Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Was mich manchmal ärgert

Markus, Wednesday, 27.11.2002, 21:38 (vor 8417 Tagen)

Was mich manchmal bei der ganzen Geschlechterdebatte wirklich ärgert ist, dass die Welt offenbar nur noch nach dem Kriterium schwarz-weiß, Frau - Mann aufgeteilt wird. Muss diese Sichtweise denn zwingend sein und bringt es einen wirklich weiter?
Die Welt besteht nun mal aus etwa 50% Frauen und 50% Männern. Es gibt gute Menschen, schlechte Menschen. Wenn also ein juristisches Fehlurteil entsteht, betrifft es in der Regel immer entweder einen Mann oder eine Frau (juristische Personengesellschaften mal außer Acht gelassen). Wenn jemand betrügt, ist er entweder männlich oder weiblich. Ist es immer zwingend notwendig hier in dieser Geschlechterspaltung zu denken?
Da steht ein Bericht über einen Blechschaden in der Zeitung, die eine Frau beim Einparken verursacht hat. Schon heißt es von den Maskulisten: "(Alle) Frauen können nicht Autofahren". Wird eine Frau in irgend einem Gerichtsprozess fälschlicherweise freigesprochen, heißt es "Männer werden von der Justiz klar benachteiligt". Umgekehrt argumentieren die Feministinnen nicht anders. Muss diese Betrachtungsweise aber wirklich so sein? Muss man jeden Sachverhalt immer aus diesem Blickwinkel betrachten?
Wäre es nicht wesentlich konstruktiver die Frauen nicht global zu verdammen und nicht kollektiv in die Verantwortung zu nehmen? Wäre es nicht sinnvoll fallbezogen zu argumeintieren und zum Beispiel zu sagen:"Schau her. Du liebst dein Kind doch auch. Du kannst genau dieses Gefühl nachvollziehen, das ich für mein Kind empfinde. Kannst du nicht verstehen, dass die deutsche Rechtssprechung, die dem unverheirateten Familienvater keinen Anspruch auf gemeinsames Sorgerecht einräumt, ungerecht ist? Dass ein Mann der Frau in diesem Punkt ausgeliefert ist?"
Man kann dann ganz konkrete Beispiele aufführen und wird in der Regel auch Zustimmung beim Gegenüber erzielen.
Wenn aber alle Themen global in "die Frauen" und "die Männer" unterteilt werden, frage ich mich wirklich ob da noch der Dialog im Vordergund steht, oder einfach die Kompensation von Frust- und Wutanfällen.
Ich persönlich empfinde eine konstruktive Diskussion in der Sache als wesentlich produktiver.

Gruß, Markus

Re: Was mich manchmal ärgert

Martin, Wednesday, 27.11.2002, 23:59 (vor 8417 Tagen) @ Markus

Als Antwort auf: Was mich manchmal ärgert von Markus am 27. November 2002 19:38:04:

Hallo Markus!

Da steht ein Bericht über einen Blechschaden in der Zeitung, die eine Frau beim Einparken verursacht hat. Schon heißt es von den Maskulisten: "(Alle) Frauen können nicht Autofahren".

So? Irgendwelche Belege? Meiner Erfahrung nach wehren sich "Maskulisten" eher gegen die feministische These, Männer könnten schlechter Autofahren als Frauen (siehe dazu meine Internetseite). Generell sind sie eher in der Defensive als in der Offensive.

Wird eine Frau in irgend einem Gerichtsprozess fälschlicherweise freigesprochen, heißt es "Männer werden von der Justiz klar benachteiligt".

Aber nicht nach einem solchen Fall, sondern nach einer von keiner statistischen Schwankung mehr zu rechtfertigenden Häufung solcher Fälle. Beispiel: Die Serien-Bewährungsstrafen (unter zwei Jahre) für Säuglingsentsorgung im Mülleimer durch junge Mütter ("unerfahren", "hatte Angst vor Offenbarung", "vermindert schuldfähig") ohne Würdigung der besonderen Situation dieser Opfer ("Arglosigkeit" = Mordkriterium) oder der Zumutbarkeit anderer Maßnahmen (heute Babyklappe, sonst auch Jugendamt, Adoption etc.). Es gibt noch mehr Beispiele.

Umgekehrt argumentieren die Feministinnen nicht anders.

Da stimme ich dir jetzt dann doch zu!

Bis dann,
Martin

Re: Was mich manchmal ärgert

Jörg, Thursday, 28.11.2002, 00:44 (vor 8417 Tagen) @ Markus

Als Antwort auf: Was mich manchmal ärgert von Markus am 27. November 2002 19:38:04:

Hallo Markus!

Wenn aber alle Themen global in "die Frauen" und "die Männer" unterteilt werden, frage ich mich wirklich ob da noch der Dialog im Vordergund steht, oder einfach die Kompensation von Frust- und Wutanfällen.
Ich persönlich empfinde eine konstruktive Diskussion in der Sache als wesentlich produktiver.

Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen.

Es wird meines Erachtens insgesamt gesehen viel zu sehr in Ideologien,
Mann-Frau-Schemata und Feind-Freund-Kategorien gedacht.

Ich verrate sicher kein Geheimnis, wenn ich schreibe, daß ich nicht
sonderlich glücklich darüber bin, daß das Forum von ein paar Leutchen
anscheinend schonmal ganz gerne als eine Art Schuttabladeplatz (oder
gar als ein Ort zur Pflege von Haßgefühlen?) betrachtet wird.

Welcher Forenmaster hat schon Lust dazu, gebetsmühlenartig immer wieder
zur Versachlichung der Diskussion aufzurufen und zur Sozialverträglichkeit
anzuhalten, wenn ein paar Forumsteilnehmer lieber die "Mutter aller
Schlachten" im Forum führen wollen?

Da macht man das Forum doch lieber gleich dicht und spart Zeit, Energie
und Nerven für sinnvollere Dinge, zumal man im Zweifel als Forenmaster
derjenige ist, der für all die nützlichen und weniger nützlichen Beiträge,
die in ein Forum abgesetzt werden, letztlich die Verantwortung zu tragen
hat.

Ja, ich überlege ernsthaft, ob es Sinn macht, das Forum weiterzuführen.

Gruß, Jörg

Re: Was mich manchmal ärgert

Manfred, Thursday, 28.11.2002, 01:16 (vor 8417 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Re: Was mich manchmal ärgert von Jörg am 27. November 2002 22:44:47:

Diese Entscheidung kann dir letztlich niemand abnehmen. Frage Dich einfach, was Du mit der Gründung des Forums bezweckt hast, ob sich an dieser Zielsetzung etwas geändert hat und inwieweit des Forum wie es bisher existiert, dem Rechnung trägt.
Gruß
Manfred

Re: Was mich manchmal ärgert

Manfred, Thursday, 28.11.2002, 02:27 (vor 8417 Tagen) @ Manfred

Als Antwort auf: Re: Was mich manchmal ärgert von Manfred am 27. November 2002 23:16:18:

Ich halte ein Forum dann für "gut", wenn es unter dem Strich etwas im Sinne seiner Zielsetzung bringt. In diesem Sinne ist dieses Forum aus meiner Sicht ein "gutes" Forum. Ich gebe natürlich zu, daß es -um dies soweit zu bringen und aufrecht zu erhalten- sicherlich einer großen und annerkenneswerten Leistung, Willen, Zeitaufwand und Energie des Forenmasters bedarf. Etwas, dessen sich die Teilnehmer eines Forums wohl naturgemäß nur selten bewußt werden. Dies möchte ich hier ausdrücklich anerkennend feststellen.
Aber Perfekt ist das forum nicht, wird es nie weden und ich kenne auch kein anderes das diesem Anspruch je genügen kann. Also stellt sich die Frage, was erwartest Du selbst von diesem Forum. Vielleicht einfach zuviel...
Wenn solange dieses Forums existiert einige hundert an Schreibern hier Teilgenommen haben, darf man davon getrost ausgehen, daß es einige Tausende von Lesern gab. Wenn davon wiederum nur ein kleiner Prozentsatz (und ich bin eigentlich optimistisch, daß es mehr sind!) daraus etwas sinnvolles, für ihn/sie lehrreiches entnehmen konnte wurde viel erreicht!

Es scheint mir so, als würde im Moment ein überzogener Selbstanspruch in Dir unnötige, aus meiner Sicht jedoch unbegründete Zweifel wecken.
(Nur eine Vermutung)

Gruß,
Manfred

Re: Was mich manchmal ärgert

Eugen Prinz, Thursday, 28.11.2002, 01:18 (vor 8417 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Re: Was mich manchmal ärgert von Jörg am 27. November 2002 22:44:47:

Ich verrate sicher kein Geheimnis, wenn ich schreibe, daß ich nicht
sonderlich glücklich darüber bin, daß das Forum von ein paar Leutchen
anscheinend schonmal ganz gerne als eine Art Schuttabladeplatz (oder
gar als ein Ort zur Pflege von Haßgefühlen?) betrachtet wird.

Hallo Jörg,

da solltest du vielleicht besser ein Forum zur Sojakäsebereitung managen. Geschlechterdebatten sind nun mal eine Sache, in der Gefühle eine große Rolle spielen.

zumal man im Zweifel als Forenmaster
derjenige ist, der für all die nützlichen und weniger nützlichen Beiträge,
die in ein Forum abgesetzt werden, letztlich die Verantwortung zu tragen
hat.

Was heißt denn das? Ist dir ein Fall bekannt, wo ein Forenmaster irgendeine Form von materieller Verantwortung zu übernehmen hatte?
Mach dich doch nicht verrückt.

Mehr Mut, Eugen

Re: Was mich manchmal ärgert

Markus, Thursday, 28.11.2002, 01:47 (vor 8417 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Re: Was mich manchmal ärgert von Jörg am 27. November 2002 22:44:47:


Hallo Jörg,

es macht in meinen Augen schon deshalb Sinn, weil ansonsten nur noch radikale Foren übrig bleiben. Ich schätze die Gesprächskultur hier sehr, auch wenn die Ansichten manchmal kontrovers sind. Es ist nie beleidigend, auch wenn es von meinem Standpunkt aus gesehen, schon einige sehr extreme Meinungen gibt.
Es wäre schön, wenn wir alle hier eine Möglichkeit finden, die dir die Identifikation mit dem eigenen Forum (zumindest im Moment)nicht so schwer macht. Es gibt so viele Punkte, in denen wir alle übereinstimmen. Wenn wir alles vielleicht etwas weniger extrem angehen, lassen sich sicher diese Kräfte erhalten und gemeinsam Projekte ins Leben rufen, die über das Forum hinaus gehen und wirklich konstruktive Veränderungen hervor rufen. Ferdis Aufkleberaktion wäre eine wirklich klasse Möglichkeit in meinen Augen.
Wenn jeder von uns an Ferdi von mir aus 10 Euro überweist und dann dafür diverse Aufkleber bekommt, die er verteilt, schaffen wir hier doch zumindest mal eine gewisse positive Aufmerksamkeit zu erlangen. Wir machen das Problem zum Thema, aber so, dass sich viele Menschen (Männer und Frauen) damit identifizieren können. So erreicht man etwas.
Man kann Aussagen unterschiedlich verpacken. Es ist ein Unterschied ob man sagt "diese 'scheiß Weiber' erpressen uns mit dem Besuchsrecht für unsere Kinder" oder ob man sagt "Ich liebe meine Kinder und leide unter dem Umstand, dass ich sie nicht sehen darf".
Ich glaube grundsätzlich steckt hinter beiden Aussagen der selbe Wunsch. Mit der ersteren Ausdrucksweise kommt man in meinen Augen jedoch nicht sonderlich weit, weil man alle Frauen in einen Topf wirft. Auf der 2. Aussage aber läßt sich aufbauen und sehr viel mehr auch in den Köpfen von Frauen erreichen.

Zu Ferdi vielleicht nochwas: Es wäre klasse, wenn diese Aufkleber noch eine Internetadresse haben würden, damit man eine Anlaufstelle hätte.

Am Besten wäre es, wenn man eine leichter merkbare Adresse als die von Parsimony hätte, die direkt auf das Forum hier gesetzt wird. Sowas kostet bei Puretec nicht mal nicht mal 50 Cent im Monat. Habe mal ein paar Domainnamen gecheckt, die noch frei wären:

maenneraufbruch.de
m-plus-w.de
wgvdl,de (wieviel Gleichberechtigung verträgt das Land)
gleichberechtigt.de (das ist ne ganz heiße Domain, die auch an Wert gewinnen könnte, da sie zumindest im Duden steht)


Liebe Grüße, Markus

Re: Was mich manchmal ärgert

Eugen Prinz, Thursday, 28.11.2002, 02:11 (vor 8417 Tagen) @ Markus

Als Antwort auf: Re: Was mich manchmal ärgert von Markus am 27. November 2002 23:47:25:

Man kann Aussagen unterschiedlich verpacken. Es ist ein Unterschied ob man sagt "diese 'scheiß Weiber' erpressen uns mit dem Besuchsrecht für unsere Kinder" oder ob man sagt "Ich liebe meine Kinder und leide unter dem Umstand, dass ich sie nicht sehen darf".
Ich glaube grundsätzlich steckt hinter beiden Aussagen der selbe Wunsch. Mit der ersteren Ausdrucksweise kommt man in meinen Augen jedoch nicht sonderlich weit, weil man alle Frauen in einen Topf wirft. Auf der 2. Aussage aber läßt sich aufbauen und sehr viel mehr auch in den Köpfen von Frauen erreichen.

Hallo Markus,

ich fürchte der Zug ist endgültig durch. Für Männer geht es heute nicht mehr darum 'in den Köpfen der Frauen was zu erreichen'. Es geht schlicht darum überhaupt irgend etwas zu erreichen. Wir kriegen vielleicht auf privater Ebene Zustimmung von redlichen Frauen, aber öffentlich, gesellschaftlich, juristisch werden Männer inzwischen dermaßen verarscht, dass mir trotz allen Ggefühls für Angemessenheit jegliche Lust vergangen ist, unsere Ansprüche mit Frauen auch nur zu diskutieren. Ich hätte es auch gerne anders.

Gruß von Eugen

Re: Was mich manchmal ärgert

Markus, Thursday, 28.11.2002, 02:25 (vor 8417 Tagen) @ Eugen Prinz

Als Antwort auf: Re: Was mich manchmal ärgert von Eugen Prinz am 28. November 2002 00:11:18:

Hallo Eugen,

findest du wirklich? Gerade in der letzten Zeit gibt es doch immer mehr Sendungen in den Medien zu Ungerechtigkeiten. Und auch wir können hier einiges auf die Beine stellen. Wir können wirklich durch keine Aktionen auf die Problematik aufmerksam machen. Nur sind die wenigsten in unserer Gesellschaft radikale Feministen oder radikale Maskulinisten. Man muss auch gerade für gemäßigte Meinungen eine Plattform bieten wenn man etwas erreichen will. Und das läßt sich nicht pauschal mit "scheiß Weiber" verpacken. Das entspricht auch einfach nicht der Realität. Ich kenne dumme Frauen aber auch dumme Männer. Nette, intelligente Frauen, genauso wie Männer. Ich denke mal man sollte nicht gegen das andere Geschlecht kämpfen, sondern für bessere Umstände, die Mann und Frau gerecht werden. Ich erinnere mich an eine Diskussion hier in diesem Forum, die mich von einem Vorurteil befreit hat. Es ging um die vermeintliche Benachteiligung der Frau im Beruf. Das Fazit das ich ziehen musste war wie hier geschrieben: Es gibt keine Benachteiligung der Frau, sondern unterschiedliche Bezahlungen in verschiedenen Berufen. Ein Frisör verdient nach Tarif aber genausoviel wie eine Frisörin. Ein Buchhalter soviel wie eine Buchhalterin.
Mir wurde in dieser Diskussion klar, dass ich selbst in diesem Punkt falsch gedacht hatte. Hätte diese Diskussion aber auf dem Forum von Tommy stattgefunden, hätte ich heute noch diese falsch Meinung, weil ich diese Diskussion kurzerhand nach 2 Postings mit den Inhalten "dumme Scheiß-Weiber" nicht weiter verfolgt hätte. Diese Art der Auseinandersetzung ist für mich Hetze und kein konstruktiver Dialog. Da lese ich ein bis zwei Postings und hake das Forum ab. Aus diesem Grund auch halte ich dieses Forum für sehr wichtig.

Liebe Grüße,

Markus

Re: Was mich manchmal ärgert

Eugen Prinz, Thursday, 28.11.2002, 02:39 (vor 8417 Tagen) @ Markus

Als Antwort auf: Re: Was mich manchmal ärgert von Markus am 28. November 2002 00:25:37:

Hallo Markus,

du schlägst den Sack, und meinst den Esel. Den Ausdruck 'Scheiß Weiber' hast du sicher noch nirgendwo von mir gelesen.

Ich verstehe, wenn das jemand aus privatem Frust rauslässt. Und es muss auch zugestanden sein. Man kann den Leuten und insbesondere den Männern das nicht folgenlos immer wieder in den Hals zurückstopfen.

Aber mir geht es um gesellschaftliche Bedingungen, die ich ändern möchte.

Beste Grüße von Eugen

Re: Was mich manchmal ärgert

Markus, Thursday, 28.11.2002, 02:50 (vor 8417 Tagen) @ Eugen Prinz

Als Antwort auf: Re: Was mich manchmal ärgert von Eugen Prinz am 28. November 2002 00:39:17:

Hallo Markus,
du schlägst den Sack, und meinst den Esel. Den Ausdruck 'Scheiß Weiber' hast du sicher noch nirgendwo von mir gelesen.
Ich verstehe, wenn das jemand aus privatem Frust rauslässt. Und es muss auch zugestanden sein. Man kann den Leuten und insbesondere den Männern das nicht folgenlos immer wieder in den Hals zurückstopfen.
Aber mir geht es um gesellschaftliche Bedingungen, die ich ändern möchte.
Beste Grüße von Eugen

Hallo Eugen,

da hast du mich jetzt falsch verstanden. ich wollte dir nicht unterstellen du hättest dich durch Aussagen wie "Scheiß Weiber" artikuliert. Ich wollte mit dieser Aussage nur das Extrem nennen.
Frust rauslassen sehe ich aber trotzdem anders. Wenn ich ein Problem mit einer Frau habe, sind nicht alle Frauen scheiße. Wenn ich ein Problem mit einem Türken habe, sind nicht alle Türken scheiße. Wenn ich ein Problem mit einem Juden habe, sind nicht alle Juden scheiße. Ich denke Verallgemeinerungen sind mit persönlichem Frust nicht zu rechtfertigen.

Ja. gesellschaftliche Bedingungen ändern! Wir haben das gleiche Ziel :-)

Liebe Grüße,

Markus

Re: Was mich manchmal ärgert

Manfred, Thursday, 28.11.2002, 03:19 (vor 8417 Tagen) @ Markus

Als Antwort auf: Re: Was mich manchmal ärgert von Markus am 28. November 2002 00:50:06:

Ich denke Verallgemeinerungen sind mit persönlichem Frust nicht zu rechtfertigen...

Sorry, aber diese "Weisheit" halte ich in sich selber für wesentlich schlimmer als so manche Verallgemeinerung. Dein obiger Satz ist nämlich selber eine Verallgemeinerung, und zwar eine, die geeignet ist jede Diskussion schneller zu untergraben, als das eine oder andere vereinzelte unglückliche Statement.

Klar, wenn ein Pole jemandes Fahrrad klaut und die bestohlene Person deswegen den Rest ihres Lebens die meinung "alle Ausländer sind Gangster" auf den Lippen einherträgt, ist dies sicher eine sehr schädliche und daher zu vermeidende Verallgemeinerung.
Wenn ich jedoch heute sage, "ich finde die Nahostpolitik der Amerikaner kritikwürdig" und jemand verlangt ich solle doch die einzelnen Amerikaner namentlich nennen die ich eigentlich meine, oder zumindest alle andern Staaten ausdrücklich benennen die (den Kontinent) Amerika bilden aber nicht die USA sind, dann werde ich die Diskussion mit einer solchen Person vermutlich abbrechen.
Es ist nämlich keine einseitige Bringschuld einer Stellung beziehenden Person, dafür zu sorgen, daß die Stellungnahme um jeden Preis wohlwollend zur Kenntnis genommen und verstanden werden muß, sondern es liegt auch an demjenigen der ein Statement entgegennimmt, dieses verstehen zu wollen. Wer dazu kein Verlangen aufbringt, wird auch in die eindeutigste und harmloseste Aussage etwas mißverständliches hineininterpretieren!
Gerade wenn eine Diskussion langfristig Sinn machen soll, ist es notwendig sich auf den Wesensgehalt einer Aussage zu konzentrieren und nicht pedantisch auf den Unzulänglichkeiten in der Ausdrucksform herumzureiten.

Re: Was mich manchmal ärgert

Markus, Thursday, 28.11.2002, 03:41 (vor 8417 Tagen) @ Manfred

Als Antwort auf: Re: Was mich manchmal ärgert von Manfred am 28. November 2002 01:19:32:


[quote]Gerade wenn eine Diskussion langfristig Sinn machen soll, ist es notwendig sich auf den Wesensgehalt einer Aussage zu konzentrieren und nicht pedantisch auf den Unzulänglichkeiten in der Ausdrucksform herumzureiten.[/quote]

Und gerade wenn eine langfristige Diskussion Sinn machen soll, ist es wichtig andere Leute nicht zu beschimpfen, wenn man mit einer Person Probleme hat.

Mit deiner Kritik Amerikas beschimpfst du keinen. Du teist kritisch deine Meinung mit und da liegt meiner Meinung nach der Unterschied. Es gibt unzählige Frauen, die ihre Männer nicht mit dem Besuchsrecht der Kinder unter Druck setzen. Es gibt auch diverse Frauen, die gar keine Kinder haben. Wenn ich diese Frauen also nicht mit den Übeltäterinnen, die diesen Umstand gnadenlos für sich ausnutzen, in einen Topf werfen will, darf sich meine Kritik nicht gegen alle Frauen richten, sondern gegen die Gesetzgebung, die diesen Frauen den Missbrauch ermöglicht. Ich erwarte aber keinesfalls, dass du diese Ansicht teilst!

Gruß, Markus

Nachtrag

Markus, Thursday, 28.11.2002, 03:48 (vor 8417 Tagen) @ Markus

Als Antwort auf: Re: Was mich manchmal ärgert von Markus am 28. November 2002 01:41:44:

Schau mal, es gibt doch genug Frauen, die Mütter von Söhnen sind, die dem Mädchentag an Schulen sicher genauso kritisch gegenüber stehen. Weiterhin werden diese Frauen auch die Schaffung von reinen Mädchenspielplätzen sehr skeptisch sehen. Ich denke einfach, dass man diese Mütter durch Parolen wie "scheiß Weiber" und Frustablassen einfach ausgrenzen sollte. Im Gegenteil. Man sollte sie für das gemeinsame Ziel, nämlich der Abschaffung solcher Gegebenheiten gewinnen.

Gruß, Markus

nicht ausgrenzen *uff* (n/t)

Markus, Thursday, 28.11.2002, 03:50 (vor 8417 Tagen) @ Markus

Als Antwort auf: Nachtrag von Markus am 28. November 2002 01:48:24:


Re: Nachtrag

Manfred, Thursday, 28.11.2002, 04:15 (vor 8417 Tagen) @ Markus

Als Antwort auf: Nachtrag von Markus am 28. November 2002 01:48:24:

Darin sind wir uns ja völlig einig!
Ich will nur nicht, daß wir vor lauter überzogenem Edelmut schon von einer Sinnkrise in die nächste stolpern und uns (in beinahe vermessener Selbstüberschätzung) ständig fragen wieviel Frauen wir heute wieder pikiert haben könnten, während in Wirklichkeit letztere im wesentlichen eine "Mänerbewegung" bestenfalls schmunzelnd zur Kenntnis nehmen und hörig den "Gewalt ist männlich" Parolen aus Berlin lauschen.

Re: Was mich manchmal ärgert

Manfred, Thursday, 28.11.2002, 04:07 (vor 8417 Tagen) @ Markus

Als Antwort auf: Re: Was mich manchmal ärgert von Markus am 28. November 2002 01:41:44:

Und gerade wenn eine langfristige Diskussion Sinn machen soll, ist es wichtig andere Leute nicht zu beschimpfen, wenn man mit einer Person Probleme hat.

Mit deiner Kritik Amerikas beschimpfst du keinen. Du teist kritisch deine Meinung mit und da liegt meiner Meinung nach der Unterschied.

Genau das ist der Punkt Markus, jeder Kolumbianer, jeder Mexikaner, Kanadier und viele mehr könnten vorgeben sich beleidigt zu fühlen, wenn ihnen nur danach ist, ein Mißverständnis heraufzubeschwören! Und genau darauf will ich hinaus.
Ich sage keineswegs, daß man gezielt verallgemeinern sollte. Nur, daß es in sich selbst kontraproduktiv ist, an seine eigene Diskussionsmanier Maßstäbe anzulegen, die uns letztlich vor lauter Selbskritik mehr hemmt und vom eigentlich ablenkt.
Sogar der wesentlich härtere Spruch "Soldaten sind Mörder" wurde einst von einem Gericht nicht als Beleidigung bestraft, obwohl diese Äusserung von Angesicht zu Angesicht stattfand und daher sicher verletzender war, als die eine oder andere flapsig rausgelassene Aussage in einem Interentforum.

Es gibt unzählige Frauen, die ihre Männer nicht mit dem Besuchsrecht der Kinder unter Druck setzen.

Ja natürlich! Aber mit Verlaub, wie soll das in der Diskusionspraxis hier aussehen? Muß jeder der schreiben will "Frauen find ich doof" nunmehr sagen
Frauen find ich doof, bis auf meine Mutter, meine Freundin, meine Nachbarin und Jolanda"? Sorry, will das nicht ins Lächerliche ziehen, nur klarmachen was ich meine.

Wenn ich diese Frauen also nicht mit den Übeltäterinnen, die diesen Umstand gnadenlos für sich ausnutzen, in einen Topf werfen will, darf sich meine Kritik nicht gegen alle Frauen richten, sondern gegen die Gesetzgebung, die diesen Frauen den Missbrauch ermöglicht. Ich erwarte aber keinesfalls, dass du diese Ansicht teilst!

Stimmt, das teile ich nicht, weil ich es schlichtweg für gedanklich unlogisch halte! Wenn ein Mensch (also auch eine Frau) ein Delikt/Verbrechen begeht, ist es falsch, ausschließlich nur die Gesetzgebung zu kritisieren die dieses ermöglichte, die schuldhafte Person jedoch blanko freizusprechen.

Gruß,
Manfred

Re: Was mich manchmal ärgert

Jolanda, Thursday, 28.11.2002, 13:30 (vor 8416 Tagen) @ Eugen Prinz

Als Antwort auf: Re: Was mich manchmal ärgert von Eugen Prinz am 28. November 2002 00:11:18:

Hallo Eugen

Das sehe ich komplett anders als du!

Der Zug ist keineswegs schon abgefahren.

Weisst du, könnte es nicht sein, dass du so tief hier drin steckst und so von extremen Ansichten und schlechten Erlebnissen umgeben bist, dass du gar nicht mehr sehen kannst, wie viel man eigentlich noch erreichen kann.

Ich erlebe das ganz anders. Ich merke nämlich, dass man sehr wohl an viele Menschen heran kommt, sie aufrütteln kann, wenn man sachlich und mit guten Argumenten an sie heran tritt.

Wenn für dich der einzige Weg der ist, dass man hart kritisiert und schonungslos anklagt, dann gehe diesen Weg. Für dich mag der richtig sein und du magst damit Menschen erreichen, die wir vielleicht nicht mehr erreichen können.

Nur bin ich felsenfest davon überzeugt, dass wir viele Menschen erreichen, die du nie erreichen wirst.

Es ist nicht so einfach, auch nicht so negativ einfach, wie du das oft sehen willst. Das ist aber meine ganz subjektive Meinung.

Es grüsst dich
Jolanda

Re: Was mich manchmal ärgert

Garfield, Thursday, 28.11.2002, 17:37 (vor 8416 Tagen) @ Eugen Prinz

Als Antwort auf: Re: Was mich manchmal ärgert von Eugen Prinz am 28. November 2002 00:11:18:

Hallo Eugen!

Mir ist es ziemlich wurscht, wie abgefahren der Zug sein mag oder auch nicht. Jede kleine Insel der Vernunft ist in unserem alltäglichen Schwachsinn schon viel wert. (Und das bezieht sich jetzt keineswegs nur auf die Geschlechterproblematik.)

Aber ich habe so das Gefühl, daß zumindest in der Geschlechterdebatte die Inseln der Vernunft langsam größer werden. Arne hat neulich mal geschrieben, daß er, als er angefangen hat, sich mit der Problematik zu befassen, noch ganz allein in einer vom Radikalfeminismus überschwemmten Uni stand. Jetzt gibt es schon Internet-Foren wie dieses und auch Vereine, die sich für Männerrechte einsetzen.

Auch wenn ich mir die Medien ansehe, hab ich in letzter Zeit das Gefühl, daß sich die Situation ein wenig gebessert hat. Daß auch dort nicht mehr alle radikalfeministischen Dogmen unhinterfragt weiter verbreitet werden, wie das noch vor wenigen Jahren üblich war. Natürlich wird immer noch viel Männerfeindliches verbreitet, aber vielleicht hagelt es da mittlerweile auch mehr Protestbriefe, denen die Medien Rechnung tragen müssen.

Und mittlerweile gibt es ja auch mehrere wirklich gute Bücher zu diesem Thema auf dem Markt. Das war vor 10 Jahren auch noch nicht so.

Es scheint so, als ob viele Menschen tatsächlich mittlerweile aufwachen und zumindest zum Teil erkennen, was in unserer Gesellschaft schief läuft.

Freundliche Grüße
von Garfield

Amtsmüde, Jörg? Re: Was mich manchmal ärgert

Tommy, Thursday, 28.11.2002, 02:00 (vor 8417 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Re: Was mich manchmal ärgert von Jörg am 27. November 2002 22:44:47:

Hallo Jörg,

wenngleich ich in Deinem Forum längst nicht mehr schreiben will und darf, darf ich es doch mal tun?

Wir können uns als Forenmaster und Beitragsproduzenten wechselseitig Fehler vorwerfen.

Frage: Sollten wir das tun?

Meine Meinung: Ja!
Um daraus zu lernen - und uns auf die richtige Meinung zu verständigen.
Es irrt der Mensch, solang er strebt.

Wenn ich Dich, lieber Jörg, richtig verstanden habe, liegst Du teilweise durchaus richtig - aber leider nur teilweise. Gilt ja auch für Ferdi ;-).

Habe das ja schon öfter begründet.....;-)))

Denke etwa daran, daß Beiträge nicht am Sex der Autoren, sondern an deren RATIONALEM Inhalt zu messen sind. Dein jetzt erneut geäußerter "Globalisierungs"-Horror scheint mir auch nicht angebracht.

Wer den Kopf in den Sand steckt, der verliert, Jörg.

Also laß den Kopf nicht hängen, wir ziehen im Grundsatz am gleichen Strick. Aber ein Backlash in Richtung "Patriarchat", das vor allem Männern, aber auch Weibern, mehr schadet als nützt, da kommt nicht infrage.

Diese knappe Anmerkung aus gewissen Gründen ;-) nur in aller Kürze...

Gruß - Tommy

Tommy wurde nicht gelöscht! Ein Wunder!

Risto, Thursday, 28.11.2002, 18:26 (vor 8416 Tagen) @ Tommy

Als Antwort auf: Amtsmüde, Jörg? Re: Was mich manchmal ärgert von Tommy am 28. November 2002 00:00:56:

Hallo Jörg,
wenngleich ich in Deinem Forum längst nicht mehr schreiben will und darf, darf ich es doch mal tun?
Wir können uns als Forenmaster und Beitragsproduzenten wechselseitig Fehler vorwerfen.
Frage: Sollten wir das tun?
Meine Meinung: Ja!
Um daraus zu lernen - und uns auf die richtige Meinung zu verständigen.
Es irrt der Mensch, solang er strebt.
Wenn ich Dich, lieber Jörg, richtig verstanden habe, liegst Du teilweise durchaus richtig - aber leider nur teilweise. Gilt ja auch für Ferdi ;-).
Habe das ja schon öfter begründet.....;-)))
Denke etwa daran, daß Beiträge nicht am Sex der Autoren, sondern an deren RATIONALEM Inhalt zu messen sind. Dein jetzt erneut geäußerter "Globalisierungs"-Horror scheint mir auch nicht angebracht.
Wer den Kopf in den Sand steckt, der verliert, Jörg.
Also laß den Kopf nicht hängen, wir ziehen im Grundsatz am gleichen Strick. Aber ein Backlash in Richtung "Patriarchat", das vor allem Männern, aber auch Weibern, mehr schadet als nützt, da kommt nicht infrage.
Diese knappe Anmerkung aus gewissen Gründen ;-) nur in aller Kürze...
Gruß - Tommy

Völlig richtig Tommy,

da sieht man mal, dass sich Rationalität schon noch auszahlt.
Ja, es stimmt, Jörg ist sehr wankelmütig, man könnte fast sagen
weibisch. Nur zugeben wird er das nie!

Im Gegensatz zu dir, mein lieber Tommy, oh Tommy, bitte verlasse
uns niemals als hervorragender Forenmaster! Ja, ich denke du biste
der beste und wirst alle überleben. Maya hat bereits den Löffel äh...
die Maus abgegeben, Ferdi treibt sich mit Susu rum, Jörg wechselt seine
Ansichten wie ein Wettergockl, nur du lieber Tommy bleibst dir treu.

Bin mir sicher, dass du niemals aufgibst, niemals.

Bis dann
dein Beifahrer

Re: Was mich manchmal ärgert

Alex, Thursday, 28.11.2002, 02:15 (vor 8417 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Re: Was mich manchmal ärgert von Jörg am 27. November 2002 22:44:47:

Hallo Jörg
Also normalerweise lese ich hier nur und schreibe nicht. Aber ich will dir doch sagen, dass ich dein Forum sehr schätze. Dieses Forum hier hat mich mit zum ersten Mal auf Benachteiligungen gegenüber Männern erst aufmerksam gemacht. Ich stimme dir zu, dass eine Debatte außerhalb der Mann/Frau Kategorie sicherlich angenehmer wäre aber hat uns der Feminismus da eine Wahl gelassen. Und wenn ich mir die Situation von Jungs in unserem Bildungssystem ansehe kann eine Lobby doch nicht schaden. Zudem empfinde ich die Diskussionen hier zumeist als informativ und sachlich. Und gelegentliche Hasstiraden sind bei der Beschäftigung mit radikalfeministischen Thesen wahrscheinlich unvermeidbar. Also somit ein Lob für dein Forum und die Ermunterung weiterzumachen;-)
Alex

Re: Was mich manchmal ärgert

Markus, Thursday, 28.11.2002, 02:32 (vor 8417 Tagen) @ Alex

Als Antwort auf: Re: Was mich manchmal ärgert von Alex am 28. November 2002 00:15:50:

Hallo Jörg
Also normalerweise lese ich hier nur und schreibe nicht. Aber ich will dir doch sagen, dass ich dein Forum sehr schätze. Dieses Forum hier hat mich mit zum ersten Mal auf Benachteiligungen gegenüber Männern erst aufmerksam gemacht. Ich stimme dir zu, dass eine Debatte außerhalb der Mann/Frau Kategorie sicherlich angenehmer wäre aber hat uns der Feminismus da eine Wahl gelassen. Und wenn ich mir die Situation von Jungs in unserem Bildungssystem ansehe kann eine Lobby doch nicht schaden. Zudem empfinde ich die Diskussionen hier zumeist als informativ und sachlich. Und gelegentliche Hasstiraden sind bei der Beschäftigung mit radikalfeministischen Thesen wahrscheinlich unvermeidbar. Also somit ein Lob für dein Forum und die Ermunterung weiterzumachen;-)
Alex

Ich stimme dir total zu. Ich glaube aber eine echte Lobby erhält man nur, wenn man gemäßigt ist. Radikale Emanzen wie diese Richterin Heinke liefern doch so viel Angriffsfläche, die geschlechtsübergreifend verurteilt wird.
Die Kritik an dieser Frau zieht aber letztendlich doch nur, wenn man nicht selbst so verallgemeinert und den Geschlechterkrieg propagiert. Wenn man hier differenziert die Ungerechtigkeiten im Fall belegt, ist man argumentativ in der eindeutig besseren Position.

Liebe Grüße,

Markus

Re: Was mich manchmal ärgert

Jolanda, Thursday, 28.11.2002, 13:33 (vor 8416 Tagen) @ Alex

Als Antwort auf: Re: Was mich manchmal ärgert von Alex am 28. November 2002 00:15:50:

Hallo Alex

Volle Zustimmung!

Ich erachte Jörgs Forum als sehr wichtig! Wenn ich Männer auf dieses Thema aufmerksam mache und ich sie hierher schicke um sich das mal alles in Ruhe durchzulesen, dann kommt da viel Feedback und so mancher Mann und so manche Frau erwacht aus ihrem Dornröschenschlaf.

Jörg, gib nicht auf, auch wenn es oft schwer ist und viel Geduld kostet, ich glaube an dein Forum und auch daran, dass wir damit einiges erreichen können.

Liebe Grüsse
Jolanda

Re: Was mich manchmal ärgert

Stefan G., Thursday, 28.11.2002, 11:34 (vor 8416 Tagen) @ Markus

Als Antwort auf: Was mich manchmal ärgert von Markus am 27. November 2002 19:38:04:

Hallo Markus,

Ich will zu diesem Punkt, den Du angesprochen hast, noch eine Kleinigkeit erwähnen. Ich kann Deinen Wunsch, hier und dort genauer differenzieren zu wollen, durchaus nachvollziehen. Wenn hier in dem Forum aber von "den Frauen" die Rede ist, hat das schon seine Berechtigung. Sicher ist es so, daß die radikalen Feministinnen eine verhältnismäßig kleine Gruppe sind, die aber 1. großen politischen Einfluß haben und 2. einen großen ideologischen Einfluß auf alle anderen Frauen ausüben. Letzteres zeigt sich in einem Phänomen, das ich als "latenten Sexismus" bezeichnen würde und dieser steckt nach meiner Erfahrung in den Köpfen der meisten Frauen. Das zeigt sich schon in ganz banalen Umfragen, wenn z. B. gefragt wird: Wer ist in Ihren Augen intelligenter? Frauen oder Männer? Ich schätze mal, daß rund 80% der Frauen wohl "Frauen" angeben werden. Nur wenige Frauen werden antworten, daß man diese Fragen wohl kaum so stellen kann, da Frauen nicht intelligenter als Männer sind und umgekehrt. Dieser "latente Sexismus" zeigt sich mir auch im normalen, alltäglichen Gespräch mit Frauen, von denen ich nicht behaupten will, daß es sich bei ihnen um "Feministinnen" handelt. Da werden dann - oftmals in ganz unverfänglichen Situationen - plötzlich merkwürdige Meinungen geäußert, wie: "wir Frauen können sowieso praktischer denken als ihr Männer" oder was ich auch schon im Vorbeigehen gehört habe: "Zum Einkaufstütentragen sind Männer ja gerade noch gut genug!" Oder, gerade gestern im Bus aufgeschnappt: "In echten Krisensituationen müssen sowieso Frauen ran, da kriegen die Männer eh nichts auf die Reihe!"
Das ist nur eine kleine Auswahl von Sprüchen, die man(n) jeden Tag von ganz "normalen" Frauen zu hören bekommt, die man nicht unbedingt als "Feministinnen" im klassischen Sinne bezeichnen würde. Dabei handelt es sich - wie gesagt - um einen latenten Sexismus, der hin und wieder zutage tritt, von dem aber die große Mehrheit der Frauen in diesem Lande Gebrauch macht. Deswegen kann ich es durchaus verstehen, wenn hier in diesem Forum hin und wieder etwas hitzig über "die Frauen" diskutiert wird. Insgesamt aber würde ich sagen, daß es in dem Forum von Jörg sehr zivilisiert und konstruktiv zugeht - zumal es auch ein Forum ist, in dem die Leute nicht nur meckern, sondern auch etwas tun.

Gruß
Stefan

So ein Quatsch

Jack, Thursday, 28.11.2002, 14:09 (vor 8416 Tagen) @ Markus

Als Antwort auf: Was mich manchmal ärgert von Markus am 27. November 2002 19:38:04:

Was mich manchmal bei der ganzen Geschlechterdebatte wirklich ärgert ist, dass die Welt offenbar nur noch nach dem Kriterium schwarz-weiß, Frau - Mann aufgeteilt wird. Muss diese Sichtweise denn zwingend sein und bringt es einen wirklich weiter?
Die Welt besteht nun mal aus etwa 50% Frauen und 50% Männern. Es gibt gute Menschen, schlechte Menschen. Wenn also ein juristisches Fehlurteil entsteht, betrifft es in der Regel immer entweder einen Mann oder eine Frau (juristische Personengesellschaften mal außer Acht gelassen). Wenn jemand betrügt, ist er entweder männlich oder weiblich. Ist es immer zwingend notwendig hier in dieser Geschlechterspaltung zu denken?
Da steht ein Bericht über einen Blechschaden in der Zeitung, die eine Frau beim Einparken verursacht hat. Schon heißt es von den Maskulisten: "(Alle) Frauen können nicht Autofahren". Wird eine Frau in irgend einem Gerichtsprozess fälschlicherweise freigesprochen, heißt es "Männer werden von der Justiz klar benachteiligt". Umgekehrt argumentieren die Feministinnen nicht anders. Muss diese Betrachtungsweise aber wirklich so sein? Muss man jeden Sachverhalt immer aus diesem Blickwinkel betrachten?
Wäre es nicht wesentlich konstruktiver die Frauen nicht global zu verdammen und nicht kollektiv in die Verantwortung zu nehmen? Wäre es nicht sinnvoll fallbezogen zu argumeintieren und zum Beispiel zu sagen:"Schau her. Du liebst dein Kind doch auch. Du kannst genau dieses Gefühl nachvollziehen, das ich für mein Kind empfinde. Kannst du nicht verstehen, dass die deutsche Rechtssprechung, die dem unverheirateten Familienvater keinen Anspruch auf gemeinsames Sorgerecht einräumt, ungerecht ist? Dass ein Mann der Frau in diesem Punkt ausgeliefert ist?"
Man kann dann ganz konkrete Beispiele aufführen und wird in der Regel auch Zustimmung beim Gegenüber erzielen.
Wenn aber alle Themen global in "die Frauen" und "die Männer" unterteilt werden, frage ich mich wirklich ob da noch der Dialog im Vordergund steht, oder einfach die Kompensation von Frust- und Wutanfällen.
Ich persönlich empfinde eine konstruktive Diskussion in der Sache als wesentlich produktiver.
Gruß, Markus

Es ist zwar richtig, dass diese paranoide Einteilung der Menschen niemandem nutzt, nur, wer bitte hat mit diesem Quatsch begonnen?
Waren es nicht die Femis und ihre Urahnin Alice Schwarzer, die immer alles durch diese Brille sahen?
Was dieses Forum betrifft wäre es dumm und naiv, vor der Wirklichkeit die Augen zu verschliessen. Wenn draussen ein Geschlechterkampf tobt, kann ich doch nicht hergehen und hier Herzilein singen. Wach endlich auf, Markus!
Die Realität ist bitterer, als du glauben magst.

Jack

Re: So ein Quatsch

Garfield, Thursday, 28.11.2002, 15:52 (vor 8416 Tagen) @ Jack

Als Antwort auf: So ein Quatsch von Jack am 28. November 2002 12:09:48:

Hallo Jack!

Was Markus da geschrieben hat, ist durchaus kein Quatsch, denke ich.

Denn gerade die Tatsache, daß die Radikalfeministinnen mit dem Unsinn begonnen haben, ist noch ein Grund mehr, nicht in dieselben Fußstapfen zu treten.

Man muß da differenzieren. Wenn man eine eingefleischte Radikalfeministin vor sich hat, dann ist es angebracht, die argumentative Keule zu schwingen und ihr z.B. so richtig schön vor Augen zu halten, was auch Frauen sich in der Vergangenheit Übles geleistet haben und heute immer noch leisten.

Wenn man es jedoch mit Leuten zu tun hat, die nicht mehr als das "normale", allgegenwärtige Maß an radikalfeministischer Indoktrination abbekommen haben, dann bringt es wesentlich mehr, wenn man so argumentiert, wie Markus es hier vorgeschlagen hat.

Denn gerade viele Frauen halten doch auch nicht sonderlich viel von Alice Schwarzers Verfolgungswahn in Bezug auf das imaginäre Patriarchat. Nur wenn man dann als Männerrechtler auftritt und genauso verbissen argumentiert wie die "Gegenseite", dann wird man eben als so eine Art "Albert Schwarzer", also auch als Betonkopf eingestuft und entsprechend kaum ernst genommen.

Nein, ich denke, man darf gerade keine "Gegenseite" bilden, sondern man sollte über den Dingen und damit auch über den Fronten des Geschlechterkrieges stehen.

Den "Geschlechterkrieg" an sich können wir getrost den Fundamentalisten beider Seiten überlassen. Nur wenn wir Vernunft bewahren, können wir letztendlich etwas dafür tun, daß sich die Vernunft wieder öfter durchsetzt.

Zu allererst sollten wir alle uns als Menschen sehen, und erst dann als Männer oder Frauen. Es ist ein Widerspruch, einerseits Gleichberechtigung zu fordern, andererseits aber zu behaupten, daß Männer und Frauen absolut grundverschieden wären. Und man kann solche und andere radikalfeministische Widersprüche schlecht bloßstellen, wenn man selbst davon befangen ist.

Freundliche Grüße
von Garfield

@Kater Garfield

Jack, Thursday, 28.11.2002, 23:12 (vor 8416 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: So ein Quatsch von Garfield am 28. November 2002 13:52:55:

Hallo Jack!
Was Markus da geschrieben hat, ist durchaus kein Quatsch, denke ich.
Denn gerade die Tatsache, daß die Radikalfeministinnen mit dem Unsinn begonnen haben, ist noch ein Grund mehr, nicht in dieselben Fußstapfen zu treten.
Man muß da differenzieren. Wenn man eine eingefleischte Radikalfeministin vor sich hat, dann ist es angebracht, die argumentative Keule zu schwingen und ihr z.B. so richtig schön vor Augen zu halten, was auch Frauen sich in der Vergangenheit Übles geleistet haben und heute immer noch leisten.
Wenn man es jedoch mit Leuten zu tun hat, die nicht mehr als das "normale", allgegenwärtige Maß an radikalfeministischer Indoktrination abbekommen haben, dann bringt es wesentlich mehr, wenn man so argumentiert, wie Markus es hier vorgeschlagen hat.
Denn gerade viele Frauen halten doch auch nicht sonderlich viel von Alice Schwarzers Verfolgungswahn in Bezug auf das imaginäre Patriarchat. Nur wenn man dann als Männerrechtler auftritt und genauso verbissen argumentiert wie die "Gegenseite", dann wird man eben als so eine Art "Albert Schwarzer", also auch als Betonkopf eingestuft und entsprechend kaum ernst genommen.
Nein, ich denke, man darf gerade keine "Gegenseite" bilden, sondern man sollte über den Dingen und damit auch über den Fronten des Geschlechterkrieges stehen.
Den "Geschlechterkrieg" an sich können wir getrost den Fundamentalisten beider Seiten überlassen. Nur wenn wir Vernunft bewahren, können wir letztendlich etwas dafür tun, daß sich die Vernunft wieder öfter durchsetzt.
Zu allererst sollten wir alle uns als Menschen sehen, und erst dann als Männer oder Frauen. Es ist ein Widerspruch, einerseits Gleichberechtigung zu fordern, andererseits aber zu behaupten, daß Männer und Frauen absolut grundverschieden wären. Und man kann solche und andere radikalfeministische Widersprüche schlecht bloßstellen, wenn man selbst davon befangen ist.
Freundliche Grüße
von Garfield

Aber, aber Garfield, jetzt fauch mal nicht so rum.
Du glaubst wohl echt nicht dass sich Radikalfeministinnen wie die Hannelore Argumente anhören? Mag ja sein dass die Schwarzer nicht als
Göttin gesehen wird, manche eine schlägt aber schon den Nobelpreis vor!
Interessant finde ich den letzten Absatz. Es ist eben kein Widerspruch, Gleichberechtigung bei Andersartigkeit zu fordern.
Die Interessensgemeinschaft Maskulismus e.V. geht davon aus, dass Frauen und Männer unterschiedlich sind, mit jeweils spezifischen Vor- und
Nachteilen. Beide sollten in den für sie geeignetsten Bereichen tätig
sein. Der Feminismus wirkt dem entgegen, indem er völlig falsche Anreize setzt. Näheres siehe Quotenregelung. Dass Quotierung pervers ist, brauchen wir wohl nicht mehr zu diskutieren. Viele Feministinnen behaupten auch,
Frauen seien die besseren Männer.
Übrigens, zu Hause hab ich auch einen Kater, er heisst schwarzer Tiger und kann furchtbar fauchen, vor allem wenn ich den Namen Maya ausspreche!

Tschüss
Jack

Re: @Kater Garfield

Garfield, Friday, 29.11.2002, 11:51 (vor 8415 Tagen) @ Jack

Als Antwort auf: @Kater Garfield von Jack am 28. November 2002 21:12:54:

Hallo Jack!

Oh, entschuldige, ich wollte dich nicht anfauchen! :-)

"Du glaubst wohl echt nicht dass sich Radikalfeministinnen wie die Hannelore Argumente anhören?"

Doch, das tun sie. Solche Leute leben vor allem für ihre Ideologie und deshalb interessieren sie sich brennend für alles, was damit zusammen hängt. Also durchaus auch für die Argumente ihrer "Gegner". Wie sonst hätten die Mitfrauen der "Feministischen Partei" kritische Beiträge in ihrem Forum immer wieder löschen können? Sie müssen sie durchaus gelesen haben.

Natürlich verabscheuen sie jegliche Kritik, aber umso mehr ärgern sie sich dann, und zwar ganz besonders, wenn sie mit ihrer dogmatischen Argumentation nicht dagegen ankommen. :-) Deshalb gibt es das Forum der "Feministischen Partei" ja auch nicht mehr.

"Mag ja sein dass die Schwarzer nicht als Göttin gesehen wird, manche eine schlägt aber schon den Nobelpreis vor!"

Es ist schon schlimm genug, daß ihr das Bundesverdienstkreuz umgehängt wurde...

"Es ist eben kein Widerspruch, Gleichberechtigung bei Andersartigkeit zu fordern."

Das hängt davon ab, als wie groß man die Andersartigkeit erachtet.

"Die Interessensgemeinschaft Maskulismus e.V. geht davon aus, dass Frauen und Männer unterschiedlich sind, mit jeweils spezifischen Vor- und
Nachteilen."

Dem stimme ich prinzipiell zu. Man kann bestimmte Unterschiede bei Männern und Frauen ja auch medizinisch nachweisen. Z.B. Unterschiede bei der Hirnaktivität, bessere motorische Fähigkeiten bei Männern und eine größere Geschicklichkeit der Hände bei Frauen usw.

Da gibt es nur ein Problem: Man kann zwar für Männer und Frauen jeweils Durchschnittswerte bilden und wird dann feststellen, daß die eben nicht in jeder Hinsicht gleich sind, sondern daß es da teilweise beträchtliche Unterschiede gibt. Nur gibt es relativ wenige Männer und auch relativ wenige Frauen, die diesen Durchschnittswerten für ihr Geschlecht 100%ig entsprechen. Man wird zwar feststellen, daß viele Männer bei den Fähigkeiten, in denen Männer im allgemeinen besser sind, tatsächlich besser abschneiden, und man wird bei Frauen umgekehrt genau dasselbe feststellen. Aber man wird immer wieder auch feststellen, daß Menschen in einigen Punkten nicht so ganz ihrem Geschlecht entsprechen oder sogar vielleicht mal in sehr vielen Punkten eher typische Eigenschaften des anderen Geschlechts aufweisen.

Ich hatte vor einiger Zeit mal eine interessante Diskussion mit Susu zu diesem Thema. Da hat er auch die Problematik der Menschen angesprochen, die mit keinem eindeutigen Geschlecht geboren werden.

"Beide sollten in den für sie geeignetsten Bereichen tätig
sein."

Und das ist nun ein Problem. Denn wie willst du dann Menschen beschäftigen, deren besondere Fähigkeiten und Interessen nicht dem entsprechen, was für ihr Geschlecht als typisch gilt? Sollte es einem Mann verboten werden, Kindergärtner zu werden? Und sollte es umgekehrt einer Frau verboten werden, KFZ-Mechanikerin zu werden? Und was sollen Menschen ohne eindeutiges Geschlecht tun? Dürfen die dann gar keinen Beruf ausüben?

Das ist doch alles Unsinn. Es gibt nur eine sinnvolle Lösung dieses Problems: Jeder Mensch muß die Möglichkeit haben, seine ganz speziellen Talente und Fähigkeiten möglichst gut anzuwenden und weiterzuentwickeln. Die Talente, Fähigkeiten und Interessen eines Menschen können dem eigenen Geschlecht voll entsprechen (bzw. dem, was typisch für das jeweilige Geschlecht gilt), sie können aber auch mehr im Bereich des jeweils anderen Geschlechts liegen. Deshalb kann man also auch nicht pauschal sagen, daß bestimmte Tätigkeiten nur von Männern erledigt werden dürfen und andere nur von Frauen.

Wenn man das aber doch tut, dann rechtfertigt man damit praktisch z.B. auch die Männerwehrpflicht oder die Tatsache, daß Männer auch sonst mehrheitlich die gefährlichsten Berufe ausüben. Darüber darf man sich dann also auch nicht beklagen.

"Der Feminismus wirkt dem entgegen, indem er völlig falsche Anreize setzt."

Der Radikalfeminismus wirkt der Vernunft vor allem deshalb entgegen, weil er sich nicht damit begnügt, daß Frauen heute dieselben Möglichkeiten haben wie Männer, sondern die Frauen teilweise regelrecht in Tätigkeiten hineinzudrängen versucht, die sie mehrheitlich ganz offensichtlich nicht interessieren. Und auch dadurch, daß der Radikalfeminismus andererseits bestrebt ist, die alte Rollenzuweisung an das männliche Geschlecht weiterhin aufrecht zu erhalten. Weil Frauen nur solange die freie Wahl zwischen diversen Lebensalternativen haben, wie ihre Partner weiterhin an ihre alte Ernährer-Rolle gebunden sind.

Beides zusammen ergibt dann das unsinnige Bild, daß der Radikalfeminismus einerseits versucht, die gesellschaftliche Entwicklung in seinem Sinne voranzutreiben, andererseits aber dazu beiträgt, genau diese Entwicklung auch wieder auszubremsen. Für Berufsfeministinnen ist diese Situation deshalb ideal, weil sie so noch für lange Zeit ihre berufliche Existenzberechtigung sicher zu haben scheinen. Sie können sich so ja bis in alle Ewigkeit darüber beklagen, daß es immer noch so wenige Frauen in Führungspositionen gäbe und daß die Männer einfach nicht bereit wären, sich auch mal um Haushalt und Kinder zu kümmern...

"Dass Quotierung pervers ist, brauchen wir wohl nicht mehr zu diskutieren."

Richtig, das sehe ich genauso.

"Viele Feministinnen behaupten auch, Frauen seien die besseren Männer."

Radikalfeministinnen behaupten vieles, wenn der Tag lang ist...

"Übrigens, zu Hause hab ich auch einen Kater, er heisst schwarzer Tiger und kann furchtbar fauchen, vor allem wenn ich den Namen Maya ausspreche!"

Was ist denn an Maya so schrecklich? Also, ich fand sie immer sehr amüsant. Schade, daß sie ihre Foren dichtgemacht hat. Ich hab da zwar schon lange nicht mehr gelesen oder gar geschrieben, aber sie waren doch (genau wie das Forum der "Feministischen Partei") ein schönes Beispiel für die radikalfeministische Diskussionskultur.

Wenn früher in irgendeinem Forum jemand schrieb, daß Feministinnen doch gar nicht so extreme Ansichten hätten, konnte man ihn oder sie immer auf diese Foren verweisen. Jetzt geht das leider nicht mehr... :-(

Freundliche Grüße
von Garfield!

Re: @Kater Garfield

Jack, Friday, 29.11.2002, 23:57 (vor 8415 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: @Kater Garfield von Garfield am 29. November 2002 09:51:13:

Hallo Garfield!

Zunächst möchte ich auf die Frage Andersartigkeit-Gleichberechtigung eingehen. Ich sehe da keinen Widerspruch.
Ja, es stimmt, bestimmte Tätigkeiten, die Männern besser liegen, können durchaus manch eine Frau besser. Wenn es etwa ums Autofahren geht, wo es viel auf zielgerichtete Motorik ankommt, aber auch räumliches Vorstellungsvermögen, schneiden Frauen meisten schlechter ab. Dennoch gibt es natürlich auch Fälle, wo eine Frau besser fährt als ein Mann.
Umgekehrt sind Frauen sprachlich besser begabt. Auch dort werden sich Fälle finden lassen, in denen der Mann besser ist als die eine spezifische Frau. Na und? Ist doch eh gut, dass wir nicht alle gleich sind, auch nicht innerhalb der Gruppe! Hier verstehe ich deinen Einwand nicht:

Und das ist nun ein Problem. Denn wie willst du dann Menschen beschäftigen, deren besondere Fähigkeiten und Interessen nicht dem entsprechen, was für ihr Geschlecht als typisch gilt? Sollte es einem Mann verboten werden, Kindergärtner zu werden? Und sollte es umgekehrt einer Frau verboten werden, KFZ-Mechanikerin zu werden? Und was sollen Menschen ohne eindeutiges Geschlecht tun? Dürfen die dann gar keinen Beruf ausüben?

Nein, sollte natürlich. Wir leben hier nicht in der zentralen Planwirtschaft! Jeder und jede soll selbst entscheiden, was er/sie machen möchten. So einfach kann Wirtschaft sein.

Das ist doch alles Unsinn. Es gibt nur eine sinnvolle Lösung dieses Problems: Jeder Mensch muß die Möglichkeit haben, seine ganz speziellen Talente und Fähigkeiten möglichst gut anzuwenden und weiterzuentwickeln. Die Talente, Fähigkeiten und Interessen eines Menschen können dem eigenen Geschlecht voll entsprechen (bzw. dem, was typisch für das jeweilige Geschlecht gilt), sie können aber auch mehr im Bereich des jeweils anderen Geschlechts liegen. Deshalb kann man also auch nicht pauschal sagen, daß bestimmte Tätigkeiten nur von Männern erledigt werden dürfen und andere nur von Frauen.

Hab ich auch nie gesagt. "Beide sollten in den für sie geeignetsten Bereichen tätig sein." Vielleicht war das unpräzise ausgedrückt.
Ich meinte damit dass es den Individuen überlassen bleibt zu entscheiden was sie machen möchten und nicht der Staatsfeminismus mittel Quotierung die Leute quasi in bestimmte Professionen drängt, nur weil das gerade hip ist. Der Feminismus läuft aber gerade darauf hinaus, Frauen in Männerberufe zu drücken, wobei bei den Frauen der Willen manchmal begrenzt zu sein scheint.
Wenn Frauen in Männerberufen tätig sein möchten, soll das natürlich möglich sein und umgekehrt auch. Wichtig ist also, dass sich der Staat da möglichst heraushält. Das meinte ich und nichts anderes!

Wenn man das aber doch tut, dann rechtfertigt man damit praktisch z.B. auch die Männerwehrpflicht oder die Tatsache, daß Männer auch sonst mehrheitlich die gefährlichsten Berufe ausüben. Darüber darf man sich dann also auch nicht beklagen.

Wie gesagt, das "in den für sie geeignetsten Bereichen" bezog sich auf das jeweilige Individuum, nicht auf die Zugehörigkeit zum Geschlecht!
Ein kleiner, aber feiner Unterschied. Also, Frauen sollten gleichen Zugang zur Bundeswehr haben, und das haben sie auch. Sie sollten auch gleiche Pflichten haben, und das haben sie ...nicht. Die Wehrpflicht ist also eindeutig eine Diskriminierung, darüber brauchen wir nciht weiter zu plaudern.

"Der Feminismus wirkt dem entgegen, indem er völlig falsche Anreize setzt."
Der Radikalfeminismus wirkt der Vernunft vor allem deshalb entgegen, weil er sich nicht damit begnügt, daß Frauen heute dieselben Möglichkeiten haben wie Männer, sondern die Frauen teilweise regelrecht in Tätigkeiten hineinzudrängen versucht, die sie mehrheitlich ganz offensichtlich nicht interessieren. Und auch dadurch, daß der Radikalfeminismus andererseits bestrebt ist, die alte Rollenzuweisung an das männliche Geschlecht weiterhin aufrecht zu erhalten. Weil Frauen nur solange die freie Wahl zwischen diversen Lebensalternativen haben, wie ihre Partner weiterhin an ihre alte Ernährer-Rolle gebunden sind.

Gut ausgedrückt. Mit anderen Worten: Der Feminismus versucht alles an sich zu reissen, womit sich natürlich riesige Widersprüche ergeben.

Beides zusammen ergibt dann das unsinnige Bild, daß der Radikalfeminismus einerseits versucht, die gesellschaftliche Entwicklung in seinem Sinne voranzutreiben, andererseits aber dazu beiträgt, genau diese Entwicklung auch wieder auszubremsen. Für Berufsfeministinnen ist diese Situation deshalb ideal, weil sie so noch für lange Zeit ihre berufliche Existenzberechtigung sicher zu haben scheinen. Sie können sich so ja bis in alle Ewigkeit darüber beklagen, daß es immer noch so wenige Frauen in Führungspositionen gäbe und daß die Männer einfach nicht bereit wären, sich auch mal um Haushalt und Kinder zu kümmern...

Garfield, dieser letzte Teil war sehr überzeugend, weiter so. Überhaupt sind deine Beitrage hervorragend. Ich überlege mir, so eine Art Sammelband mit best of Garfield anzulegen. Da hätte man eine geballte Ladung von Argumenten gegen den allgegenwärtigen Staatsfeminismus!
Bleib uns also erhalten.

Gruss, Jack


Re: So ein Quatsch

Markus, Thursday, 28.11.2002, 19:58 (vor 8416 Tagen) @ Jack

Als Antwort auf: So ein Quatsch von Jack am 28. November 2002 12:09:48:

Hallo Jack,

[quote]Es ist zwar richtig, dass diese paranoide Einteilung der Menschen niemandem nutzt, nur, wer bitte hat mit diesem Quatsch begonnen?
[/quote]

Den Quatsch hat sicher nicht eine repräsentative Mehrheit der Frauen begonnen, sondern nur einige wenige Fanatikerinnen.

Waren es nicht die Femis und ihre Urahnin Alice Schwarzer, die immer alles durch diese Brille sahen?

Also ich kenne keine Frau, die es als Kompliment empfinden würde, mit Alice Schwarzer betitelt zu werden. Vielleicht hab ich da ja Glück ;-)
Aber mal ehrlich. Alice Schwarzer hat doch bei der Frau auf der Straße keinen Iconenstatus. Da haben sich doch unzählige Frauen mitgefreut, dass sie von Verona Feldbusch verbal den Popo versohlt bekam.

Was dieses Forum betrifft wäre es dumm und naiv, vor der Wirklichkeit die Augen zu verschliessen. Wenn draussen ein Geschlechterkampf tobt, kann ich doch nicht hergehen und hier Herzilein singen.

Also ich lebe ein anderes Leben. In meiner Realität kämpft kein Geschlechterkrieg. Ich kenne Frauen die ich schätze und Männer. Es feindet mich auch in meinem Umfeld keine Frau an, weil ich ein Mann bin. Ich kenne sogar welche, deren Meinung mir durchaus wichtig ist und denen umgekehrt auch meine Meinung wichtig ist. Und wenn ich durch die Stadt laufe, begegnen mir mehr Frauen, die nett lächeln, als böse schauen.
Vielleicht kommt daher meine Naivität. Ich kenne diesen Geschlechterkrieg nicht real, sondern ausschließlich auf dem Forum. Und wenn ich persönlich Streit oder Differenzen mit einer Frau habe, dann suche ich die Gründe mehr in deren Persönlichkeit als im Geschlecht.

Wach endlich auf, Markus!
[quote]Die Realität ist bitterer, als du glauben magst.
[/quote]

Ich denke es gibt viele Realitäten und jeder Mensch bastelt sich seine aus den persönlichen Erfahrungen. Meine sind anders als deine und ich muss in diesem Fall mir treu bleiben, wie du das selbe für dich in Anspruch nimmst.

Gruß, Markus

Jack

Re: Was mich manchmal ärgert

Maesi, Saturday, 30.11.2002, 15:59 (vor 8414 Tagen) @ Markus

Als Antwort auf: Was mich manchmal ärgert von Markus am 27. November 2002 19:38:04:

Hallo Markus

Was mich manchmal bei der ganzen Geschlechterdebatte wirklich ärgert ist, dass die Welt offenbar nur noch nach dem Kriterium schwarz-weiß, Frau - Mann aufgeteilt wird. Muss diese Sichtweise denn zwingend sein und bringt es einen wirklich weiter?

Nein, so muss es nicht sein. Und weiter bringt diese Denkweise nur die Scharfmacher.

Die Welt besteht nun mal aus etwa 50% Frauen und 50% Männern. Es gibt gute Menschen, schlechte Menschen. Wenn also ein juristisches Fehlurteil entsteht, betrifft es in der Regel immer entweder einen Mann oder eine Frau (juristische Personengesellschaften mal außer Acht gelassen). Wenn jemand betrügt, ist er entweder männlich oder weiblich. Ist es immer zwingend notwendig hier in dieser Geschlechterspaltung zu denken?

Diese Denke ist heutzutage, dank des Feminismus', leider nahezu allgegenwaertig. Einer der Gruende fuer die Gruendung dieses Forums war, dass das GewSchG mit massiven maennerfeindlichen und v.a. unzutreffenden Behauptungen propagiert wurde; feministisches Schwarz-Weiss-Denken in Reinkultur. Die Realitaet zu 'Haeuslicher Gewalt' interessierte im Bundestag kaum jemanden. Wer selber nicht in der Lage ist zu differenzieren, muss damit rechnen, dass ihm (oder ihr) das vorgehalten wird.

Da steht ein Bericht über einen Blechschaden in der Zeitung, die eine Frau beim Einparken verursacht hat. Schon heißt es von den Maskulisten: "(Alle) Frauen können nicht Autofahren". Wird eine Frau in irgend einem Gerichtsprozess fälschlicherweise freigesprochen, heißt es "Männer werden von der Justiz klar benachteiligt". Umgekehrt argumentieren die Feministinnen nicht anders. Muss diese Betrachtungsweise aber wirklich so sein? Muss man jeden Sachverhalt immer aus diesem Blickwinkel betrachten?

Diese geschlechterspezifische Betrachtungsweise wurde auf der politischen Ebene eindeutig von Feministinnen begruendet und wird von diesen bis heute exzessiv gepflegt. Die jahrelange systematische Herabsetzung von Maennern ruft natuerlich eine, wenn auch massiv verspaetete dafuer umso heftigere, Gegenwehr hervor. Dass es nun Maskulisten gibt, die ins selbe Horn (wenn auch mit umgekehrten geschlechtlichen Vorzeichen) stossen, ist nichts anderes als die logische Konsequenz eines in etlichen Teilen extremistischen Feminismus. Dies soll keine Entschuldigung oder Rechtfertigung sein fuer solche maskulistische Ausfaelle. Es ist mir auch bewusst, dass solche Typen den Maennerrechtlern eher schaden als nuetzen. Andererseits geschieht nichts ohne Grund; und die zunehmende Radikalisierung in der Geschlechterdebatte ist teilweise (zum groesseren Teil) auch versculdet durch den Radikalfeminismus bzw. die fehlende Selbstkritik und -reflektion von gemaessigten feministischen Kraeften. Ich bin durchaus dafuer, mit gemaessigten Feministinnen zusammenzuarbeiten. Aber diese muessen endlich mal Naegel mit Koepfen machen, und sich von totalitaerem Gedankengut distanzieren. Wenn jedoch SPD-Frauen auf ihrer Homepage Maennervernichtungsphantasien von Solanas unkritisch anpreisen, in der EMMA eine lobende Rezension ueber dasselbe Machwerk erscheint oder ebendort maennerfeindliche Witze publiziert werden, denen judenfeindliche Witze als Vorlage dienten, dann frage ich mich, wo diese gemaessigten Feministinnen eigentlich sind. Weshalb melden sie sich nicht zu Wort, wenn Buecher mit dem Titel 'Nur ein toter Mann ist ein guter Mann' oder Maenner-Umerziehungsratgeber in Buchform zu Bestsellern in der Damenwelt werden und den Buechermarkt ueberschwemmen? Dann frage ich mich schon: akzeptieren solche Frauen mich ueberhaupt als gleichgestellten Menschen? Da muessen sich viele Frauen (beileibe nicht bloss erklaerte Feministinnen) endlich mal entscheiden: entweder mit totalitaerem Gedankengut kokettieren, oder mit gemaessigten Maennern zusammenarbeiten; beides geht nicht. Entweder den Mann als minderwertig hinstellen und ihn deshalb als therapie- und umerziehungsbeduerftig erachten oder ihn als gleichwertig, wenn auch andersartig akzeptieren.
Sorry, aber wenn feministische Expertinnen Luegen und Halbwahrheiten verbreiten, dann halte ich denen das vor. Es gibt einen Unterschied zwischen sozialvertraeglicher Argumentation und Appeasement-Politik. Ich werde nicht Missstaende schoenreden, nur weil der radikale feministische Fluegel darob traumatisiert werden koennte oder gemaessigte Feministinnen in einen Gewissenskonflikt geraten.

Wäre es nicht wesentlich konstruktiver die Frauen nicht global zu verdammen und nicht kollektiv in die Verantwortung zu nehmen?

Ich kann mich nicht erinnern, dass hier irgendwer Frauen global verdammt haette. Im Gegenteil, die meisten Poster dieses Forums kennen solche Pauschalverurteilungen gegenueber Maennern nur zu gut.

Wäre es nicht sinnvoll fallbezogen zu argumeintieren...

Es waere nicht nur sinnvoll sondern es ist sinnvoll.

...und zum Beispiel zu sagen:"Schau her. Du liebst dein Kind doch auch. Du kannst genau dieses Gefühl nachvollziehen, das ich für mein Kind empfinde. Kannst du nicht verstehen, dass die deutsche Rechtssprechung, die dem unverheirateten Familienvater keinen Anspruch auf gemeinsames Sorgerecht einräumt, ungerecht ist? Dass ein Mann der Frau in diesem Punkt ausgeliefert ist?"

Du argumentierst hier auf einer sehr persoenlichen und emotionalen Ebene zu einem ganz spezifischen Problem; damit kannst Du im Einzelfall bei der Mutter durchaus erfolgreich sein. Vor einem Gericht kannst Du das aber gleich wieder vergessen, dort zaehlt nur das (vermeintliche) Kindeswohl; Deine Gefuehle interessieren vor Gericht niemanden (hoechstens die Kinder, aber die haben erst ab einem bestimmten Alter etwas zu melden). Und wenn Mama nicht will, dann entspricht halt das gemeinsame Sorgerecht (sollte eigentlich Sorgepflicht heissen) bei unverheirateten Eltern nicht dem Kindeswohl. Wenn Du diese Argumentation irgendeiner Frau praesentierst, wird sie Dir vielleicht ebenfalls Recht geben, sobald es sich jedoch um die nicht mit Dir verheiratete Mutter (auch) Deiner Kinder handelt, sieht die Sache moeglicherweise ganz anders aus. Wenn Du Glueck hast, kannst Du Dich gut mit ihr einigen; wenn Du Pech hast, bricht der Kontakt zwischen den Kindern und Dir ab; kaum ein Richter wird das Recht der Kinder auf Kontakt zu Dir bzw. Dein Recht auf Kontakt zu den Kindern gegen den Willen der Mutter durchsetzen lassen. Du bist hier voll von der Einsicht der Mutter abhaengig, und manche Muetter sind nicht einsichtig.

Man kann dann ganz konkrete Beispiele aufführen und wird in der Regel auch Zustimmung beim Gegenüber erzielen.

Fuer jedes ganz konkrete Beispiel laesst sich normalerweise ein ebenso konkretes Gegenbeispiel anfuehren. Deshalb: Vorsicht bei ganz konkreten Beispielen.

Ich persönlich empfinde eine konstruktive Diskussion in der Sache als wesentlich produktiver.

Solange die Diskussion konstruktiv ist, ja.


Gruss

Maesi

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