Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Keine Angst mehr vor dem "Seelenklempner"

Beatrix, Monday, 14.10.2002, 01:43 (vor 8459 Tagen)

Männer gehen öfter als früher zur Psychotherapie

Kölner Förderverein Psychologie und Gesundheit meldet
steigenden Beratungsbedarf vor allem von Männern

KÖLN (akr). Immer mehr Männer haben den Mut,
psychotherapeutische Angebote in Anspruch zu nehmen. Das glaubt
der Kölner Förderverein Psychologie und Gesundheit.

Im vergangenen Jahr kamen mehr als doppelt so viele Männer zu einem
persönlichen Gespräch in seine Beratungsstelle wie im Jahr 2000. Die
meisten von ihnen leiden unter massiven Existenzängsten. In dem
Förderverein haben sich die psychologischen Psychotherapeuten des
Großraums Köln zusammengeschlossen. Sie bieten einmal in der Woche in
der Beratungsstelle eine Sprechstunde an, in der Therapeuten über
Behandlungsmethoden informieren. Außerdem können sich Ratsuchende
per Internet oder Telefon an die Einrichtung wenden.

"Der Beratungsbedarf nimmt stark zu", sagt Ursula Reinsch, Sprecherin des
Fördervereins. Das gilt vor allem für Männer.
Im Jahr 2000 nahmen 150 Menschen einen Termin persönlich wahr, davon
waren 15 Prozent Männer. Ein Jahr später stieg der Anteil der männlichen
Klienten auf 35 Prozent, die Zahl der persönlichen Beratungen wuchs auf
220. Auch die Nachfragen per Telefon oder Internet haben zugenommen.
"Wir haben in der Woche fünf bis sieben Anfragen per Internet, früher
waren es ein oder zwei", berichtet Reinsch. Zwei Drittel dieser Anfragen
stammen von Männern, vor allem zwischen 30 und 40 Jahren. Die meisten
leiden unter Angststörungen, Depressionen oder unter psychosomatischen
Beschwerden. "Viele Männer haben Angst um ihren Arbeitsplatz", so
Reinsch.
Bei Frauen ist das Spektrum der Störungen breiter, hier nehmen
Eßstörungen und Neurosen zu. Zu den häufigsten Fragen der Ratsuchenden
gehört die nach der Kostenübernahme einer Psychotherapie.

diesen Artikel und viele weitere zum Thema "Männer und Gesundheit" kann man hier nachlesen:
[link=http://www.aerztezeitung.de/medizin/maennerprobleme/" target="blank]http://www.aerztezeitung.de/medizin/maennerprobleme/[/link]

Re: Keine Angst mehr vor dem "Seelenklempner"

Doc, Monday, 14.10.2002, 03:26 (vor 8459 Tagen) @ Beatrix

Als Antwort auf: Keine Angst mehr vor dem "Seelenklempner" von Beatrix am 13. Oktober 2002 22:43:34:

Zum Psycho zu gehen hat nur dann Sinn, wenn die auslösende Noxe abgestellt ist, die Symptome jedoch persistieren.

Mit anderen Worten: wer den krankmachenden Umständen weiterhin ausgesetzt ist, dem hilft auch keine Therapie. Umgekehrt gesundet man häufig spontan, wenn die Umstände sich bessern.

Doc

Re: Keine Angst mehr vor dem "Seelenklempner"

Beatrix, Monday, 14.10.2002, 03:39 (vor 8459 Tagen) @ Doc

Als Antwort auf: Re: Keine Angst mehr vor dem "Seelenklempner" von Doc am 14. Oktober 2002 00:26:54:

Zum Psycho zu gehen hat nur dann Sinn, wenn die auslösende Noxe abgestellt ist, die Symptome jedoch persistieren.

Falsch. Das setzt nämlich voraus, daß man sich der krankmachenden Umständen immer 100%ig bewußt ist.

Mit anderen Worten: wer den krankmachenden Umständen weiterhin ausgesetzt ist, dem hilft auch keine Therapie. Umgekehrt gesundet man häufig spontan, wenn die Umstände sich bessern.

Wieder falsch.
Die Therapie hilft dem Patienten, sich der krankmachenden Situation und des eigenen Empfindens erst mal bewußt zu werden. Danach hilft sie dabei, auszuloten, ob sich die Umstände verändern lassen. Ist das nicht der Fall, hilft sie dabei, den Umständen gegenüber eine andere Einstellung zu gewinnen und ggfs. durch eigene Verhaltensänderung auf das Verhalten anderer Einfluß zu nehmen. Ist das der Fall, hilft sie dabei, Veränderungen herbeizuführen.

Wenn die Umstände sich immer so einfach von alleine bessern würden, käme man natürlich wunderbar ohne Hilfe aus. Tun sich aber nicht.

ciao
Beatrix

Re: Keine Angst mehr vor dem "Seelenklempner"

elwu, Monday, 14.10.2002, 10:55 (vor 8459 Tagen) @ Beatrix

Als Antwort auf: Re: Keine Angst mehr vor dem "Seelenklempner" von Beatrix am 14. Oktober 2002 00:39:45:

Hi,

Die Therapie hilft dem Patienten, sich der krankmachenden Situation und des eigenen Empfindens erst mal bewußt zu werden. Danach hilft sie dabei

[...]

Ich empfehle dir die Lektüre des 'Lexikon der Psychoirrtümer', Rolf Degen, Eichborn Verlag, ISBN 3-8218-1631-7.

Gruß,

elwu

Re: Keine Angst mehr vor dem "Seelenklempner"

Doc, Monday, 14.10.2002, 17:59 (vor 8459 Tagen) @ Beatrix

Als Antwort auf: Re: Keine Angst mehr vor dem "Seelenklempner" von Beatrix am 14. Oktober 2002 00:39:45:

Leider Gottes liege ich nicht falsch. Wäre es bloß so. Dann wäre vieles einfacher.

Doc

Re: Keine Angst mehr vor dem "Seelenklempner"

carlos, Monday, 14.10.2002, 18:01 (vor 8459 Tagen) @ Beatrix

Als Antwort auf: Re: Keine Angst mehr vor dem "Seelenklempner" von Beatrix am 14. Oktober 2002 00:39:45:

Einfältiger Kaiserschmarrn, dein Name ist Bea...

Zum Psycho zu gehen hat nur dann Sinn, wenn die auslösende Noxe abgestellt ist, die Symptome jedoch persistieren.<

<Falsch. Das setzt nämlich voraus, daß man sich der krankmachenden Umständen immer 100%ig bewußt ist.> >

Was Beatrix so alles weiß... Klar: Ein Mann, der bis gestern noch der Papa seiner Kinder sein durfte, ab heute aber von der wildgewordenen Ex in die Einsamkeit getrieben worden ist, der hat natürlich keinen Dunst davon, weswegen er denn plötzlich traurig und depressiv ist, gelle wohl?

Mit anderen Worten: wer den krankmachenden Umständen weiterhin ausgesetzt ist, dem hilft auch keine Therapie. Umgekehrt gesundet man häufig spontan, wenn die Umstände sich bessern.<

Wieder falsch. Die Therapie hilft dem Patienten, sich der krankmachenden Situation und des eigenen Empfindens erst mal bewußt zu werden. Danach hilft sie dabei, auszuloten, ob sich die Umstände verändern lassen. Ist das nicht der Fall, hilft sie dabei, den Umständen gegenüber eine andere Einstellung zu gewinnen und ggfs. durch eigene Verhaltensänderung auf das Verhalten anderer Einfluß zu nehmen. Ist das der Fall, hilft sie dabei, Veränderungen herbeizuführen. Wenn die Umstände sich immer so einfach von alleine bessern würden, käme man natürlich wunderbar ohne Hilfe aus. Tun sich aber nicht. <<

Blablabla... Ich sag´s und frag´s ja ungern, aber: Was soll so viel leeres Gelulle und Gelalle eigentlich? Jaja, der Nichtmehr-Papa muß sich erst mal seiner "krankmachenden Situation" bewußt werden, sabbersabber... Wie wahr, wie wahr doch... , und wenn er den "Umständen" gegenüber vermittels "eigener Verhaltensänderung" eine bessere "Einstellung" gewonnen hat, dann geht´s ihm plötzlich wieder oberprächtig. Denn, auch klar, "von alleine" ändern sich die Umstände natürlich nicht... rülps-sülz-laberlaber... Nicht auszuhalten, dieser Blödsinn...

ciao
Beatrix

MfG.,
carlos

Re: Keine Angst mehr vor dem "Seelenklempner"

Odin, Tuesday, 15.10.2002, 02:04 (vor 8458 Tagen) @ Beatrix

Als Antwort auf: Re: Keine Angst mehr vor dem "Seelenklempner" von Beatrix am 14. Oktober 2002 00:39:45:

Zum Psycho zu gehen hat nur dann Sinn, wenn die auslösende Noxe abgestellt ist, die Symptome jedoch persistieren.

Falsch. Das setzt nämlich voraus, daß man sich der krankmachenden Umständen immer 100%ig bewußt ist.

Mit anderen Worten: wer den krankmachenden Umständen weiterhin ausgesetzt ist, dem hilft auch keine Therapie. Umgekehrt gesundet man häufig spontan, wenn die Umstände sich bessern.

Wieder falsch.
Die Therapie hilft dem Patienten, sich der krankmachenden Situation und des eigenen Empfindens erst mal bewußt zu werden. Danach hilft sie dabei, auszuloten, ob sich die Umstände verändern lassen. Ist das nicht der Fall, hilft sie dabei, den Umständen gegenüber eine andere Einstellung zu gewinnen und ggfs. durch eigene Verhaltensänderung auf das Verhalten anderer Einfluß zu nehmen. Ist das der Fall, hilft sie dabei, Veränderungen herbeizuführen.
Wenn die Umstände sich immer so einfach von alleine bessern würden, käme man natürlich wunderbar ohne Hilfe aus. Tun sich aber nicht.
ciao
Beatrix

Hi Beatrix,
richtig was Du schreibst und keine Ahnung warum dies auf so schlechtes Echo stößt!
Allerdings ist das was Du schreibst die Beschreibung eines laaaangen Prozesses. Viel einfacher ist es, weiterhin den Kopf in den Sand zu stecken und so zu tun, als wären die bösen Umstände an allem Schuld.
Damit nimmt man sich leider selbst die Chance der Änderung!
Odin

Re: Keine Angst mehr vor dem "Seelenklempner"

XRay, Tuesday, 15.10.2002, 02:15 (vor 8458 Tagen) @ Odin

Als Antwort auf: Re: Keine Angst mehr vor dem "Seelenklempner" von Odin am 14. Oktober 2002 23:04:26:

Hi Beatrix,
richtig was Du schreibst und keine Ahnung warum dies auf so schlechtes Echo stößt!
Allerdings ist das was Du schreibst die Beschreibung eines laaaangen Prozesses. Viel einfacher ist es, weiterhin den Kopf in den Sand zu stecken und so zu tun, als wären die bösen Umstände an allem Schuld.
Damit nimmt man sich leider selbst die Chance der Änderung!
Odin

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Seelenklempner hin oder her, solange der Mensch selbst nicht erkennt, daß er neue Wege gehen muss, solange kann auch der Klempner nichts........... Und wenn der Mensch das erkennt, dann muss er für die Suche nach seinem Weg vielleicht auch nicht unbedingt einen Seelenklempner haben.....
Wem sollen die also helfen, zumal aus der Zunft der Seelenklempner immer wieder zu hören ist, daß viele von denen selbst eines Klempners bedürften............

Re: Keine Angst mehr vor dem "Seelenklempner"

elwu, Tuesday, 15.10.2002, 04:12 (vor 8458 Tagen) @ XRay

Als Antwort auf: Re: Keine Angst mehr vor dem "Seelenklempner" von XRay am 14. Oktober 2002 23:15:28:

Hi,

Wem sollen die also helfen, zumal aus der Zunft der Seelenklempner immer wieder zu hören ist, daß viele von denen selbst eines Klempners bedürften............

Es geht tiefer. Wenn man davon ausgeht, dass viele 'Seelenklempner' von der Ausbildung her Psychologen sind - gehört zu eben deren Studium gemäß Studienordnung zwingend, dass sie sich (zumindest) während des Studiums mehr oder weniger häufig/permanent psychologisch begutachten lassen und/oder einer Therapie unterziehen.

Maya kann dazu genaueres sagen.

Gruß,

elwu

Re: Keine Angst mehr vor dem "Seelenklempner"

Odin, Tuesday, 15.10.2002, 23:25 (vor 8458 Tagen) @ XRay

Als Antwort auf: Re: Keine Angst mehr vor dem "Seelenklempner" von XRay am 14. Oktober 2002 23:15:28:

Seelenklempner hin oder her, solange der Mensch selbst nicht erkennt, daß er neue Wege gehen muss, solange kann auch der Klempner nichts...........

Vielleicht gehört es als ALLERERSTES und WICHTIGSTES zu diesem Weg, daß er erkennt, daß er Hilfe braucht - und genau darum ging es ja in diesem Thread.
Odin

Re: Keine Angst mehr vor dem "Seelenklempner"

Garfield, Wednesday, 16.10.2002, 21:01 (vor 8457 Tagen) @ Doc

Als Antwort auf: Re: Keine Angst mehr vor dem "Seelenklempner" von Doc am 14. Oktober 2002 00:26:54:

Hallo Doc!

"Zum Psycho zu gehen hat nur dann Sinn, wenn die auslösende Noxe abgestellt ist, die Symptome jedoch persistieren."

Ich denke, ein Psychologe kann durchaus auch helfen, wenn jemand mit bestimmten Umständen in seinem Leben nicht zurecht kommt, die sich nicht einfach abstellen lassen. Natürlich nur, wenn der Psychologe wirklich kompetent ist...

Ein Beispiel: Ich habe einen Arbeitskollegen, der sich schon seit einiger Zeit auf der Arbeit sehr unkonzentriert verhält. Wenn man mit ihm redet, hört er oft gar nicht zu, versteht deshalb auch vieles gar nicht, und diverse Leute hatten deshalb schon Probleme mit ihm.

Er hat offenbar große private Probleme. Er erwähnte mal etwas von Scheidung und juristischen Problemen - also genau das, was wohl einige hier schon gut kennen. Offenbar nimmt ihn das so sehr in Anspruch, daß er sich kaum noch auf seine Arbeit konzentrieren kann.

Mehrere Leute haben versucht, mit ihm darüber zu reden, aber das brachte nichts. Erst als sein Personalvorgesetzter ihm nahegelegt hat, sich in psychologische Behandlung zu begeben, hat er das getan. Ob es was bringt oder nicht, wird sich zeigen...

Natürlich kann der Psychologe seine Probleme nicht lösen. Aber vielleicht kann er ihm helfen, besser damit zurecht zu kommen. Ich hoffe es jedenfalls für ihn, denn ansonsten wird er in der Firma wohl nicht mehr lange arbeiten. Und wenn er auch noch seinen Job los ist, wird er wohl komplett in ein schwarzes Loch fallen. Ich schätze, daß so mancher Obdachlose genau das erlebt hat...

Freundliche Grüße
von Garfield

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