung für Aussenstehnde.

Ich kann Ferdi aber verstehen, wenn er einen Menschen verteidigt, den er persönlich kennt und von dem er eben mehr weiss, als die meisten hier, die nur vermuten und oftmals auch unterstellen und behaupten.

Mir geht das auch manchmal so. Ich kenne Nick sehr gut und ich habe ihn sehr, sehr gern. Es ist manchmal schwer, wenn man einen Menschen gern hat und man mitbekommt, wie man ihn mit Absicht immer und immer wieder in eine Ecke stellen will, in die er nicht gehört.

Ich habe das grosse Glück, zu wissen, dass Nick sehr gut klar kommt mit dem, was ihm gewisse Menschen unterstellen. Und dennoch, machmal kann man nicht anders :-)

Einen lieben Gruss
schickt dir
Jolanda

Danke für den Gruß

T.Lentze, Friday, 31.12.2004, 21:40 (vor 7654 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu ! von Jolanda am 31. Dezember 2004 02:53:50:

Lieber Thomas
Richtig, wie wir persönlich zu einem Menschen stehen, das ist eigentlich nicht von Bedeutung für Aussenstehnde.
Ich kann Ferdi aber verstehen, wenn er einen Menschen verteidigt, den er persönlich kennt und von dem er eben mehr weiss, als die meisten hier, die nur vermuten und oftmals auch unterstellen und behaupten.
Mir geht das auch manchmal so. Ich kenne Nick sehr gut und ich habe ihn sehr, sehr gern. Es ist manchmal schwer, wenn man einen Menschen gern hat und man mitbekommt, wie man ihn mit Absicht immer und immer wieder in eine Ecke stellen will, in die er nicht gehört.
Ich habe das grosse Glück, zu wissen, dass Nick sehr gut klar kommt mit dem, was ihm gewisse Menschen unterstellen. Und dennoch, machmal kann man nicht anders :-)
Einen lieben Gruss
schickt dir
Jolanda

Hallo Jolanda,

du hast eine gute Einstellung. Die besten Wünsche fürs neue Jahr, auch an Ferdi, Nick und übrigens auch an susu, der sich ebenfalls hervorragend zu verteidigen weiß.

Also dann bis zum nächsten Jahr in Kürze ! T.L.

Re: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu !

Andi, Thursday, 30.12.2004, 20:19 (vor 7655 Tagen) @ T.Lentze

Als Antwort auf: Bitte nicht die Sau rauslassen, susu ! von T.Lentze am 30. Dezember 2004 08:23:43:

Hallo T. L.

Nanana, den Satz von Susu:

"Andererseits muß eingestanden werden, daß Moses Jude war und in sofern Unsinn schrieb (der olle jüdisch-protestantische Atheistenbolschewik, der er war)..."

hast Du mit deinem Text selbst provoziert, er treibt deine Gedankengänge lediglich auf die Spitze. Kritik daran must Du nicht Susu, sondern dir selbst anlasten.

Es muß aber auch eingestanden werden, daß "susu" Frau ist und insofern über kommunikative Kompetenz verfügt. Vgl. hierzu www.Femfacts.de, Das Frauenportal. Dort schreibt sie, verglichen mit Obigem, relativ vernünftig, beklagt jedoch: "Heute fordern ab und an einige neue Poster bei Andreas meinen Rausschmiß (paßt von den Gedankengängen nicht in die Männerbewegung)."

Das war reine Polemik deinerseits. Und außerdem ziemlich unhöflich.

Susu möchte ich bei dieser Gelegenheit für seine ausgezeichnete Replik auf deinen fragwürdigen Text danken. Besser hätte dein Posting übrigens als Antwort auf diese Replik in deinen Ausgangsthread gepasst.

Viele Grüße,
Andi

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