Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Gewalt gehe eher von Maennern aus

Peter, Tuesday, 07.09.2004, 02:46 (vor 7765 Tagen)

Angeregt durch den Beitrag unten zum Einsatz von Sex als Waffe, habe ich mal ein bischen nach Lysistrata gesucht - mein Gott, das Stueck scheint ja heute in jeder zweiten Schule aufgefuehrt worden zu sein. Ein Interview mit Schuelerinnen zeigt, wie verzerrt heute die Wahrnehmung ist durch den Feminismus, Zitat:

was denkt ihr, geht Gewalt in unserer Gesellschaft hauptsächlich von Männern aus?
Alle: Ja, eher von Männern als von Frauen.Man hört zumindest in den Medien nichts darüber, dass Frauen Gewalt anwenden.

Gruss,

Peter

Re: Gewalt gehe eher von Maennern aus

Nick, Tuesday, 07.09.2004, 03:14 (vor 7765 Tagen) @ Peter

Als Antwort auf: Gewalt gehe eher von Maennern aus von Peter am 06. September 2004 23:46:00:

Hallo Peter,

"Ein Interview mit Schuelerinnen zeigt, wie verzerrt heute die Wahrnehmung ist durch den Feminismus, Zitat:
'Was denkt ihr, geht Gewalt in unserer Gesellschaft hauptsächlich von Männern aus?'
Alle: 'Ja, eher von Männern als von Frauen.Man hört zumindest in den Medien nichts darüber, dass Frauen Gewalt anwenden.'

Ich hatte hier jüngst geschrieben: "Der neue Totalitarismus kommt nicht mit knallenden Stiefeln über das Straßenpflaster, sondern über die seichten, allgegenwärtigen Medien direkt in die verdämmernden Gehirne und Seelen der Menschen spaziert."

Wer hinschaut, der sieht das an allen Ecken!
Die Lebenswirklichkeit hat sich komplett verdoppelt: in eine reale und in eine virtuelle.
Und inzwischen wird die reale mehr und mehr durch die virtuelle definiert.
Den Menschen wird auf diese Weise unter ihren eigenen Augen das Leben geklaut.

Für mich eine der vielen Erscheinungsformen der "Kultur des Todes"...

Gruß vom
Nick

Re: Gewalt gehe eher von Maennern aus

Max, Tuesday, 07.09.2004, 11:08 (vor 7764 Tagen) @ Nick

Als Antwort auf: Re: Gewalt gehe eher von Maennern aus von Nick am 07. September 2004 00:14:04:

Hi Nick,

Die Lebenswirklichkeit hat sich komplett verdoppelt: in eine reale und in eine virtuelle.
Und inzwischen wird die reale mehr und mehr durch die virtuelle definiert.
Den Menschen wird auf diese Weise unter ihren eigenen Augen das Leben geklaut.
Für mich eine der vielen Erscheinungsformen der "Kultur des Todes"...

...genau so ist es. Ich wünschte mir, mehr Menschen würden das in dieser Klarheit sehen.

Herzlicher Gruß - Max

Re: Gewalt gehe eher von Maennern aus

Welfe, Tuesday, 07.09.2004, 10:14 (vor 7764 Tagen) @ Peter

Als Antwort auf: Gewalt gehe eher von Maennern aus von Peter am 06. September 2004 23:46:00:

Ich musste zumindest über die Aussagen bezüglich der "freizügigen Kleidung" schmunzeln. Auf Eiserfelds Strassen muss es noch sehr... züchtig zugehen, wenn das, was auf den Fotos zu sehen war, schon Kopfzerbrechen bereitete. Wenn ich mich sommers hier in der Stadt (Berlin) umsehe, dann läuft das (in Hinsicht auf die Menge des Stoffs) durchaus noch als "normal".

Zur Sicht der jungen Mädchen dort, was das reale Leben angeht und die Wirkung von Männern... was erwartet ihr in den Köpfen nach x Jahren Berieselung mit entsprechenden Ideen? Wenn selbst in James Bond-Filmen eine Moneypenny (hoffe die schreibt sich so) mittlerweile wie in "GoldenEye" hyperemanzipiert auftritt dass das Benehmen aufgrund Dreistigkeit in einem normalen Unternehmen schon zu einem Gespräch wg. Vorgesetzten-Angestellten-Verhalten geführt hätte. Den Mädels kann man da fast keinen Vorwurf mehr machen. Woher sollen sie in einer solchen Umgebung freies Denken lernen?

Welfe

Re: Gewalt gehe eher von Maennern aus

Maesi, Tuesday, 07.09.2004, 22:34 (vor 7764 Tagen) @ Peter

Als Antwort auf: Gewalt gehe eher von Maennern aus von Peter am 06. September 2004 23:46:00:

Hallo Peter

Angeregt durch den Beitrag unten zum Einsatz von Sex als Waffe, habe ich mal ein bischen nach Lysistrata gesucht - mein Gott, das Stueck scheint ja heute in jeder zweiten Schule aufgefuehrt worden zu sein. Ein Interview mit Schuelerinnen zeigt, wie verzerrt heute die Wahrnehmung ist durch den Feminismus, Zitat:

was denkt ihr, geht Gewalt in unserer Gesellschaft hauptsächlich von Männern aus?
Alle: Ja, eher von Männern als von Frauen.Man hört zumindest in den Medien nichts darüber, dass Frauen Gewalt anwenden.

Hat mich ebenfalls amuesiert.

Ich fand aber die Antworten auf folgende Frage ebenfalls noch recht interessant:

'Wie koennte sich eurer Meinung nach die Gesellschaft veraendern, wenn nur Frauen an der Macht waeren?'

Antworten:

'Annika: Auf sozialer Ebene würde sich etwas ändern. Es ist immer noch schwierig für Frauen, in höhere Positionen zu kommen. Frauen würden Frauen eher den Weg ebnen.'

Sehr vage, dieses Gefasel. In Wirklichkeit weiss sie selbst nicht so recht, was sich aendern wuerde, und ob die Aenderungen tatsaechlich Verbesserungen braechten. Immerhin vermutet diese Annika richtigerweise: 'Frauen wuerden Frauen eher den Weg ebnen'.

Um es etwas weniger diplomatisch auszudruecken: es wuerden sich weibliche Seilschaften bilden - etwas, das Frauen (und laengst nicht bloss Feministinnen) den Maennern dauernd vorwerfen. Wahrscheinlich hat Annika noch nicht einmal gemerkt, was sie da eigentlich geplappert hat. Wenn man die Gleichstellungsbuerokratie so betrachtet, dann haben sich dort uebrigens schon laengst weibliche Seilschaften gebildet, die feministische Lobbypolitik unter Umgehung der demokratisch gewaehlten Volksvertretern und Exekutiven realisieren.

'Eva : Über kurz oder lang würden die Frauen an der Macht genauso werden wie die Männer, Kriege anzetteln u.s.w..'

Chapeau, liebe Eva, genauso waere es! Golda Meir, Indira Gandhi, Margaret Thatcher, Benazhir Bhutto usw. waren eben nicht bloss patriarchalisch 'verbogen', wie Feministinnen immer wieder zu behaupten pflegen; massive Sachzwaenge erforderten vielmehr bestimmte Reaktionen von ihnen als jeweilige politische Fuehrerinnen. Das Gesaeusel von der groesseren Friedfertigkeit der Frauen ist nichts als sinnentleertes Gestammel, das in der politischen Praxis voellig bedeutungslos ist. Ausserdem reicht Friedfertigkeit noch lange nicht aus, um einen Staat zu regieren - bloss haben das realitaetsferne Sozialutopisten in ihren abgeschotteten Elfenbeintuermen bis heute nicht geschnallt.

'Steffen, einziger Mann im Team : Außer Angela Merkel könnten Frauen etwas bewegen.'

Platituede! Ein Beispiel dafuer, dass der 'Quotenmann' auch nicht besser ist als die 'Quotenfrau'. Steffen haette besser die Klappe gehalten...

'Christiane : Frauen würden Ideen eher umsetzen - nicht nur reden sondern etwas tun, wie in unserem Stück.'

Ja, hier kommt es doch noch: das feministische Dogma der zupackenden Powerfrau. Eben deshalb ist das Stueck 'Lysitrata' bei feministisch indoktrinierten Schulen wahrscheinlich so beliebt, weil es exakt dieses Dogma skizziert. Peinlicherweise entspricht dies in keiner Weise der Realitaet (was allerdings die meisten Feministen noch nie interessiert hat). In allen Zeitepochen bis heute haben fast ausschliesslich Maenner Ideen ausformuliert und in die Tat umgesetzt: das reicht von den schon recht komplizierten Bewaesserungssystemen in den ersten alten Hochkulturen (China, Industal, Sumer/Babylon, Aegypten usw.), ueber die Entwicklung der Schrift, der Kuenste, der Wissenschaften und der ersten kodifizierten Gesetze, der Abwicklung des Handels, der Entdeckung von Metallen und deren Bearbeitung bis zu den Ideen der Demokratie, der Menschenrechte und des Voelkerrechts; nahezu die gesamte Kulturgeschichte ist eine Folge von Erfindungen, Entdeckungen, Entwicklungen, schoepferischen Taten von Maennern - im positiven wie im negativen Sinn. Reden (und nur reden) tun in erster Linie Frauen, wie z.B. diese Christiane, die von Kulturgeschichte offensichtlich keinerlei Ahnung hat, sich aber trotzdem dazu versteigt, solchen Unsinn zu verzapfen.

Genauso halten es auch die Feministen: sie verkuenden uns seit Jahrzehnten, wie sie die Welt zum Positiven veraendern koennten - wenn man(n) denn die Frauen nur endlich, endlich einmal liesse und die boesen, unfaehigen Maenner entmachtet wuerden. Mit ihrer Klappe haben sie dieses Jammertal von Erde schon mindestens tausend Mal in ein Paradies verwandelt; wenn's aber wirklich drauf ankommt, dann muessen wieder irgendwelche Maenner ran und finanzieren, planen, aufbauen, organisieren und im Notfall irgendwo in einem Krisenherd Kopf und Kragen riskieren - und wenn's misslingt, kann man ihnen ganz prima die Schuld dafuer in die Schuhe schieben. Weil selber haette frau es natuerlich viiieeel, viiieeel, viiieeel besser gemacht, wenn sie denn gedurft haette - und an dieser Stelle beisst sich die Katze in den Schwanz. 'Nichtduerfen' heisst aber in den meisten Faellen 'nichtwollen' oder 'nichtkoennen' (im Sinne von unfaehig sein).

Wie Michail auf seiner Website zutreffend beschreibt, sind die 'Erfolge' des Feminismus saemtlich 'institutioneller Natur'; d.h. zum Einfordern irgendeiner feministischen Gleichstellungsbuerokratie, eines staatlich installierten Sonderprivilegs fuer Frauen oder irgendwelcher Sonderschutzmassnahmen nur fuer Frauen reicht es gerade noch, wobei sie selbstredend auch hier auf maennliche Unterstuetzung bei der Umsetzung angewiesen sind. Aber mit eigenen Haenden etwas neues aufbauen, das bringt der Feminismus halt immer noch nicht fertig. Noch nie ist es beispielsweise Feministen gelungen, eine lebensfaehige Gesellschaft in der Praxis aufzubauen, die auf ihrer Ideologie basiert.

Gruss

Maesi

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