Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Mail Nr.2 an besagtes Ministerium

Meckermax, Friday, 11.10.2002, 01:27 (vor 8462 Tagen)

Sehr geehrte Frau ********

Ich habe mir Ihre Antwort einigemal durchgelesen. Zunächst ein direkter Hinweis, was eine geschlechts-neutrale Wirklichkeit betrifft. Meines Erachtens gibt es diese überall und permanent. Lediglich Lebewesen wie der Mensch, das Tier und teilweise die Pflanzenwelt sind in männliche und weibliche Wesen unterteilt. Aber z.B. eine geschlechtsspezifische Wüste, oder Land überhaupt, Wasser, die Luft zum atmen, das Weltall, eben all diese Sachen müssen letztlich geschlechtsneutral sein. Sonst wäre es einer Spezies verboten, gewisse Gebiete zu betreten, da sie ja geschlechtsspezifisch wären. Eine derartige räumliche Unterteilung gibt es lediglich im Rotlichtmillue, in denen grade Frauen wenig willkomen sind, wenn sie dort nicht arbeiten.
Meine eigentliche Frage haben Sie jedoch kaum wirklich beantwortet. Denn diese lautete:

Warum wird dem Mann im Logo dieses Ministeriums, und auf der Webseite der gleiche Platz versagt, den die Frau einnimmt?
Ich habe mich informiert, was Ihren Bezug zu "Gender Mainstreaming" betrifft. Auch dieses ist kaum dazu angetan, dem Mann gerecht werden zu können.

Diese Definition fand ich auf einer Webseite im Netz

Gender Mainstreaming ist in der Bundesrepublik Deutschland durch die Politik der Europäischen Union bekannt geworden. Seine Wurzeln liegen jedoch in der weltweiten Frauenbewegung und deren enttäuschenden Erfahrungen mit der Durchsetzung von Forderungen an die Regierungen. Die Frauen hatten feststellen müssen, daß sich über Jahrzehnte hinweg die Lage der Frauen weltweit kaum verbesserte. Diese Erfahrungen führten zur Diskussion über wirksamere Strategien. Die Frauen wollten aus der Position der Bittstellerin an die Regierungen herauskommen. 1995 auf der 4. Weltfrauenkonferenz in Bejing erhielt die neue Strategie ihren Namen: Das Gender Mainstreaming. Für die Weltfrauenpolitik bedeutet es, daß die Regierungen in allen Politikbereichen und in jedem Falle nachprüfen, welche Auswirkungen jede ihrer Fachpolitik für die Situation der Frauen hat und in welcher Weise geplante Maßnahmen die spezifischen Lebenssituationen von Frauen verbessern.<<

Und somit ist nach meiner Auffassung dieses Konzept mehr als ungeeignet, meine Frage zu beantworten. Denn dieses betrifft in erster Linie wiederum nur Frauen. Der Bezug zu Männern innerhalb diese Konzeptes scheint mir lediglich eine Alibifunktion zu sein, da dieses Konzept eben auch nur von Frauen erdacht und erarbeitet wurde.
Mittlerweile hat sich das Blatt gewendet. Heute ist es der Mann, der darum kämpfen muss, Gehör zu finden. Wenn das die Auswirkungen dieser Gender-Konzeption sind, dann ist die BRD besser dran, darauf komplett zu verzichten. Es kann nicht gelingen die Frau oder den Mann geschlechtsneutral zu betrachten. Statt sich mit derartig "wichtigen" Fragen zu befassen, ist die Frage der Population wohl besser dazu geeignet durchleuchtet zu werden.
Warum werden in Deutschland von Jahr zu Jahr weniger Kinder geboren?
In Folge tritt natürlich der Generationenvertrag auf der Stelle und kann kaum noch erfüllt werden. Kindergelderhöhungen mögen zwar ein Weg sein, die Population anzukurbeln. Jedoch wurde dies bislang nicht erreicht. Woran liegt das wohl?
Zum einen denke ich, liegt es an dem geltende Scheidungsgesetz, welches die Trennung und Scheidung enorm vereinfacht hat, aufgrund fehlender Schulderörterung. Zum anderen trägt ebenso das geltende Unterhaltsgesetz dazu bei, das es den Männern von vorneherein vergrault, Kinder haben zu wollen. Denn diese Lasten sind allemal dazu geeignet, den Mann in den Ruin zu treiben, ihn auszugrenzen und ihn seiner Würde zu berauben. Letztlich ist es dann wiederum die Frau, welche den "Unterhaltssklaven" - Mann am Gängelband führt. Dies ist mittlerweile vielen jungen Männern bekannt (wenn auch lang noch nicht allen). Darin liegt ein maßgeblicher Grund, der die Population behindert. Dazu muss ebenso angemerkt werden, das der Großteil der Ehescheidungen (ca. 80%) von Frauen initiiert wird.
Ihr "Gender Mainstreaming" mag aus feministischer Sichtweise ein Königsweg sein. Lösungen aber wird es so kaum wirklich geben können. Denn Lösungen müssen erarbeitet werden, unter Berücksichtigung dessen, was sich bislang ereignet hat. Ein Gesetz zu schaffen, allein unter (oft fragwürdiger) Blickrichtung auf dessen Auswirkungen ist ebenso verkehrt. Dazu muss die Frage erlaubt sein, was das bisherige Gesetz bewirkt, oder eben auch nicht bewirkt hat.
Nur muss diese Scheuklappenmentalität weggelegt werden.
Schon die 135 % Regelung im Unterhaltsgesetz zeigt, wie unrealistisch die Politik Gesetze schafft und dem Volk auferlegt. Es gibt Arbeit genug, auch für Ihr Ministerium. Die Frage, in wie weit Frauen dem Mann gleichgestellt werden, kann weder mit "Gender Mainstreaming", noch durch Quotendenken hinreichend beantwortet werden. Dies verschleiert lediglich den Blick auf wirklich wichtige Themen. Statt dessen soll doch jeder seine geschlechtsspezifische Aufgabe nach bestem Wissen und Gewissen zu erfüllen bestrebt sein. Dann ist jedwede Bewegung unsinnig, die den einen bevorzugt, während der andere dadurch maßgeblich benachteiligt wird.
In diesem Sinne hoffe ich immer noch auf eine erschöpfende Antwort, jenseits von "Gender Mainstreaming".

Mit freundlichen Grüßen

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Und nun mal abwarten, was sich so ergibt, oder?


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