Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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interessanter Spiegel Artikel zur Jungenbenachteiligung in der Schule

Peter, Monday, 07.10.2002, 18:43 (vor 8466 Tagen)

Re: interessanter Spiegel Artikel zur Jungenbenachteiligung in der Schule

Beatrix, Monday, 07.10.2002, 22:17 (vor 8466 Tagen) @ Peter

Als Antwort auf: interessanter Spiegel Artikel zur Jungenbenachteiligung in der Schule von Peter am 07. Oktober 2002 15:43:13:

Ich kann die Aussagen des Artikels nur bestätigen.

Ich habe bereits mehrere Gespräche mit Jungen und deren Eltern geführt, da deren Verhalten schon wenige Wochen nach Schuljahresbeginn besorgniserregend ist. Bei den Jüngeren sind v.a. die mangelnde Konzentrationsfähigkeit und Vergeßlichkeit und der ständige Bewegungsdrang alarmierend. Ich würde deswegen nicht gleich in allen Fällen von ADHS sprechen und zur Gabe von Ritalin raten. Aber Fakt ist, daß viel mehr Kinder als früher, und dabei besonders Jungen, eine zusätzliche Förderung brauchen. Jeder Arbeitsschritt muß in winzigkleine Häppchen zerlegt werden und alles muß mühsam kontrolliert werden, sonst sind manche Kinder gleich überfordert. Manchmal hab ich den Eindurck, eine bes. Schulung so wie die Sonderschulpädagog/innen für lernbehinderte Kinder wäre auch an den übrigen allgemeinbildenden Schulen inzwischen vonnöten.
Es gibt Kinder, die schaffen es in den 45 Minuten einer Unterrichtsstunde gerade mal 5 Minuten lang, wirklich konzentriert mitzuarbeiten.
Das betrifft nicht nur Jungen. Aber die Jungen erreichen im Endeffekt die schlechteren Noten, gerade im sprachlichen Bereich.
Deshalb plädiere ich für die flächendeckende Einrichtung von Jungenbeauftragten nach dem im Artikel vorgestellten Muster.

ciao
Beatrix

Re: interessanter Spiegel Artikel zur Jungenbenachteiligung in der Schule

Meckermax, Monday, 07.10.2002, 22:31 (vor 8466 Tagen) @ Beatrix

Als Antwort auf: Re: interessanter Spiegel Artikel zur Jungenbenachteiligung in der Schule von Beatrix am 07. Oktober 2002 19:17:19:

Jungenbeautragter........mmmmhhhhh

Das ist sicher sinnvoll und wichtig. Jedoch denke ich mir, ein Übel liegt daran das den meisten Jungen einfach das männliche Vorbild in der Familie fehlt. Sei es durch die Arbeit, durch Scheidung, oder weil der neue Partner der Mutter schlichtweg so sehr viel anders ist, als der wirkliche Vater. Das ganze Dilemma wird sich in eben dieser Generation Heranwachsender erst noch zeigen. Viele werden enorme Problem haben im Leben. Denn es zählt ebenfalls das mütterliche Vorbild, welches viel zu oft und viel zu früh das Handtuch schmeisst und die Beziehung verlässt, in der falschen Hoffnung, die Kinder würden einen anderen Partner als Vater akzeptiren.
Das wirkliche Übel ist meist tief vergraben in dem eigenen Kindheitserlebnis dieser Eltern. Nur fehlt ihnen entweder der Zugang, oder sie wollen das nicht wahrhaben.
Somit ist eben auch ein Jungenbauftragter (so sinnvoll dieses auch ist...) lediglich Flickwerk, um die Uneinsichtigkeit der Eltern zu kaschieren.
Frauenbauftragte und dergleichen für Mädchen erfüllen aus meiner Sicht den selben Zweck.
Und jetzt mag jeder darüber denken, was er/sie denken mag.....

Sieh´ es mal positiv...

Stefan G., Monday, 07.10.2002, 22:58 (vor 8466 Tagen) @ Meckermax

Als Antwort auf: Re: interessanter Spiegel Artikel zur Jungenbenachteiligung in der Schule von Meckermax am 07. Oktober 2002 19:31:16:

Jungenbeautragter........mmmmhhhhh
Das ist sicher sinnvoll und wichtig.

Jetzt mecker mal nicht immer, Meckermax! :-)
Sei froh, daß man überhaupt mal über dieses Problem nachdenkt. Zumindest sehe ich Licht am Horizont - denn eines ist gewiß: man(n) geht langsam dazu über, die feministische "Maulsperre" zu überwinden. Stell Dir mal vor: vor etwa 10 Jahren wäre ein solcher Artikel überhaupt nicht denkbar gewesen. Ich nehme an, daß nun in Kürze alle Frauenorganisationen in diesem Lande auf die Barrikaden gehen werden, weil sie in dieser Analyse einen Angriff auf ihre feministische Doktrin mit ihrem monopolistischen Anspruch wittern, allein die Frau als benachteiligtes und gedemütigtes Opfer anzuerkennen. Aber der Stein wurde wenigstens ins Rollen gebracht. Ich nehme an oder hoffe zumindest, daß bald auch andere Zeitungen und Medien darüber berichten werden und das diese Wahrheit bald aus dem dunklen, menschenfeindlichen und unterirdischen Gulag der feministischen Sprach- und Gedankendiktatur an das Tageslicht emporgehoben wird.

Gruß
Stefan

Re: Sieh´ es mal positiv...

Meckermax, Monday, 07.10.2002, 23:52 (vor 8466 Tagen) @ Stefan G.

Als Antwort auf: Sieh´ es mal positiv... von Stefan G. am 07. Oktober 2002 19:58:04:

Hi Stefan

100% Zustimmung!

Dennoch bin ich da vorsichtig. Die Femis sollen ja auf die Barrikaden gehen. Denn das hilft letztlich genau denen, die Hilfe brauchen. Du kennst das ja: Jeh lauter über etwas geschriehen wird, umso mehr Leute interessieren sich plötzlich dafür. Das ist dann OK!
Auf das es endlich mal eine Bewegung in die andere Richtung gibt und dieser Femisumpf ein wenig gelüftet wird.
Letztlich ist eines klar:
Männer können und wollen nicht ohne Frauen, genau wie es anders herum ebenso ist. Und darin leigt die Chance, letztlich wieder diesen radikalen Femisumpf austrocknen zu können.
Also schreit mal schön, laut und was das Zeug hält.....
Jeh mehr, umso besser ;-))))

Obergrins vom Antifeministen Meckermax....

Re: interessanter Spiegel Artikel zur Jungenbenachteiligung in der Schule

Garfield, Tuesday, 08.10.2002, 17:41 (vor 8465 Tagen) @ Beatrix

Als Antwort auf: Re: interessanter Spiegel Artikel zur Jungenbenachteiligung in der Schule von Beatrix am 07. Oktober 2002 19:17:19:

Hallo Beatrix!

Ich denke, ein Grund dafür liegt einfach darin, daß Kindern heute keine Selbstdisziplin und keine Eigenverantwortlichkeit mehr beigebracht werden.

Genau das war in früheren Zeiten eben anders. Noch vor 100 Jahren mußten auch Kinder so früh wie möglich überall mit anpacken und oft auch zum Lebensunterhalt der Familie beitragen. Das war zwar oftmals durchaus hart, aber es hatte zumindest den positiven Effekt, daß sie so schon frühzeitig mit dem realen Leben bekannt gemacht wurden und deshalb dann eben genau diese Selbstdisziplin und die Bereitschaft, Verantwortung für sich selbst und auch für andere zu übernehmen, lernten.

Heute wird noch im ersten Schuljahr fleißig gespielt und die Politik schafft immer neue Gesetze, die Kindern in immer mehr Hinsicht absolute Narrenfreiheit einräumen und somit die Eltern dahingehend beeinflussen, sich den Streß der Kindererziehung gleich ganz zu ersparen und die Kinder einfach tun zu lassen, wozu auch immer sie gerade Lust haben. Zumal es ja auch immer öfter vorkommt, daß beide Elternteile aus finanziellen Gründen arbeiten müssen und dann entsprechend weniger Möglichkeiten haben, um sich um die Kinder zu kümmern.

Während ein Hundebesitzer sich darüber Gedanken machen kann, wie er seinem Hund beibringt, daß er nicht mehr als 50mal am Tag bellen darf, ist es heute völlig okay, wenn ein Kind sich direkt neben das Schlafzimmer anderer Leute stellt und dort ohne irgendeinen Grund aus Leibeskräften brüllt. Und wenn ein Kind ein parkendes Auto beschädigt, bleibt der Besitzer des Autos nicht selten auf dem Schaden sitzen, und zwar auch dann, wenn er sogar nachweisen kann, wer den Schaden verursacht hat.

Dabei lernen die Kinder immer wieder vor allem eines: Daß es völlig okay ist, einfach zu tun, was man möchte, ohne dabei irgendwelche Rücksichten auf andere Menschen zu nehmen.

Wenn das dann wenigstens noch in Kindertagesstätten und Schulen ausgeglichen werden würde, dann wären die Auswirkungen vielleicht nicht ganz so fatal. Aber da wirken mittlerweile auch die Grundsätze der antiautoritären Erziehung. Offensichtlich sind Disziplin und Leistungsbereitschaft bei den Schulanfängern heute deutlich schwächer ausgeprägt als in früheren Zeiten. Das stellt natürlich höhere Anforderungen an die Erzieher, denen viele aber offenbar nicht gerecht werden und eigentlich auch kaum noch gerecht werden können. Während früher Lehrer, die es nicht schafften, ihre Schüler dazu zu bringen, dem Unterricht einigermaßen zu folgen, schnell wieder aus den Schulen verschwanden, können solche "Lehrer" heute die Grundsätze der antiautoritäten Erziehung prima als Alibi für ihre eigene Trägheit oder Unfähigkeit nutzen.

Als meine Verlobte nur ein paar Jahre nach ihrem Schulabschluß nochmal einen Lehrer an ihrer alten Schule besuchte, sah sie da in einem Klassenzimmer die Schüler tatsächlich über die Tische laufen. Noch ein paar Jahre vorher war sowas undenkbar gewesen. Sie fragte den Lehrer, was denn da los sei. Der sagte dazu nur: "Ach, das ist hier jetzt neuerdings so üblich."

So schieben sich Eltern und berufsmäßige Erzieher den Schwarzen Peter der Kindererziehung gegenseitig zu, mit dem Ergebnis, daß die Kinder zunehmend überhaupt nicht mehr erzogen werden. Selbst wenn Eltern noch verantwortungsbewußt handeln und sich darum bemühen, ihre Kinder richtig zu erziehen, dann kann das alles wieder schnell zunichte gemacht werden, sobald die Kinder in der Schule oder sonstwo Kontakt mit anderen Kindern haben, die gar nicht mehr erzogen wurden.

Meine Verlobte war neulich mal bei der Frau, die schräg über uns im Haus wohnt. Die hat einen Jungen. Schon als meine Verlobte vor der geschlossenen Wohnungstür stand, hörte sie aus der Wohnung einen enormen Lärm. Sie klingelte, die Frau öffnete, und jetzt war der Lärm noch lauter. Der Junge randalierte da offenbar in irgendeinem Zimmer herum. Der brüllte da laut und immer wieder rumste es da hinten. Es klang so, als hätte die Mutter ihn genervt in seinem Zimmer eingeschlossen und als würde er jetzt da immer wieder gegen die Tür springen und treten. Und genauso war es wohl auch.

Solche Verhaltensweisen sind aber nur die logische Konsequenz der heutigen (V)Erziehungsmethoden. Allerdings bin ich mir nicht so sicher darüber, wieso Jungen davon offenbar mehr betroffen sind als Mädchen.

Wahrscheinlich hat das mehrere Gründe. Ich kann mir gut vorstellen, daß Eltern Mädchen immer noch stärker dahingehend erziehen, brav und ruhig zu sein. Bei Jungen dagegen sehen es wohl immer noch viele Eltern als normal und richtig an, wenn sie sich möglichst gut austoben. So wirkt die antiautoritäre Erziehung bei Jungen fataler. Das ist wohl tatsächlich einer der wenigen Punkte, wo von Jungen bzw. Männern heute weniger verlangt wird als von Mädchen bzw. Frauen.

Dann kommt noch dazu, daß Jungen von ihren Eltern häufiger bestraft werden. Wenn sie denn überhaupt noch für irgendetwas bestraft werden. Da viele Eltern heute bei der Erziehung eher inkonsequent sind und es häufig nicht mehr schaffen, den Kindern klare Grenzen zu zeigen, werden Strafen von den Kindern wohl schneller als ungerecht empfunden, und das erzeugt Frust. Da Jungen öfter bestraft werden, staut sich bei ihnen mehr Frust auf.

Die Erzieher sind dann insbesondere in Kindertagesstätten und in den unteren Schulklassen vor allem weiblich. Überhaupt ist der Unterricht heute mehr auf die Talente von Mädchen zugeschnitten als auf die Talente von Jungen. Das wirkt auf Jungen noch zusätzlich demotivierend.

Und es ist wohl immer noch so, daß Mädchen häufig von Natur aus fleißiger sind und einfach mehr für den Unterricht tun als Jungen. Das war in meiner Schulzeit auch schon so. Unter den besten Schülern in meiner Klasse waren immer mehr Mädchen als Jungen. Allerdings war es bei fast allen dieser Mädchen so, daß sie in keinem Fach besonders herausragende Leistungen brachten. Sie erreichten ihre guten bis sehr guten Zensuren meist vor allem durch fleißiges Lernen oder auch mal durch Abschreiben. Insbesondere in den naturwissenschaftlichen Fächern lagen immer die Jungen vorn, und das, obwohl sie meist kaum etwas dafür getan haben. Sie kamen damit einfach besser zurecht, und so manches Mädchen hat seine guten Zensuren in solch einem Fach nur dadurch erreicht, daß sie sich neben einen Jungen gesetzt hat, der gut in dem Fach war und von dem sie zuweilen abschreiben konnte.

Heute dagegen haben die Naturwissenschaften nicht mehr solch eine große Bedeutung. Außerdem gibt es auch da mittlerweile recht fragwürdige Unterrichtsmethoden, die auch gar nichts mit dem Geschlecht der Lehrkraft zu tun haben. Die Klassen sind heute größer als früher und somit haben die Lehrer nicht mehr soviel Zeit für einzelne Schüler. Sie sind deshalb auch bestrebt, Klassenarbeiten so zu gestalten, daß sie beim Kontrollieren möglichst wenig Arbeit haben. In der Schulzeit meiner Verlobten sah das im Mathematik-Unterricht so aus, daß dort genau vorgegeben war, welchen Rechenweg man zu verwenden hatte. Wer sich nicht 100%ig daran hielt, bekam auch bei richtigen Ergebnissen Punktabzüge. Ich stand in meiner Schulzeit in Mathematik meist 1.0, aber unter solchen Bedingungen hätte ich wohl auch nur eine 3 oder bestenfalls eine 2 in Mathe gehabt. Man muß sich das mal vorstellen: Da sitzt dann vielleicht ein angehendes mathematisches Genie in der Klasse, dem nun bei einer Aufgabe ein besserer Rechenweg einfällt, und trotzdem er so alle Aufgaben korrekt löst, bekommt er dafür eine 5 oder sogar eine 6, weil er den falschen Rechenweg verwendet hat... Während jemand, der das Ganze eigentlich gar nicht wirklich verstanden aber alles fleißig auswendig gelernt hat, eine 1 bekommt und vom Lehrer gelobt wird.

Gerade bei Schülern, die wirklich talentiert sind, erzeugt so etwas Frust und Resignation. Und dann hören sie eben im Unterricht nicht mehr zu oder entwickeln irgendwann sogar Verhaltensstörungen.

Der Unterricht ist heutzutage voll auf durchschnittlich intelligente Kinder eingerichtet. Mittlerweile ist bewiesen, daß bei Frauen die Mehrheit durchschnittlich intelligent ist, während es unter Männern mehr Exemplare gibt, die entweder überdurchschnittlich oder aber auch unterdurchschnittlich intelligent sind. Und beide Gruppen haben mit dem heutigen Schulsystem Probleme. So ist es auch deshalb ganz klar und logisch, daß davon Jungen häufiger betroffen sind als Mädchen.

Jungenbeauftragte können kaum eines dieser Probleme lösen, aber sie können diese Probleme endlich öffentlich zur Sprache bringen und somit wesentlich dazu beitragen, daß endlich mal wirklich nach Lösungen gesucht wird.

Freundliche Grüße
von Garfield

Re: interessanter Spiegel Artikel zur Jungenbenachteiligung in der Schule

Joseph S, Wednesday, 09.10.2002, 02:40 (vor 8464 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: interessanter Spiegel Artikel zur Jungenbenachteiligung in der Schule von Garfield am 08. Oktober 2002 14:41:12:

Hallo,

Nicht - Erziehung wird heute gern als antiautoritäre Erziehung entschuldigt.
Richtige antiautoritäre Erziehung ist dagegen anstrengend. Da muß man die Kinder vom richtigen
Verhalten überzeugen, und nicht einfach sagen: "Du machst das, weil ich, deine, Mutter dir das
sage."

Menschen mit männerfeindlicher Einstellung haben natürlich viel weniger Überzeugungskraft bei Jungen.
Man soll Kinder nicht unterschätzen. Die spüren das.
Die kämpferische Einstellung der Mütter gegen die Männer ist für deren Kinder besonders bei
Scheidungen viel eindringlicher als umgekehrte Einstellungen von abwesenden Vätern. Und die
Lehrerinnen sind ja auch manchmal Frauen die sich gegen die Männer ins Berufsleben durchgekämpft
haben; zumindest in ihren Überzeugungen.

Der Hinweis, daß das abgesenkte Leistungsniveau sich ungünstig auf Hochbegabte auswirken kann,
finde ich gut. Vereinfachung des Unterichts muß nämlich nicht zur Verbesserung der Noten
führen. Die Gefahr der Langeweile trifft gerade die Hochbegabten. Vielleicht werden die
Jungen tatsächlich besser, wenn nicht alles allein mit Fleiß erreicht werden kann.
Nur früher waren die Klassen viel größer. 35 Schüler in einer Klasse im Gymnasium waren
in meiner Schulzeit normal.

Freundliche Grüße,
Joseph

Re: interessanter Spiegel Artikel zur Jungenbenachteiligung in der Schule

Garfield, Wednesday, 09.10.2002, 16:05 (vor 8464 Tagen) @ Joseph S

Als Antwort auf: Re: interessanter Spiegel Artikel zur Jungenbenachteiligung in der Schule von Joseph S am 08. Oktober 2002 23:40:11:

Hallo Joseph!

"Nicht - Erziehung wird heute gern als antiautoritäre Erziehung entschuldigt. Richtige antiautoritäre Erziehung ist dagegen anstrengend. Da muß man die Kinder vom richtigen Verhalten überzeugen..."

Das ist natürlich richtig. Ich denke auch, daß viele Eltern und Erzieher die Grundsätze der antiautoritären Erziehung mißverstehen, und zwar häufig auch ganz bewußt, einfach um sich nicht den Streß einer richtigen Erziehung anzutun.

Aber ich denke, daß es Kinder gibt, die autoritär erzogen werden müssen. Gerade auch bei sehr kleinen Kindern helfen Erklärungen überhaupt nichts. Einfach weil sie ja noch nicht viel von dem verstehen, was man ihnen erklärt. Außerdem ist nachgewiesen worden, daß auch Kinder, die den Sinn von Worten sehr wohl verstehen, etwas etwa 6mal gesagt bekommen müssen, bevor sie es sich dauerhaft einprägen.

Ich erinnere mich da z.B. an einen Fall, den eine Mutter mit zwei Kindern erlebt hat: Das ältere Kind hatte es sich zur Angewohnheit gemacht, das jüngere immer wieder zu beißen. Diese Bisse hinterließen teilweise blutende Wunden, waren also keineswegs harmlos.

Die Mutter versuchte zunächst mit Worten und Schimpfen, dem älteren Kind diese Unart abzugewöhnen. Da brachte aber nichts. Das Kind biss sein jüngeres Geschwisterchen immer wieder. Schließlich begann die Mutter damit, dem Kind immer einen leichten Schlag zu verpassen, wenn es das andere Kind wieder biß oder beißen wollte.

Und das wirkte dann. Das Kind lernte, daß es negative Konsequenzen zu befürchten hat, wenn es sein Geschwisterchen verletzt. Damit war eine Grenze gesetzt, die das Kind von da an akzeptierte. Durch gutes Zureden oder Schimpfen wäre dieser Effekt nicht zu erreichen gewesen, allein schon, weil das Kind das noch gar nicht richtig verstehen konnte.

Wichtig ist eben, daß Kinder lernen müssen, daß es Grenzen gibt, die sie nicht überschreiten dürfen. Wenn man es schafft, ihnen dies auf antiautoritäre Weise beizubringen, ist das natürlich gut. Aber wenn man das so nicht schafft, müssen sie ihre Grenzen eben anders gesetzt bekommen. Damit meine ich jetzt keineswegs Schläge, sondern eben konsequentes Verhalten.

Eine Tante meiner Verlobten hat eine Tochter. Die war früher hyperaktiv und hat ständig irgendwelchen Unsinn angestellt. Ihre Mutter saß dann daneben und sagte dazu entweder gar nichts oder nur in müdem Ton "Nadine, laß das..." Sie ließ es natürlich nie, und dann passierte auch nichts weiter. Wenn nun jemand anderer versuchte, das Kind von etwas abzuhalten, reagierte die Kleine natürlich trotzig und wütend. Weil sie das alles einfach nicht verstehen konnte. Bei ihrer Mutter durfte sie alles und bekam maximal "laß das" zu hören, und nun auf einmal wurde ihr alles verboten... Kinder brauchen klare Grenzen, aber viele Eltern sind heute zu faul oder auch zu beschäftigt, um sie ihnen zu zeigen.

Wenn meine Verlobte in ihrer Kindheit mit ihrer Mutter eine Straße entlang ging, dann hatte sie neben ihrer Mutter auf dem Gehweg zu bleiben. Sobald sie Anstalten machte, auf die Straße zu laufen, schimpfte ihre Mutter mit ihr, und wenn sie dann nicht gehorchte, gabs auch mal was hinter die Ohren. Dafür ist sie aber nie vor ein Auto gelaufen.

Wenn ihre Tante mal mit ihrer Tochter eine Straße entlang ging, dann lief die Kleine da von einer Straßenseite zur anderen, und ihre Mutter störte das auch nicht weiter. Und das war keine Ausnahme. Ich sehe sowas ständig auf den Straßen. Ich hab schon mal gehört, wie eine Mutter zu ihrem Kind sowas sagte wie: "Lauf ruhig los, die Autos bremsen schon..." Sowas ist unverantwortlich. Aber der Gesetzgeber unterstützt solches Verhalten noch. Und wenn dann wieder mal ein Kind vor ein Auto läuft, sind immer die bösen Autofahrer schuld.

Aber es ist ja überhaupt in und trendy, Schuld und Verantwortung grundsätzlich auf andere abzuwälzen.

"Menschen mit männerfeindlicher Einstellung haben natürlich viel weniger Überzeugungskraft bei Jungen. Man soll Kinder nicht unterschätzen. Die spüren das."

Ja, das stimmt. Ich finde überhaupt, daß man Kinder grundsätzlich genauso behandeln sollte wie man auch Erwachsene behandelt.

"Nur früher waren die Klassen viel größer. 35 Schüler in einer Klasse im Gymnasium waren in meiner Schulzeit normal."

Okay, das kann ich schlecht beurteilen. Ich selbst bin in der DDR aufgewachsen. Da waren immer so ca. 15-25 Kinder in einer Schulklasse. Da war es aber auch so, daß wir ohne Unterbrechnung täglich 6 Stunden Schule hatten, und am Sonnabend nochmal 4. Die Schule ging dann täglich etwa bis 14 oder 15 Uhr, und die Lehrer hatten so den späten Nachmittag, um Klassenarbeiten zu kontrollieren.

Heute dagegen geht der Unterricht mit diversen Unterbrechungen bis abends durch. Da aus Geldmangel zuwenig Lehrer eingestellt werden, müssen die vorhandenen Lehrer mehr Unterricht geben und haben dann weniger Zeit für die Kontrolle der Klassenarbeiten und für die Vorbereitung des Unterrichts. Folgerichtig sind sie dann natürlich bestrebt, alles möglichst einfach und unkompliziert zu halten, um außerhalb des Unterrichts möglichst wenig Arbeit zu haben. Und das bewirkt dann solchen Unsinn wie dieser Quatsch mit den Mathe-Arbeiten. Da war praktisch exakt genormt, wie man eine Aufgabe nicht nur zu lösen, sondern auch aufzuschreiben hatte. Das mußte man auswendig lernen, und dann wurden immer nur andere Zahlen eingesetzt. Alles nur, damit der Lehrer nicht erst überlegen mußte, was der Schüler da eigentlich gemacht hat, sondern die Lösung schnell mit der Musterlösung vergleichen konnte.

Sowas beschränkt Kreativität, Eigeninitiative und Denkvermögen der Schüler. Und das ist höchst fatal.

Freundliche Grüße
von Garfield

Re: interessanter Spiegel Artikel zur Jungenbenachteiligung in der Schule

Beatrix, Saturday, 12.10.2002, 05:16 (vor 8461 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: interessanter Spiegel Artikel zur Jungenbenachteiligung in der Schule von Garfield am 09. Oktober 2002 13:05:06:

Hallo Garfield!

Das mit dem Grenzen setzen sehe ich etwas anders.
Grenzen sind überall, jeder Mensch stößt an sie.
Es gilt zu lernen, sich innerhalb der Grenzen zu bewegen und sie auch mal auszuweiten.

Daß man Kinder oft gewähren läßt, wenn sie sich falsch verhalten, finde ich allerdings auch nicht okay. I.a. reicht es aber, wenn man selber ganz klare und bestimmte Vorstellungen von einem angemessenen Sozialverhalten hat und den Kindern dieses gerade in den ersten 3 Lebensjahren intensiv beibringt. Und vor allen Dingen vorlebt. Diese Erziehung müßte im Prinzip beim Eintritt in den Kindergarten schon abgeschlossen sein, da müßte es reichen, wenn sie durch das Kindergartenpersonal und später die Lehrer/innen nur noch ergänzt und ausgeweitet wird.
Und wenn man früh genug anfängt, geht das i.a. auch ohne Strafen, schon mal erst recht ohne körperliche. Viel Zeit und viel Zuwendung und viel Konsequenz sind allerdings nötig, und genaue Kenntnis der kindlichen Entwicklungsphasen. Je "artgerechter" man auf Kinder eingeht, desto erfolgreicher wird man sein.

Ich hab gerade noch mal deine weiteren Sätze gelesen und stelle fest, daß wir uns im Prinzip einig sind. :-)

Ich finde es schön, daß du immer so viele anschauliche Beispiele bringst.


Aber es ist ja überhaupt in und trendy, Schuld und Verantwortung grundsätzlich auf andere abzuwälzen.

Leider ja. :-(


ciao
Beatrix

Re: interessanter Spiegel Artikel zur Jungenbenachteiligung in der Schule

Beatrix, Saturday, 12.10.2002, 05:05 (vor 8461 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: interessanter Spiegel Artikel zur Jungenbenachteiligung in der Schule von Garfield am 08. Oktober 2002 14:41:12:

Hallo Garfield!

Meine Güte, was für ein langer Beitrag, wie soll ich da Zeit zum antworten finden? *haarerauf*

Du hast da eine Menge Beobachtungen zur Erziehungsituation der heutigen Kinder gemacht, die ich mit Dir teile. Deshalb werde ich da nicht näher drauf eingehen, sodnern nur einige Punkte herausgreifen:

Wenn das dann wenigstens noch in Kindertagesstätten und Schulen ausgeglichen werden würde, dann wären die Auswirkungen vielleicht nicht ganz so fatal. Aber da wirken mittlerweile auch die Grundsätze der antiautoritären Erziehung.

Das hat mit antiautoritärer Erziehung nichts zu tun. Sowas ist ehr die sog. 'Laissez-faire'-Haltung, die sich da so schädlich auf die Kinder auswirkt.

Offensichtlich sind Disziplin und Leistungsbereitschaft bei den Schulanfängern heute deutlich schwächer ausgeprägt als in früheren Zeiten. Das stellt natürlich höhere Anforderungen an die Erzieher, denen viele aber offenbar nicht gerecht werden und eigentlich auch kaum noch gerecht werden können. Während früher Lehrer, die es nicht schafften, ihre Schüler dazu zu bringen, dem Unterricht einigermaßen zu folgen, schnell wieder aus den Schulen verschwanden, können solche "Lehrer" heute die Grundsätze der antiautoritäten Erziehung prima als Alibi für ihre eigene Trägheit oder Unfähigkeit nutzen.

Einspruch. siehe oben. Hat nichts mit anitauritärer Erziehung zu tun, aber viel mit zeitlicher und inhaltlicher Überforderung.
Lehrer sollen heute immer mehr Aufgaben übernehmen, die sonst von den Eltern selber übernommen wurden.

So schieben sich Eltern und berufsmäßige Erzieher den Schwarzen Peter der Kindererziehung gegenseitig zu, mit dem Ergebnis, daß die Kinder zunehmend überhaupt nicht mehr erzogen werden.

Das passiert. Das allgemeine Klima ist eines der wachsenden Orientierungslosigkeit und des Wertewandels. Die alten Werte gelten vielen als überholt, aber neue gibt es noch keine. Das ist das Dilemma. Es herrscht keine Einigkeit darüber, was man den Kindern vermitteln soll, jenseits dr fachlichen Unterrichtsinhalte.

Solche Verhaltensweisen sind aber nur die logische Konsequenz der heutigen (V)Erziehungsmethoden. Allerdings bin ich mir nicht so sicher darüber, wieso Jungen davon offenbar mehr betroffen sind als Mädchen.
Wahrscheinlich hat das mehrere Gründe.

1. Ich kann mir gut vorstellen, daß Eltern Mädchen immer noch stärker dahingehend erziehen, brav und ruhig zu sein. ...

2. Dann kommt noch dazu, daß Jungen von ihren Eltern häufiger bestraft werden. Wenn sie denn überhaupt noch für irgendetwas bestraft werden.
3. Die Erzieher sind dann insbesondere in Kindertagesstätten und in den unteren Schulklassen vor allem weiblich. Überhaupt ist der Unterricht heute mehr auf die Talente von Mädchen zugeschnitten als auf die Talente von Jungen. Das wirkt auf Jungen noch zusätzlich demotivierend.

4.>Und es ist wohl immer noch so, daß Mädchen häufig von Natur aus fleißiger sind und einfach mehr für den Unterricht tun als Jungen.

5. Heute dagegen haben die Naturwissenschaften nicht mehr solch eine große Bedeutung. Außerdem gibt es auch da mittlerweile recht fragwürdige Unterrichtsmethoden, die auch gar nichts mit dem Geschlecht der Lehrkraft zu tun haben. Die Klassen sind heute größer als früher und somit haben die Lehrer nicht mehr soviel Zeit für einzelne Schüler.

Super! Da hast Du gleich fünf sehr einleuchtende Gründe zusammengetragen!

Sie sind deshalb auch bestrebt, Klassenarbeiten so zu gestalten, daß sie beim Kontrollieren möglichst wenig Arbeit haben. In der Schulzeit meiner Verlobten sah das im Mathematik-Unterricht so aus, daß dort genau vorgegeben war, welchen Rechenweg man zu verwenden hatte.

Sowas ist sicher unüblich, in NRW sogar mit Sicherheit verboten. Ein interessanter und kreativer Rechenweg gibt mehr Punkte als eine korrekte LÖsung. Deshalb sind Mathekorrekturen sehr aufwendig.

6. Der Unterricht ist heutzutage voll auf durchschnittlich intelligente Kinder eingerichtet. Mittlerweile ist bewiesen, daß bei Frauen die Mehrheit durchschnittlich intelligent ist, während es unter Männern mehr Exemplare gibt, die entweder überdurchschnittlich oder aber auch unterdurchschnittlich intelligent sind. Und beide Gruppen haben mit dem heutigen Schulsystem Probleme. So ist es auch deshalb ganz klar und logisch, daß davon Jungen häufiger betroffen sind als Mädchen.

Stimmt auch. Die Gruppe der unterdurchschnittlich Begabten steigt leider, die Hochbegabten haben es auch immer noch schwer, werden aber jetzt besodners gefördert. Ich selber habe ein sehr anspruchsvolles
"Orchideenfach", in dem praktisch nur Hochbegabte mitmachen. Das entschädigt für vieles in den sonstigen Klassen, in denen ich wegen der Dummheit der S. manches schier verzweifeln könnte.

Jungenbeauftragte können kaum eines dieser Probleme lösen, aber sie können diese Probleme endlich öffentlich zur Sprache bringen und somit wesentlich dazu beitragen, daß endlich mal wirklich nach Lösungen gesucht wird.

Eben. Deswegen finde ich die Einstellung von Jungenbeauftragten gut.

ciao
Beatrix

Re: interessanter Spiegel Artikel zur Jungenbenachteiligung in der Schule

Garfield, Tuesday, 15.10.2002, 16:21 (vor 8458 Tagen) @ Beatrix

Als Antwort auf: Re: interessanter Spiegel Artikel zur Jungenbenachteiligung in der Schule von Beatrix am 12. Oktober 2002 02:05:29:

Hallo Beatrix!

"Das hat mit antiautoritärer Erziehung nichts zu tun. Sowas ist eher die sog. 'Laissez-faire'-Haltung, die sich da so schädlich auf die Kinder auswirkt."

Stimmt, da hatte ich mich falsch ausgedrückt. Problematisch ist weniger die antiautoritäre Erziehung als vielmehr das, was viele Leute heute dafür halten.

"Das allgemeine Klima ist eines der wachsenden Orientierungslosigkeit und des Wertewandels. Die alten Werte gelten vielen als überholt, aber neue gibt es noch keine. Das ist das Dilemma. Es herrscht keine Einigkeit darüber, was man den Kindern vermitteln soll, jenseits dr fachlichen Unterrichtsinhalte."

Ja, das Problem sehe ich auch. Ständig gibt es neue Projekte, immer wieder werden neue Unterrichtsfächer wie "Moral und Ethik" usw. vorgeschlagen. Nur wie kann man den Kindern in der Schule positive Werte vermitteln, wenn sie draußen im realen Leben täglich erleben, wie genau diese Werte überall auf allen Ebenen der Gesellschaft mißachtet werden?

"Sie sind deshalb auch bestrebt, Klassenarbeiten so zu gestalten, daß sie beim Kontrollieren möglichst wenig Arbeit haben. In der Schulzeit meiner Verlobten sah das im Mathematik-Unterricht so aus, daß dort genau vorgegeben war, welchen Rechenweg man zu verwenden hatte."

"Sowas ist sicher unüblich, in NRW sogar mit Sicherheit verboten."

Meine Verlobte ist in NRW zur Schule gegangen und hat das dort so erlebt! Das war so gegen Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre.

"Ein interessanter und kreativer Rechenweg gibt mehr Punkte als eine korrekte LÖsung."

So sollte es sein, war es aber real nicht.

Freundliche Grüße
von Garfield

Re: interessanter Spiegel Artikel zur Jungenbenachteiligung in der Schule

Joseph S, Wednesday, 09.10.2002, 02:27 (vor 8464 Tagen) @ Beatrix

Als Antwort auf: Re: interessanter Spiegel Artikel zur Jungenbenachteiligung in der Schule von Beatrix am 07. Oktober 2002 19:17:19:

Bei den Jüngeren sind v.a. die mangelnde Konzentrationsfähigkeit und Vergeßlichkeit und der ständige Bewegungsdrang alarmierend. Ich würde deswegen nicht gleich in allen Fällen von ADHS sprechen und zur Gabe von Ritalin raten.

Richtig. Mehr Bewegung außerhalb des Unterichts kann auch helfen.
Ich habe vor einiger Zeit im Radio einen Bericht von einer Schule gehört, in der die Schüler
jeden Tag Sport treiben müssen. Verbesseungen in der Motorik war das Ziel. Positiver
Seitenefekt war, daß die Schüler im Untericht weniger zappelig und in den Pausen weniger
aggresiv waren.
Jungen sagt man einen strärkeren Bewegungsdrang nach.

Gruß
Joseph

Re: interessanter Spiegel Artikel zur Jungenbenachteiligung in der Schule

Stefan G., Monday, 07.10.2002, 22:34 (vor 8466 Tagen) @ Peter

Als Antwort auf: interessanter Spiegel Artikel zur Jungenbenachteiligung in der Schule von Peter am 07. Oktober 2002 15:43:13:

http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,217197,00.html

Hallo!

Tatsächlich ein sehr interessanter Bericht. Danke für den Hinweis. In einigen Punkten stellt er meines Erachtens die Situation etwas zu stark vereinfacht dar - wie in der Aussage, die Jungen seien im wesentlichen für den schlechten Stand des deutschen Bildungssystems verantwortlich. Im Großen und Ganzen kann ich die Aussagen aber sehr gut nachvollziehen und bestätigen. In der Konsequenz ist diese Entwicklung absehbar gewesen. Nachdem in den letzten Jahrzehnten hauptsächlich die Bedürfnisse und Interessen der Mädchen und Frauen im Mittelpunkt der gesellschaftlichen Diskussion standen und die Männer und Jungen lediglich als "existent", als "Beiwerk" und "Mittel zum Zweck" betrachtet wurden, ist es wirklich dringend notwendig, die Bedürfnisse und Interessen der Jungen in die Gestaltung des zukünftigen Bildungssystem miteinzubeziehen.
Schön, dass sich langsam etwas bewegt...

Gruß
Stefan

War vor zwei Monaten auch im Focus (n/t)

pit b., Tuesday, 08.10.2002, 03:18 (vor 8465 Tagen) @ Peter

Als Antwort auf: interessanter Spiegel Artikel zur Jungenbenachteiligung in der Schule von Peter am 07. Oktober 2002 15:43:13:

Re: interessanter Spiegel Artikel zur Jungenbenachteiligung in der Schule

Jörg, Wednesday, 09.10.2002, 17:17 (vor 8464 Tagen) @ Peter

Als Antwort auf: interessanter Spiegel Artikel zur Jungenbenachteiligung in der Schule von Peter am 07. Oktober 2002 15:43:13:

Vielen Dank für diesen überaus interessanten Link (bin leider erst jetzt
dazu gekommen, mich damit etwas ausführlicher zu beschäftigen).

Gruß, Jörg

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