Verzweiflungssprung in den Tod
Carmen, Sunday, 01.12.2002, 02:13 (vor 8415 Tagen)
Ich bin erschüttert, ein Vater springt in den Tod (Selbstmord)und stößt seine Söhne (2 J. und 5 J.), einen nach dem anderen, vorsätzlich in den Abgrund, denn freiwillig werden sie nicht gesprungen sein.
Für mich ist das ein brutal durchgeführter Mord.
Wenn aber dann der offizielle Kommentar des "Väteraufbruch für Kinder" (Dietmar Nikolai Webel, Bundesvorstand, seines Zeichens PFARRER und Vater einer kleinen Tochter) diese Morde so beschreibt: "Der Vater ist im Tod mit seinen Kindern zusammen, im Leben wäre dieser Zusammenhalt höchstwahrscheinlich gegen den Willen der Mutter nicht zu halten gewesen", dann bin ich nur noch fassungslos, denn diese Aussage schürt ungeheure Ängste. Paßt da noch der Slogan "Allen Kindern beide Eltern"? Nach dieser offiziellen ernstzunehmenden "Presseerklärung" sollte sich der "Väteraufbruch für Kinder" in "Väteraufbruch mit Kindern" umbenennen.
Carmen
Re: Verzweiflungssprung in den Tod
Czentovic, Sunday, 01.12.2002, 04:41 (vor 8415 Tagen) @ Carmen
Als Antwort auf: Verzweiflungssprung in den Tod von Carmen am 01. Dezember 2002 00:13:46:
Lies bitte noch mal den Zeitungsbericht richtig.
Re: Verzweiflungssprung in den Tod
MeckMax, Sunday, 01.12.2002, 22:19 (vor 8414 Tagen) @ Czentovic
Als Antwort auf: Re: Verzweiflungssprung in den Tod von Czentovic am 01. Dezember 2002 02:41:01:
Hallo
Das wundert mich kaum. So etwas hat sehr viel mit Angst zu tun, eine Verzweiflungstat. Denn dieser Mann sah sich vermutlich den Folgen, die sich für ihn aus der Trennung und Scheidung ergeben hätten, hilflos gegenüber. Wer weis, in wie weit seine Frau dazu beigetragen hat.
Dererlei Verzweiflungtaten gibt es immer wieder. In anderen Fällen hat es ähnliches auch schon gegeben. Was bleibt einem Mann denn noch, nach einer Scheidung? Welche Chancen hat er noch in einer eventuellen neuen Beziehung?
Das tragische daran ist weniger die Tat selbst, als vielmehr die vorherige Kommunikationsverweigerung. Diese wird sogar im Scheidungsfall ausdrücklich von Anwälten den Frauen empfohlen. Darin aber liegt auch einer der grundlegend zu ändernden Punkte im derzeitigen Scheidungsrecht. Ich denke da an eine Art Zwangsmediation, als Gegenpol zur Unterhaltspflicht. Denn nur in einer, wie auch immer geführten Kommunikation, ist es möglich, vorhandene Probleme überhaupt zu formulieren und zu klären. Das würde z.B. dererlei Verzweiflungstaten möglicherweise im Vorfeld erkennen lassen.
Nur ist Rot/Grün weit davon entfernt, überhaupt darüber nachzudenken......
Re: Verzweiflungssprung in den Tod
Odin, Tuesday, 03.12.2002, 00:59 (vor 8413 Tagen) @ MeckMax
Als Antwort auf: Re: Verzweiflungssprung in den Tod von MeckMax am 01. Dezember 2002 20:19:17:
Das tragische daran ist weniger die Tat selbst, als vielmehr die vorherige Kommunikationsverweigerung. Diese wird sogar im Scheidungsfall ausdrücklich von Anwälten den Frauen empfohlen. Darin aber liegt auch einer der grundlegend zu ändernden Punkte im derzeitigen Scheidungsrecht. Ich denke da an eine Art Zwangsmediation, als Gegenpol zur Unterhaltspflicht. Denn nur in einer, wie auch immer geführten Kommunikation, ist es möglich, vorhandene Probleme überhaupt zu formulieren und zu klären. Das würde z.B. dererlei Verzweiflungstaten möglicherweise im Vorfeld erkennen lassen.
Nur ist Rot/Grün weit davon entfernt, überhaupt darüber nachzudenken......
Wieso siehst Du das so? Zwangsmediation ist vielleicht wirklich zu weit gedacht. Zwang ist immer mit Problemen verbunden, außerdem gibt es die nötigen Einrichtungen dafür gar nicht (und das Geld dafür auch nicht). Da hast Du schnell eine Wartezeit von 3 Jahren beisammen.
Speziell Rot/Grün würde ich da in allererster Linie eine Änderung zutrauen. Wer hat denn das gemeinsame Sorgerecht durchgesetzt? Wer strebt jetzt eine Änderung des Sorgerechts bei unehelichen Kindern an? Und wer hat - soviel ich weis letzte Woche - durchgesetzt, daß bei entzogenen (entführten) Kindern der Gerichtsort der VORHERIGE, nicht jetzige Aufenthaltsort des Kindes ist. D.h. Madame muß mit dem "mitgenommenen" Kind anreisen!
Odin
Re: Verzweiflungssprung in den Tod
MeckMax, Tuesday, 03.12.2002, 21:40 (vor 8412 Tagen) @ Odin
Als Antwort auf: Re: Verzweiflungssprung in den Tod von Odin am 02. Dezember 2002 22:59:42:
Hi Odin
Zunächst sehe ich das so aus eigener Erfahrung. Denn auch bei mir wurde jegliche angebotenen Kommunikation entweder verweigert, oder sie uferte aus in Beschimpfungen und Beleidigungen. Denn jedes Mal waren da anderer, mir fremde Leute dran beteiligt, in deren Augen natürlich ich der Böse war.
Auf neutralem Boden, mit...ich sag mal...geschulten Leuten, währe mit Sicherheit vieles anders gelaufen.
Meine Intension aber ist eine andere. Leider geschied es viel zu oft, das Madam sich verabschiedet, das Haus oder die Wohnung leer räumt, die Kiddys mit nimmt und den ersten Schritt zum Anwalt geht. Das Anwälte dann zuallererst ans eigenen Portmonai denken, ist klar. Das da heraus Madam ganz unbedarft den Anweisungen Folge leistet, mit dem Ziel, möglichst viel zu bekommen und so wenig wie möglich geben zu müssen, liegt ebenso auf der Hand. Im Endeffekt bedeutet das dann in den überwiegenden Fällen aus Madam´s Richtung: Ich will und Du sollst....
Dies ist eine Schnittstelle, an der etwas anderes greifen kann. Denn ich denke mir, das in sehr vielen Fällen eine Umkehr möglich ist, wenn der eine weis, wie der andere denkt. Nur ist es eben auch eine ziemliche Anforderung, dann das Gespräch zu suchen, statt den Streit über alle Instanzen hinweg auszufechten.
Ich erinnere mich, das vor Änderung des Scheidungsgesetzes, also vor 1977, manchmal in den Zeitungen zu lesen war, das sich die Partner vor Gericht wieder versöhnt haben. Derartige Artikel such mal heute....vergebens...
Mit einer solchen Institution, vor dem Weg zum Anwalt und Gericht, auf verpflichtetem Weg, könnte vieles anders ausgehen als bislang. Denn die Änderung von 1977 (Scheidung nach dem Zerüttungsprinzip) sollte damals die Gerichte entlasten und war wohl der damaligen, scheidungswilligen Generation eine Hilfe. Heute, 25 Jahre später, halte ich das, was sich daraus ergibt, für eine pervertierte Form dessen. Zum größten Teil zielt das nur noch auf Ausnutzung der Ex-Ehemänner zu Gunsten der Frauen.
Frag mal ein paar geschiedene Männer, wie sie danach im Leben stehen. Es mag durchaus welche geben, die dennoch ihr Auskommen haben. Der größte Teil aber muss sich gewaltig einschränken und steht wesentlich schlechter da, als ein unverheirateter Single, während die meisten der Ex-Ehefrauen (nicht alle, das geb ich ja zu) sich wesentlich besser stehen. Nur verschließt der Gesetzgeber davor die Augen. Zusätzlich werden Gesetze derart geändert, das MANN sich noch schlechter steht als vorher schon. Alles, was eben geht, wird heraus geholt, sogar mit staatlicher Hilfe. Nur wie MANN dann selbst zurechtkommen soll, ist denen absolut egal.
Eins weis ich mit absoluter Sicherheit: Hätte ich von dem ganzen Schlamassel vorher gewusst, oder eine reelle Chance gehabt, das Ruder zu wenden, währe mir heute wohler. Davon aber hat niemand vorher etwas gesagt.....
Deshalb halte ich eine solche Verfahrensweise für gerechter, als die bisherige. Natürlich ohne jegliche Ideologie, gleich welcher Richtung.
Re: Verzweiflungssprung in den Tod
Odin, Wednesday, 04.12.2002, 22:47 (vor 8411 Tagen) @ MeckMax
Als Antwort auf: Re: Verzweiflungssprung in den Tod von MeckMax am 03. Dezember 2002 19:40:04:
Kann ich eigentlich nur noch ein kräftiges AMEN hinzufügen 
Es mag vorher ungerecht gewesen sein (vor 77), davon weiß ich zuwenig. Heute ist es jedenfalls so, daß die Frau PROFITIERT von einer Scheidung. Daher machen es sich einige wirklich zu leicht.
Wer sagte noch: "Wenn eine Frau nach zwei Scheidungen noch keinen Porsche fährt, hat sie was falsch gemacht"?
Re: Verzweiflungssprung in den Tod
Jörg, Wednesday, 04.12.2002, 22:53 (vor 8411 Tagen) @ Odin
Als Antwort auf: Re: Verzweiflungssprung in den Tod von Odin am 04. Dezember 2002 20:47:23:
Wer sagte noch: "Wenn eine Frau nach zwei Scheidungen noch keinen Porsche fährt, hat sie was falsch gemacht"?
Ich glaube das war Gaby Hauptmann, die Autorin des Buches "Nur ein toter
Mann ist ein guter Mann".
Gruß, Jörg
Re: Verzweiflungssprung in den Tod
Markus, Wednesday, 04.12.2002, 22:59 (vor 8411 Tagen) @ Jörg
Als Antwort auf: Re: Verzweiflungssprung in den Tod von Jörg am 04. Dezember 2002 20:53:15:
Ja, die Hauptmann hat sich auf ihren eigenen gelben Porsche mal ein Posthorn gemalt. Sie wurde dann von der Post abgemahnt, weil sich die Leute beschwerten, dass die Postboten nun schon mit Porsche die Briefe austragen 
Diese Sache ansich fand ich recht witzig 
Gruß,
Markus
Re: Verzweiflungssprung in den Tod
MeckMax, Wednesday, 04.12.2002, 23:19 (vor 8411 Tagen) @ Odin
Als Antwort auf: Re: Verzweiflungssprung in den Tod von Odin am 04. Dezember 2002 20:47:23:
Wer sagte noch: "Wenn eine Frau nach zwei Scheidungen noch keinen Porsche fährt, hat sie was falsch gemacht"?<<<
Made by Cosmopolitan
Aber es waren drei Scheidungen, nicht zwei.
Hallo Odin
Dennoch, der Gedanke an sich ist schon richtig. Einfach mal ein Beispiel:
Ich hab irgendwo im Netz folgende Sache (Sinngemäß) gefunden:
Da war ein geschiedenes Ehepaar mit einem Kind. Nun brauchte der Bub mal Hilfe bei den Hausaufgaben. Die Frau Mutter war nicht direkt erreichbar. Folglich telefonierte er mit seinem Vater und bat ihn um Hilfe. Das Problem aber war per Telefon nicht lösbar. Der Junge hatte wohl Schwierigkeiten, den Vorschlägen des Vaters zu folgen. Er machte also den Vorschlag, die Hausaufgaben zusammen mit dem Vater zu lösen. Dieser sagte zu, unter der Vorraussetzung, das der Bub zu ihm kommen müsste. Gesagt, getan.... Die Entfernung zwischen der Wohnung der Mutter und der des Vaters waren wohl nur 10 Min. mit dem Auto. Der Vater holte den Jungen also ab und gemeinsam schafften sie es dann auch. Danach brachte er den Jungen wieder zurück. Dort wartete bereits die Mutter und machte ein riesen Theater deswegen.
Am nächsten Tag ging sie zum Anwalt, der das ganze vor Gericht brachte. Die Richterin folgte in ihren Ausführungen denen der Mutter und warf dem Vater sogar Kindesentführung vor. (Welch ein Wahnsinn).
Was aber folgt für das Kind daraus?
1.)Wegen mir hat Papi Schwierigkeiten bekommen, obwohl er mir nur geholfen hat.
2.) Ich darf Papi nicht mehr anrufen, ohne vorher Mutti zu fragen.
3.) Papi ist also jetzt der Böse und Mami wohl die Gute.
und so weiter...........
Was wird er später darüber denken?
Aber was währe wenn.......
zum Beispiel die Mutter nicht sofort die Möglichkeit hätte, einen Anwalt einschalten zu können?
sie sich zuerst an eben jene Institution wenden müsste, an die ich denke?
diese Institution primär den Auftrag hätte, Kommunikation herzustellen?
dieselbe grade in Trennungssituationen der erste Anlauf per Gesetz währe?
dieselbe den primären Auftrag hätte, mit den Paaren darauf hinzuarbeiten, die Diskrepanzen zu beseitigen und die Familie wieder herzustellen?
erst nach Klärung vor (unter Einbeziehung aller Fakten, die das mit sich bringt für jeden) und mit Hilfe dieser Institution, Scheidung überhaupt erst möglich währe?
die Mitarbeiter entsprechend geschultes Personal (sowohl männlich, als auch weiblich), aber weit entfernt jeglicher Ideologie (auch Feminismus ist eine solche) sein müssten?
Andrerseits.....
Wieviel Geld wird aus dem Fenster geschmissen für sinnlose Posten?
Denk mal darüber nach, in wie weit dieser Gedanke ausbaufähig sein kann?
Denkwürdiger Gruß an dich......
Re: Verzweiflungssprung in den Tod
Odin, Thursday, 05.12.2002, 16:02 (vor 8411 Tagen) @ MeckMax
Als Antwort auf: Re: Verzweiflungssprung in den Tod von MeckMax am 04. Dezember 2002 21:19:57:
Aber was währe wenn.......
zum Beispiel die Mutter nicht sofort die Möglichkeit hätte, einen Anwalt einschalten zu können?
sie sich zuerst an eben jene Institution wenden müsste, an die ich denke?
diese Institution primär den Auftrag hätte, Kommunikation herzustellen?
dieselbe grade in Trennungssituationen der erste Anlauf per Gesetz währe?
dieselbe den primären Auftrag hätte, mit den Paaren darauf hinzuarbeiten, die Diskrepanzen zu beseitigen und die Familie wieder herzustellen?
erst nach Klärung vor (unter Einbeziehung aller Fakten, die das mit sich bringt für jeden) und mit Hilfe dieser Institution, Scheidung überhaupt erst möglich währe?
die Mitarbeiter entsprechend geschultes Personal (sowohl männlich, als auch weiblich), aber weit entfernt jeglicher Ideologie (auch Feminismus ist eine solche) sein müssten?
Andrerseits.....
Wieviel Geld wird aus dem Fenster geschmissen für sinnlose Posten?
Denk mal darüber nach, in wie weit dieser Gedanke ausbaufähig sein kann?
Denkwürdiger Gruß an dich......
Natürlich hätte Deine Idee etwas für sich, aber wie schon gesagt: Es ist weder Personal noch das Geld für sowas da.
Außerdem würde eine bestehende "Industrie" (Anwälte und Gerichte) lukrative Geschäfte verlieren und eine noch nicht bestehende "Industrie" (Mediatoren) - also auch noch ohne nennenswerte Lobby - würde gewinnen.
Re: Verzweiflungssprung in den Tod
Jens, Sunday, 01.12.2002, 22:31 (vor 8414 Tagen) @ Carmen
Als Antwort auf: Verzweiflungssprung in den Tod von Carmen am 01. Dezember 2002 00:13:46:
Wenn du glaubst, daß ausschließlich die Schuld an dieser - wenn auch grausamen Tat - ausschließlich beim Vater liegt, dann hast du dich geschnitten.
Jens
Ich bin erschüttert, ein Vater springt in den Tod (Selbstmord)und stößt seine Söhne (2 J. und 5 J.), einen nach dem anderen, vorsätzlich in den Abgrund, denn freiwillig werden sie nicht gesprungen sein.
Für mich ist das ein brutal durchgeführter Mord.
Wenn aber dann der offizielle Kommentar des "Väteraufbruch für Kinder" (Dietmar Nikolai Webel, Bundesvorstand, seines Zeichens PFARRER und Vater einer kleinen Tochter) diese Morde so beschreibt: "Der Vater ist im Tod mit seinen Kindern zusammen, im Leben wäre dieser Zusammenhalt höchstwahrscheinlich gegen den Willen der Mutter nicht zu halten gewesen", dann bin ich nur noch fassungslos, denn diese Aussage schürt ungeheure Ängste. Paßt da noch der Slogan "Allen Kindern beide Eltern"? Nach dieser offiziellen ernstzunehmenden "Presseerklärung" sollte sich der "Väteraufbruch für Kinder" in "Väteraufbruch mit Kindern" umbenennen.
Carmen
Re: Verzweiflungssprung in den Tod
Garfield, Monday, 02.12.2002, 17:50 (vor 8413 Tagen) @ Carmen
Als Antwort auf: Verzweiflungssprung in den Tod von Carmen am 01. Dezember 2002 00:13:46:
Hallo Carmen!
Ja, es ist schlimm, wenn ein Vater nicht nur sich selbst, sondern auch seine Kinder umbringt. Man könnte das natürlich als Mord bezeichnen. Wärst du jetzt aber auch so empört, wenn da eine Mutter sich selbst und ihre Kinder umgebracht hätte?
Vor einiger Zeit wurde in den Medien auch von so einem Fall berichtet. Da hatte ein Vater ebenfalls Selbstmord begangen und vorher noch seine Kinder umgebracht. In der Berichterstattung dazu wurde er als Monster dargestellt, das seine Kinder mit in den Tod gerissen hat. Niemand machte sich Gedanken darüber, was diesen Vater wohl dazu getrieben hatte, und die Mutter der Kinder wurde allgemein bemitleidet.
Das war für mich soweit noch durchaus nachvollziehbar. Nur 1-2 Wochen später wurde aber über einen nahezu identischen Fall berichtet. Es gab nur einen Unterschied: Diesmal war es eine Mutter, die sich selbst und ihre Kinder umgebracht hatte. Merkwürdigerweise berichteten die Medien darüber nun aber ganz anders. Es wurde lang und breit darüber spekuliert, was die arme Frau wohl zu diesem Schritt getrieben hätte. Sie wurde als unglückliches Opfer dargestellt, und bald war auch ein (natürlich männlicher) Täter gefunden: Der Vater der Kinder. Er hatte versucht, das Sorgerecht für die Kinder einzuklagen, und nun warf man ihm vor, damit den Selbstmord der Frau und natürlich auch ihre Morde an ihren Kindern verursacht zu haben. Niemand hat irgendwie Mitgefühl für ihn gezeigt, und niemandem in den Medien schien der Gedanke gekommen zu sein, daß er vielleicht jetzt auch um seine Kinder trauert. Männer sind ja, wie jede anständige Radikalfeministin weiß, ohnehin nur rohe, gefühllose Klötze...
Der Herr Webel hat die momentane Situation im deutschen Sorgerecht mit seinem Kommentar auf den Punkt gebracht. Ich finde das nicht empörend, sondern sehr traurig, und so war es offensichtlich auch gemeint.
Denk mal drüber nach...
Freundliche Grüße
von Garfield
Interessant
Jens, Monday, 02.12.2002, 23:11 (vor 8413 Tagen) @ Garfield
Als Antwort auf: Re: Verzweiflungssprung in den Tod von Garfield am 02. Dezember 2002 15:50:47:
Von der Mutter, die sich selbst und ihre Kinder umgebracht hat, habe ich gar nichts mitbekommen.
Deiner Schilderung zufolge kann man sagen, daß es wirklich schon eine Unverschämtheit ist, wie in den Medien mit zweierlei Maß gemessen wird.
Gruß,
Jens
Re: Interessant
Garfield, Tuesday, 03.12.2002, 16:29 (vor 8413 Tagen) @ Jens
Als Antwort auf: Interessant von Jens am 02. Dezember 2002 21:11:48:
Hallo Jens!
Diese beiden Fälle kurz hintereinander liegen schon eine Weile zurück. Das kann gut und gern schon ein Jahr her sein. Mit dem ursprünglich erwähnten Fall hatte das also nichts zu tun.
Freundliche Grüße
von Garfield
Re: Verzweiflungssprung in den Tod
Jolanda, Monday, 02.12.2002, 18:05 (vor 8413 Tagen) @ Carmen
Als Antwort auf: Verzweiflungssprung in den Tod von Carmen am 01. Dezember 2002 00:13:46:
Hallo Carmen
Ja die Tat ist schrecklich. Nur muss ich dir hier auch sagen, dass ich mich daran stosse, dass ein Vater, der so eine Verzweiflungstat vollführt, gleich als Monster hingestellt wird und man von "kaltblütigem" Mord redet.
Eine Mutter, die sich und Ihre Kinder umbringt, was auch hin und wieder mal vorkommt, die erntet dann viel eher Verständnis, man sagt sich:"Diese Mutter muss ja total verzweifelt gewesen sein, sonst hätte sie so etwas nie getan"
Ich sage dir hier nun: "Was muss dieser Vater miterlebt haben, dass er keinen anderen Ausweg mehr gefunden hat, als sich und seine Kinder umzubringen"
Es gab vor nicht so langer Zeit einen Fall, da hat eine Mutter ihre jüngste Tochter in der Badewanne ertränkt, die beiden mittleren hat sie in einen Fluss geschmissen und das Dritte wollte sie überfahren. Drei haben überlebt, nur das Jüngste, das sie ertränkt hatte, das war tot.
Der Vater war im Ausland, geschäftlich, er war völlig fassungslos, hätte nie im Leben mit so etwas gerechnet, aber er war bereit, das mit seiner Frau zusammen durchzustehen.
Verstehe mich nicht falsch, es ist absolut schrecklich. Nur denkst du wirklich, dass Väter weniger lieben als Mütter, hier wird immer mit zwei total unterschiedlichen Massstäben gemessen und das ist einfach nicht fair!
Gruss
Jolanda
Re: Verzweiflungssprung in den Tod
Joseph S, Tuesday, 03.12.2002, 15:09 (vor 8413 Tagen) @ Carmen
Als Antwort auf: Verzweiflungssprung in den Tod von Carmen am 01. Dezember 2002 00:13:46:
Hallo Carmen,
Ich bin erschüttert, ein Vater springt in den Tod (Selbstmord)und stößt seine Söhne (2 J. und 5 J.), einen nach dem anderen, vorsätzlich in den Abgrund, denn freiwillig werden sie nicht gesprungen sein.
Für mich ist das ein brutal durchgeführter Mord.
Wieso "brutal durchgeführt" ?
Gut, jeder Mord ist brutal, weil tötlich. Ansonsten ist da für einen Mord keine herausragende
Brutalität zu erkennen.
Ich vermute, daß Dir das Wort Mord einfach nicht schlimm genug ist, und Du damit die Verurteilungswürdigkeit
der Tat steigern wolltest.
Wenn aber dann der offizielle Kommentar des "Väteraufbruch für Kinder" (Dietmar Nikolai Webel, Bundesvorstand, seines Zeichens PFARRER und Vater einer kleinen Tochter) diese Morde so beschreibt: "Der Vater ist im Tod mit seinen Kindern zusammen, im Leben wäre dieser Zusammenhalt höchstwahrscheinlich gegen den Willen der Mutter nicht zu halten gewesen",
Zumindest zeigte der Mann eine erschreckende Lieblosigkeit gegenüber den Kindern, indem er sie
töten konnte. Das ist auch nicht durch seine Verzweifelung gerechtfertigt, und auch nicht dadurch,
daß er das gleiche sich selbst antat.
Analoge Lieblosigkeit ist auch bei Müttern, die ihre Kinder gegen deren Willen vom Vater
fernhalten, vorhanden. Zu diesen zähle ich auch die, die ihren Kindern den Wunsch nach Kontakt
zum Vater durch Gehirnwäsche austreiben. Auch diese ziehen es vor, die Kinder zu schädigen,
nur damit der ehemalige Partner diese nicht bekommt. Nur ist in diesem Fall kein Mord zum
Erreichen des Ziels notwendig, aber die psychischen Schäden sind auch nicht harmlos.
Vielleicht verhindert unsere Scheidungspraxis einige Morde durch Mütter.
Für den Mann ist die Situation noch härter, da er die Kinder nicht einmal mehr sehen kann.
Ich denke, daß man keinem Menschen eine derartige Liebesprobe auferlegen darf.
dann bin ich nur noch fassungslos, denn diese Aussage schürt ungeheure Ängste.
Vor was hast Du Angst ?
Paßt da noch der Slogan "Allen Kindern beide Eltern"? Nach dieser offiziellen ernstzunehmenden "Presseerklärung" sollte sich der "Väteraufbruch für Kinder" in "Väteraufbruch mit Kindern" umbenennen.
Ich gehe davon aus, daß diese Männer deratige Morde dadurch verhindern wollen, daß sie Männer
vor einer derartig verzweifelten Situation bewahren wollen. Hätte der Mann seine Kinder nicht
in jedem Fall nach seiner Sicht völlig verloren, dann hätte das ihm wahrscheinlich genug Perspektive
für sein Leben gegeben, um diese Tat zu verhindern. Also paßt das "für".
Gruß
Joseph